Yeti will fliegen lernen, aber wie?

Yeti

User
Moin zusammen!

Nachdem Haru erfolgreich zwei Basic-Jollen gebaut hat, möchte ich mich jetzt auch mal ins andere Lager schleichen und mich im RC-Segelflug versuchen. Jetzt hätte ich gerne eure Tipps!

Das soll's können / haben / sein:
- Thermikflug in der Ebene
- Start ohne Hilfsmittel (Winde, etc.)
- nicht zu groß
- Querruder

Halt etwas, dass man ohne großen Aufriss bei Laune einfach mal zum nächsten Bussard in die Thermik wirft. Da sich meine Bau-Aktivitäten gerade auf einen Trimaran konzentrieren, will ich daneben keine zweite Großbaustelle -> Fertig- oder Fast-Fertig-Modell.

1. Wie anfängertauglich muss es sein? Ich fliege seit 17 Jahren "Full-Scale Modelle" und stelle da immer fest, dass Modellflieger das Fliegen deutlich schneller lernen. Was hilft umgekehrt die Flugerfahrung mit 1:1-Fliegern beim Modellflug?

2. Welche Art von Modellen kommt in Frage? (SAL-) HLG oder Elektro-Segler? Welche Modelle könnt ihr empfehlen? Schwerpunkt, wie gesagt, Segelflug. Jedenfalls nicht so ein "Allrounder" (kann alles, aber nichts richtig), der genauso schnell wieder unten ist, wie er auf Höhe gebracht wurde.

Vielleicht könnt ihr mir erstmal bei diesen prinzipiellen Fragen helfen?

Dank im Voraus!

Yeti
 
Hi Yeti, guter Entschluß!!
Zu deinen Fragen: Natürlich ist es hilfreich, wenn du schon so lange full scale fliegst. Du kennst dann die ganze Theorie und suchst auch im Baukasten nicht verzweifelt den Schwerpunkt :D . Außerdem wirst du dann nicht so grobmotorisch die Ruder betätigen, wie das üblicherweise Anfänger tun.
Trotz dieser guten Voraussetzungen empfehle ich dir für den Anfang einen eigenstabilen Elekrosegler mit zwei Ruderfunktionen Höhe, Seite und Motor ein/aus. Damit kann man die Grundreflexe schulen, zur Not alle Ruder auf "neutral", dann fängt sich die Kiste selbst wieder, vorausgesetzt, die Höhe reicht noch. Modell ist typischerweise ein E-Segler mit Ohren oder relativ viel V-Form, ca. 2 m Spannweite, E-Antrieb mit Billigmotor der Speed Klasse, bevorzugt mit Getriebe, und 8 Zellen. Damit läßt sich meist auch schon gut Thermik segeln. Modell z.B. Bussard von Graupner, aber in dieser Kategorie gibt es von vielen Firmen was.
Willkommen beim Modellfliegen, dem Scheidungsgrund Nr. 1
Ernie
 

MTT

User
Also,fuer Thermikflug in der Ebene, ohne Hilfsmittel wie Winde etc., bist Du natuerlich auf HLG oder Elektrosegler limitiert.

Von HLG weiss ich nichts, kann Dir also keine Empfehlung geben. Elektrosegler gibt es mittlerweile schon wie Sand am Meer, hier nur einige, Groesse zwischen 2 und 3 m Spw:

Multiplex Kranich (E-version des Flamingo)
Ellipsoid von Staufenbiel
Silent Dream von FVK

Ich wuerde Dir empfehlen, mit einem E-segler anzufangen, denn um mit einem HLG laenger oben zu bleiben, brauchst Du schon etwas Flugerfahrung, Du wuerdest am Anfang also mehr Werfen als Fliegen. :)
Mit dem E-Segler hast Du bei passender Auslegung des Antriebs die Moeglichkeit mehrerer Steigfluege pro Akkupack, und kommst dadurch mehr zum Fliegen.

