Ruderspalte an Tragflächen/QR, Aerodynamik + Auftrieb

Hi Leute,

habe bei diversen MPX Fliegern die Ruder nicht nur durch Hin-/Herbiegen gängig gemacht sondern auch teilweise das Material durchtrennt (Teppichmesser).

Der Druckausgleich zwischen Ober- und Unterseite des Tragflügels findet in diesem Bereich jetzt also nicht mehr hinter dem Flügel / hinter der Klappe sondern bereits am Spalt statt und ich fürchte daher um den Auftrieb.

Hat da jemand Erfahrungswerte? Fliegt besser wenn man das wieder zumacht? Spaltabdeckungsband von Graupner? Oder ist das wurscht?

Danke & Gruß
 
Ruderspalte an Großflugzeugen, so sie nicht direkt in Form von Spaltklappen hineinkonstruiert sind, sind in der Regel lebensgefärlich.
Die Selgelflieger kleben alle Spalten mit Klebeband ab.
Der Luftstrom durch diese Spalten verschlechtert nicht nur die Flugleistungen, sondern führt zu vorzeitigem Strömungsabriss mit meist fatalen Folgen.

Beim Modellflugzeug (Spw. 1 m, also weit vom Großflugzeug entfernt) habe ich mal eine ähnliche Erfahrung gemacht.
Ich hatte einen Vogel gebaut und ganz erfolgreich geflogen. Aber dann kam mir der Widerstand für die Servos zu groß vor und ich änderte die Scharniere von Folie auf richtige Scharniere, mit der Folge von Spalten am Querruder.
Der nächste Startversuch endete mit einem finalen Absturz.
Die Maschine zog nach links weg, ich gab Querruder rechts und die Karre kippte urplötzlich nach links ab - aus 3 m Höhe.
Die Trümmerschneise war scale ...
 
Uh..oh...hatte es befürchtet. Werde die Spalten wohl mit transparentem Packklebeband zumachen. Dumm nur, dass die von beiden Seiten her schon vertieft sind...

Danke für den Tipp!
 
Große Ursache kleine Wirkung :) :)

Große Ursache kleine Wirkung :) :)

Und wieder mal ein Thema für die Theoretiker! :) Ich fliege seit Jahren überwiegend Großsegler - mit und ohne Ruderspalt. Hier wird mal wieder aus einer " Mücke ein Elephant " gemacht.

Gruß
 
Da wird nicht nur ein Elefant, da wird sogar ein Mammut draus... ;)
Die Wirkung der Quer könnte theoretisch sogar besser werden.
Siehe "Spaltklappe" oder "Fowlerklappen".
Der Strömungsabriss am oben erwähnten Kleinmodell war bestimmt nicht wegen undichten Querrudern verursacht.
Und ich wette, ein MPX EasyGlider oder ähnliches merkt davon überhaupt nichts.
Gruss Jürgen
 
Ist schon einige Zeit her da hat Siggi in Profile Light über das Hohlkehlenruder als Sünde der 80-er gelästert. Thema war genau dieser Druckausgleich. Für den Feld-Wald-und-Wiesen Flieger kommt's wahrscheilich wirklich nicht drauf an. Wer aber aus aerodynamischen Gründen Oberflächen ploiert, Nasenleisten nach Schablonen schleift und auf messerscharfe Endleisten achtet, sollte auch dem Beachtung schenken. Steht jedenfalls als Massnahme zur Steigerung der Ruderwirksamkeit sicher vor dem Turbulator vor dem Ruderscharnier.

Spaltklappen machen Sinn bei extremen Ausschlägen. Und dann auch nur, wenn der Spalt sauber als Düse gestaltet ist. Nicht jede "Lücke" im Flügel ist ein "Spalt".
 
Aerodynamik bei geschäumten Schaumwaffeln??
durch die Produktionsbedingten Noppen auf der Oberfläche liegt die Strömung nicht wirklich an, und im Querruderbereich - noch dazu bei den dicken Endleisten - ist sie eh schon turbulent?!
Bitte korrigiert mich.
 
hänschen schrieb:
Aerodynamik bei geschäumten Schaumwaffeln??
durch die Produktionsbedingten Noppen auf der Oberfläche liegt die Strömung nicht wirklich an,
Das dann doch nicht

und im Querruderbereich - noch dazu bei den dicken Endleisten - ist sie eh schon turbulent?!
Das ja. Wobei, bis die Grenzschicht bemerkt, dass die Endleiste dick ist, ist es vorbei. :D aber auf Widerstand und Auftrieb, sowie Abreissverhalten hat sie schon Einfluss.

Deine Argumente sind alle richtig, wenn wir von Widerstandsoptimierung sprechen. Ein durchströmter Ruderspalt hat aber andere Einflüsse. Insbesondere reduziert er die Ruderwirkung, weil er die Strömung an der Saugseite des Ruders zum Ablösen bringen kann. Und das ist im Steuerverhalten des Modells durchaus zu spüren, auch bei einer Schaumwaffel.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten