Wölbklappenanlenkung beim F3B Modell

Hi @ all,

nach dem durcharbeiten einiger Threads hier zu dem Thema, bin ich mir noch immer nicht klar darüber
wie eine "richtige" Wölbklappenanlenkung aussehen muss.

- Servomitte wird ca. 20 % nach vorne gestellt
- Am Servo so weit wie möglich innen einhängen
- Bei Vollausschlag der Wöbklappe soll der Servohebel parallel zur Schale sein

Aber wo und wie positioniert man das Ruderhorn in der Fläche :confused:


Gruß Steffen

Bilder von so einer Anlenkung wären Klasse
 
Rollmops schrieb:
Aber wo und wie positioniert man das Ruderhorn in der Fläche :confused:
Bei Scharnier unten etwas hinter dem Scharnierdrehpunkt. Damit wird der Ausschlag nach unten nochmal vergrössert durch die mechanische Differenzierung.
Auf jeden Fall aber darauf achten, dass ein Überstrecken des Gestänges nicht möglich ist. Auch nicht zu nahe an die Totlage am Klappenruderhorn herangehen, sonst wird die Klappenposition weich und undefiniert.
 
MarkusN schrieb:
Bei Scharnier unten etwas hinter dem Scharnierdrehpunkt. Damit wird der Ausschlag nach unten nochmal vergrössert durch die mechanische Differenzierung.
Auf jeden Fall aber darauf achten, dass ein Überstrecken des Gestänges nicht möglich ist. Auch nicht zu nahe an die Totlage am Klappenruderhorn herangehen, sonst wird die Klappenposition weich und undefiniert.

Hi,

hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, unten anscharniert Anlenkung über Kreuz.

Was meinst du mit "überstrecken des Gestänges" ?
Was ist die Totlage ?

anlenkung002.gif

Gruß
Steffen
 

CG-Willi

User
Hallo Steffen,

der Servohebel muss noch ein wenig in Flugrichtung zeigen.
Da Du bei der WK nur sehr wenig Ausschlag nach oben brauchst, stelle ich immer die Servomitte ca. 60% nach vorne. Je besser Du den Servoweg zu 100% ausnutzt desto weniger Spiel wirst Du in der Anlenkung haben. Hier ist ein wenig probieren gefragt, bis das Optimum erreicht wird.
Das Ruderhorn sitzt normalerweise ca. 45° in der WK und schaut nur ein wenig über das Profil hinaus. Die Anlenkung der Klappe wird im voll ausgefahrenem Zustand weicher da das Ruderhorn ungünstig steht, aber das musst Du selber einmal erfühlen, ich denke das Steffen dies gemeint hat. Wichtig ist das Ruderhorn ausreichend schräg einzubauen, vorausgesetzt Du möchtest 80 - 90° Ausschlag auf der WK.

Gruß
Claus
 
noch ne Skizze ....

noch ne Skizze ....

Hi,

wenn ich das nun alles richtig verstanden habe :

- Servo entgegen der Laufrichtung vorstellen ca. 60 %
- Maß "A" so knapp wie möglich über der Klappe
- Maß "B" ergibt sich aus der Höhe A und dem 45° Winkel

So richtig ?????

anlenkung004.gif

Gruß
Steffen
 

RetoF3X

User
Hallo Steffen

Ich habe noch folgende Ergänzungen:
Deine Skizze sieht vom Prinzip her in Ordnung aus. Den Servohebel allerdings nicht mechanisch nach vorne verstellen sondern elektronisch (aus der Neutrallage des Hebels heraus). Begründung ist ganz einfach: Den Weg, den ich elektronisch nach vorne trimme (Offset im Sender), habe ich dann in die andere Richtung zur Verfügung. Das Servo kann also dann in Deiner Skizze seinen ganzen Weg (sagen wir 50°+50° der beiden Ausschlags-Richtungen) zum runterstossen der Wölbklappen verwenden. Machst Du hingegen einen mechanischen Offset, so hast Du nur so 50° Servoausschlag zum runterstossen und 50° die quasi in die Fläche reinlaufen und ungenutzt bleiben. Ich hoffe das ist aus der Erklärung rausgekommen, was ich meine, sollte spätestens beim Trocken ausprobieren klar werden.