Viele Leute meinen, man sollte erst mal mit einem 2-achser, also ohne Querruder anfangen.
Ich teile diese Meinung nicht, ich glaube man kann auch von Anfang lernen, mit QR zu fliegen, machen sie in der manntragenden Fliegerei ja schliesslich auch.

Gruss, Michael

[ 26. August 2002, 13:36: Beitrag editiert von: MTT ]
 
Hallo Yeti!
Ich würde Dir auch einen E-Segler empfehlen. Absolut super für die Thermiksuche ist die E-Libelle (180cm Spannweite) von Höllein . Die gibt's dort auch schon fertig mit E-Antriebsset. Mit dem 7-Zellen-Akku gehen fast immer 30 Minuten ohne Thermik. Der Antrieb ist sicher nicht optimiert (Speed 400 mit 2,33:1 Getriebe) reicht aber locker aus. Das Modell fliegt schon durch reines Werfen sehr weit, so daß die ersten Landungen ohne Motor gut geübt werden können. Einziger Nachteil: sehr leicht! Daher bei etwas Wind schon schwer in der Luft zu halten und noch schwieriger zu landen, da nur Seite und Höhe. Weiterer Vorteil dieses Modells: Die Kosten halten sich in Grenzen. Allerdings ist etwas Bauen angesagt, bei der Qualität des Baukastens aber recht einfach und an einem Wochenende mit Sekundenkleber eledigt, da annähernd Steckbauweise. Querruder sind sicher nicht schlecht, aber zum Segeln in der Thermik habe ich sie noch nie vermißt.

Gruß
Heiko

[ 26. August 2002, 13:46: Beitrag editiert von: Kebmo ]
 

Yeti

User
Wow, das ging ja schnell. Vielen Dank erstmal euch beiden!

Also mit 'nem Querruder werde ich schon klar kommen, denke ich. Habe vor Jahren mal ein Modell-Segler gesteuert (irgendeine 3m-DG mit 1,76er Motoraufsatz). Das war der Flieger von unseren Nachbarn und hatte auch Querruder. In der Luft alles kein Problem, Landung und Start habe ich nicht versucht, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, ihm das Modell zu zerschmettern. Bin damals auch so 'n halbe Stunde am Hang geflogen (sehr zum Erstaunen des Nachbarn, der vorher immer nach 5min wieder unten war :D ).

Tja, ich werde mir mal die Flieger anschauen, die ihr vorgeschlagen habt. Wenn Elektro, sollte es auf jeden Fall etwas sein, dass mit einem preisgünstigen Motor auskommt.

Weitere Vorschläge?

Gruß Yeti

P.S. Vielen Dank natürlich auch an Heiko, der in der Zwischenzeit geantwortet hat!

[ 26. August 2002, 13:55: Beitrag editiert von: Yeti ]
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Hi Christian,

Was hilft umgekehrt die Flugerfahrung mit 1:1-Fliegern beim Modellflug?
Nach meiner Einschätzung der Angelegenheit: Nix!

Warum: Alle im Cockpit zur Verfügung stehenden Informationen fehlen. Kein Horizont, keine Fahrtgeräusche und keine Reizung des "Popometers". Dazu kommt noch, sofern Du "konventionell" fliegst, die Trennung von Richtungs- und Vertikalsteuerung.

Du bist einizig und allein auf Deine Augen angewiesen. Sämtliche antrainierten Reflexe sind beim Modellfliegen ohne Belang. Und da ist erst mal erhebliche Umgewöhnung angesagt. Aber mach Dir nichts daraus, das wird schon... ;)
 
Ich nochmal....
Weniger zu bauen und Querruder und noch eine günstige Motorisierung gibt's auch beim Junior Sport Plus (ich glaube so heißt der) von Graupner. Der geht mit einem Speed 600 an 7-8 Zellen im Direktantrieb schon ganz gut und mit 3-4 Steigflügen sind auch hier 20 Minuten ohne Thermik drin. Bei mir im Verein fliegen mehrere den Junior Sport, allerdings ohne Querruder. Das Modell hat 210cm Spannweite und ist einiges schwerer als so ein Leicht-Teil wie die Libelle. Dafür gibt's dann auch weniger Probleme bei Wind.
Vielleicht hilft der Tipp ja auch noch weiter.
Nachtrag:
4526gr.jpg


Tschö
Heiko

[ 26. August 2002, 14:17: Beitrag editiert von: Kebmo ]
 

Yeti

User
Oh Eckart,

danke für deine aufmunternden Worte ;) ! Also, ich gehe ja auch nicht davon aus, dass ich das alles sofort beherrsche. Und für die ersten Geh- äh Flugversuche werde ich mir auch sicherlich Unterstützung suchen, klaro!

