Ein "etwas größerer" Canard-Segler

Canard

User
Hallo Leute,

nach einigen kleinen bis winzigen RC-Modellen (u.a. ein 20 Gramm AVRO Doppeldeckerchen) musste mal wieder etwas größeres gebaut werden. Ist ja auch schon allein für die Augen erholsamer...

Und damit es nicht allzu langweilig wird, sollte es ein Canard werden.

Hier einige Eckdaten:


- Spannweite incl. Winglets 500 cm
- Flächentiefe: 38 cm
- Mittelflügel eben
* Profil: aus Familienbestand, Dicke: 13%
* Unterseite im hinteren Drittel leicht eingezogen
* 140 cm breiter Spoiler auf Oberseite
* I-Holm mit 16mm x 5mm CFK verstärkten Holmen (CFK-Gewebe über Balsakern gezogen)


- Außenflügel
* 5° V-Form
* Profil wie Mittelflügel
* Querruder
* I-Holm mit 16mm x 5mm CFK verstärkten Holmen (CFK-Gewebe über Balsakern gezogen); Holme außen auf 12 x 5 mm verjüngt

- Winglets mit 45° V-Form
* Profil wie Mittelflügel
* zum Randbogen linear geometrisch und aerodynamisch gestrakt
* Randbogenprofil: vollsymmetrisch mit 10% Dicke und 0° Einstellwinkel.
* 10mm CFK Rohrholm

- Rumpf
* Länge: 300 cm
* Durchmesser im Flügelbereich: 8 cm
* CFK Gewebeschlauch (über nachträglich zu entfernenden Positivkern)

- Canardflügel
* Spannweite: 150 cm
* CFK-Holm
* Profil: Laminarprofil aus Familienbestand, Dicke: 11,5%
* V-Form: t.b.d. (ca. 10°)

- Seitenleitwerk
* Höhe: 60 cm (Hilfe !!)
* 10 mm CFK Rohrholm

- Abflugmasse: ca. 4700 g

- Schulz TEK Vario mit Datenlogger
- FlyCamOne-2 an verschiedenen Rumpf- und Flügelstationen
- RC: Canard, Seitenruder, Querruder, Spoiler, Rettungssystem (siehe unten)

Da mir das Flugverhalten dieser Ente noch a bissl unheimlich ist (besonder bei größeren Geschwindigkeiten ---> Unterschneiden), kann die Unterseite des 80cm langen Hecks bei Gefahr "abgesprengt "werden und das Ganze segelt an einem Schwerpunkt-befestigten 2 m Fallschirm (früherer Lastenschirm aus Seide) sicher zu Boden.

Im Juni wird dieses Monster nach ausgiebigem Einfliegen auf der Koralpe eingesetzt. Vielleicht werde ich für die Tests in unserem Münchener Flachland einen E-Motoraufsatz benötigen; muss mal sehen, wie ich das kostengünstig bewerkstelligen kann.

Möglicherweise wird dieser Canard dem Einen oder Anderen häßlich vorkommen; sei' s drum, es ist halt ein reines Zweckmodell; kompromisslos auf Leistung ausgelegt, um lange Flüge in großen Höhen zu absolvieren. 6 Monate Rechnerei und Konstruktion sind nun vorbei und nun wird geharzt und gefräst!

Über Emails mit hoffentlich konstruktiven Beiträgen werde ich mich auf jeden Fall freuen: vkgroebi@aol.com

Habt ein ruhiges und bastelintensives Osterfest (der Wetterbericht lässt ja leider nicht viel Gutes erhoffen).

Volker
 

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Spannweite 5m, das sind ja schon fast manntragende Dimensionen.
Und dann einen Flächenbelsatung von unter 24 g / dm^2.

Wird das nicht vom Winde verweht?
 

Canard

User
VielPlatz für Ballast

VielPlatz für Ballast

Danke für den Hinweis!

Im Schwerpunktbereich; immerhin etwa 200 mm vor der Nasenleiste ist gewaltig viel Platz für zus. Ballast vorhanden.

Wird ähnlich einem Kernreaktor in Form von Bleistäben in die 10 mm Sperrholzspanten geschoben und arretiert.
 
sehr elegant

sehr elegant

sieht dein entwurf aus!

ich habe mich auch mal mit canards beschäftigt, allerdings nicht so intensiv wie du..
meiner ist "quick'n'dirty" aus einem carrera trico gebaut. gerechnet ist nicht viel, nur die eckdaten und den schwerpunkt habe ich mit entex light bestimmt.
tragfläche original carrera E 385, vorflügel aus der restekiste mh 32, ewd ca. 3.5°
fliegt prima, auch wenn die leistung nicht so berauschend ist. mir geht es mehr ums experiment. bin eher ein aerodidakt :-))

bin gespannt, wie's bei dir weitergeht.

gruss

christoph
 

Canard

User
Entex light

Entex light

Hallo Christoph,

kannst Du mir bitte einen Link zum entex light zusenden?

