Einstellwinkel Graupner Pilatus B4

Toki

User
Hallo,
habe die kleine Pilatus vom graupner (2m). Ich will sie jetzt mit nem neuen Rumpf wieder flott machen, der erste Rumpf segnete das zeitliche. Nun habe ich die EWD mal nachgemessen, um sie zu übernehemen, denn sie flog eigentlich nicht schlecht (habe aber auch schon viel anderes gehört). Ich wundere mich, dass ich beim alten Rumpf ca. 3 Grad EWD habe, das ist ja eigentlich nicht gerade wenig. In der Anleitung steht EWD laut Plan einstellen, dieser beinhaltet jedoch keine Angabe. Beim nachmessen auf dem Plan habe ich sogar 4,3 Grad errechnet!!! Jetzt bin ich etwas skeptisch geworden. Welche EWD habt ihr eingestellt?
LAut Raumpfanformung ergeben sich locker um die 3 grad.
berichtet mir doch mal, danke!
 
Hi Toki!

Zu Anfang: Ich bin etwas verwirrt ob des Titels Deines Beitrags und des zugehörigen Inhalts. Meinst Du jetzt Einstellwinkel (so wie im Titel) oder Einstellwinkeldifferenz (wie im Beitrag) ? Ich geh mal davon aus, das Du EWD meinst. Ok,

1) Wenn er nicht schlecht geflogen ist, mach es doch wieder so wie es war. Die haben sich bei der Konstruktion (normalerweise ;) )schon was gedacht.

2) Die Daumenregel für EWD ist: "1,5 Grad passt immer" ;)

Meine Meinung: 4,3 und 3 Grad EWD ist deutlich zuviel für ein Segelflugmodell im Allgemeinen - insbesondere für eine Pilatus. Ich gehöre zur Fraktion derer die 2) vertreten. Was ist den für ein Profil drauf ? Ich kenne niemanden der einen Segelflieger (Modell) mit einer solch großen EWD fliegt.

My 5 cent - Vielleicht hift's ja.

Grüße TurboSchroegi
 
Könnte es ev. sein, dass die "Rechenmethode" nicht ganz stimmt?
Ich habe bis jetzt sicher ein halbes Dutzend B4s geflogen. Von Mini bis (fast) Maxi.
Schlussendlich bin ich immer bei 0.5 - max. 1 Grad EWD gelandet.
Grund: die B4 hat einen ziemlich kurzen Rumpf mit recht hohem Seitenleitwerk. Dort oben erzeugt das nicht gerade kleine HLW nur schon durch seinen Widerstand ein starkes, aufrichtendes Moment.
Gruss Jürgen
 
habe die kleine Graupner B4 lange geflogen.

Hatte, als sie neu war, 3° EWD.
Wurde auf 0,6° EWD geändert - Höhenruder unterlegt.
 

Toki

User
Sorry erstmal, ich meinte natürlich die EWD!!!

Als studierter Dipl-Ing. habe ich mich bei den winkelfunktionen bestimmt nicht verrechnet :)

Also das Profil ist glaub ich ein RG 15 oder 12 oder so...

Die Profilanformung am Rumpf und die bereits eingeharzten Messingröhrchen als Verdrehsicherung gestatten eigentlich nur eine rel. grosse EWD, wenn man die Flächen passend auf die anformungen hin einstellt, daher kommen ja die beim ersten Rumpf vorhandenen 3 grad, wie robert es ja auch bestätigt.
Wie gesagt, brauchte ich die EWD eigentlich nicht wie robert zu reduzieren, damit sie anständig fliegt.
Robert, hast du eine Angabe im Plan gefunden, oder bist du auch zuerst nach der Rumpfanformung gegangen?

Da mir die geschilderten 1,5 auch so in Erinnerung sind, habe ich ja durch Veränderung des Anstellwinkels des HLW noch die Möglichkeit die EWD mit Unterlagen zu verringern, also alle Möglcihkeiten offen. Denke ich werds erstmal mit der rumpfanformung probieren und ggfs. später experimientieren.
 

Toki

User
Also meine B4 fliegt jetzt wieder! Habe die EWD bei ca. 2 Grad. Leider habe ich noch keine ausgedehnten flüge machen können, aber die paar Kreise am Hang waren schon nicht schlecht. Vertseh mittlerweile auch nicht so ganz, warum ich früher so eine hohe EWD eingebaut hatte.
Übrigens: die Flächen passen dabei relativ gut an die Rumpfanformung.

