...wie übt Ihr Torquen?

Jan

Moderator
...Torquen ist schwierig, wenn Ihr mich fragt, sogar sauschwierig. Wie übt Ihr das, bzw. wenn Ihr es schon könnt: Wie habt Ihr es gelernt?

Bitte erwähnt kurz, mit welchen Fliegern Ihr Erfahrung habt.

Will auch gerne mit gutem Beispiel vorangehen: SD (Super Diablotin) mit Lehner Antrieb, 1930/10, Reisenauer Getriebe Super Chief 1:6, 14 Zellen 2,4 AH, Pro: 17*10 Zweiblatt aeronaut CAM carbon Klapplatte, Gewicht ca. 2.500 gr., Schub ca. 3,7 kg (bzw. ca. 37 N) bei vollen Akkus. Flugzeit je nach Flugstil zwischen 9 und 18 Minuten.

[ 04. September 2002, 22:54: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]
 
Etwas konstruktiver vielleicht so:

Erlerne zunächst das Hovern. Wenn Du Dein Flieger in die Luft hängst, versuch nicht mit wilden Ausschlägen das Teil zu halten. Lieber wieder raus aus der Figur, einen neuen Anflug und ganz ruhig weiter probieren. Mit Gewalt brauchst Du viel Luftraum, Fortschritte lassen auf sich warten ;) Und vieel Übung und vieel Geduld! :)

Achja, meine Flieger: Madness mit 7.5er OS und Diablotin mit 3W50i.
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hi,

bin selbst gerade dabei vom Hoovern aufs Torquen umzusteigen. Das schwierige dabei ist ja, wenn das Modell mit der Unterseite zu einem schaut. Man sollte es also auch von der Unterseite sehend hoovern können. Und um das zu üben ist schon mal ein senkrechter Aufstieg mit der Unterseite zu sich sehr hilfreich. Ansonsten: Viel üben und nicht probieren mit Gewalt das Modell in der Lage zu halten, sondern lieber Gas geben nach oben weg und nochmal neu anfliegen.
Zum Hoovern selbst gehts eigentlich recht zügig, wenn man das Modell immer langsamer macht und mit immer größerem Anstellwinkel fliegt.
Als Modell verwende ich übrigens ein Laser 3D mit nem OS91SX. Ein 10ccm-Motor würde hier allerdings auch ausreichen.
Ach ja noch was: Habe mein Seitenruder etwas vergrößert und seitdem funktioniert das ganze auch bei Wind.
Bilder vorm Hoovern gibts übrigens auf www.torquerolle.de Ist zwar noch sehr provisorisch, werde die Seite aber über den Winter vernünftig ausbauen.

Gruß Kai
 

mec

User
am einfachsten gehts in einem hohen maisfeld. da steht der flieger relativ ruhig. und im falle des falles wird auch nicht soviel kaputt.

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mec
 

Jan

Moderator
@guidos
...mein E-Antrieb bringt ca. 4 kg Schub bei einem absolut gleichmäßigen Drehmoment-Verlauf. Ich fliege auch bei fast ständigem Torque-Versuchen und Hovern ca. 9-11 Minuten. Ich gehe jede Wette, dass ich so ziemlich alle 7,5er bis 10er Antriebe versäge. Wahrscheinlich auch die meisten 15er, vor allem habe ich keine Absteller.

Naja, letztendlich ist es Geschmackssache. Beim Fliegen in niedriger HÖhe finde ich den Lärm von den Alkoholikern einfach noch schlimmer als sonst.

@IchWeisNix
...guter Tipp. Versuche mittlerweile das Rückenflug-Hovern. Gute Übung zum Einüben der umgedrehten Seiten- und HÖenruder-Funktionen.

Sanfte Grüße Bürger. :)

[ 06. September 2002, 22:07: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]
 

Jan

Moderator
...habe meinen Super Diablotin leider in der Luft zerbrochen. Das führte aber bei der Bestellung des Nachfolgers zu einem Telefongespräch mit Herrn Adolfs von PAF und zu einer interessanten Erkenntnis. Er sagt, dass er sich nur auf die beiden Draufsichten konzentriert und nur dort Seite und HÖhe aussteuert. Falls der Flieger dem Piloten die Seite zeigt und dabei wegkippt, gibt er kurz Gas, erhöht somit das Drehmoment und kriegt so wieder schneller seine Draufsicht, in der er korrigiert. Er sagt, er habe sich das von Peter Wessels abgeschaut. Macht Ihr das auch so? Gibt es jemanden, der tatsächlich auch bei der Seitenansicht korriert? Z.B. Höhenruder?
 