Ich habe als Segelfluglehrer auch noch keinen Modellflieger vor mir sitzen haben, der alles sofort konnte. Aber sie lernen es halt deutlich schneller. Jetzt hoffe ich halt irgendwie, dass das umgekehrt ähnlich sein könnte und deshalb würde ich ein Modell bevorzugen, dass nicht zu schnell langweilig wird, wenn man die Basics beherrscht.

@Michael: Sowas wie der Ellipsoid geht doch schon in die richtige Richtung.

Gruß Yeti
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Ist doch nicht verwunderlich, dass Modellflieger einen gewissen Vorteil haben. Zu ihren Fertigkeiten und Kenntnissen bekommen sie noch zusätzliche Indikatoren, und auch einige hilfreiche Instrumente.

Dir werden aber alle gewohnten Hilfen entzogen. Statt dessen wirst Du mit ziemlich absonderlichem Verhalten konfrontiert. Denk' nur mal dran, wie entsetzt Du wärst, wenn Dein Astir, Deine ASW XY oder sonst was, in der Du sitzt, bei rechts Quer nach links kurven würde. Für Modellflieger ist das aber stinknormal, wenn sie auf sich zufliegen und keine Erwähnung wert!

[ 26. August 2002, 15:11: Beitrag editiert von: Eckart Müller ]
 

Yeti

User
Hi nochmal!

Also es sollte schon ein Modell sein, dass bei Querruder nach rechts auch nach rechts kurvt :D (meine Segelyachten fahren ja auch nach rechts, wenn ich Ruder rechts gebe).

An die andere Perspektive vom Boden aus werde ich mich sicherlich gewöhnen (müssen), da sehe ich mich in der Tat als absoluter Anfänger. Aber auch wenn's schon ein paar Jahre her ist: So schlimm fand ich das damals nicht. Die bisher vorgeschlagenen Modelle kann man ja auch sicherlich als anfängertauglich bezeichnen, oder?

Wie robust sind die Dinger eigentlich? Die preiswerteren haben ja einen bespannten Rippenflügel und sind vermutlich ein wenig leichter. Sind die Balsa-/Styro Flächen nicht etwas robuster (z.B. bei 'ner harten Landung im Kofferraum)?

Und was sagen die HLG-Experten? Wäre sowas eher eine schlechte Idee für den Anfang? Bin ja mittlerweile selbst ein wenig skeptisch, nachdem ich kürzlich mal so'n SAL-HLG in den Fingern hatte. Das wirkt alles schon recht fragil...

Allen nochmal vielen Dank für die bisherige Hilfe!

Gruß Yeti
 
Original erstellt von Yeti:

Und was sagen die HLG-Experten? Wäre sowas eher eine schlechte Idee für den Anfang? Bin ja mittlerweile selbst ein wenig skeptisch, nachdem ich kürzlich mal so'n SAL-HLG in den Fingern hatte. Das wirkt alles schon recht fragil...
Hi Yeti!

