Richtig Trimmen ??

Morgi

User
Hallo Spezi`s,

habe mir endlich einen "größere" Maschine (Alpina) zugelegt. Nach den ersten Flügen, von den ich natürlich begeistert war, frage ich mich, ob die Maschine richtig getrimmt ist und der Schwerpunkt ok ist. Habe alles vom Vorbesitzer übernommen. Könnt ihr mir eine kleine Anleitung zur richtigen vorgehensweise geben ?????

Ich hoffe, die Frage ist nicht zu banal für dieses Forum ;)

[ 26. Juni 2003, 09:15: Beitrag editiert von: Morgi ]
 
Also, hier die Standard-Methode:

Wenn der Flieger (wovon ich ausgehe) geradeaus fliegt, dann bringst Du ihn mal auf Höhe, richtest ihn im Geradeausflug gegen den Wind und drückst, bis der Flieger so ungefähr 30 - 45 Grad nach unten schießt. Nun lässt Du alles los und schaust, was passiert. Wenn er richtig getrimmt ist (sprich Schwerpunkt und EWD stimmen), sollte er sich in einem großen, weichen Bogen abfangen.

Wenn er in engem Bogen abfängt und die Nase deutlich hochnimmt, ist die EWD zu groß und der Schwerpunkt zu weit vorn. Also Blei raus (20g-Schritte bei der Alpina, bei kleineren Seglern weniger) und leicht tief trimmen.

Wenn er überhaupt nicht abfängt oder unterschneidet, ist die EWD zu klein und der Schwerpunkt zu weit hinten. Das ist die gefährlichere Variante; das Überziehverhalten könnte kritisch sein. Also sachte abfangen, landen, etwas zusätzliches Blei rein, leicht hoch trimmen.

Nächster Versuch wie beschrieben.

Wenn der Abfangbogen so in etwa stimmt, ist die weitere Fein-Trimmung Geschmackssache. Stichworte: Blei raus (jetzt natürlich in ganz kleinen Schritten) und EWD verkleinern (=tief trimmen) gibt ein "dynamischeres", aber auch etwas kritischeres Verhalten; Blei rein und hoch trimmen gibt ein eher gutmütiges Verhalten.

Außer dem Schwerpunkt lohnt sich häufig eine Optimierung der Querruder-Differenzierung (Voraussetzung natürlich: getrennte QR-Flächenservos). Mein Test hierfür ist, im Geradeausflug in kurzen Abständen Querruder-Vollausschläge links und rechts zu geben ("Winken" mit den Flächen, Seitenruder bleibt neutral!) und zu schauen, wie stark und wie schnell der Rumpf ins Pendeln kommt (durch das sog. negative Wendemoment). Wenn man den Flieger schon nach 2-3 Ausschlägen stark aufschaukelt, sollte man es mal mit stärkerer Differenzierung versuchen. Wenn der Rumpf erst nach längerem Wedeln oder gar nicht stark aufschaukelt, dann ist es gut.

Viel Spaß mit der Alpina! (Ist immer noch ein wirklich guter Flieger).

Carsten.
 

Morgi

User
Hallo Carsten,

danke für die schnelle Antwort, werde es genau so befolgen ;) Eine Frage hätte ich noch, was ist mit dem Unterschneiden gemeint ???

Thomas M.
 
Manche Piloten fliegen ihre Modelle sehr instabil, (kleine EWD, CG weit hinten) da fängt sich das Modell kaum noch ab.
Das hat Vorteile im Thermikflug, dafür läuft das Modell nicht ganz so gut. Der Segler darf aber auch im Speedflug (Klappen negativ) nicht unterschneiden.
Ansonten gilt: alle Einstellungen müssen zu Deinem Flugstil passen - probieren, probieren, probieren

Mit Unterschneiden meint man allgemein, daß sich das Modell im Sturzflug nicht von allein aufrichtet, sondern der Flugbahn eines Negativ-Loopings folgt. Abhilfe schafft Erhöhung der EWD und Verlegung des Schwerpunktes.

Gruß, Andreas

[ 26. Juni 2003, 10:36: Beitrag editiert von: Andreas v. Wolff ]
 
Hi Morgi,

während des Fluges leicht zu sehen, in Worte schwer zu verfassen. :rolleyes:

Unterschneiden ist, wenn Du den Flieger wie oben beschrieben anstichst und er keinen Bogen macht sondern immer schneller,fast senkrecht Richtung Erde rast und selber da nicht mehr raus will. Da musst Du schnell gegensteuern, aber weich,aber nicht zu weich, denn sonst kanns brenzlig werden.