PW

User gesperrt
Hallo Jan,

also zunächst folgendes:

Glaube, dass ich mit 30 Jahren F 3A und mehreren EM und WM sowie TOC Teilnahmen nicht gerade unversiert bin im Kunstflug.

Aber das Lernen der Torquerolle hat bei mir ca. 1 Jahr gedauert. Also wenn jemand mir erzäht, dass er dieses in 2-3 Wochen gelernt haben will; dass kann ich nicht glauben und halte ich schlichtweg für falsch.

Jetzt nach ca. 1,5 Jahren stelle ich Dir den Flieger auf dem Seitenruder ab und dort hin, wo ich das Modell auch haben möchte.

Zum Üben/Erlerner:

Ich bin mit dem Diamant No Limet von Robbe angefangen, dann mit dem DIABLOTIN und DIABLOTIN Super über den MADNESS bis hin zum 2x2 m DIABLO 2000 in der F 3A Version.

Zunächst einmal muss folgendes festgestellt werden. Je grösser das Modell, desto einfacher.
Ein TOC 3 Meter Modell ist im Vergleich zum DIABLO SUPER etc. wesentlich einfacher zu torquen. Fast ein Kindespiel (nur die Werte des Modelles muss man vergessen).

Heute muss ich sagen, dass der DIABLO 2000 F 3A/RHAPSODY 3D von LOrenz mit dem OS 26 ccm das optimale Modell ist zum üben. Wesentlich einfacher als mit einem DIABLO SUPER etc.

Ich habe zu Beginn auch diverse Kollegen wie Paysant Le-Roux, Silvestri oder Matt gefragt wie man torquert. Leider kann man hier kaum einen Tipp/Rat geben.

Ich habe viel folgt angefangen:

- in ca. 6-8 m Höhe mit ca. 3 Zacken Gas anfliegen und den Flieger hochziehen , so dass man auf die Oberseite schaut. Jetzt einfach nur versuchen, das Modell mit Seite und Höhe senkrecht zu halten (also noch keine Drehungen versuchen). Bzgl. der Gasstellung muss man vordenken. Man muss schon vorahnen, dass das Modell leicht rückwärts fällt und man wieder einen oder zwei Zacken Gas mehr geben muss. Zu Beginn am besten das Gas so betätigen, dass das Modell langsam nach oben wegsteigt. Wichtig ist auch, dass die Schnauze des Modelles immer senkrecht steht (also am besten immer etwas im Höhenruder stehen).

Wenn man dieses beherrscht, dassselbe ausprobieren, so dass man nun nur auf die Unterseite des Modelles schaut. Hier ist das Problem, dass man dann auch die richtige Seite des Seitenruders betätigt.

Wenn man auch dass beherrscht, wieder mit der Oberseite anfangen und dann mit kleinen Gasstössen das Modell zum Drehen bringen. Teilweise geht es auch ohne Gasstösse, indem man einfach das Querruder links reinschiebt. Dann fängt der Flieger nämlich auch an zu drehen, allerdings langsamer. So hat man etwas mehr Zeit zum Steuern.

Der Rest ist dann kaum mehr zu beschreiben, insbesondere wenn das Modell plötzlich anfängt, sich wie ein Wahnsinniger zu drehen.

Wenn man das alles in ca. 8 m beherrscht kommt das nächste Problem. Rückwärts in der Torquerolle runterkommen bis in Bodennähe.

Versuche erst mal die beiden ersten Schritte (ohne Drehen nur auf Oberseite und Unterseite sehen). Der Rest ist Übung.

Glaube mir aber, dass es mit einem DIABLO 2000 einfacher ist zu lernen.

Viel Erfolg !!

Gruss

PW
 
Vielleicht noch ein Tip, der bisher noch nicht angesprochen wurde: den Schwerpunkt möglichst weit nach hinten.
PW's Aussage zu den 2-3 Wochen stimme ich zu. Und wer nicht so fit wie PW ist, wird wohl bis zum 'Seitenruderabstellen' auch mehr als 1,5 Jahre brauchen (wenn überhaupt... ;) )

Ein bisschen OT, aber da PW gerade hier mitliest: Kannst Du das mit dem Rückenaufwärtstrudeln hier mal kurz beschreiben? Du hattest das mal (ich glaube in der FMT) beim Test vom Madness angedeutet ;)

Sanfte Grüße, Bürger ;) (Wie kommt der Jan da blos drauf? :eek: :rolleyes: )

[ 10. September 2002, 11:25: Beitrag editiert von: IchWeisNix ]
 

PW

User gesperrt
Hallo IchWeisNix,

ich versuche es mal zu erklären.