Bin zwar kein HLG Experte, fliege aber zwei SAL-HLGs (Fireworks, FF) und ein paar E-Segler in der Ebene.
Die SAL-Dinger sind zum Anfangen meiner Meinung nach nicht gar so geeignet, einfach weil sie zu jedem Zeitpunkt aktiv geflogen werden wollen. Sie sind wendig, sehr direkt auf den Rudern und sehr widerstandsarm. Soll heissen, sie werden auch innert kurzer Zeit verdammt schnell, solltest Du mal was falsch machen (und wer macht das nicht). Wegen fragil haette ich weniger Bedenken; wenn etwas im Wettbewerb den SAL-Start aushaelt, dann kann man es in der Luft nicht kaputt machen und Landungen im normalen Rahmen halten sie locker aus.
Ich wuerd Dir zum Anfangen auch zu einem eher langsam fliegenden und gut eigenstabilen Modell raten, zBsp von Cumulus2000 (1.9m Graupner) bis Ellipsoid (2.8m Reichard) falls Du in einer Gegend mit eher wenig Wind lebst und aufs Thermikfliegen aus bist, sonst eher etwas fotteres (vielleicht mit Styro-Abachi Fläche).
Falls Du doch bereit bist, ein Seil auszulegen (zBsp kurzer Bungee), waere ein 2-Achs HLG aber auch keine schlechte Wahl zum Anfangen (jedenfalls hats mein Sohn damit recht schnell gelernt, die Versuche mit einem E-Panda zuvor waren muehsamer und weniger erfolgreich)

Gruss, Matthias
 

Yeti

User
Hi Matthias,

zu dem Entschluss bin ich mittlerweile auch gekommen, dass das keinen Sinn hat, mit so 'nem scharfen Teil anzufangen.

Meine derzeitigen Favoriten aus den bisherigen Vorschlägen: Ellipsoid oder Junior Sport Plus (Junior? Bin ja schon über 30...) Preislich nehmen sich beide nicht viel: Der Ellipsoid kostet bei Staufenbiel 159,- plus Antrieb und bei Höllein gibt's den Junior inkl. Antrieb für 225,- TEUR. Wäre halt noch die Frage, welche Bauweise robuster ist. Wegen der größeren Spannweite und geringeren Flächenbelastung geht der Ellipsoid dafür wahrscheinlich besser in der Thermik.

Ach und dann habe ich auch noch einen gefunden, doch wieder etwas weg vom reinen Thermiksgler: den Mefisto, 2m Spw. für 119,- TEUR. Kennt den jemand? Ist vermutlich etwas flinker zu fliegen wegen der höheren Flächenbelastung. Stutzig macht mich, dass der "hervorragende Kunstflugeigenschaften bei gleichzeitig guten Thermikeigenschaften" haben soll. Also, was von beidem kann der gar nicht? :D Aber bei Staufenbiel gibt's ja auch Jeti-Regler ;)

Gruß Yeti
 
Hi!
Aus den Dreien, die Du genannt hast, waere der Junior Sport noch am ehesten der klassische Anfaengerflieger. Hatte selber einen (noch ohne QR) als zweites Modell nach einem Anfaengersegler und kam damit zurecht, zumindest nach anfaenglichen Startschwierigkeiten wegen zu schwacher Motorisierung (600 ECO an 7 Zellen war jedesmal eine Zitterpartie, nach Umstieg auf Getriebe 500er hats angefangen, Spass zu machen).
Mefisto hat mein Bruder. Er fliegt gut, ist um die Laengsache aber ziemlich "beweglich". Wenn Du Dir das zutraust (oder einen Kreisel auf Quer einbaust) ist das ein netter Allrounder. Flaechen sind robust, Leitwerk und speziell Rumpf eher weniger (knickt gerne bei etwas haerteren Landungen, eventuell vor dem Leitwerk verstaerken). Mefisto hat ein Thermikprofil (Selig 3021), und bleibt auch lange oben (Mike fliegt ihn aber auch mit Vario). Falls Du in diese Richtung willst, waere eventuell auch der Impuls von fvk-Modell interessant. Sehr stabiler und gut fleigender Allrounder, allerdings schon 2.5m und mit 2.3-2.4kg nicht mehr einfach mit 600er+Getriebe zu motorisieren (aber ein Jeti 30/3 o.ae. ist ja auch nicht viel teurer).
Ellipsoid ist ein reiner Thermikflieger, ueber den wurde schon viel im Forum geschrieben.
Von der Fluggeschwindigkeit her sind keine sooo grossen Unterschiede. Alle fliegen etwas flotter als die wirklich leichten Dinger, aber alle drei koennen auch recht langsam. Wirklich langsamer gehts mit den leichten Dingern, die deutlich unter 1kg wiegen (Hoelleins Libelle, Graupner Cumulus, ...) die schon mehr den Charakter motorisierter HLGs haben.

