Tragflächen schwimmend versus Messingrohr

Hallo Leute,
was meint ihr davon.
Ist es besser bei Segelflugmodellen die Tragflächen, ganz nach Vorbild der Manntragenden Segelflieger, schwimmend am Rumpf zu befestigen, das heißt Rundstahl stellt nur eine Verlängerung des Holmes der Tragflächen dar und berührt den Rumpf gar nicht, oder bevorzugt ihr immer noch die altbewährte Variante, das Rundstahl durch ein Messingrohr zu führen und somit eine feste Verbindung mit dem Rumpf zu erzielen. Erläutert mir mal Vor und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten bzw. Erfahrungen. Auf eine Diskussion bin ich gespannt.

Grüße aus dem sonnigen Süden.

Peter Maier
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

ich habe bisher selbst noch keine schwimmende Aufhängung benutzt, wenn ichs getan hätte, dann hätte ich aber wahrscheinlich noch meine schöne DG-300. Mir hats beim F-Schlepp durch nen Seilruck den Kohlestab an der Verbindung Rumpf-Fläche durchgehauen. Mit einer schwimmenden Aufhängung wäre das so nicht passiert.

Gruß Kai
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Hallo Peter,

ich würde sagen, daß das schon grundsätzlich Sinn macht, da man die Steckung schwächer dimensionieren kann und Gewicht spart.
Bin allerdings kein Experte auf diesem Gebiet. Ich habe seinerzeit mal nen nettes PDF von Swiss-Composit runtergezogen. Finde es jetzt nicht mehr im Netz. Habs jetzt einfach mal auf mein Webspace gezogen. Lads Dir mal runter, ist echt empfehlenswert. Und hier gibts diese Beschreibung der Tragflächenbefestigung von Swiss-Composit

Gruß Kai
 

Yeti

User
Also nochmal in Kürze die Vor- und Nachteile der "schwimmenden Lagerung"

- Auftriebskräfte und das Torsionsmoment werden nicht über die Steckung abgesetzt -> geringere Schubbelastung für die Steckung.
- Der größte Anteil der Schubbelastung, der infolge des Biegemomentes auftritt, bleibt jedoch.
- geringere Gefahr von Verkantungen bei Biegebelastung
- größerer baulicher Aufwand, der sich IMHO erst bei großen Modellen lohnt
- Der allgemeine Nachteil von Steckungen, nämlich die recht undefinierte Krafteinleitung infolge der Biegemomente bleibt aber (mögliche Kantenpressungen)
- Bei Kohlesteckungen kann die herabgesetzte Schubbelastung bei der schwimmenden Lagerung schon 'ne Menge helfen. Ob sich der Aufwand bei einer Stahlsteckung auch lohnt, will ich nicht beurteilen.

Gruß Yeti
 
Finde ich sehr interessant.

Vielen Dank.

Was ich eigentlich noch wissen wollte, welche Art(schwimmend ider Messing) verwendet ihr meistens.
 

Yeti

User
Ich schon wieder...

Hier noch ein Beispiel für die "Steckung" bei einem etwas größeren 1:1 Modell, ausgeführt als Holmtaschenverbindung ("Box-Beam"). Der Holmstummel des rechten Flügels wird dabei in den Holmstummel des linken Flügels gesteckt und verbolzt, so dass sich die beiden Teile nicht direkt berühren.

box.jpg

Box

beam.jpg

Beam

Auf dem zweiten Bild sieht man schon die Buchse für den vorderen Querkraftbeschlag in der Wurzelrippe.

By the way: über diese Verbindung wird ein maximales Biegemoment von ca. 90000 Nm (entspricht etwa 900kg an einem 10m langen Hebel) übertragen.

Gruß Yeti
 
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