Kontronik hat neue Brushless-Regler: Kolibri

Kolibri 60 LV/-90 LV/-140 LV

Die neuen Regler von Kontronik

Gerd Giese

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Kolibris kennen wir als fliegende Juwelen. Kontronik verfolgt mit diesen Controllern den gleichen Anspruch, nämlich ein Juwel zu präsentieren. Dabei sind die technischen Daten bei diesem Unterfangen der Grundstein für das Vorhaben. Die Dauerbelastbarkeit staffelt sich von 60 A über 90 A bis 140 A. Drei Versionen gibt es also. Allen gemeinsam ist ein sehr kräftiges S-BEC (10 A/30 A) und die integrierte Telemetrie-Fähigkeit. Zur Zeit sind sie mit den Systemen von Graupner, Futaba, Multiplex, Mikado, Jeti und Kontronik (Bluetooth-Modul) kompatibel.

Zum Testen hat mir Kontronik die drei Kolibri-Drehzahlsteller (oder Controller, 60 LV, 90 LV und 140 LV – LV: low voltage) zugesandt. Sie wurden mit kompletten Zubehör geliefert. Am Jeti-System habe ich die Telemetrie erprobt.

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Die Adaption bedient sämtliche Telemetrie-Systeme auch mit einer zweiten BEC-Leitung, die zur Lastverteilung unbedingt genutzt werden sollte.

Zunächst die Fakten zu den 60 A/90 A/140 A Controller (Herstellerangaben):

  • 2 bis 6s LiPo/-HV (6 V bis 25 V)
  • Dauerstrom [A]: 60/90/140
  • BEC-Dauerlast [A]: 10, Impulslast bis zu 30
  • Felddrehzahl : 250.000 (2-Poler),
  • BEC-Spannung [V]: 5 bis 9; in 0,1 Schritten
  • Maße ohne Elkos (mm): 70x18x30 / 70x19x30 / 77x23x36
  • Gewicht, komplett [g]: 71 / 110 / 160
… und deren herausragende Eigenschaften in Kurzform:
  • Einstellkontrolle: per LED und/oder akustischem Signal.
  • Akkuerkennung: beim Anstecken eines Akkus wird automatisch die Zellenzahl erkannt und als Signalton ausgegeben. Die Anzahl der Signaltöne entspricht der Anzahl der erkannten Zellen.
  • Variable Taktfrequenz und Timing die bzw. das nach den Motor-Lastwerten automatisch angepasst wird.
  • Der angegebene Strom ist der maximale Dauervollgasstrom bei guter Kühlung.
  • Softes Begrenzen bei einer BEC-Überstrombelastung.
  • Echte Strombegrenzung.
  • Abschaltanalyse: der Abschaltgrund wird durch Blinkcode angezeigt.
  • Drehzahlregelung (mit Governor-Store Mode).
  • Softanlauf programmierbar.
  • Aktiver Freilauf, dadurch unbegrenzt teillastfest.
  • Automatisches Timing, oder in sechs Stufen einstellbar.
  • EMK-Bremse vielfältig einstellbar, F3A-/Acro-Bremse.
  • Übertemperatur-/Überlastwarnung.
  • Antiblitz, minimiert den Einschaltfunken.
  • Grund-Programmierung per Modus-Setup.
  • PC Programmierung mit dem optional erhältlichen Adapter: ProgUNIT,
  • oder mit dem optional erhältlichen Bluetooth Modul und eines Handys,
  • Android und Apple werden unterstützt.
  • Online updatefähig mit der ProgUNIT.
  • Integriertes Telemetrieprotokoll kompatibel mit Graupner, Futaba, Multiplex, Mikado, Jeti und Kontronik (siehe Bild dazu unten).
  • Bezug: Fachhandel oder direkt:https://www.kontronik.com