Matthias

P.S.: Einem echten Fluganfaenger, der auch keine Erfahrungen mit manntragenden hat und/oder das Auf-sich-zu-steuern nicht beherrscht wuerde ich keines der o.a. Modelle empfehlen, wenn er das ohne fremde Hilfe schaffen will, noch nicht mal den Junior Sport.
 

misi

User
also ich kann nicht zustimmen, daß ein sal hlg ungeeignet ist....

und schnell ist ja wohl auch relativ??!

wie habne letztens einen absoluten Fluganfänger, der das erste Mal zugeschaut hat, fliegen lassen....

....und abgesehen davon, das es für ihn nicht so leicht war mit rechts und links und den nicht anfängergemässen ausschlägen, ging es ohne Probleme ab, übrigens ohne Lehrer Schüler Sender

und die Ruderausschläge am HLG kann man ja anfangs auch erstmal verringern...

meiner meinung ist es auch ein unterschied, ob man einen hlg mit 300g oder nen esegler mit 1,6kg runterdonnern lässt

natürlich will ich Dir den Esegler nicht madig machen, schliesslich haben wir auch mit einem anderne Anfänger ein paar Lernflüge gemacht, der hatte einen Simprop Alpha 180....

aber da brauchst du dann zumindest für Start und Landung einen erfahrenen Piloten....und eigentlich auch teure Ladetechnik, weil man am Anfang öfter wieder mal starten muss

den Hlg kannst Du ja auch erstmal am Hang normal starten oder lässt jmd anderen werfen

also meiner Meinung nach ist beides sehr gut geeignet.....

vielleicht lernst du aber mit dem Hlg ein wenig mehr das Segeln und bist dabei auch wetterunabhängiger(ortunabhängiger)

grüße

micha

Hlg macht Spass(und ist preiswert)

fliegen2.JPG
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Yeti,

also mit Deinen Vorkenntnissen würde ich ruhig zu einem Modell mit Querruder raten.

Als Umsteiger von Fullscale würde ich dazu tendieren, auf der gewohnten Hand (welche das auch immer ist) Quer und Höhe fliegen. Ich fliege zwar links Höhe und Seite und rechts quer, komme aber zur Not auch mit Quer und Siete "vertauscht" zurecht. Vielleicht findest Du jemand der Dein Modell einfliegen kann bzw. assistiert.

Ein sehr gut fliegendes und schnell zu bauendes, in meinen Augen sehr preisgünstiges Modell ist der Trendy ( http://www.fvk.de/Trendy.html ) von FVK.

Was mir an dem Teil gefällt sind neben den Flugleistungen auch die Abmessungen. Also auch wenn man fortgeschritten ist ein prima Immer-dabei-Flieger. Ich habe den mal für jemand eingeflogen. Absichtlich etwas kopflastig kann man bei schwachem Wind ohne das Höhenruder anzufassen (Deine Boote haben ja auch keines ;) ) fliegen, solange man nicht zu steil kreist. Wenn man dann geübt hat, nimmt man den SP zurück und die Leistung geht rauf.

Ist allerdings ein noch recht kleines und leichtes Modell mit eindeutig Stärken im Thermikkreisen (ganz ähnlich wie der Graupner Cumulus2000) . Looping und Rolle gehen, sind aber nicht die Stärken. Durch die geringe Masse (auch elektrisch je nach Ausrüstung weit unter 900gr.) passiert auch bei einer unsanften Landung nix bis wenig.