Hoch anfliegen mit gedrosseltem Motor, dann das Modell senkrecht nach unten abwärts drücken und Querruder rein. Nach ca. 2 Umdrehungen voll ins Querruder links, voll Tiefe und voll Seitenruder recht und dann etwas (!!) Gas rein. Der Flieger geht zuerst in ein Flachtrudeln (auf der Stelle, also der Flieger fällt nicht weiter Richtung Boden).

Ist der Flieger im Flachtrudeln Vollgas.

Nach einigen Umdrehungen nimmt das Modell automatisch im Flachtrudeln die Nase nach oben und beginnt langsam aufwärts zu steigen. Ab und zu muss man das Tiefenruder zurücknehmen, weil das Modell die Nase zu hoch nimmt. Ferner muss auch ab und zu mit dem Querruder gegengehalten zu werden.

Auf jeden Fall braucht Du grosse Ausschläge und einen weit hinten liegenden Schwerpunkt.

Viel Spass

PW
 

S.R.

User
Hallo Peter,

bei mir hat es auch so lange gedauert wie bei Dir. Muß sogar sagen 1,5-2 Jahre. Inzwischen habe ich aber auch ein paar Jugendliche gesehen die im Alter von 14-16 Jahren sind. Die lernen das so schnell, daß ich es einfach nicht glauben kann. Habe schon einen kennengelernt, der Fliegt überhaupt erst seit einem Jahr und setzt auch mit dem Seitenruder bei torquen, net nur beim hovern, auf und hat das Modell jederzeit zu 100% im Griff.

2-3 Wochen sind wohl etwas gewagt, aber 2-3 Monate kann ich mir bei den Stepkes gut vorstellen.

Gruß
Stefan
 

mec

User
wie wir wissen lernen kids schneller als erwachsene. nicht umsonst haben neugeborene noch die meisten gehirnzellen. ab da gehts nur mehr bergab :) .
vergeßt auch nicht die zeit, die ein motivierter ehrgeiziger vor dem simulator verbringt. das hilft auch jede menge.

mec
 
Wenn ich das bei uns so beobachte, gibt es 3 Faktoren als Grund für das schnellere Erlernen bei den Kiddis:
1. die haben halt doch mehr Zeit dazu,
2. die haben - solange der Papa zahlt - noch nicht den Geldbeutel im Hinterkopf beim Fliegen
3. die Gehirnzellen - die trinken halt noch nicht die 1-2 Vereinsbierchen am WE :D

Aber gönnen wir's der Jugend - wir hatten ja auch unseren Spass :D (und haben den auch heute noch ;) )
 

PW

User gesperrt
Hallo,

klar, die kleinen lernen das wesentlich schneller.

Mein 9 jähriger Sohn torquet mittlerweile auch schon recht gut herum. Der Sohn von Ewald Trumpp mit 8 Jahren auch.

Die machen sich keine Gedanken bzgl.Geldbeutel oder das ja auch mal der Motor ausgehen könnte.

Die Fliegen sorgenfrei.

Meinem Sohn hat der Flugsimulator "Aero Fly professional" von Ikarus sehr geholfen.

Ich habe hier die CAP so verändert, dass ein recht realistisches Torquen vorhanden ist.

Gruss

PW
 

Heiko M

User
Hallo PW,
habe heute einen Diablo2000 geordert. Kannst Du mir mal noch einen Tip zu den Servos geben(Futaba?Graupner?Hitec?)? Wie funtioniert die Sache mit der Gemischverstellung? Kannst du mir bitte mal die Tel.-Nr. von der Firma Greve geben?

Grüße aus Thüringen
Heiko

[ 10. September 2002, 20:32: Beitrag editiert von: Heiko Meyer ]
 

Rolf-k

User
Hallo

Ich habe das Torqen bis zur Vergasung
Am Aerofly Pro geübt.
In real habe ich ein Diablotin Mini
Und natürlich mein LC-3D
Aber am sim ist's einfacher wie in real. :D
Man sagt eine 3m Maschine Torqt sich einfacher
Wie ein kleines Modell.
Aber das müßte P. W. besser wissen.
Oder habe ich da unrecht?

LC-3D Page

Gruß Rolf-K.

Torque-spezial-1-3.jpg


Cap-Gils.jpeg
 

Jan

Moderator
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