Allgemeines

Die Controller-Serie hat eine praxisgerechte Leistungsabstufung. Das beginnt mit 60 A, dann 90 A und letztlich folgen 140 A mit aufgesetzten Kühler und festem Gehäuse (siehe Aufmacherbild). Die Software der Kolibris basiert auf den Reglern der KOSMIK-Serie, so dass auch der Kolibri den optimalen Sanftanlauf und ein schnelles Regel- und Stellverhalten aufweist. In den Kolibris werkelt ein sehr schneller Prozessor, der es ermöglicht, Felddrehzahlen von über 250.000 min-1 (beim Zweipoler) zu erzeugen! Die bekannte Modus-Programmierung (bis zu 10 Modi) hat Kontronik auch beim Kolibri beibehalten.
Ein Novum ist beim Kolibri die integrierte Telemetriefunktion (bisher benötigte man dazu das Zusatzmodul „TelMe“). Jetzt unterstützt der Kolibri direkt die Marken Futaba, Multiplex, Graupner, Mikado, Kontronik (BT-Modul) und Jeti zur Telemetrie-Übertragung.
Die drei Controller sind mit einem sehr leistungsstarken S-BEC (S -> switching/getaktetes BEC) ausgestattet. Angaben wie 10 A Dauer- bzw. 30 A Impulsbelastung lassen aufhorchen. Neben den obligatorischen Akku- und Motoranschlüssen besitzen die Controller noch einen festen und zwei optionale Anschlüsse.

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(links Kolibi 140 LV, rechts -90 LV)

Das verdrillte Kabel (rechts) ist der Gasanschluss mit der „Master“ BEC-Versorgung.
Optional nutzbar sind dann noch die dreipoligen Stifte, die das Slave-BEC zur Verfügung stellt. Das macht Sinn, um den BEC-Strom auf zwei Leitungen aufzuteilen. Die weiße, fünfpolige Stiftleiste adaptiert die Telemetrieleitung.

Auffällig ist beim Kolibri 140 LV der aufgeschraubte Lüfter. Er läuft sofort nach dem Kolibri-03.JPGAnschließen des Akkus und wird nicht temperaturabhängig geschaltet. Wer den Ventilator nicht benötigt, weil der Controller nie im Grenzbereich betrieben wird, kann ihn abschrauben und die Zuleitung am Gehäuse abziehen (siehe Bild links). Die kleinen Öffnungen beherbergen einen Taster zum Einleiten der Modus-Programmierung und eine Status-LED. Bei den kleineren Controllern befinden sich diese Elemente unter dem Schrumpfschlauch.

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Leider hat das 140 LV Kolibri-Gehäuse keine vier Befestigungsösen, um solide befestigt werden zu können. So muss man im TDF (Jan Henseleit Hubschrauber mit Kolibri 140 LV) diesen Controller mit einem Klettstreifen und zur Sicherung mit Kabelbinder fixieren.




Programmierung

20180814_111656.JPGDie Kolibri-Serie lässt sich mit der ProgUNIT (USB-Anschluss) am PC programmieren oder bei Bedarf auch damit aktualisieren (Firmware). Wer es noch komfortabler wünscht, nimmt das BT-Modul, um die Kolibris zu programmieren bzw. sich dessen Live-Daten anzeigen zu lassen.
Der Programmierumfang wird nach und nach erweitert, so meine Info.
Die Anbindung des BT-Moduls erfolgt erst, wenn vorher das Telemetrieprotokoll auf „Kontronik“ gestellt wurde. Beides parallel zu nutzen (Jeti und Kontronik) geht leider nicht. Das war mir zu umständlich, da die Jeti-Telemetrie dann abgemeldet ist.
Die kostenlose PC-Software ist von der Kontronik-Homepage downloadbar. Aber es ist natürlich nach wie vor die bekannte MODUS-Programmierung mit dem Sender möglich, die mittlerweile auf 10 Modi erweitert wurde, wobei Mod 7 nicht belegt ist (siehe Anleitung).