Was Eckart übrigens meinte mit "ich gebe Querruder nach rechts - Modell fliegt nach links" ist der Fall, wenn Du auf Dich zu fliegst. Mein Sohn hatte damit keine Probleme, da er vorher das "Umdenken" bei den Autos sich antrainiert hat, also gar nicht mehr "Denken" mußte. Mehr Probleme machte ihm erst die langsamere Reaktion des Flugzeugs im Vergleich zum Auto und der "Nachlauf". Vorgestern nach 2 Wochen Jollenfahren war es andersherum, er hat immer zu heftig ins Seiteruder gegriffen :) .

Vom FVK Impuls oder MPX Kranich würde ich eher abraten. Die sind schon ganz nett dynamisch zu fliegen, d.h. nehmen schnell Fahrt auf und dann geht Dir garantiert irgndwann die Zeit aus. Bei der Masse ist ein Einschlag dann schon heftig.

Der Elektron oder Silent Dream von FVK, der Thermik Sport oder Maxie von Graupner sind zum anfangen auch prima, haben durch ihre Größe Vorteile (Leistung, Sichtbarkeit), aber auch Nachteile (höhere Masse, höherer Preis ).

Die Flieger von Staufenbiel kenne ich nicht. Aber der Ellipsoid soll auch sehr gut in der Thermik sein und anfängliche Festigkeitsprobleme soleln behoben sein.

Hans

P.S. Gruß von Michael K.

[ 27. August 2002, 21:15: Beitrag editiert von: haru ]
 

Stöps

User
Hallo,
auch ich bin damals von den manntragenden zu den Modellfliegern gewechselt und finde, man hat da schon einen kleinen Vorteil, zumindest weiß man, was eine saubere Landeeinteilung ist.
Ich hab mir das Modellfliegen mit der Stubenfliege selber auf der Wiese beigebracht, das war aber ein hartes Stück Arbeit, denn das ist echt kein Anfängermodell (aber zum Glück so langsam, dass nicht viel kaputt geht).
Später im Verein war alles besser und ich hab dann dank Junior Sport Plus und Twin Star schnell das Querruderfliegen gelernt und würde auch mit Querrudern anfangen.
Ich finde auch, dass es besser ist, wenn man als „fullscaler“, im Gegensatz zur großen Mehrheit die Knüppelbelegung anders wählt, und zwar Quer und Höhe rechts, Gas und Seite links. (Oder natürlich andersrum) Das finden zwar so ziemlich alle Modellflieger schlecht, aber ich kenne einige PPL C Inhaber, die so fliegen und anders Probleme hatten, da in den Großen ja auch Quer und Höhe auf dem Knüppel sind.
Der Junior Sport war erstaunlich gut in der Thermik, mit Picolario Variometer (Luxus) natürlich Spitze!
Mittlerweile fliege ich am liebsten ohne Motor, aber am Anfang ist ein E-Segler schon besser.
Am allerbesten zum Fliegen lernen find ich aber absolut den Twin Star von Multiplex, potthässlich, fliegt aber klasse und ist immer wieder innerhalb von 5 Minuten wieder zusammengeharzt. Beim E-Segler geht da schon gleich viel mehr kaputt.
Ansonsten sind natürlich Simulatoren wärmstens zu empfehlen und am besten ein netter Verein!
Viel Erfolg!

Stöps
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

wenn ich das alles vor zweieinhalb Jahren gewusst hätte :D und alles ist richtig, was ich hier lese.

Das Hauptproblem ist der Wechsel des Beobachtungsstandpunktes. Wurde schon betont, ich unterstreiche es nur. Um das in den Kopf zu bekommen, kenne ich zwei effiziente Verfahren: Siumlator und Slowflyer.
Das Zweitproblem war bei mir die Koordination der Finger und Hände. Ich kam mit meinem ersten ARF Modell nicht zurecht, weil ich die 'Standardeinstellung' an der Fernsteuerung hatte, also Höhe und Richtung auf getrennten Händen. Ein 'Aha'-Erlebnis am Simulator, und schon gings :)

