Windenakku für F3B

Eine Frage an alle F3B-Piloten, welche Windenakkus verwendet ihr? Mein alter hat die Tage die Krätsche gemacht, vor drei Jahren kamen ja neue Richtlinien heraus, ich bin leider nicht mehr auf dem Laufenden.

Danke schon mal im Voraus

Bernd
 
Hallo Bernd,

damit der Akku den aktuellen F3B-Regeln entspricht darf der Kälteprüfstrom nach DIN 300A nicht überschreiten, das bedeutet Kälteprüfstrom nach EN 510A.

Wir benutzen üblicherweise Autobatterien mit ca. 60Ah Kapazität. Aus Lebensdauergründen und weil die Leistung merklich nachläßt solltest Du nicht viel mehr als 12 Starts pro Batterie machen bevor Du sie wieder lädst. (1Start mit einer Normwinde "verbraucht" ca. 1Ah, im Wettbewerb wechseln wir die Batterie nach maximal 5 Starts).

Nach der neuen Regel darf der Gesamtwiderstand des Systemes Akku-Motor also incl. Schalter und Kabeln 23mOhm nicht unterschreiten. Ein zweiter Widerstand an der Batterie ist zulässig.

Wir gehen bei uns im Verein so vor, daß die Winden incl. Schalter und Kabel 16,5mOhm haben und die Batterien dann auf 6,5mohm abgeglichen werden. Dadurch können wir im Wettbewerb jede Winde mit jeder Batterie kombinieren ohne Leistung zu verschenken bzw. Gefahr zu laufen zu niederohmig zu sein. Neue Batterien liegen etwa bei 6mOhm.

Gruß
Reinhold
 
Hallo Bernd,
die FAI/Bemod schreibt in der Ausgabe 2003 folgendes vor:
"Stromquelle muss eine 12V Blei/Säure-Batterie sein. Der höchstzulässige Kälteprüfstrom darf nicht höher sein als

275 Ampere nach DIN 43539-02, oder
310 Ampere nach IEC/CEI 95-1, oder
460 Ampere nach SAE J537, 30s Test, oder
455 Ampere nach EN 60095"

Deshalb interessiert mich mal wo Reinhold den Wert von EN 510A her hat :confused: . Dass so ein Akku somit etwa 6 Milliohm Innenwiderstand hat, steht allerdings auch als Randnotiz in meinem Regelwerk.

Durch die Festlegung ergibt sich automatisch ein gewisser Kapazitätsbereich ("dicke" Akkus mit bspw. 120Ah haben oft höhere Kälteprüfströme). Heutzutage findet man in Deutschland meist die Werte nach EN aufgedruckt. Häufig verwendet werden Typen von DETA (weißes Gehäuse), wir haben aber auch einen guten von Bosch (schwarzes Gehäuse) im Einsatz.
Am wichtigsten ist, dass der Gesamtwiderstand von Motor und Akku auf mindestens 23 Milliohm gehalten wird, weil diese Größe allgemein vermessen wird. Dummerweise ist das Messverfahren nicht so ohne weiteres daheim durchführbar sondern meist nur direkt auf F3B-Wettbewerben. Deshalb ist ein außen an der Winde einstellbarer Widerstand eben sehr hilfreich.

Friedmar
 
Hallo Friedmar,

die 300A nach DIN bzw. 510A nach EN werden als sog. local rule in Deutschland (Ranglistenwettbewerbe 1 und 2 des DAeC)und auf allen mir bekannten Contest-Wettbewerben angewendet bis die FAI/Bemod geändert ist. (Änderungsdauer 4 Jahre aufgrund bestimmter Fristen die im FAI Regelwerk festgelegt sind). Auch auf der F3B-WM wurde diese neue Regel angewendet ebenfalls als local rule.

Der Hintergrund für die Geschichte ist, daß heute das Angebot von Batterien mit 300A Kälteprüfstrom viel größer ist als das Angebot mit 275A. (Die 275A Regel wurde ca. 1989 mit Einführung der sog. Normwinde 15mOhm Innenwiderstand des Motors erstellt.

Mit der Überarbeitung der Windenregel auf Messung des Gesamtwiderstands sollten dann die Batterien auf DIN 300A und EN 510A geändert werden was aber aus irgendwelchen Gründen nicht geschehen ist, aber bei der nächsten turnusgemäßen Änderung berücksichtig wird.

Diese Informationen habe ich von Ralf Decker der für den DAeC im Unterausschuß Modellsegelflug der FAI sitzt und sowohl die Normwindenregelung als auch die neue Windenregelung maßgeblich mitentwickelt und auch unzählige Messungen durchgeführt hat.

Gruß
Reinhold
 
Vielen Dank erstmal, das hat mir sehr weitergeholfen. Ich bin gerade dabei meine Winde zu überarbeiten, sie ist nicht mehr die neueste.
Falls ich es Zeit und Trainingstechnisch hinbekomme werde ich nächstes Jahr mal auf einen F3B-Speed Wettbewerb gehen, natürlich mit einem Nurflügel, mal sehen, es hängt im Moment eher an der Winde und daran, daß ich kein Team habe.

Grüße von einem Hessen im Schwabenland

Bernd
 
Hallo Reinhold,
beim Wettbwerb alle 5 Starts den Akku wechseln? Jetzt verstehe ich, warum auf der WM ein regelmässiger Transport von Akkus hin und her zu beobachten war.
Beim Training alle 12 Starts? Da hat man ja das halbe Auto voll mit Akkus?

Uli
 
Hallo Uli,

ich zum Bespiel habe 2 Batterien (60Ah) so wie die meisten bei uns im Verein das reicht vollkommen aus.

Nach 10-12 Starts merkst Du einen deutlichen Leistungsverlust beim Start und für die Lebensdauer der Batterie ist es auch sehr schlecht wenn sie deutlich mehr entladen wird.

Beim Speedflugtraining ist es bei uns so, daß 4 Winden aufgebaut werden und jeder dann 4 Starts unmittelbar hintereinander macht, dann werden alle Seile zurückgeholt. Wir trainieren dann z.b. zu viert und schaffen abends nach Feierabend 3-4 Runden pro Pilot, d.h. dann eben 12-16 Starts pro Winde, da kommst Du mit 2 Akku´s locker aus.

Gruß
Reinhold
 
Local Rule bezüglich Windenakku F3B unverändert?

Local Rule bezüglich Windenakku F3B unverändert?

Hallo,
sind diese Regeln für F3B Wettbewerb noch gültig?
300A nach DIN bzw. 510A nach EN?

Dank und Gruß
Uli
 
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