Gibts hier wirklich einen Unterschied???

Hallo Leute. Ich hab gerade den Bericht über den Seitenleitwerksbruch und den darauf folgenden Absturz eines C-ARF Eurosport gelesen und muss mir und euch immer und immer mehr die Frage stellen ob dieser Sport in unserem allseitsbekannten streben nach der höchstmöglichen Sicherheit für alle überhaupt noch in dem Maße betrieben werden dürfte wie es im Moment noch getätigt wird. Plump gesagt. Ob ich mir nun in Reno die echten Warbird vorm Gesicht vorbei hämmern lasse oder mir an einem lässigen Wochenende ein paar Großmodelle ansehe stellt sich mir die Frage was da wohl noch das sicherste von beiden ist. Klingt vielleicht ein bischen blöde kann meinetwegen auch verschoben oder gelöscht werden, aber ich denke es gibt auch andere die sich diese Überlegung machen. Langsam find ich diese Männerspielzeuge nicht mehr so doll. Und wenn ich dann lese das es den ein oder anderen zuviel ist eine Bauanleitung zu lesen in der explizit nur auf gewisse Komponenten hingewiesen werden würde dem würde ich doch bitten sofort damit aufzuhören. Ich fände es sogar richtig wenn es zu einem Modell einen ganzer Buchband mitgebe in dem genau drinn stehen würde was und vorallem wie man die Sachen genau verbauen sollte. So Texte wie "so weit wie möglich vom Empfänger entfernt positionieren" Ist doch keine Aussage. Das is nen schlechter Wtz!!!!! Für ein 3Meter Modell oder einens mit 300 spitze kann man doch keine 50 seitige Anleitung mehr mitgeben. Da passt doch was nicht.

Gruß Patrick
 
hi

hi

Hallo,


Wenn du morgens in dein Auto steigst machst du dir da auch gedanken?!

Vielleicht platzt ein reifen, mein Motor fängt Feuer usw?!?!?!?


Wenn du davor Angst hast darfst du nicht mehr auf den Modellflugplatz gehen, dich in kein Auto mehr setzen und vieles andere ist auch vorbei.


Wie viele Modellflugzeuge fliegen im Jahr? Wieviel stürzen ab? Bei wievielen kommt es zu Personenschäden?


Sorry das ist meine meinung.

Gruß Jens
 

Backe

User
Naja, wenn ich mir Überlege mit welchen Qualitäten sich viele für so viel Geld abspeisen lassen, dann fragt man sich auch schon ob das sein muss nur weil es Hobby ist.
Wenn ich sagen wir mal 2000 Euro für ein Modell hinlegen soll, dann möchte ich bitte schön auch Top Qualität haben. Wenn dann zB ein Seitenleitwerk auseinander Fliegt, weil es schlecht verklebt war dann sträuben sich mir die Haare (wenn ich noch welche hätte:rolleyes: ) . Aber stattdessen liest man immer (Beispiel) Mein Flächenübergang passt nicht richt richtig. Die Antwort ist dann: naja dann schleif es halt passend.
Das kanns nicht sein. Ich möchte Wetten, das 99% der Leser mit ihren Wagen sofort in der Werkstatt sind weil ein Lämpchen Leuchtet oder die Tür quiescht. Aber beim Modell ist es ja "nur" Hobby, da ist sowas egal.

Sorry das ist meine meinung.

Frank
 
Eigentlich ist sowas kein Problem .. Defekte gibt es immer und überall und man kann nicht alles wissen, schon gar nicht bei einem ARF Modell, das andere gebaut haben. Wenn etwas passiert, ist es ein Unfall .. kann Dir mit Deinem Auto auch passieren. Aber ...

... wesentlich erschreckender ist für mich die Tatsache, daß Organisationen, die es besser wissen sollten, bei Bekanntwerden solcher Sicherheitsmängel Vertuschungsversuche starten und die öffentliche Diskussion verhindern um Ihre eigenen Interessen zu wahren. Genauso starten Einzelpersonen Aktionen um die Verantwortung sich um den eventuell vorhandenen Mangel kümmern zu müssen los zu werden. Frei nach dem Motto: Hab ich ja gar nichts von gewusst - ich bin nicht Schuld ! Nur mal der Hinweis: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und vorsätzlich weiter zu fliegen, wenn einem ein Mangel bekannt ist, ist grob fahrlässig und kostet den Versicherungsschutz.

