Wovon hängt die Ampere Grenze eines Motors ab?

Hallo,

ich habe hier den Brushless Motor vom Carson Thunderbird liegen und würde den gerne benutzen aber mit einer grössenren Luftschraube (hatte vorher 5,2x5,2 und damit lief er ohne probleme.

Leider gibt es zu dem motor weder angaben noch ne nummer etc. Ich habe angst, dass dieser durchbrennt wenn ich zum beispiel eine 6,5x6,5 oder am liebesten eine 7x6 Luftschraube verwende...

der Motor zieht dann ca 18 A - hab ich gemessen... kann ich von irgendwas rein theoretisch ausgehen um die theoretische belastbarkeit in etwa herauszufinden? (wicklungen oder anzahl der stratoren etc.?)


oder geht das über temperatur messung des motors (hab kein infrarot messgerät oder so)...

hoffe ihr könnt mir bischen was sagen- will den motor nicht killen.

Danke

Kai
 

Gast_13723

User gesperrt
Ganz einfach die Temperatur messen mit Infarot, max. 70°C mehr würd ich den Motor nicht belasten.Ab 90° wirds gefährlich, da leben die Motoren nicht lange.
 
Du findest gute Hochrechnungen zu verschiedenen Setups in www.Drivecalc.de

Wenn der Motor schon gespeichert einfach PArameter ändern und schauen was geht, ansonsten Motor vermessen und DC damit füttern ...

Der Stator darf einiges wärmer werde, solange Du die Wärme von der Glocke beziehungsweise von den Magneten fernhalten kannst und durch die Wärmeausdehunge der Luftspalt nicht NULL wird.

Kupferlackdraht hält in der Regel über 150°C ( für Motorenbau auch bis 250°C) aus, Loctite wird bei 250°C weich.

Ansonsten folge dem Tipp von easygliderer
 

Tony

User
Das würde mich auch mal interessieren. Gibt es eine Möglichkeit bei einem unbekannten Motor die max Belastung durch den Strom aber auch für die Spannung abzuschätzen?
Oder ist wirklich der einige Weg der Test unter Messung der Temperatur (eben bis kurz vor der Entmagnetisierung)?

MfG
 
Spannung weiss ich nicht, machbar ist es bestimmt - mit entsprechendem Hintergrundwissen und ...

Ich nehme www.Drivecalc.de und lass mit aus den Messdaten das diagramm anzeigen - damit habe ich schon mal den berechnete max. Strom Kurzzeit bei guter Kühlung geht das meistens gut.

nun kannst im DC die Spannung erhöhen und die Last verkleineren (kleinerer Prop, geringere Steigung, grössere Untersetzung, ...) solange Du unter dem max. Strom bleibst ...
Natürlich gibt es da noch Grenzen:
- eine ist der Steller/Regler und dessen max. Drehzahl beim 2-Poler YGE ist hier an der Spitze mit 240'000upm - beim 12poler (Schnurzz & Co.) bleiben dann noch max. 40'000upm auf der Welle
- Spannungsgrenze des Reglers bis 3S Lipo ist kein Problem bis 5S können einige der "Besseren" darüber wird es immer enger und teurer
- pysikalische, elektrische Grenzen -> Rundlauf, Schwingungen, Sättigung der Magnetsysteme, Eisenanteil ...

tehoretisch also kannst die Spannung erhöhen solange Du willst, praktisch gibt es Grenzen ;)

Die Entmagnetisierungsgrenze kann man auch durch Magnete die höhere Temp aushalten massiv verschieben, z.Bsp.: die N50-EH von Skorpio sollen 200°C abkönnen Dr. Ralph hat diese bis 150°C getestet (finde den link nicht)
 

Tony

User
Danke für deine Bemühungen, jedoch hat das nicht unbedingt geholfen, dass in drivecalc vermessenen Antriebe stehen ist mir auch bekannt.
Jedoch bin ich auf der Suche nach dem Hintergrundwissen, welches du bei dir auch asl fehlend identifiziert hast ;)

Wenn jemand doch über dieses verfügen sollte, dann wäre es toll, wenn sich dieses allgemeinverständlich erläutern liese.

MfG
 

FamZim

User
Hallo Tony

In den meisten Fällen ist es so das der (zu hohe Strom ) den Motor killt !!
Darum muss er in Grenzen gehalten werden.
Je nach Kühlmöglichkeit und Einschaltzeit.

Als Richtwert möchte ich mal 30 A/mm² auf den CU Draht angeben um genauere Angaben (verschiedener Motore) zu provozieren :D

30 A sind dann ein 1.1mm CU Draht, oder 2 mal 0,8 er parallel, aber nur in Sternschaltung !!!

Die Erwärmung in der Wicklung ist etwa gleich, egal ob mit 5 V oder 40 V betrieben!!!
Darum sind die mit 40 V im ETA eben besser drann, da kommen aber Drehzahlabhängige Ummagnetisierverluste dazu.