So kann man praktisch 100% des Servoweges nutzen und dadurch einen kleinen Servohebel und ein grosses Ruderhorn verwenden (Vorteilhaft für Spiel und Belastungen).
Ich verwende immer das innerste Servohornloch, da musst Du den Gabelkopf an einer Seite halbrund ausfeilen.
Höhe A ergibt sich aus dem benötigten Ausschlag nach unten, am einfachsten geht es, wenn man eine Augschraube verwendet, so kann man verschieden grosse Ruderhorngrössen ausprobieren.

Eine wirklich saubere WK Anlenkung überkreuz braucht etwas Zeit, aber es lohnt sich die zu investieren. So kann man mit etwas Geschick auch oft den Servohebel komplett in der Fläche verstecken, wenn man kleine Servohebel verwendet. Man muss etwas Herumprobieren, daher sind Servorahmen vorteilhaft, damit man an alles wieder rankommt. Oftmals dauert es auch etwas, bis beide Klappen auch die gleichen maximalen Ausschläge erreichen. Aber nur Mut, das klappt schon:).

Uebrigens, wenn Du die Wölbklappen auch zur Querruderunterstützung verwenden willst, würde ich den Servohebel nur so 40-45 ° nach vorne schauen lassen, sonst ist praktisch kein WK-Ausshlag mehr nach oben möglich (oder mit starker verkehrter Differenzierung). Erkennt man aus der Projektion der Bahn des Servohebels in die horizontale Ebene. Bei einer Winkeländerung am Servohebel bei 60° Offset erhält man nur eine sehr geringe horizontale Komponente.

Willst Du hingegen die WK für Butterfly und die Fluphasenstellungen (der grösste Ausschlag der WK nach oben sind also die etwa 2° Speedstellung) verwenden, dann sind 60° Offset nach vorne ein guter Wert.

viele Grüsse:
Reto

PS: Das mechanische vorverstellen des Servohebels, wie es wohl die meisten Leute machen, hilft auch schon, da man die sagen wir 50° in eine Richtung effizienter nutzt (Projektion der Bahn des Servohebels in die Horizontale). Elektronisch einen Offset machen ist aber noch besser, da man den verfügbaren Servoweg komplett nützen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Arne

User
Hi,

@ Steffen
In der Suche solltest du auch schon einiges zu dem Thema finden.

Ansonsten eine sehr gute Erklärung von Reto.
Dazu nur noch ein paar Ergänzungen.
Das Offset ist aus den genannten Gründen wichtig, ich gehe eher auf 70-80%, der Weg nach oben reicht dann immer noch für eine QR-Funktion der WK´s, das läuft ja mit nicht so viel Weg.

Bzgl. Hebelstellung und Offset gehe ich minmal anders vor als Reto. Ich drehe das Servo als allererstes elektronisch um die 70-80 % aus der Mitte. Danach setze ich den Servohebel so auf, dass er bei eingebautem Servo die richtige (Schräg-)Stellung hat. So habe ich mein elektronisch gewünschtes Offset und die ideale Schrägstellung. Letztere wähle ich so, dass der WK Servohebel bei Mittenstellung des Servos (Mitte bezogen auf dessen Gesamtverfahrweg, also zwischen max. Butterflyausschlag und max. Ausschlag nach oben zur QR-Unterstützung) einen rechten Winkel zum Anlenkgestänge hat. Um diesen Punkt herum ist die Wirkung des auf der Kreisbahn befindlichen Hebels in Anlenkrichtung am größten und so wird der Servoweg für den Klappenweg bestmöglich genutzt. Die Schrägstellung des Servohebels bei neutraler WK ergibt sich dann. Bei z.B. 90° Weg am Servo so knappe 45° Winkel zum Anlenkgestänge bei neutraler Klappe

Bzgl. des Ruderhorns, dessen Winkel in der Klappe (wenn es z.B. eine Augenschraube ist) ist erstmal völlig egal. Einzig entscheidend ist die Hebellänge und die Lage zum Drehpunkt, beides geometrisch betrachtet. In welcher Schräglage das mit der Augenschraube in der Klappe verwirklicht wird ist mehr davon abhängig, wie diese mit optimaler Verklebung in der Klappe positioniert werden sollte, also z.B. so, dass sie schön durch den Klappensteg verläuft.