Ciao
Toki
 
ich bin damals nach der Rumpfanformung gegangen. Im Plan steht ja nichts. Nach Umfrage wurde mir nicht mehr als 1° empfohlen, ist ja kein Thermikmodell. Habe 0,6° EWD am Höhenruder eingestellt, Schwerpunkt (wo??) erflogen und als gut befunden. Wenn´s gut ging wurde mit 250g Ballast geflogen. Ohne Ballast wog sie knapp 1300g.

Schwerpunkt war, bin mir aber nicht sicher - zu lange her, deutlich hinter den Vorgaben. Knapp hinter dem Flächenstählchen :D

[ 19. September 2003, 13:35: Beitrag editiert von: Robert G. ]
 

MTT

User
Als studierter Dipl-Ing. habe ich mich bei den winkelfunktionen bestimmt nicht verrechnet
Hoffentlich hast Du da recht.....

Vor einigen Jahren haben sie sich bei der NASA mit den Einheiten ( US/metric ) verdaddelt und daraufhin die Mars-Sonde verloren.....

Kommt also in den besten Familien vor....

:D :D :D

Michael
 

Kolja

User
Hi,

ich hab bei meinem Rumpf den Winkel zwischen Tragfläche und Höhenleitwerksauflage vermessen, daraus ergaben sich 2 Grad EWD.

Da hier mehrere Pilatus-Besitzer von 3 Grad berichtet haben, könnte man vermuten, das Graupner ein Einsehen hatte und den Baukasten zugunsten einer niedrigeren EWD überarbeitet hat. (Meine Pilatus wurde übrigens vor ca. drei Jahren gekauft.)

Wie auch immer - ich habe nun das Brettchen-Höhenleitwerk durch eines mit symetrischem Profil ersetzt und die EWD auf ca. ein halbes Grad reduziert. Für den Schwerpunkt hab ich mit diesem Programm was von 80 mm hinter der Nasenleiste errechnet, das scheint schonmal ganz gut zu passen ... (@Robert: knapp hinter dem Flächenstählchen ;) )

Apropos Stahl: der originale Flächenverbinder hat bei mir ein wenig Spiel in den Messingröhrchen, so dass die Flächen von einem "klack-klack"-Geräusch untermalt nach oben und unten wippen können. Ist das wurscht oder sollte man das beheben? Wenn ja, wie am besten?

bye, Kolja.
 
Hallo,

ich habe die 2m Graupner B4 1 eine Wintersaison bei uns am Hang geflogen. Es war eine relativ alte Ausführung mit ungefähr 3 Grad EWD.

Durch Unterlegen habe ich die EWD auf 1,5Grad reduziert was das Flugverhalten erheblich verbessert hat.

Doch... ich musste wie viele B4-Flieger feststellen, dass die B4 im Langsamflug ganz plötzlich und ohne Vorankündigung Strömungsabriss bekommt. Daraufhin habe ich oben auf dem Höhenleitwerk bei 20% Tiefe eine Reihe Turbolatoren aufgeklebt (dreifach GewebeTesaband übereinander, in kleinen Dreiecken a 6mm Kantenlänge geschnitten) und schon war auch das Langsamflugverhalten top.

Mit der kleinen B4 kann man übrigens ganz toll das Slippen in niedrigen Höhen üben. Sieht beim Landeanflug am Hang top aus und läßt das Landen auf kleinsten Flächen zu!

Gruss

Axel
 
das "klack-klack"-Geräusch hatte meine auch. War mir damals egal. Heute würde ich einen Streifen Tesa zurecht schneiden und auf das Stählchen kleben.

Ich fand, die Pilatus, konnte man beim gerade aus fliegen schon langsam machen. Der Schwerpunkt bei meinen Modellen ist immer weit hinten. Es reicht dann ein kleinerer Höhenruderausschlag. Große Ausschläge am Höhenruder mag sie net, es reißt dann die Strömung am Ruder ab und sie kippt weg. Mit dem symetrischem Profil sollte es jedenfalls besser gehen.
 

Kolja

User
Hi Robert,

Tesa um den Stahl ist ne prima Idee, jetzt klappert nix mehr!

Ich fand, die Pilatus, konnte man beim gerade aus fliegen schon langsam machen.
Jo - man sollte dann aber nicht mehr auf die Idee kommen, in Bodennähe Kurven zu fliegen, weil man sich die Landung nicht ordentlich eingeteilt hat. Das hat meinen Rumpf die Unversertheit gekostet ... aber als Anfänger lernt man halt am meisten durch Fehler :)

Apropos langsam fliegen und landen: wenn man sie knapp über dem Boden immer weiter 'aushungert', dann nimmt sie am Schluß nochmal die Nase hoch und steigt überaschend 'nen knappen Meter, um dann anschließend recht unelegant hinunter zu plumpsen.

