Herstellung eines F1C-Rumpfendrohres

von Rolf Stäbler

Nachdem es kaum Bezugsquellen für F1C-Rumpfrohre gibt, bleibt nur der Weg der Selbstherstellung. Für ein Endrohr 36x15x1200 mm wird ein Alukern aus guter Bohr- und Drehqualität hergestellt. Da das Drehen eines konischen Dorns mit 1200 mm Länge an einem Stück auf einer Maschine im Hobbybereich fast unmöglich ist, wurde der Kern aus 3 Teilen à 400 mm gefertigt und an den Enden mit Bohrung und Zapfen versehen, so dass die Teile zusammengesteckt und verklebt werden können.

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Am Ende des großen und kleinen Durchmesser wird ein 5x25 mm Zylinderstift eingesetzt, der 15 mm Überstand als Lagerstelle hat. Als Gegenlager dienen 2 Schraubzwingen mit 5 mm Bohrung, wo der Kerndorn drehbar eingespannt werden kann. An einem Ende kann ein Zahnrad mit Sperrklinke angebracht werden, dies ist hilfreich, wenn in dieser Vorrichtung gewickelt werden soll.

Laminataufbau

160 g Kohlegewebe, Leinen
61 g Aramidgewebe, Leinen
93 g Kohlegewebe, Leinen, als Decklage
20 g Epoxydharz LF
8 g Härter LF 1 von R+G für die beiden ersten Lagen.
Gewebezuschnitt: 125 mm, 60 mm auf eine Länge von 1200 mm

Laminieren

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  • Alukern vor dem Laminieren ca. 10-mal mit Trennwachs Standard von EMC Einck einwachsen!
  • 160 g Kohlegewebe auf Haushalts-Backpapier auslegen und mit Rolle Harz auftragen, anschließen mit PE-Folie abdecken und mittels Spachtel Fasern breit drücken.
  • Kern mit Harzrolle gut einharzen.
  • PE-Folie abziehen, Kern auf Kohlelaminat legen, Gewebe mit Spachtel andrücken, Stoß am dünnen Ende mit angedicktem Harz einstreichen, damit das Laminat nicht aufgeht.
  • Aramidgewebe auf Zeitung auslegen, nur am Stoß beidseitig mit angedicktem Harz einstreichen und trocken auf das Kohlegewebe legen. Überlappung andrücken, so dass es auf der ganzen Länge anliegt.
  • Kern mit Kohle-Aramid Laminat mit 20 mm 95 g Abreißband ohne Überlappung, d. h. Stoß auf Stoß vom kleinen zum großen Durchmesser und zurück stramm umwickeln, hierbei kann eine Drehbank oder eine Wickelvorrichtung hilfreich sein.
  • Laminat 24 h aushärten bei 20°C, Abreißband entfernen.
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Laminat vom Kern trennen

Die Trennung erfolgt durch Losbrechen mit einer Wasserpumpenzange, hierzu wird die Grifffläche mit etwas dickerem Schmirgelleinen zum Schutz des Laminates umwickelt. Kohle-Kevlar-Rohling Wickelspuren überschleifen.

Deckschicht aufbringen
  • Kerndorn an beiden Enden die Mitte markieren.
  • Rohling so auf den Kern aufstecken, dass der Stoß um 180° zur Markierung versetzt ist.
  • 93 g Kohlegewebezuschnitt etwas größer 140 x 80 x 1200 mm auf Backpapier legen und mit Harz tränken, Harzmenge 12 g, Härter 4,8 g.
  • Gewebe mit PE-Folie abdecken, mittels Plastikspachtel überschüssiges Harz abziehen.
  • Gewebe im nassen Zustand auf Maß schneiden 125 x 60 x 1200 mm, hierbei franst das Gewebe nicht so leicht aus.
  • Kohle-Kevlar-Rohling Stoßstelle der Deckschicht mittels Marker über die ganze Länge anzeichnen und mit angedicktem Harz einstreichen.
  • Obere PE-Folie vorsichtig abziehen, Gewebe mit der unteren Folie an der angezeichneten Stelle entlang anlegen und am ganzen Umfang bis auf die Überlappung andrücken.
  • Äußere PE-Folie vorsichtig abziehen und Überlappung andrücken.
  • 20 µm Mylarfolie 130 x 65 x 1200 mm, deren Kanten beidseitig angeschrägt sind, so um das Laminat legen, dass Wickelrichtung mit dem Gewebe übereinstimmt und alle 150 mm mittels Malerkrepp fixieren.
  • Nun wird die Mylarfolie mit 20 mm Teflonwickelband von Weissgerber mit 4 mm Überdeckung stramm umwickelt, hierbei ist eine Drehbank hilfreich.
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Mit freundlicher Genehmigung von www.thermiksense.de - 1/2011
 
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