Man könnte es ja mit dem TÜV vergleichen .. die Plakette gibt es auch nur wenn das Fahrzeug mängelfrei ist. Sind ernsthafte Sicherheitsmängel, auch ab Werk, bekannt, wird das Fahrzeug still gelegt bis der Mangel nachweislich behoben ist.

Im Gegensatz dazu wird im Modellbau vertuscht und falsche Behauptungen in die Welt gesetzt - haben wir ja die letzten Tage leider miterleben dürfen. Das ist das eigentlich traurige an der ganzen Geschichte. Denn eigentlich wollen wir ja alle nur einem schönen Hobby nachgehen.
 
Hallo Patrick,
berechtigter Gedanke, beim einen oder anderen Posting beschleichen mich durchaus ähnliche Gedanken.
Aber genau diese Leute sind durch ihre Beteiligung hier auf dem richtigen Weg.

Genau dieser Austausch manchmal auch mit scheinbar sträflich leichtsinnigen Aussagen, führt doch dazu, das das Denken und das Wissen masiv verbessert wird.
Vergleicht man das heutige Wissen des Durchschnittsmodellfliegers, mit dem der vor WWW Ära, hat sich das um welten verbesset.

Es ist wie in der Verkehrsfliegerei unserer Kollegen, auch da werden wie immer beim menschlichen Tun Fehler gemacht, und in Berichten veröffentlicht. Auch da frägt man sich dann, wie konnte der nur. Sorry, Menschen machen Fehler.

Aber auch wir analysieren und reden darüber und lernen daraus.

Schau dir die Unfallstatistick an, vor 10- 20 Jahren gab es
mehr signifikante Unfälle als heute. Obwohl es weniger und kleinere Modelle waren.
Alles in allem, ist die heutige Modellfliegerei deutlich sicherer geworden.

Dabei hat sich zu früheren Jahrzehnten sowohl die Zahl der Piloten ich schätze mal verdoppelt, als auch die Modellgröße etwa verdoppelt.
Gleichzeitig verfügen die Piloten über mehr Freizeit und Kaufkraft und fliegen eher mehr. Demgegenüber sind die Unfallzahlen mindestens um die Hälfte zurückgegangen, das lässt sich aus den etwa verdoppelten zeitlichen Zwischenräumen und der Anzahl recht genau erkennen.

Schaust du dir an, wie wenig dann bei unserem Hobby tatsächlich passiert, schneiden wir auf die hohe Zahl der Modelle/Piloten, der Starts und Landungen bezogen (Durchschnittsflugzeit 10 min)
sogar um Größenordnungen besser ab, als die Verkehrsfliegerei mit ihrem durchaus hohen Standard.

Um genau das noch weiter zu verbessern, tauschen wir uns hier und anderswo über die immer noch vorhandenen Probleme offen aus.
Eben in der Hoffnung, das zB wie im von dir zittierten Thread entweder der Hersteller zur Einsicht kommt, oder der Kunde.

Egal wer was daraus lernt, Hersteller verbessert Entkontrolle, Kunde kauft besseres, oder kontrolliert selbst und arbeitet nach, es verbessert die Situation.

In der Erkenntnis, das letztlich kein menschliches Handeln frei von Gefahren ist, finde ich, wir machen es im Verhältnis schon recht gut. Was mir dann noch sehr wichtig erscheint ist, dass sich auch das Verantwortungsbewusstsein und das Bewusstsein um das Gefahrenpotential ganz deutlich erhöht hat.

Ich bin jetzt über 40 Jahre Modellflieger und stelle fest, noch nie war das Sicherheitsbewusstsein aller Beteiligter so ausgeprägt wie heute.

Gruß
Eberhard

PS: Am Rest der hier aufgezeigten Probleme arbeiten wir erkennbar ansonsten ist die Welt der Modellflugbranche genau so wie andere Bereiche ein Spiegelbild der Gesellschaft. Also tretet den Jungs die Fehler machen und die vertuschen, kräftig in den allerwertesten.
 
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