kolibri-parameter-05.gif
Der PC-Screenshot einer Programmierung am PC (Beispiel: Kolibri 60 LV, Motormodell mit Proportionalbremse). Die Einstellmöglichkeiten sind sehr umfangreich. Ich empfehle dem Einsteiger bei den ersten Programmierversuchen, sich die voreingestellten Settings von Kontronik anzusehen bzw. diese zu nutzen. Die findet man unter „Modell Defaults laden“.
Die Kontronik-Regler sind darauf optimiert, den Motor im optimalen Wirkungsgrad zu betreiben, was ein lastabhängiges Regeln der PWM-Frequenz (PulsWeitenModulation, üblich: 8-/16-/32 kHz) und das Timing einschließt; kurz, diese Einstellungen sind eigentlich überflüssig! Nur in ganz seltenen Fällen kann es notwendig sein, im Feld „Fix-Timing, darauf Einfluss zu nehmen.

Hier ein Beispiel, wie der Kolibri 140 LV arbeitet. Der Pyro 650/78 Motor (Kontronik 10 Pol Außenläufer) wurde an einem Akku (6s-5000 mAh) unterschiedlich hoch belastet (bis 80 A) und die Daten aufgezeichnet. Um die PWM sichtbar zu machen, wurde der Motor ausschließlich bei 60% Teillast (in der Telemetrie: Throttle) betrieben:

kobi-timing-pwm.gifDiese Telemetrie-Daten sind bisher einzigartig. Zeigen sie doch die PWM (ermöglicht die Drehzahlvorgabe) und das Timing wie es stets lastkonform angepasst wird. Daraus kann man schlussfolgern: Je höher die Last (I-Motor), desto höher das Timing und die PWM (PWM deshalb, weil hier Teillast vorgegeben war und die Kontronik-Steller dann die Drehzahl möglichst aufrecht halten. Die PWM wird bei höherer Last erhöht). So gesteuert arbeitet der Motor immer mit optimalem Wirkungsgrad und erzeugt die geringste Wärme.
Die Hubschrauberfraktion nimmt die Einstellungen im Menü „Drehzahlregler-Typ“ (Aus, Gov., Gov.-Store) vor. Das beinhaltet zusätzlich die Regelanteile „P“ (proportionale Regelgröße) und die „Ri-Comp.“ (Resistance internal-Compensation).
Wer beim Lastwechsel mit Drehzahleinbrüchen oder Überschwingen zu kämpfen hat, kann die „P“- und "Ri-Comp." (Regelverstärkung und die Spontanität der Nachreglung) zusätzlich anpassen. Ob und wie der Kolibri 140 LV die Drehzahl konstant hält (regelt), habe ich auf dem Brems-Prüfstand und einem Pyro-650/78 als Lastmotor ermittelt; Modus 4 im Heli-Modus und dessen Standardvorgaben. Da das mein TDF-Antrieb ist, habe dessen Getriebeübersetzung von 8,27:1 mit eingestellt. Anmerkung: Leider ist mir dabei ein Tippfehler unterlaufen, was zu einer höheren Drehzahlausgabe führte; die korrekte Übersetzung ist: 9,27:1.)
kolibri90-gov-rpm.png

Auch hier musste ein 6s-5000 mAh-LiPo als Spannungsquelle herhalten. Der Motor wurde bis zu 80 A belastet und dabei die Drehzahl erfasst. Die Gasstellung wurde auf 60% vorgegeben.
Die Messung bescheinigt dem Kolibri eine super Drehzahlreglung zwischen den schnellen Lastschwankungen von (umgerechnet auf die Leistung) 200 Watt bis 1900 W. Bei den drei höchsten Lastimpulsen schwankt die Drehzahl gerade mal um +/-80 min-1 (korrigiert auf die korrekte Übersetzung). In der Praxis wird das noch „softer“ ausfallen, da auf dem Prüfstand natürlich die Rotormasse fehlt!

