Knickohrsegler mit Mövenknickdesign, welche Leistungen sind zu erwarten?

Gast_2783

User gesperrt
Servus,


ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken einen Knickohrsegler mit Mövenknickdesign zu bauen.
Mich würde nun interessieren, ob schon jemand hier Erfahrungen mit so einem Flügeldesign gemacht hat, und wenn ja, welche Leistungen da zu erwarten sind?
Der Flügel wird eine Spannweite von 2 Metern haben.


Gruß Niels
 

kurbel

User
Du darfst hoffen, dass die Leistungen gegenüber einem knicklosen Flügel nicht wesentlich schlechter sind, wenn du keine groben Fehler machst.

Genaueres lässt sich eben nicht ohne mehr Infos zum Flügel sagen.

Kurbel
 

Gast_2783

User gesperrt
Servus,


na ich dachte eben, die Knickohrsegler ala Return 2000, blue Phoenix, Libelle, Amigo, Callistic, Climax usw ..., sieht man ja überall.
Dachte ich nehme ich so einen Allerweltsflügel und mache den Knick eben wie bei der Möve, den Innenflügel V-positiv und dann die Ohren V-negativ.


Gruß Niels
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Du meinst sowas wie den LenAir.

Die V-Form in der Mitte machte man bei alten Seglern, um Bodenfreiheit zu gewinnen. Für die Auftriebsverteilung beim Kreisflug ist das nicht ideal. Da wäre eine mehrfach-V_Form besser. Gut abgestimmt ist es aber nicht soviel schlechter.

Gruß
Hans
 
kurbel schrieb:
Gerade die Auftriebsverteilung ist der Grund für den besonderen Schwung im Albatrosflügel von Streifeneder, Knick kann man es ja eigentlich da nicht nennen.
Ein alternativer Ansatz zum gleichen Problem ist der hochgesetzte Flügel an der Mü 31 der Akaflieg München.
http://www.akaflieg.vo.tum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=51

Kurbel

...na ich nenne es Knick:D Und Mü 31, nun da gabs auch schon den Baby Cirrus....:D

Gruß
Hans-Jürgen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Kurbel,

man muss unterschieden zwischen der Auftriebsverteilung des Flügels alleine und der Interferrenzen am Rumpfübergang. Spitze Winkel sind da prinzipiell ungünstiger als Stumpfe.

Der Flügel ohne Rumpf gerechnet sollte Mehrfach-V-Form haben, die Ansätze von Streifeneder und Akafflieg München zielen darauf ab, den schädlichen Einfluss des Rumpfs so klein wie möglich zu halten bzw. auszugleichen.

Zumindest bei der Mü31 kommen ja speziell Profil und Anstellwinkeländerungen dazu.

Alles nicht ganz trivial ;)

Hans
 

kurbel

User
Eben, was hilft's einen Flügel mit optimaler Auftriebsverteilung ohne Rumpf zu entwerfen,
wenn man eigentlich eine optimale Auftriebsverteilung zusammen mit dem Rumpf braucht?

Kurbel
 
Hallo Niels,

Du wirst kaum, außer der Optik, bei einem 2 m Modell einen leistungsmäßigen Unterschied bekommen. Allerdings, durch den tiefer liegenden Schwerpunkt eine bessere Querstabilität, die aber eine herkömmliche Fläche eines Hochdeckers auch hat.

albatr04.jpg


Baubeschreibung hier: http://www.aero-hg.de/albatr03.htm
 

Conny

User
So funktioniert das nicht!

So funktioniert das nicht!

> Allerdings, durch den tiefer liegenden Schwerpunkt eine bessere Querstabilität, die aber eine herkömmliche Fläche eines Hochdeckers auch hat.

Hallo Günther,

leider gibst du hier ein zugegebener maßen weit verbreitetes Missverständnis wieder. Es gibt keine Querstabilität durch einen tief liegenden Schwerpunkt!

Die Wirkung beim Hochdecker (besser: Schulterdecker) ist eine andere, weil aerodynamisch. Es entsteht (auch schon bei null V-Form) ein Schieberollmoment, wie bei einem Flügel mit V-Form. Bei einem (unbeabsichtigten) Hängewinkel fängt der Flieger an zu Seite zu beschleunigen und bekommt folglich einen Schiebewinkel. Dieser Schiebewinkel erzeugt dann das aufrichtende Rollmoment.

Die Gewichtskraft greift immer im SP an, erzeugt also kein Moment.

Conny
 
Conny,
es hat doch aber bestimmt einen Einfluss, ob eben dieser Schwerpunkt in, unter oder gar über den Flächen liegt?!
Gruss Jürgen
 

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Gast_2783

User gesperrt
Servus,

ich sag schon mal Danke an alle die sich hier an der Diskussion beteiligt haben, und klinke mich hier aus, da ich von Schiebewinkeln, Querstabilität und Co keine Ahnung habe ;-)

Ich will hier noch mal besonders Danke an den Hans und den Günther sagen, da sie mir sehr weiter geholfen haben, denn genau so soll der Flügel werden.

Ich werde zu gegebener Zeit, wenn ich das Projekt beendet habe hier noch mein Fazit zum besten geben, mit Bildern natürlich.


Gruß Niels
 

Conny

User
!!!

!!!

Jürgen N. schrieb:
Conny,
es hat doch aber bestimmt einen Einfluss, ob eben dieser Schwerpunkt in, unter oder gar über den Flächen liegt?!
Gruss Jürgen

Hallo Jürgen,

die z-Position des SP hat einen kleinen Einfluss. Es gibt aber kein aufrichtendes Rollmoment infolge Hängewinkel, egal in welcher Höhe der SP liegt. Das ist das Missverständnis bei Vielen, siehe Perseke usw.

Hier geht es um die Seiten- und Querstabilität und da spielt das Schiebe-Rollmoment eine entscheidende Rolle. Wenn man den SP tiefer legt, wird das SRM (betragsmäßig, es ist ja normal negativ) größer, weil die Schiebe-Seitenkraft einen zusätzlichen Anteil zum SRM liefert. Dieser Einfluss ist aber ziemlich klein.

Es gibt auch einen kleinen Einfluss auf die Längsstabilität. Statisch und dynamisch, insbesondere beim Motorflieger. Das ist aber hier nicht gefragt.

Conny
 
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