Gedämpfte Radaufhängung für grossen Salto

Harm

User
Hallo,

Ich habe letztes Wochenende meine 1:2,2 Salto bei Andreas Rettermeier abgeholt und bin jetzt am grubeln über einige Detaillösungen.

Ein Ding was mich beschäftigt ist die Radaufhängung. Vorgesehen ist ein fest eingebautes Rad. Weil der Radkasten zu schmal ist für das scale 130 mm Rad von Fema wird da meistens ein kleineres Rad verbaut. Da ich doch 130 mm wollte habe ich ein schmaleres Rad aus dem Jetbereich gekauft (übrigens ein sehr hochqualitatives Teil von www.airtech-germany.de ).
Leider ist die Härte vom Reifengummi wesentlich höher als ich mir vorgestellt habe, eine wesentliche Dämpfung von Landestösse kann ich mir davon nicht vorstellen.

Ich denke also daran mir eine gedämpfte Aufhängung zu basteln. In die Börse habe ich vor langer Zeit mal einige Dämpfer gekauft mit 300N und etwa 60 mm Weg. Mit eine Unterzetzung von etwa 1:3 (also 2 cm Einfederung des Rades bei volle Einfederung vom Dämpfer) bei um die 16 kg Modellgewicht würde nur ein einziger Dämpfer wahrscheinlich gut passen.

Ich wäre sehr geholfen mit Konstruktionsbeispiele.

Auch wenn es Erfahrungen gibt die bestätigen das die feste Aufhängung ohne Probleme geht, höre ich gerne davon.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Harm schrieb:
Auch wenn es Erfahrungen gibt die bestätigen das die feste Aufhängung ohne Probleme geht, höre ich gerne davon.


Ich habe in meiner Salto n ungefedertes Dubro "Vollgummirad", funzt seit Ostern 2002 ohne Probleme ,beim orginal ist das Rad auch nicht gefedert ;)

PS:Schau mal hier;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Harm

User
Hallo Sebastian,

Ich nehme mal an das du ein Bruckmann/Schadl-Rumpf hast, da ist der Radkasten breiter gestaltet worden (ist eine auf Details abgeänderte Rumpf von Rittig). Darin passt ein Dubro Rad (=wahrscheinlich gleich FEMA) hervorragend.
Mit der Eigendämpfung von so ein Rad wäre ich recht glücklich gewesen, ist in meinem Fall aber gans anders.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Harm ,

Dubro ist nicht gleich Fema , habe grad nachgemessen , das 127 mm Dubro Vollgummirad ist 35 mm breit , gefühlsmäßig etwas weicher wie Fema .
 

MichaH

User
Harm schrieb:
Hallo,

Ich denke also daran mir eine gedämpfte Aufhängung zu basteln. In die Börse habe ich vor langer Zeit mal einige Dämpfer gekauft mit 300N und etwa 60 mm Weg. Mit eine Unterzetzung von etwa 1:3 (also 2 cm Einfederung des Rades bei volle Einfederung vom Dämpfer) bei um die 16 kg Modellgewicht würde nur ein einziger Dämpfer wahrscheinlich gut passen.

Hallo Harm,

ich hoffe, bei dem Dämpfer von dem Du sprichts, handelt es sich nicht um eine Gasfeder aus dem Industriebereich. Die sind für den Einsatz als Federung an Fahrwerken (egal welcher Art) absolut ungeeignet. Auch wenn diese im Modellbaubereich weit verbreitet sind. Viele haben ja mindestens Probleme mit der Lebensdauer dieser Teile (was nicht verwundert). Federn tun sie ohnehin nicht so, wie es benötigt wird. Nur wissen das die wenigsten.

Ich kann Dir gerne bei einer Lösung behilflich sein. Ich habe schon so einiges für Seglerfahrwerke ausgelegt. Mit meinen Federbeinen sind schon diverse Gross-Segler ausgerüstet und funktionieren tadellos (siehe auch meine HP).

Wieviel Bauraum steht denn für den Einbau einer "Federung" zu Verfügung? Eventuell lässt sich ja eine Art Schwinge unterbringen.

Gruss
Michael
 

Harm

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Hallo Michael,

Wir kennen uns doch, ich habe deinen alten EVO12 Sender übernommen. Schön von dir zu hören. Da erinnere ich mich das du Dämpfer kombinierst mit Druckfeder. Werde mal deine Homepage durchforschen, ist lange her.