Wenn der Anlenkpunkt am WK-Ruderhorn hinter der Scharnierlinie liegt, ergibt sich mit gleichem Servoweg mehr Ausschlag nach unten. Als Kehrseite wird die Anlenkung bei gefahrenen Klappen weicher, der resultierende Hebel an der Klappe wird bei steigendem WK-Butterflyausschlag immer kleiner, braucht also immer mehr Kraft vom Servos. Wenn man das übertreibt, gibt das sehr schnell Probleme mit der Kraft bei großen WK-Ausschlägen, teilweise kann man sogar den Totpunkt auf der Kreisbahn des WK-Ruderhorns erreichen.
Daher gehe ich meist mit dem Anlenkpunkt genau 90° über den Drehpunkt oder minmal davor. Die 90° beziehen sich dabei auf die Profilsehne, so dass ich (beim eigentlich wichtigen) Bezug zum Anlenkgestänge ja schon etwas differenziert habe, der Winkel ist dazu ist also größer 90° durch das schräg im Flügel verlaufende Gestänge.

Zu den Hebellängen generell. Beide Seiten müssen aufeinander abgestimmt sein. Bei der WK sollte man den größten benötigten Klappenausschlag mit möglichst max. möglichem Servoweg erreichen (Dualrate und Servoweg am Sender auf ma. Werten).
Beim QR gilt letzlich dasselbe. Je nach Flieger, Anwendung und Servo kann man die max. Klappenausschläge auch mit etwas weniger als dem max. Servoweg fahren, das kostet etwas Kraft, bringt aber Laufgeschwindigkeit. Ist eine Abwägung.

Je größer die Hebel auf beiden Seiten gewählt werden, desto spielfreier und härter ist die Anlenkung zu bekommen. Gut in jeder Hinsicht. Als Nachteil guckt mehr aus dem Flügel, was eben bremst.
Je kleiner die Hebel werden, desto schwieriger ist es, die Anlenkung gut und hart hinzubekommen. Dafür bremst aerodynamisch eben weniger.
Hier muss zwischen Aerodynamik und Sicherheit (z.B. flatterfestigekeit) abgewogen werden. Je schneller und härter der Flieger geflogen wird, desto besser muss die Anlenkung sein, also desto länger sollten die Hebel gewählt werden. Ansonsten ist eine gute Anlenkung natürlich immer von Vorteil.

Als letztes: Symmetrie bei den Punkten Hebellänge und Lage zum Drehpunkt zwischen rechts und linksist sehr wichtig, sonst gibt´s ungleiche Ausschläge und die große Mischerei fängt an. Daher die Ruderhörner sehr sorgfältig positionieren. Bei den Servos lege ich diese (je beide QR und beide WK) mit den Abtriebhebeln auf dem Tisch voreinander und gucke, ob die Schrägstellung identisch ist. Sollten da minimale Differenzen sein, wird mit der elektronischen Servomitte noch korrigiert.

Das ganz sind letzlich simple Geometrie und Hebelgesetze, aber durchaus schon etwas komplex in der gedanklichen Vorstellung.
Hoffentlich konnte ich meine Idee da verständlich und ohne Denkfehler rüberbringen.
Als Illustration noch ein paar Bilder von der WK-Anlenkung am Hangflieger Tigger.

Servo bei Klappe neutral
WK-Servo Klappe neutral.jpg

Servo bei Klappe aux max. Ausschlag
Wk-Servo Ausschlag max.jpg

WK neutral
WK Klappe neutral 1.jpg

WK max. Ausschlag
WK Ausschlag max 1.jpg

WK Ausschlag max 2.jpg

Gruß Arne
 
weitere Fragen ...

weitere Fragen ...