Oft ist das Anlaufen bzw. das schlagartige Gasgeben bei größeren Propellern ein Problem. Dabei werden Beschleunigungsleistungsspitzen abgefordert, die weit über der Maximallast liegen können. Ein typisches „quietschen“ oder totaler Synchronverlust (Drehzahl bricht extrem ein) ist die Folge. Die Einstellungen zum maximalen Anlauf- und Beschleunigungsstrom (Slewrate Pos. – Anstiegsrate) sind dafür zuständig.
Häufige Drehzahlwechsel fordern dem Antriebsstrang ebenso extreme Stromspitzen ab. Wie schnell eine niedrigere Drehzahl oder höhere Drehzahl erreicht werden soll, gibt man in den „Brems-Slewrate Pos.“ bzw. Bremse-Slewrate Neg.“ vor. Meine bevorzugten Werte habe ich im Screenshot abgebildet, wenn als Brems-Typ „Proportional“ gewählt wurde (was bei Motormodellen empfehlenswert ist).
Dank ihres schnellen Prozessors generieren die Kolibris an einem zweipoligen Brushless eine Felddrehzahl von über 250.000 min-1 bei uneingeschränkter Telemetrie und automatischem Timing.
Anmerkung: Bei etwa 210.000 min-1 (das entspricht rund 30.000 min-1 am 14-poler) habe ich aufgehört zu messen, weil ich um die Festigkeit der Glocke des Außenläufers fürchtete. Die Fliehkraft lässt eine Motorglocke förmlich explodieren, wenn die Drehzahlgrenze zu weit überschritten wird!

Im Grunde vermisse ich bei der PC-Software nur einen Punkt: Wo ist die zusätzliche Option, mit einem Empfänger die Gaswege einzulernen oder zumindest feste Einstellwerte (z. B. von 1000 µs bis 2000 µs) vorzugeben, wie sie von jedem Sender als „Knüppelweg“ bekannt sind, (siehe dazu die Sender-Bedienungsanleitung)? Hinzu kommt, dass die „alte“ Progdisk dabei auch keine Hilfe ist!
Sehr angenehm ist, dass man die eigenen Settings speichern und wieder abrufen kann.
Hinweis: Die 100%-Gaswege sollten vor der PC-Programmierung mittels Modus-Programmierung einmalig mit dem Sender und einem Empfänger am Kolibri eingelernt werden!


Telemetrie

Die umfangreichen Telemetriedaten der Kolibris in der gesamten Übersicht meines Jeti-Systems (Einstellung am Empfänger: EX-BUS):
kolibri-telemetriewerte.jpgEs werden beim Jeti-System insgesamt 13 Telemetriedaten übertragen (die „Version“ Anzeige ist inaktiv). Hier habe ich nur die wichtigsten Werte hervorgehoben:
Die Kolibris übertragen auch BEC-Strom und -Spannung. Der BEC-Strom geht als Kapazitätswert in die Gesamtkapazität mit ein. Zusätzlich erhält man noch die Information zur PWM (Teillastbereich, siehe eine Grafik höher) in Prozent und wie weit der Motor bezüglich Drehzahl lastabhängig geregelt bzw. das Timing dazu geändert wird. Für mich als Techniker sind das sehr interessante Informationen, die bisher einmalig sind.
Die Standards sind die Drehzahl, Akkuspannung, der Motorstrom, die BEC-Spannung und die genutzte Kapazität. Weitere Angaben wären für mich der BEC-Strom, die Temperatur der Leistungsendstufe oder dessen S-BEC und alles Weitere.


Screen011.jpgScreen022.jpgScreen033.jpgAnhand der drei Screenshots (Jeti DS-24) möchte ich die Möglichkeiten der Telemetrieanzeige demonstrieren. Für die Anzeigewerte hat ein Hubschrauber (TDF) kurz am Boden Probe gelaufen:
Auf der ersten Seite sind die für mich wichtigen Telemetriedaten groß dargestellt.
Die zweite Seite die zeigt den Motorstrom ( I Motor-Impulsstrom der drei Phasen) im Teillastbereich, der entsprechend höher als der Akkustrom ( I Akku) ausfällt. Entscheidend für die genutzte Kapazität (mAh – erste Seite) ist aber der Akkustrom.
Die dritte Seite zeigt alle möglichen Telemetriedaten (bei Jeti/Kolibri).