Klingt zwar jetzt saublöd, mir fällt aber momentan keine bessere Erklärung ein :rolleyes:

Hoffe konnte Dir helfen

Norbert

[ 26. Juni 2003, 10:29: Beitrag editiert von: Ossi 66 ]
 
Hey Andy,

ich denke Du verwechselst da was, meiner Meinung nach ist es eher umgekehrt. Das bisschen Leistung was theoretisch verschenkt wird mit einem zu weit vorne liegenden Schwerpunkt beim Thermikkreisen wird meist durch die unkritischeren Flugeigenschaften wett gemacht.
Umgekehrt hast Du mit einem weit hinten liegenden Schwerpunkt im Speedflug nur Vorteile, der Flieger muss ohne Tiefenruder geradeaus, ohne sich abzufangen. Ein Modell bei dem ständig Tiefe gegeben werden muss damits weiter senkrecht runter geht ist logischerweise nicht so schnell wie eines mit neutralen Rudern (Widerstand!)

Ich selbst fliege meine Flieger recht instabil, bin aber auch keiner der nebenbei nochmal mit der linken Hand ne Ziggi raucht oder ein Bier trinkt :D sondern steuere ständig aktiv alle Achsen.

Gruss
Raphael
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Mahlzeit Morgi

Du solltest den Schwerpunkt durch Zugabe oder Entnahme von "Trimm"blei ändern. Im Flug mußt du dann automatisch neu Trimmen (=EWD ändern). Nach dem Trimmen stichst du den Segler an und beobachtest seine Flugbahn.
  • * Fängt er sich immer noch schnell ab, weiter Blei entfernen (20 Gramm Schritte) und Prozedur wiederholen bis er sich nur noch ganz sanft abfängt.
  • * Unterschneidet das Modell immer noch, weiter Blei zugeben und Prozedur wiederholen bis er sich ganz sanft abfängt.
Da du den Segler quasi "eingeflogen" übernommen hast, gehe ich davon aus das nicht mehr sehr viel Optimierungspotential vorhanden ist. Also nur kleine Trimmbleiänderungen durchführen.
 

Morgi

User
Alles klar, werde ich heute sofort testen, Wetter scheint optimal zu werden !!!

Bei soviel Hilfe muß es ja gut gehen ;)
 
Hi zusammen,
komme gerade vom Erstflug mit dem Easy Glider. Irgendwie haben wir den Schwerpunkt nicht hinbekommen. Ich musste jedes Mal enorm viel Tiefe trimmen - dann müsste der Schwerpunkt doch eigentlich nach vorne, oder?
 
Hi zusammen,
komme gerade vom Erstflug mit dem Easy Glider. Irgendwie haben wir den Schwerpunkt nicht hinbekommen. Ich musste jedes Mal enorm viel Tiefe trimmen - dann müsste der Schwerpunkt doch eigentlich nach vorne, oder?
Die ursache kann nicht allein ein falsches schwerpunkt sein. Ein zu groses EWD kan auch dafür verantwortlich sein ...
 

McLupo

User
Ich habe für mein Enkel gerade einen easy Glider 4 gebaut und musste 2mm Holz/Plastik vorn unter die Höhenruder Auflage legen, da die EWD bei 4 Grad stand.
gruss Wolf
 
@danialf:
Zu jedem Schwerpunkt gehört eine EWD.
Eine große EWD bedingt einen weiter vorn liegenden SP.
Eine kleine EWD bedingt einen weiter hinten liegenden SP.
Ein Easyglider hat als gutmütiges Langsamflug-Anfängermodell eine große EWD mit weit vorn liegendem SP. Musstest Du immer stark tief trimmen, ist der SP für die große EWD zu weit hinten oder anders herum betrachtet die EWD zu groß für den SP: Du kannst also die EWD verringern oder vorne Blei zuladen oder beides. Der EG ist so gutmütig, da darf man ruhig mal testen was einem am besten gefällt.
Viel Spaß!
Axel
 

McLupo

User
Easy Glider, der Hochleistungssegler.:)
Der wird durch die Änderung sicher künftig häufiger auf F3 Wettbewerben alles in den Schatten stellen.

Der EG ist ein Einsteigermodell, aus dem wird keine Rennziege.
Nur kein Neid. Das Teil geht am Teck Hang super und fungiert als Thermikschnüffler bevor wir die dicken Pötte auspacken
Gruss Wolf
 
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