Hallo,

und Danke für die tollen Beiträge von allen.

Reto schrieb:
Eine wirklich saubere WK Anlenkung überkreuz braucht etwas Zeit, aber es lohnt sich die zu investieren. So kann man mit etwas Geschick auch oft den Servohebel komplett in der Fläche verstecken, wenn man kleine Servohebel verwendet. Man muss etwas Herumprobieren, daher sind Servorahmen vorteilhaft, damit man an alles wieder rankommt. Oftmals dauert es auch etwas, bis beide Klappen auch die gleichen maximalen Ausschläge erreichen. Aber nur Mut, das klappt schon.
Ja, die Zeit werde ich investieren. Das sehe ich auch so.
Leider kann ich keine Servorahmen verwenden, da ich dazu kein Platz habe.

Reto schrieb:
Willst Du hingegen die WK für Butterfly und die Fluphasenstellungen (der grösste Ausschlag der WK nach oben sind also die etwa 2° Speedstellung) verwenden, dann sind 60° Offset nach vorne ein guter Wert.

WK sollen nicht mit zu QR laufen.
max. neg. Ausschlag ist Speedstellung.


Arne schrieb:
Hi,
@ Steffen
In der Suche solltest du auch schon einiges zu dem Thema finden.
Gruß Arne

Hab ich, aber wenn man nach dem falschen Begriff sucht ist das sehr schwer.

Arne schrieb:
Hi,
Dazu nur noch ein paar Ergänzungen.
Das Offset ist aus den genannten Gründen wichtig, ich gehe eher auf 70-80%, der Weg nach oben reicht dann immer noch für eine QR-Funktion der WK´s, das läuft ja mit nicht so viel Weg.

Bzgl. Hebelstellung und Offset gehe ich minmal anders vor als Reto. Ich drehe das Servo als allererstes elektronisch um die 70-80 % aus der Mitte. Danach setze ich den Servohebel so auf, dass er bei eingebautem Servo die richtige (Schräg-)Stellung hat. So habe ich mein elektronisch gewünschtes Offset und die ideale Schrägstellung. Letztere wähle ich so, dass der WK Servohebel bei Mittenstellung des Servos (Mitte bezogen auf dessen Gesamtverfahrweg, also zwischen max. Butterflyausschlag und max. Ausschlag nach oben zur QR-Unterstützung) einen rechten Winkel zum Anlenkgestänge hat. Um diesen Punkt herum ist die Wirkung des auf der Kreisbahn befindlichen Hebels in Anlenkrichtung am größten und so wird der Servoweg für den Klappenweg bestmöglich genutzt. Die Schrägstellung des Servohebels bei neutraler WK ergibt sich dann. Bei z.B. 90° Weg am Servo so knappe 45° Winkel zum Anlenkgestänge bei neutraler Klappe
Gruß Arne

OK hab ich verstanden, deine Fotos sind dazu sehr hilfreich gewesen !

Arne schrieb:
Wenn der Anlenkpunkt am WK-Ruderhorn hinter der Scharnierlinie liegt, ergibt sich mit gleichem Servoweg mehr Ausschlag nach unten. Als Kehrseite wird die Anlenkung bei gefahrenen Klappen weicher, der resultierende Hebel an der Klappe wird bei steigendem WK-Butterflyausschlag immer kleiner, braucht also immer mehr Kraft vom Servos. Wenn man das übertreibt, gibt das sehr schnell Probleme mit der Kraft bei großen WK-Ausschlägen, teilweise kann man sogar den Totpunkt auf der Kreisbahn des WK-Ruderhorns erreichen.
Daher gehe ich meist mit dem Anlenkpunkt genau 90° über den Drehpunkt oder minmal davor. Die 90° beziehen sich dabei auf die Profilsehne, so dass ich (beim eigentlich wichtigen) Bezug zum Anlenkgestänge ja schon etwas differenziert habe, der Winkel ist dazu ist also größer 90° durch das schräg im Flügel verlaufende Gestänge.


