Wie kann man solch ein Modell praktikabel vermessen

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Leute,

jetzt hab ich meine Ka7 soweit zusammen, dass ich die Flächen an den Rumpf anpassen muss. Dazu möchte ich klar die Flächen und die Abmaße sauber einmessen, damit diese Schönheit später auch sauber fliegt. Wie mache ich das denn?
Wer hat das schon gemacht und kann mir hier ein paar Tipps geben?

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Hallo Darius!

Also was mir so spontan einfallen würde:
Du nimmst eine Maurerschnur, befestigst mit Tape ein Ende oben mittig an der Endkante der Seitenflosse (=Seitenruderscharnierlinie)und spannst die Schnur bis zur hinteren Ecke eines Flügelrandbogens. Diese Strecke markierst Du direkt auf der Schnur mit einem Filzschreiber. Dann spannst Du die Schnur mit derselben Zugkraft zum anderen Flügelrandbogen. Der vorher markierte Punkt auf der Schnur sollte dann auch genau auf der hinteren Ecke des Flügelrandbogens liegen. So wird das bei den Großen auch gemacht.
Schicke Ka 7 übrigens! Wo bekommt man denn sowas?
 
Hallo Darius,
Zum einmessen der korrekten V-Form und EWD würde ich das Modell quer auf das Baubrett spannen. Dann den Rumpf genau senkrecht ausrichten. Dazu befestige ich ein Pendel an der Seitenruderflosse und richte den Rumpf danach ein. Jetzt kannst du über das Baubrett, wenn es im Wasser ist die V- Form exakt einmessen.
Zum einmessen der EWD verwende ich immer einen kleinen Winkel damit wird der Abstand der Nasenleiste und der Endleiste zum Baubrett gemessen. Die Differenz geteilt durch die Profiltiefe ist der tangens des Winkels. Bei dieser Messung Sollte der Rumpf so auf dem Baubrett liegen wie er Später in der Luft liegen soll, dann ist der Winkel des Leitwerks 0 und der Anstellwinkel der Fläche die korrekte EWD.
Hoffentlich konnte ich dir weiterhelfen, damit dieser wunderschöne Rohbau auch genau so fliegt.
Grüß, Hannes
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
EWD messen geht auch komfortabel, siehe hier!

Edit: Auf dem Foto der Ka7 fehlt mir die markante Vorpfeilung der Flächen? Oder täuscht die Perspektive so sehr?

[ 06. März 2005, 13:50: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Das Verfahren von Mathias gilt natürlich auch für das Einmessen des Höhenleitwerkes, der Bezugspunkt liegt dann an der Rumpfspitze (passenden Meßpunkt aussuchen). ;)
 
Hi TurboSchroegi,

du gehst immer fix mit deinen Einstellstandardwerten, die im Prinzip recht gut sind, zur Sache. Wo aber bitte sind deine 33% Schwerpunktlage zu messen?

Die relevante mittlere Flächentiefe und nur dort muss gemessen werden (nicht an der Flächenwurzel) liegt irgendwo zwischen 40 und 45 % der Halbspannweite. Man kann sich gut vorstellen, dass dieser Flügelschnitt sich gegenüber der Wurzelrippe entsprechend der Pfeilung der Nasenleiste vor- oder zurückbewegt.

Wer sein Modell nicht grossartig vermessen will und ein Schwerpunktprogramm (z.B. auf meiner Homepage) bemühen will sollte so vorgehen (habe ich früher auch so gemacht):

- Fläche aufstecken und auf beiden Seiten 40 % der Halbspannweite anzeichnen
- an dieser Stelle 33 % der dortigen Flächentiefe ausmessen und eine Stecknadel einstecken
- zwischen den Stecknadeln einen Faden spannen und davon bei waagrechter Rumpflage auf die Wurzelrippe herunterloten und Markierung anbringen
- Schwerpunkt nach diesen Markierungen auswiegen
 
Hallo lieber Rainer !

Mei, wie es halt so mit Zwinkersmilies versehenen Faustformeln in Signaturen so ist ;)

Schau mal: Soll doch jeder seinen Schwerpunkt messen wie er will. Ich messe Ihn halt immer von der Nasenleiste der Wurzelrippe aus.

Merke: Es gibt keinen kategorisch richtigen Punkt zur Messung des Schwerpunktes nur einen Praktischen. Ob das Spannen von Fäden praktisch ist, soll jeder für sich beurteilen.

Ich kann Dir den Schwerpunkt auch so berechnen, dass er von der Sonne aus als Fixpunkt bei gegebener Lage Deines Modells gemessen wird. Ist halt nicht recht praktisch :D

Das Entscheidende bei der flugmechanischen Bestimmung des Schwerpunkts ist allerdings nicht die mittlere Flächentiefe sondern die Tiefe des Längsmomentersatzflügels (LEF). Nicht das hier jemand was falsch versteht.

Man kann nun noch recht schön die Rücklage der Nasenleiste des LEF von der Wurzelrippe berechnen und auch von dort aus messen.

Manchmal kann man auch einfach einen Blick in die Bauanleitung werfen, dort steht manchmal wo gemessen werden soll. Bei manchen Herstellern macht das allerdings auch keinen Sinn, weil weder EWD noch SP Angaben stimmen.

Warum das mit den SP Programmen so eine Sache ist, habe ich hier geschrieben. Würde mich interessieren inwieweit diese Punkte auch auf Dein Programm zutreffen/nicht zutreffen.

Sicherlich fliege ich keine meiner Segler mit 1/3 von der Wurzeltiefe aus - der SP ist da immer weiter hinten. Zum Einfliegen ist er halt etwas weiter vorne. Angstblei hat man das wohl früher genannt ;)

Darüber hinaus - bei allem Respekt - ist "Einmessen/Aussemessen eines Modells" doch etwas mehr als "nur" den Schwerpunkt zu vermessen - oder?

Grüße Helmut
 
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