Lässt sich dieses Verhalten durch bessere Einstellung des Fliegers eliminieren, oder muss man das einfach kennen und vermeiden?

bye, Kolja.
 
Hallo Kolja,

wenn - egal welcher Flieger - die B4 beim Aushungern nochmal weg steigt, hatte sie zuviel Fahrt und es wurde zuviel Höhe gegeben. Klappen knapp 45° nach oben und Höhe anpassen.

Vielleicht hat das Höhenruder zu viel Ausschlag. Versuch mal folgendes: aus normaler Geschwindigkeit voll (schnell) Höhe ziehen. Sie muß dann einen engen Looping machen. Wenn der Ausschlag zu groß ist, dreht sie sich auf den Rücken - fast wie eine gerissene Rolle. Also in ausreichend Höhe testen.

Ansonsten: Klappen (Querruder) ausfahren und mit Höhe korrigieren - landen.

Beim nach oben weg steigen wird die Fahrt reduziert und sie kann gar nicht anders als runter fallen.

es war einmal...
1065727713.JPG
 

Kolja

User
Hi,

wenn - egal welcher Flieger - die B4 beim Aushungern nochmal weg steigt, hatte sie zuviel Fahrt und es wurde zuviel Höhe gegeben. [...] Beim nach oben weg steigen wird die Fahrt reduziert und sie kann gar nicht anders als runter fallen.
Ääähh ... so meinte ich das nicht :) ... das sie wegsteigen muß, wenn ich mit zuviel Rest-Geschwindigkeit zuviel Höhe gebe ist mir schon klar.

Mit Aushungern meinte ich, das ich sie bis knapp über den Boden gleiten lasse und dann gerade so viel ziehe, das sie parallel zum Boden weiterfliegt. So gleitet sie dann mit sinkender Geschwindigkeit noch eine ordentliche Strecke, während ich ganz langsam noch etwas mehr ziehe, um diesen Zustand zu halten.

Aber wenn wirklich kaum noch Fahrt übrig ist, nimmt sie völlig überraschend die Nase hoch, ohne das dies von mir durch entsprechend stärkeres Ziehen initiiert worden wäre, und fällt sofort anschließend runter. Das geht so flott, das ich darauf kaum noch reagieren kann.

Mit mehr Übung wird es mir wohl gelingen die Restgeschwindigkeit besser einzuschätzen und sie einfach kurz vorher auf den Boden zu lassen. Aber ich frage mich halt, ob dieses quasi 'selbständige' Aufnicken unmittelbar vor dem Strömungsabriss normal ist oder Indikator für eine nicht optimale Einstellung des Fliegers.

Ich werde auch mal testen, ob das Verhalten sich ändert, wenn ich wie von dir vorgeschlagen die Querruder als Klappen verwende.

bye, Kolja.
 
Hallo Ihr B4 Experten!

ich habe seit kurzem eine gebrauchte B4 (2m) und mache sie gerade flott. Wollte mich mal erkundigen, ob Ihr mir die passenden Rudereinstellungen nennen könnt.

Im voraus besten Dank!

Bernie
 
Hallo Bernie

wenn Du die echte Graupner B4 hast (Spannweite 2m, Rumpflaenge 890mm, Laenge ueber alles 935mm) dann sollten folgende Ruderausschlaege zum Beginn reichen (alle Werte vom Plan, gemessen jeweils an der groessten Rudertiefe):
Seitenruder: Rechts und Links - 70mm gesammt
Hoehenruder: Hoch 5mm ; Tief 5mm
Querruder: nach oben 15mm ; nach unten 7mm (15mm beidseits bei Kunstflug)
Wichtig ist es die Differenzierung auch so zu programmieren, da das Modell sonst schiebt (relativ kurzer Rumpf).

Gruss und viel Spass beim fliegen ;)
Pierre
 
Hallo Pierre,

jetzt hab ich doch glatt mal nachgemessen, da ich keine Ahnung habe von wem die Kiste ist:
hier die Maße: Spannweite rd. 207 cm, Länge rd. 112,5 cm.
Ich denke Deine Werte könnte ich zumindest mal als Ausgangsbasis nehmen.

Grüße,
Bernie
 
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