hmm, hab ich nicht ganz geschluckt :confused:

Arne schrieb:
Zu den Hebellängen generell. Beide Seiten müssen aufeinander abgestimmt sein. Bei der WK sollte man den größten benötigten Klappenausschlag mit möglichst max. möglichem Servoweg erreichen (Dualrate und Servoweg am Sender auf ma. Werten).
Beim QR gilt letzlich dasselbe. Je nach Flieger, Anwendung und Servo kann man die max. Klappenausschläge auch mit etwas weniger als dem max. Servoweg fahren, das kostet etwas Kraft, bringt aber Laufgeschwindigkeit. Ist eine Abwägung.

OK, klar soweit :)

Arne schrieb:
Je größer die Hebel auf beiden Seiten gewählt werden, desto spielfreier und härter ist die Anlenkung zu bekommen.
Gut in jeder Hinsicht. Als Nachteil guckt mehr aus dem Flügel, was eben bremst.
Je kleiner die Hebel werden, desto schwieriger ist es, die Anlenkung gut und hart hinzubekommen.
Dafür bremst aerodynamisch eben weniger.
Hier muss zwischen Aerodynamik und Sicherheit (z.B. flatterfestigekeit) abgewogen werden.

Das versteh ich jetzt wiederum gar nicht.
Ständig wird davon gesprochen die Hebellängen kurz zu halten,
damit beim Servo die meiste Kraft genutzt werden kann.
Sprich : am Servo so weit innen wie möglich einhängen,
am Ruder dann da wo ich mit 100% Servoweg den gewünschten Ausschlag erreiche.
Große Hebel müssten doch zu mehr Spiel führen :confused:
Beim Servo habe ich ja ein geringes Getriebspiel, und je größer ich jetzt den Servohebel wähle, deste mehr Spiel habe ich doch !
Oder etwa nicht :confused: :confused: Ich blicks grad nicht ....

Gruß
Steffen
 

CG-Willi

User
Hallo Steffen,

Das versteh ich jetzt wiederum gar nicht.
Ständig wird davon gesprochen die Hebellängen kurz zu halten,
damit beim Servo die meiste Kraft genutzt werden kann.
Sprich : am Servo so weit innen wie möglich einhängen,
am Ruder dann da wo ich mit 100% Servoweg den gewünschten Ausschlag erreiche.
Große Hebel müssten doch zu mehr Spiel führen
Beim Servo habe ich ja ein geringes Getriebspiel, und je größer ich jetzt den Servohebel wähle, deste mehr Spiel habe ich doch !
Oder etwa nicht Ich blicks grad nicht ....

Die bisherigen Betrachtungen bezogen sich immer auf möglichst saubere Aerodynamische Auslegung der WK Ruderhörner. An den F3B Modellen funktioniert das auch so, wenn Du jedoch DS fliegen möchtest kann es sein das Du das WK Ruderhorn länger machen musst um die erforderlichen Kräfte vom Servo auf die WK zu übertragen. Du kannst Dir das os vorstellen:
-WK tiefe und Ruderhorn gleich lang => Einwirkende Kräfte an dem Ruderhorn auf die Anlenkung gleich der Kräfte an der WK
-je kürzer Du nun das Ruderhorn machst desto grösser die Kräfte am Ruderhorn und am Gestänge

Ich hoffe es ist jetzt etwas klarer.

Viele Grüße
Claus
 

Arne

User
Moin Steffen,

sowas ist nicht einfach zu erklären.