Ob alle Angaben sinnvoll sind muss jeder selbst entscheiden. Ich nutze den Motorstrom, die Motordrehzahl, die Akkuspannung, die verbrauchte Kapazität und die BEC-Spannung zur back-up Überwachung! Dazu ist die Spannungskontrolle in die obere Menüleiste gesetzt und gibt eine Warnung beim Unterschreiten von 7,4 V ab (das back-up-System hat dann gegriffen).
Anmerkung: Die erfassten Stromwerte sind beim Controller kritisch zu messende Größen, die einer gewissen Toleranz unterliegen. Erfreulich ist beim Kolibri, dass sie praxisgerechte Werte anzeigten, die für den Nutzer uneingeschränkt verwertbar sind.


S-BEC

Im Zeitalter der 2G4-Übertragungstechnologie lassen sich mehrere Servos synchron steuern. Als bekennender BEC-Nutzer wäre für mich nichts fataler, als dabei Kompromisse einzugehen, nur weil die Stromauslegung grenzwertig erfolgte. Schnelle Power-Midi-Taumelscheibenservos erreichen dabei Stromspitzen, die über 6 A hinausschießen! Weit heftiger wird es, wenn jemand auf eine LV-Technologie setzt (z. B. BEC 5,8 V, davon rate ich dringend ab) oder auf die 700-Heliklasse, in der große Power- bzw. Speedservos (20 mm-Klasse) werkeln. Dann erreicht der Spitzenstrom schnell mal den doppelten bis dreifachen Wert. Dem hat Kontronik mit der integrierten Kolibri-BEC Rechnung getragen. Sie ist leistungsmäßig sehr sicher dimensioniert. Das beweist die Dauerbelastbarkeit von 10 A und sie hält Stromspitzen bis zu 30 A stand.

kolibri95-bec.gifDer Ablauf beginnt mit periodischen Lastimpulsen von1 A bis 10 A von jeweils 5 s Dauer, gefolgt von je 2 s Überlast mit 13 A, 18 A und 25 A.

So soll es sein! Das Diagramm bescheinigt dieser Kolibri-BEC Höchstlastwerte, die umgerechnet auf die Leistung über 160 W abzugeben vermag! Dabei wurde das Leistungspotential der S-BEC noch nicht einmal ausgereizt, weil ich meine Messvorrichtung erst bis 30 A erweitern muss! Das Diagramm zeigt einen „stabilen“ Lastverlauf, der genau das bestätigt, was der Hersteller verspricht. Das ist leider nicht selbstverständlich. Sogar bei der hohen Dauerlast von 10 A schwankt die BEC-Spannung nur gering. Der Spannungseinbruch von rund 0,5 V bei 10 A ist lediglich auf das lange BEC-Kabel und den JR-Stecker zurückzuführen. Direkt am Controller gemessen waren die Schwankungen kleiner als 0,10 V! Überlastfest ist diese BEC ebenfalls, was die 2 s-Lastimpulse von bis zu 25 A eindrucksvoll beweisen. Dabei droht meist eine Gefahr. Manch eine S-BEC schaltet bei Überlast einfach ab, was meiner Meinung nach gar nicht geht und hochgradig gefährlich wäre … anders diese BEC.
Sie macht das, was man erwartet; ein sogenanntes "Current-Limiting" (Strombegrenzung) verringert den Ausgangsstrom durch kontinuierliche Reduzierung der Spannung bis nichts mehr geht und das ist erst jenseits der 30 A der Fall (vermutlich, konnte ich nicht prüfen). Die Strombegrenzung ist sogar vorwählbar und wurde hier nicht limitiert. In Zahlen ausgedrückt: Hinter dem JR-Stecker liegt bei 25 A noch eine Spannung von 6,5 V an, ein klasse Ergebnis. Mit dieser Kolibri S-BEC ist man auch „morgen“ stets noch auf der sicheren Seite.
Eigentlich vermisste ich nur zwei Dinge. Ein fest definierbarer Knüppelweg und eine HV-Variante…aber war da nicht noch ein JIVE-HV im Programm?