Platz im Rumpf genug da alles noch Jungfrauhlich. Nur die Breite Unten im Radkasten is marginal, max. etwa 4 mm links und rechts vom Rad. Ich könnte aber bei die Felge noch etwas nach innen.

Ich habe mal nachgeschaut, meine Zwei Gasfeder sind von die Firma Gebr. Dreher aus Egesheim. Als Info ist nur 300N und die Bezeichnung 05-01 ersichtlich. Länge zwische die Mitten der Kugelpfannen ist 185 mm und Achsdurchmesser 6 mm. ( http://www.gebrueder-dreher.de/gasfedern_typ_6.php?nav=3&subnav=10 )

Hier mal einige Bilder zur orientierung, das Rad hat 130 mm Durchmesser und 37 mm Breite. Die Hinterseite vom Rad ist genau unter der Verbinder.

IMG_0293.jpg
IMG_0295.jpg
IMG_0298.jpg
IMG_0301.jpg
 

MichaH

User
Guten Abend Harm,

ja, so trifft man sich wieder. Also, die Gasfedern baust Du besser nicht ein. Gasfedern sind in der Regel mit ca. 80% ihrer Nennkraft vorgespannt. Bei einer 300N Gasfeder bedeutet das, dass eine Kraft von ca. 240N überwunden werden muss, bevor die Gasfeder überhaupt arbeitet. Anschliessend hat sie über den gesamten "Federweg" lediglich eine Restkraft von 60N zur Verfügung, also eine sehr flache Federkennlinie. Das kann man bei Fahrwerken überhaupt nicht gebrauchen. Denn es sollen ja auch kleine Kräfte bzw. kleine Landestösse bereits gefedert werden. Zum anderen sind die Dichtungen in solchen Gasfedern überhaupt nicht für die Frequenz der auftretenden Landestösse ausgelegt. was dazu führt, dass die Dichtungen nachgeben und Gas austreten kann. Die ursprünglichen 300N sind dann nciht mehr verfügbar. Dieses Phänomen ist wohl vielen Modellfliegern indirekt bekannt. Bei entsprechender Beanspruchung lässt die Wirkung der Gasfedern also nach.

So, jetzt zu Deinem Salto. Mit etwas Geschick sollte sich dort doch eine Schwinge unterbringen lassen. Das Rad würde dann beim Einfedern auf einer Kurvenbahn nach hinten in den Rumpf eintauchen. Am Ende der Schwinge sollte dann ein Federbein montiert werden.

Ich hänge 'mal eine Prinzip-Skizze mit 'dran.

Gruss
Michael
 

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Harm

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Michael,

Danke für die Skitze, da wird mann geholfen.

Ich habe auf die Homepage von Flugmodellbau-Berlin, der Peter Marquardt bietet da einen 1:2 Salto H101 an, ein Bild von seine Schwinge gefunden. ( http://www.flugmodellbau-berlin.de/html/salto_h101.php )

So etwas schwebt mir jetzt vor den Augen, Drehpunkt vorne und Abstützung mittels ein von dir vorgeschlagenes Federbein hinten. Ich würde dann auch die Schwinge hinten in ein Spant führen damit es seitlich abgestützt wird, bei Schiebelandungen würde sich sonnst alles vielleicht verbiegen. Das Federbein kann dann auch die Kräfte weiter oben in den Spant einleiten, der Spant wird dann auch verbunden sein an den Flächenverbinder. Das Ganse sollte dann ausreichend solide sein.

Ich habe was an meinen Rumpf gemessen. Mit eine Länge von etwa 200 mm zwischen Drehpunkt vorne und Federbein hinten und die Radachse halbwegs sollte alles passen. Ich habe dann auch noch genügend Platz eine einfache Reibungsbremse einzubauen (FEMA-ähnlich).
Wenn ich so von um die maximal 30 mm Einfederung des Rades ausgehe muss das Federbein einen Weg von 60 mm haben. Wenn du mal mit ein Fluggewicht von 15 bis 16 kg rechnest könntest du mir dann mal ein Federbein ausrechnen und die ungefähre Länge davon bestimmen?
 