Bleibt die Auswahl des Fliegers. Mein erster ARF-Flieger macht mir auch heute noch Spaß, obwohl er nur zweiachsgesteuert ist (klein, eigenstabil, Speed 400). Mein gleichzeitig gekaufter erster E-Segler (ebenfalls zweiachsig) wird inzwischen nur noch selten genutzt, wahrscheinlich, weil er mit einem 6-Zeller Akku für 10€ an manchen Tagen gnadenlos bis zu zwei Stunden in der Luft bleibt, und das ist dann doch irgendwo langweilig.
Bis heute fällt mir kein vernünftiger Grund ein, mit Zweiachsern anzufangen, aber es geht ;)

Yeti, kaufe ein Modell gebraucht, am besten, von jemanden, den Du kennst. Achte dabei auf Kompatibilität zu dem, was Du bereits hast (Sender, Empfänger, Akkus, Motoren). Achte bei neuen Komponenten auf 'Wiederverwendbarkeit', also bitte kein Modell, in das nur ein 2/3 sub-C Siebenzeller passt.

Grüße, Ulrich Horn
 

Yeti

User
Moin moin!

Nochmal vielen Dank euch allen, war mir eine große Hilfe! Die Situation hat sich mittlerweile aber etwas geändert: Eike hat mir angeboten, mir einen seiner Segler zu überlassen, den er nicht mehr nutzt. Ist zwar nur 2-Achs, aber für die ersten Versuche sicherlich nicht verkehrt (die Segler, die ich normalerweise fliege, muss man ja z.B. auch nicht werfen). Hätte mich nur geweigert, für einen 2-Achs Anfängersegler zu viel hinzublättern, nur um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass mir das langweilig wird und wollte mir dann lieber etwas kaufen, an dem ich auch später noch Freude habe.

Der Entschluss, mir selbst etwas zu kaufen ist deshalb aber nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Wenn ich mich mit dem 2-Achser an den neuen Beobachtungsstandpunkt gewöhnt habe und die Basics beherrsche, werde ich mir dann nochmal überlegen, ob es dann eher ein reiner Thermiksegler sein soll oder etwas, mit dem man auch etwas rumbolzen kann. Dank eurer Tipps und der Suchfunktion habe ich ja viele interessante Angebote gefunden.

Zum Thema Knüppelbelegung: Dieses Thema ist ja in allen Foren ein echter Klassiker und scheint ja ein wahrer Glaubenskrieg zu sein. Ich denke, ich werde beides mal am Simulator ausprobieren und schauen, ob mir die modelltypische Trennung von Quer- und Höhe große Probleme bereitet und dann entscheiden.

@Hans: Gruß zurück! Warum ist er hier noch nicht registriert? Ach übrigens: der Trimaran bekommt irgendwann auch mal ein Höhenruder :D

mfoilerf3_small.jpg


Gruß Yeti

[ 28. August 2002, 10:05: Beitrag editiert von: Yeti ]
 

ulli_b

User
Moin Yeti,

wenn Dir der 2-achser in der Ebene zu langweilig wird, dann bau' Dir 'nen Pibros oder Zagi, Sipkill oder sowas aehnliches aus Depron bzw. EPP und stell' Dich an den Hang! Diese Dinger sind zwar wegen ihrer Wendigkeit nicht unbedingt anfaengertauglich, dafuer gehen sie aber auch nicht gleich beim ersten Einschlag kaputt. Billig ist v. a. der Pibros (Materialwert ca. 5 - 10 Euro, Bauzeit ca. 2 - 4 h).
Diese Teile verfuehren zu grenzenlosem Schabernack!

Der Spass am Fliegen ist unabhaengig vom Massstab!

Gruss
Ulli
 

Yeti

User
Original erstellt von ulli_b:
Der Spass am Fliegen ist unabhaengig vom Massstab!
Moin Ulli!

Werde ich mir merken und dich mit diesem Spruch zum Modellfliegen schicken, wenn wir beim nächsten Mal beim Zocken wieder mehr Leute als Flugzeuge haben :D

Pibros, Zagi, Sipkill... :confused: Ich weiß, die Fans werden mich prügeln, aber ich wollte schon'n richtiges Flugzeug ;)

Gruß Yeti
 
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