Das hervorragende Ergebnis wird durch die Tatsache abgerundet, dass diese S-BEC keine Temperaturprobleme kennt.
kolibri90-bec-temp-test.jpgDas Wärmebild zeigt die Rückseite des Kolibri 90 LV-Controllers nach dem Test. Der hellrote Fleck ist die BEC-Spule, eine Wandlerspule mit Ferritkern, an der die höchste Temperatur entsteht
Nach dem Lastmarathon, der noch die 10 A-Dauerlast Varianten beinhaltete (nicht abgebildet), erwärmte sich die S-BEC-Wandlerspule gerade auf 44,1° C bei etwa 20° C Umgebungstemperatur.
Noch eine Anmerkung: Bitte beachtet, dass diese S-BEC erst mit einem gültigen Ansteuerimpuls eines Empfängers (Motorimpuls) die volle Leistung entfaltet. Ohne gültigen Impuls befindet sich dieser Controller in einer Art „Notlaufprogramm“!



Praxis

Natürlich habe ich den Controller mit Außenläufern und großen Propellern betrieben. Einige Controller haben mit schwereren Luftschrauben schon mal Probleme. Der Koibri 90 LV zeigte jedoch ein sehr sanftes aber sicheres Anlaufen, ohne Schlagen des Propellers. Das Stellverhalten ist von extrem spontan, fast verzögerungsfrei, beinahe schon aggressiv zu nennen, bis träge vorwählbar, ebenso dessen Vorgaben am Gasknüppel zu den Drehzahländerungen.
Der Kolibri 140 LV steckte im Helikopter (TDF). Das Hochlaufen erfolgte soft in der voreingestellten Hochlaufzeit. Die Drehzahlreglung arbeitete mit den Standardvorgaben schon derart perfekt, dass ich andere Einstellungen als die „Heli-Gov.-Store“-Vorgabe erst gar nicht ausprobiert habe. Die Drehzahlkonstanz ist optimal, sie könnte nicht besser sein, und bestätigte mein Lastdiagramm vollständig. Es gab auch keine Wärmeprobleme im Teillastbetrieb oder beim S-BEC, obwohl der Controller abseits vom Luftstrom durch die Haube eingebaut war, aber mit aktivem Lüfter arbeite.
Ebenso auffällig ist, dass es nur einen minimalen Ansteckfunken gibt, der sonst bei 5s bzw. 6s LiPo-Akkus schon sehr ausgeprägt sein kann. Dennoch verwende ich gerne den XT90S oder die 4 mm und 6 mm Antiblitz-Kontakte von Hacker (Test hier).


Mein Resümee

Kontronik hat mit den Kolibi 60 LV/-90 LV/-140 LV den Jive in Richtung LV (Low Voltage) sehr gut ergänzt und ein weiteres Spitzenprodukt etabliert. Das Regel- und Stellverhalten ist einfach klasse und die BEC ist mit 10 A Dauerlastfähigkeit lasttechnisch deutlich stärker geworden. Zudem sind die Kolibris mit einer Telemetrie ausgestattet, die sie einfach zeitgerechter darstellt.
Mich haben die Kolibi in allen technischen Belangen voll überzeugt. Sie sind für unser Hobby ein 100%iger Zugewinn für alle, die perfektes Stell- und Regelverhalten wünschen und auf die Telemetrie von Graupner, Futaba, Multiplex, Mikado, Jeti und Kontronik nicht verzichten möchten.
 
Äh, hier geht es um die Kolibri! ;)
Aber ich habe im Hubi den Mezon raus geschmissen wegen der schlechten Reglung, zu starke Drehzahleinbrüche beim Pitch (keine Chance das einzustellen). In kleineren Helis (500/600) hat der Mezon wenig Probleme damit, aber beim 700 macht er Stress. Beim Kolibri alles wie man es erwartet - siehe Diagramm oben!
Die BEC ist bei beiden ohne Fehlt und Tadel genauso wie der Rest (Stellverhalten, Anlaufen, ...) beider Steller.
 
Moin,

Ich wäre schön, wenn man die Ausgabe der Telemetriedaten begrenzen und einstellen könnte (MPX Version). Der Regler belegt fast alle verfügbaren Adressen.