Zu der Aussage, dass der resultierende Hebel an der Klappe sehr klein wird, wenn man den Anlenkpunkt merklich hinter den Drehpunkt setzt zwei Skizzen.
Ich habe eine von mir zu nem anderen Thema (Dichrtlippe) genommen, die Maße dazu ignorieren.
Eingezeichnet hab ich jeweils die Anlenkpunkte bei neutraler Klappe in rot und dann noch mal eine Variante mit Ausschlag, da sind Klappe und sich ergebende Maße blau.
Im ersten Bild ist der Anlenkpunkt merklich hinter dem Drehpunkt und du siehst, dass der resultierende Hebel an der Klappe bei steigendem Ausschlag sehr klein wird (Maß B), es wird also viel Kraft benötigt, um den Ruderdruck zu überwinden. Das wird etwas gemildert dadurch, dass am Servo der resultierende Hebel in dieser Position auch kleiner wird (und damit mehr Kraft zur Verfügung steht) aber eben nur zum Teil.
Im zweiten Bild ist der Anlenkpunkt mal genau über dem Drehpunkt gesetzt. Du siehst, dass der resultierende Hebel bei Klappenauschlag (B) zwar auch kleiner wird, aber doch absolut noch deutlich größer ist bei gleichem Klappenausschlag. Daher braucht es weniger Kraft, um das bei großen WK-Ausschlägen doch große Rudermoment zu überwinden.
Wie ich schrieb, bezieht sich die Aussage 90° über dem Drehpunkt auf die Profilsehne, die ich dazu mal in grün eingezeichnet habe. Passt nicht haargenau. Der Winkel zum Anlenkgestänge ist dabei kleinerr 90° (da hatte ich mich oben im ersten Beitrag vertan, wo ich versehentlich größer 90° geschrieben hatte, sorry!), so dass man bei diesem entscheidenden Bezug mit dem Anlenkpunkt schon etwas hinter dem Drehpunkt ist. Aber eben noch noch soviel, dass es von den Kräften bei Ausschlag problematisch wird.

Ruderkinematik3.JPG

Ruderkinematik.JPG

Zu deiner Frage zu den Hebellängen. Das hast du mißverstanden. Du hast Recht, dass man die Hebellängen möglichst kurz halten soll. Das bezieht sich so allerdings erstmal nur auf den Ruderarm am Servo!! und in Bezug auf das Getriebespiel. Dazu ist diese Aussage korrekt. Bei einem kurzen Arm am Servo, muss aber zwangsweise auch der Ruderarm an der Klappe recht kurz sein, da man sonst nicht die nötigen Ausschläge bekommt. Es geht dabei ja um das Übersetzungsverhältnis, also das Verhältnis der Hebellängen an Servo und an der Klappe. Dieses muss für einen gegebenen Ruderausschlag diesselbe Größe haben. Das kannst du nun mit beidseitig längeren oder auch kürzeren Hebeln erreichen. Beispiel: Übersetzungsverhätnis 1:1: Hebellänge am Servo und an der Klappe 10mm. Oder Hebellänge beidseitig 20mm. Das Verhältnis bleibt immer 1:1
Je kürzer du nun beidseitig für ein gewünschtes Verhältnis die Hebel machst, desto schwieriger ist es, das ganze hart und spielarm hinzubekommen. Das zeigt die Erfahrung ganz klar. Bei kurzen Hebeln macht sich z.B. Radialspiel im Servoabtrieb stärker bemerkbar genauso wie minmales Restspiel an den Anlenkpunkten selber.
Daraus resultiert: Je länger die Hebel beidseitig sind, desto besser wird die Anlenkung. Als Nachteil guckt mehr davon raus und bremst. Mit kleinen Hebeln ist es genau umgekehrt, die Anlenkung wird eher schlechter, dafür bremst weniger.
Daher werden bei einem DS-Flieger wie Willi schreibt eher größerere Hebel genommen, da die Anlenkung für die sehr hohen Speeds und Lasten perfekt sein muss. In F3B und F3F fliegt man nicht ganz so schnell (schnell ist hier relativ...) und kann daher kürzer bauen.
Den besten Komromiß für ein jeweiliges Flugzeug zu finden ist viel Erfahrungssache, dass kann man hier nicht wirklich vermitteln.
Außerdem gibt es viele weitere kleine Punkte, die die Qualität einer Anlenkung bestimmen, auch die sind schwer zu vermittelen sondern eine Sache der Ausrüsterfahrung.