Übrigens ist die Sättigung bei Stillstand des Motors am stärksten !!

Gruß Aloys.
 

steve

User
Umsicht bei der Spannungserhöhung

Umsicht bei der Spannungserhöhung

FamZim schrieb:
...Die Erwärmung in der Wicklung ist etwa gleich, egal ob mit 5 V oder 40 V betrieben!!!
Darum sind die mit 40 V im ETA eben besser drann, da kommen aber Drehzahlabhängige Ummagnetisierverluste dazu.....

Hallo,
was da oben steht ist absolut richtig, aber erwärmt wird der Motor doch vereinfacht gesagt, durch den Effekt der elektrischen Verluste. Dieser Effekt überwiegt dramatisch.
Wenn ich einen Wirkungsgrad von 80% habe, heizen die restlichen 20% den Motor auf. Bei 1000W im Eingang sind das bei einem Wirkungsgrad von 80% dann 200W. Wenn ich bei gleich bleibender Amperebelastung die Voltzahl erhöhe, steigen auch aufheizenden Verluste.
Wird die Eingangsleistung gleich gehalten, kann es günstiger werden, muss aber nicht. Hängt von der Motorkonzeption ab.
Wenn ein Motor für eine bestimmte obere Voltzahl angeben ist, sind die Verluste aber in diesem Spannungsbereich nicht so hoch, wie bei der unteren angegeben Spannung. Zumindest wenn bei diesen Angaben vom Hersteller nachgedacht wurde. Ausnahmen wird es aber immer geben.

Und noch etwas vereinfachter: Wenn die Spannung bei ein und dem selbem Motor erhöht wird und man auch sonst nichts ändert (Prop kleiner wählen) steigt der Strom und die Erhitzung. Und das z.T. dramatisch. Also jetzt nicht einfach die Spannung erhöhen, weil man denkt, es sei egal.

Noch mal zur Erwärmung: Durch die Verluste erwärmt sich der Motor aber nicht schlagartig, sondern allmählich über die Laufzeit. Je mehr Leistung, desto kürzer wird die Laufzeit sein. Kann man mit so einem Thermometer gut überprüfen.
Dann heizen sich größere metallische Massen langsamer auf, als kleine Massen. Wenn ein Aluspinner mit guter Wärmeleitung auf der Glocke sitzt, vergrößern sich die Reserven.

Wenn es nun gelingt, die anfallende Erwärmung abzuführen, z.b an die Kühlluft, verschiebt sich die Erwärmung ebenfalls, bzw. der Strom/die Eingangsleistung kann bei gleicher Laufzeit gesteigert werden. Ein LRK, der frei vor dem Spant im Wind steht, wird effektiver gekühlt, als ein im Rumpf eingebauter Antrieb.
Dann ist hier noch die Drehzahl nicht unerheblich. Hat der Außenläufer ein Schleudergebläse zur aktiven Kühlung wie z.B. die powercrocos oder Koras, dann wird er mit zunehmender Drehzahl besser kühlen.

Hier habe ich mal Versuche mit einem überdimensionierten Gebläse gemacht:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=78441&page=2&highlight=me163
Deutlich wird die Kühlwirkung, aber auch, dass im Metall selber viel Wärme steckt, die dann nach dem Lauf erst rauskommt und sehr stark einheizen kann.

Kurz: Sei lieber etwas vorsichtig mit der Strom- oder Spannungserhöhung. Es ist schnell alles ruiniert und ein Modellflugwochenende verpatzt.

Grüsse
 

rkopka

User
Bei unbekannten Motoren gehe ich oft nach dem Gewicht. D.h. ich suche mir einen bekannten Motor, der in Aufbau und Gewicht ähnlich ist. Natürlich muß man den Kv Wert kennen, der aber relativ einfach zu messen oder aus den Anwendungsdaten abzuleiten ist.

RK
 
FamZim schrieb:
Hallo Tony
...
Als Richtwert möchte ich mal 30 A/mm² auf den CU Draht angeben um genauere Angaben (verschiedener Motore) zu provozieren :D
...
ist ein guter Ansatz, dürfte dann auf mögliche Dauerleistung hinauslaufen

noch etwas "genauer" und auf die üblichen Lackdrähte abgestimmt findet sich hier:
http://www.powercroco.de/draht_daten.html
hier kommst Du für
- ø1mm bei Y auf 31A bei D auf 52A
- 1mm2 bei Y auf 37A bei D auf 63A
(gemäss Ralph: vorzugsweise einlagig gewickelt, kurzzeit und guter Kühlung)
 
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