Außerdem können Anlaufverhalten und Beschleunigung bei meinem AXI 5325/16 mit 22x12 APC auch noch nicht so ganz überzeugen.
 
Hallo, ich habe mir den 90 LV gekauft. Leider bekomme ich den Regler nicht bei meiner T14 SG Futaba angemeldet um die Telemetrie zu nutzen. Hat schon jemand diese Kombi in Benutzung. Werde mich diesbezüglich auch noch mal an Kontronik wenden. Aber wenn es schon Praxiserfahrungen gibt um so besser.
Gruß Patrick
 
Hallo, ich habe mir den 90 LV gekauft. Leider bekomme ich den Regler nicht bei meiner T14 SG Futaba angemeldet um die Telemetrie zu nutzen. Hat schon jemand diese Kombi in Benutzung. Werde mich diesbezüglich auch noch mal an Kontronik wenden. Aber wenn es schon Praxiserfahrungen gibt um so besser.
Gruß Patrick

Wie es mit der T14 aussieht, kann ich Dir nicht sagen - bei FX 32 und höher und dito bei der T18 findest Du im Sensor Menu ab der ersten freien Adresse (idR Adresse 16) Sensoren zum Auswählen, um die verwendeten Sensoren anzumelden. Darunter ist auch ein Sensor 'Kontronik ESC'. Diesen wählen, dann nur noch Sensorkabel im Empfänger an SBUS2 einstecken und dann sind die Telemetriedaten da.

Evt. musst Du die Sendersoftware bei der T14 updaten oder Du kannst allenfalls auch den Sensor manuell anmelden.

Good luck
Philipp
 
Hallo möchte mich kurz vorstellen, bin der Robert S. aus Bayern und habe mich schon vor einiger Zeit Hier angemeldet.
Konnte mir schon viele gute Hinweise hier im Forum erlesen und hätte jetzt selber mal Hilfe benötigt. Falls ich Hier nicht im richtigen abschnitt bin bitte um richtige Zuweisung. Danke schon im vorraus

Hallo habe mir den Kolibri 140 LV besorgt um meinen T-Rex 550L Dominator (gestreckt auf 600) im ec 145 zu regeln.
Paar Daten: lipo 6S 6000 35C /70C Gens ace, Abfluggewicht ca. 7Kg, Mechanik alles original,
1.Drehzahl 1700rpm 2.Drehzahl 1900rpm, Govenour-store am regler eingestellt. Stromverbrauch ca.65-70 Ampere.
Funktioniert alles bestens hätte nur zwecks der K.Konfig. Frage: welche werte gebe ich bei den Warnungen an:

meine angegebenen Werte
1. Akku Unterspannung …………… 3500 mv
2. Kapazitätslimit …………………… 2,0 Ah
3. Max. Motorstrom ………………… 180 A
4. Max. BEC Strom ………………… 20000 mA
5. Max. Endstufentemperatur …….. 90 C
6. Max. BEC Temperatur …………. 90 C

würde mich freuen wenn ich da bischen Hilfe oder Erfahrungen bekommen könnte.
Vielen Dank im Vorraus LG Robert
 
Hallo Gerd,

was machen denn die Leute die einen Heli mit dem Regler betreiben wollen und Jeti als Fernsteuerung verwenden.

Natürlich nimmt man da einen RSat2 Empfänger. Den PPM Port auf UDI aka SLRX oder SBUS eingestellt für den Stabi und den EXT Port ... Upps, da kann man dann nur EX-Telemetrie einstellen. Die Kolibris geben aber leider EX-Bus Protokoll aus.

Wer will schon einen großen Empfänger mit vielen überflüssigen Servoports verwenden für den Zweck.

Gruß
Dieter
 
Eben erst gesehen ... :eek:
REX3 verwende ich nur in meine vier Helis.
Es gibt dafür keinen praktikaleren Empfänger weil man den frei [E1 und E2] EX und/oder EXT
für die Sensoren programmieren kann (je nach Anforderung)! ;):)
 

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