MichaH

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Hallo Harm,

um die Feder auslegen zu können benötige ich von Dir die beiden Hebelarme "A" und "B" aus der Skizze, die ich an diese Mail mit anhänge. Die Abmessungen für den Dämpfer selbst kann ich Dir schon nennen. Auch dazu hängt eine Skizze mit 'dran. Der Dämpfer hat einen Durchmesser von ø 19mm. Die Feder wird über diesen Dämpfer gesteckt. Bei dem Dämpfer handelt es sich NICHT um eine Gasfeder! Es ist ein ölhydraulischer Dämpfer, der das Ausfedern bedämpft und damit das Springen des Modells verhindert. Den Durchmesser der Feder kann ich jetzt wie gesagt noch nicht bestimmen. Dazu muss ich erst die Hebelarme und das Modellgewicht kennen. das musst Du mir also auch noch nennen.

Gruss
Michael
 

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Harm

User
Micha,

Habe noch mal gekuckt wie die optimale Verhältnisse für meinen Salto sind. Abstand A und B beide 110 mm, Modellgewicht zwischen 15 und 16 kg.
Die Länge des Dämpfers von 198 mm auf dein Zeichnung passt gerade noch.

Wie gross ist der Hub des Dämpfers?
 

MichaH

User
Harm,

der Dämpfer hat -wie von Dir gewünscht- 60mm Hub. Damit hat das Rad dann einen Hub von 30mm. Die Feder wird bei dieser Auslegung mit dem vollen Modellgewicht belastet, was aber nicht schlimm ist. Ich werde eine entsprechende Feder auslegen.

bis dahin
Michael
 
Hallo Michael,
Michael schrieb:
Ich werde eine entsprechende Feder auslegen.
...daran habe ich mich auch schon mal versucht(theoretisch) :rolleyes:

-In Einbaulage, nicht belastet, sollte die Feder nur ein bischen höher vorgespannt sein als das Modellgewicht. Damit werden beim Rollen auch schon kleine Buckel oder Löcher im Gras abgefangen. Für Harm etwa 170N, wegen Hebel an der Feder die Hälfte.

-Welche Federkraft nun annehmen für den Federweg von 60mm (am Rad 30mm durch die Hebelübersetzung)?

-Wenn ich mal als Sinken im stationären Gleitflug etwa 0,5m/s annehme, dann ist das dreifache, also 1,5m/s für eine "Plumslandung" schon ganz ordentlich :D ...oder?

-Das Modell wird also nach dieser Annahme innerhalb des Federweges des Rades von 30mm auf ein Sinken von 0m/s verzögert. Es fällt mir schwer hierfür eine realistische Zeit anzunehmen/abzuschätzen(0,5s ?). Nun ja...mit dieser Zeit läßt sich die Beschleunigung=negative Verzögerung ausrechnen.

-Da Kraft=Masse x Beschleunigung , kann ich so über die Modellmasse die max. Federkraft ausrechnen.

-Über den Federweg von 60mm ergibt sich dann aus der Vorspannkraft und max. Kraft die Federrate c=N/mm.

Dann braucht man "nur" noch einen der aus diesen Werten ausrechnet welcher Drahtdurchmesser, wieviel Windungen, Federdurchmesser innen, damit der Dämpfer da reinpasst...:D.... ach ja, auch noch einen der die Feder dann herstellt...Das ist für Dich wahrscheinlich eine der kleinsten Übungen :cool:

Wenn Du so ähnlich oder anders vorgehst, dann lass es mich wissen. Gerade die 1,5m/s Sinken?, ist das sinnvoll?

Da fällt mir noch ein. Ist der Dämpfer so ausgelegt das er in beiden Endlagen auf Anschlag geht (bei 0 und bei 60mm)?
 
Zuletzt bearbeitet:

MichaH

User
Hallo Rolf,

das vierfache des Modellgewichts hat sich als guter Wert aus der Praxis bewährt. Deine sonstigen Überlegungen sind i.O.
Der Dämpfer begrenzt den Federweg in beiden Richtungen, das ist korrekt. Beim Einfedern kann man als Begrenzung natürlich auch das Blockmass der Feder in seine Überlegungen mit einbeziehen. Diese muss dann allerdings schon exakt gefertigt sein (Windungszahl, Schleifbild).

Gruss
Michael
 
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