Ich hoffe, das hilft dir nochmal. Das "erste mal" bei einer Überkreuzanlenkung ist meist schwierig, beim zweiten mal ist es schon viel einfacher ;)

Gruß Arne
 
Zuletzt bearbeitet:

RetoF3X

User
Hallo Steffen:
WK sollen nicht mit zu QR laufen.
max. neg. Ausschlag ist Speedstellung.

Noch ein kleiner Tipp zum elektronischen Offset: Bei Graupner/JR Sender kann man unter Servoeinstellungen nicht 100 % Offset geben. Dann bleibt immer noch ein gewisser Ausschlag in die andere Richtung (in die Fläche rein) übrig, denn Du in Deinem Fall nicht brauchst (oder nur etwas für die Speedstellung). Wenn man den Servoweg voll nützen, dann kann man noch in den Flugphaseneinstellungen zusätzlichen Offset geben, damit ist dann 100% möglich. Einfach mal trocken ausprobieren.

Ich habe beim ersten Einbau von Ueberkreuz-Anlenkungen auch lange rumgefummelt, unterdessen finde ich es einfach. Nun fummle ich mit dem RDS rum und bin am Anfang fast verzweifelt. Ich denke das wird wohl auch irgendwann ein Routine-Einbau.

viele Grüsse:
Reto
 
Hallo Mart,

schöne Fotoserie.

Wahrscheinlich hast du dich auch schon gefragt, warum der Hersteller die Ausschnitte der Servoschächte nicht um 90° gedreht ausgeführt hat.

Gruß
Gerald
 

-Bob-

User
Hi Mart,

schöne Bilder!

Aber.... das letzte Bild... War das ein Planungsfehler?? Ich habe mal nachgemessen, das Servo hätte doch (gerade) noch IN der Servo Öffnung gepasst oder?! Servo 180° umdrehen (d.h. Servoachse hinten statt vorne) und dann diese Öffnung wo die Servorahmenschrauben kommen ein wenig erweitern?
aber gebaut ist gebaut ;) Hauptsache sie sitzen fest drin!

Gruss,

Bob
 

flowmotion

User gesperrt
Ich vermute, dass dies das selbe Problem ist wie beim Tool.
Ein Freund hat gestern einen bekommen und die Servoauschnitte sind extrem weit hinten.
Man hätte bestimmt 15mm weiter zum Holm gehen können.
Somit kann es dann auch sein, dass manche Servos nur reinpassen, wenn man sie ganz zum Holm schiebt.
Dann kann sowas mit dem Loch eben zustande kommen.

Hannes
 

flowmotion

User gesperrt
Behhhh.... Entwicklungsfehler.... noch schlimmer!

kann ich nur voll zustimmen. Wobei der "Entwicklungsfehler" vermutlich vom Produzenten kommt.

...wie kann man nur sowas machen...dass manche einfach nicht ihren Kopf einschalten, aber solche Modell für teures Geld verkaufen.

Hannes
 

mart

User
Hallo an alle,

die Servos passen auch 180° umgedreht rein.
Der Produzent hat nach meinem Ansicht alles richtig gemacht.
Ich habe die Servos bewusst so eingebaut, so gefällt es mir besser.

Gruss,

Mart.
 

f3f

User
????

????

??? Im TOOL passt alles PERFEKT !!
3150; 368 usw. mit "Überkreuzanlenkung" - auf beiden Seiten "OHNE ÜBERSTAND !!
Flog OHNE Macken auch bei EMMA (allerdings mit erhöhtem Eigengewicht - man darf auch MESSING gegen Blei tauschen)
Wo liegt das Problem ??
flowmotion schrieb:
kann ich nur voll zustimmen. Wobei der "Entwicklungsfehler" vermutlich vom Produzenten kommt.

...wie kann man nur sowas machen...dass manche einfach nicht ihren Kopf einschalten, aber solche Modell für teures Geld verkaufen.

Hannes
 

f3f

User
Siehe

Siehe

Keinerlei Probleme !
wer hat welche ?
 

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