Habe auf die Schnelle nix im Netz gefunden.

Zwar hab ich Lage von Neutral- und Schwerpunkt meiner Ente mit 3 unabhängigen Verfahren bestimmt:

- http://adamone.rchomepage.com/cg2_canard.htm

- http://home.arcor.de/d_meissner/schwerp.htm

- konventionelles graphisches Verfahren

leider streuen aber diese 3 Resultate um fast 100 mm, sodass ich gerne noch weitere Überprüfungen durchführen würde. Möglicherweise könnte mir Entex light dabei von Nutzen sein.

Vorab schon mal besten Dank und


viele Grüße


Volker
 

Conny

User
graphisches Verfahren???

graphisches Verfahren???

- konventionelles graphisches Verfahren

Hallo Volker,

was verstehst Du darunter?

Conny
 

Canard

User
Hallo Conny,

dieses graphische Verfahen ist quasi der erste "Hüftschuss", wenn es um die grobe Auslegung eines Modells geht; funktioniert feinerweise für alle möglichen Konfigurationen.

- Man nehme sich also ein großes Blatt Papier (mindestens A3)

- Als Senkrechte die Rumpflänge aufgezeichnet (in einem geeigneten Maßstab)

- Flächeninhalte des Flügels und des Leitwerks bestimmen.

- Position der Neutralpunkte bestimmen (30% Flügeltiefe bei konventionellen Profilen, eher 40% bei Laminarprofilen).

- Position der Neutralpunkte an senkrechter Rumpflinie anzeichnen (anhand der vorgesehenen Position dieser Flügel- bzw. Leitwerkskomponenten.

- Waagerechte Linie am Ort des Neutralpunktes des Leitwerks nach rechts zeichnen; Länge = Flächeninhalt des Flügels. Endpunkt dieser Linie mit "L" markieren. Maßstab passend zum gewählten Maßstab der Rumpflänge.

- Waagerechte Linie am Ort des Neutralpunktes des Flügels nach links zeichnen; Länge = Flächeninhalt des Leitwerks. Endpunkt dieser Linie mit "F" markieren. Maßstab passend zum gewählten Maßstab der Rumpflänge.

- Diagonale von "L" nach "F" ziehen.

- Schnittpunkt dieser Diagonale mit der senkrechten Rumpflinie ist der Neutralpunkt des Modells.

- Schwerpunkt sollte natürlich vor dem Neutralpunkt positioniert werden;
je nach Stabilitätswunsch ca. 5% bis 15% vor dem Neutralpunkt. Wobei 5% ein agileres aber überziehempfindliches Flugverhalten bedeuten und diese 15% ein eher eigenstabiles Flugverhalten mit höherer Sinkgeschwindigkeit verurachen.

Wie gesagt, diese Methode ist kein exaktes Verfahren zur finalen Bestimmung der Flugzeuggeometrie, hat aber als erste grobe Schätzung seit vielen Jahren beste Dienste geleistet.

Viele Grüße


Volker
 

Conny

User
Oh, ha!

Oh, ha!

Hallo Volker,

> Wie gesagt, diese Methode ist kein exaktes Verfahren zur finalen Bestimmung der Flugzeuggeometrie, hat aber als erste grobe Schätzung seit vielen Jahren beste Dienste geleistet.

Das kann ich mir nicht vorstellen. Das Ergebnis dieses "Verfahrens" ist zufällig.

> - Position der Neutralpunkte bestimmen (30% Flügeltiefe bei konventionellen Profilen, eher 40% bei Laminarprofilen).

Woher hast Du das zum Beispiel? Das ist purer Unsinn. Der NP jedes Profils (nicht Flügels!) liegt bei ziemlich genau 25 %.

Offensichtlich wird weder der Auftriebsanstieg der Flächen berücksichtigt noch die gegenseitige Induktion der Flächen.

Genau so habe ich es vermutet. Es gibt nämlich kein graphisches Verfahren, was das kann, was Du brauchst. Nimm WinLaengs4 und gut ist.

Conny
 
Neutralpunkt-Berechnung

Neutralpunkt-Berechnung

Ich würde dir dazu mein Programm XWing empfehlen (siehe link in der Signatur). Wenn du mir nochmal die Geometrie- und Profildaten zumailst (e-Mail siehe User-Profil) und ein paar Tage Geduld hast, würde ich das auch für dich rechnen.
 

Conny

User
Beispiele?

Beispiele?

Hallo Ulf,

ich würde gerne auch mal Dein XWing ausprobieren. Leider finde ich die versprochenen Beispiel nicht.

Conny
 
Beispiele

Beispiele

So, das sollte wieder funktionieren, war auf unserem Server
irgendwie an die falsche Stelle gerutscht. Die Beispiele findet
man bei den downloads, dokumentiert sind die noch nicht fertig.
Vorsicht mit dem Flurry Beispiel, dort gibts ein Konvertierungsproblem
zwischen Windows und Linux, so daß das auf manchen Rechnern nicht
läuft - wird demnächst behoben.
 
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