Das HdL ist tot – es lebe das HdL

von Förderverein Haus der Luftsportjugend, Laucha e.V.

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Laucha an der Unstrut im Sommer 2012​

Seit 1956 ist das Haus der Luftsportjugend (HdL) die einzige Bildungseinrichtung der Luftsportjugend auf Bundesebene.
Eine neue Heimat fand das HdL 1995 im fliegerisch reizvollen Burgenlandkreis. Nach 18 Jahren, unzähligen Lehrgängen für alle luftsportrelevanten Bereiche und einer beeindruckenden Anzahl von ca. 36.000 Gästen beendete die Luftsportjugend des DAeC durch Satzungsbeschluss die Trägerschaft des Hauses zum Jahresende.

Das hat zur Folge, dass das Haus der Luftsportjugend in seiner jetzigen Form nicht weiter existieren wird.

Sowohl für kurz entschlossene Flugbegeisterte als auch für Wiederkehrer ist Laucha eine echte Heimat geworden. Flieger aus aller Welt finden jedes Jahr den Weg ins Haus der Luftsportjugend. Hier erfolgen die fliegerische Ausbildung und der interkulturelle Austausch. Fluglehreraus- und -fortbildungen, PPL-Lehrgänge, BZF-Schulungen, Fallschirmpacker-Ausbildung, die Ausbildung von Werkstattleitern und Zellenwarten sowie Modellbaukursen gehören ebenfalls zum festen Ausbildungsprogramm. Der Grundgedanke dahinter ist die Idee des Breitensports.

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Fliegen muss eine Sportart für Jedermann bleiben. Dazu gehören eine bezahlbare Ausbildung und eine zentrale Anlaufstelle. Vom Modellflug über den Segelflug bis hin zu Kunst- und Motorflug muss diese Möglichkeit bestehen. Auch der Drachen- und Gleitschirmflug, das Fallschirmspringen oder das Ballonfahren gehört dazu. Das ist genau das, was das HdL bisher bereitstellte und auch in Zukunft bereitstellen möchte.

Die Luftsportjugend des DAeC entzieht sich mit seiner Entscheidung, das HdL ab dem 01.01.2013 nicht weiter zu unterstützen, dieser zentralen Aufgabe. Diese Entscheidung fußt auf einer Satzungsänderung des DAeC, die der Luftsportjugend die notwendige finanzielle Basis und Souveränität zu ebendiesem Datum nimmt.

Der DAeC verweist auf ausreichende Jugendarbeit in den Flugvereinen und Landesverbänden, die ein Weiterbestehen des HdL nicht zwingend notwendig macht.

Diese Ansicht teilen wir nicht, denn: Insgesamt haben wir zu wenig Nachwuchs!

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Wir brauchen den DAeC sowie unter dessen Dach eine handlungsfähige und selbstständige Luftsportjugend, um auf Europa-Ebene eine Stimme zu haben. Die Verbesserung der nationalen und internationalen Nachwuchsförderung liegt zurzeit im Argen.
Um auch weiterhin Jugendarbeit auf Bundesebene leisten zu können, hat sich der Verein „Interessengemeinschaft Haus der Luftsportjugend e.V.“ gegründet.

Wir - die Interessengemeinschaft - sind der Überzeugung, dass die Basisarbeit fortgeführt werden muss; so wie in jedem großen Verband, in jeder großen Organisation. Wo stünde der Deutsche Fußballbund heute, wenn er vor Jahren seine Jugendarbeit auf Bundesebene eingestellt hätte? Ein schier unvorstellbarer Gedanke!

Während auf Landes- und Vereinsebene aktive Jugendarbeit betrieben wird, ist die Jugendorganisation auf Bundesebene existenziell notwendig zur Schaffung und Sicherung von Strukturen, die diese Jugendarbeit ermöglichen und bündeln. Darüber hinaus ist die Wahrnehmung einer Jugendvertretung auf Bundesebene die Eintrittkarte in die Netzwerke mit substanzieller Finanzkraft wie z.B. die Deutsche Sportjugend, das Deutsch-Französische und das Deutsch-Polnische Jugendwerk auf Europaebene.
Das HdL hat insbesondere in dieser Hinsicht über Jahrzehnte gepunktet und mit seinen zahllosen nationalen und internationalen Jugendmaßnahmen eine weithin sichtbare Spur hinterlassen.

Nur eine Organisation auf Bundesebene kann sicherstellen, dass alle Bundesländer gleichermaßen in ihrer Jugendarbeit wahrgenommen werden, losgelöst von deren jeweiliger Finanzlage.

In Deutschland gibt es derzeit ca. 2.000 Luftsportvereine mit über 100.000 Mitgliedern. Nach unserer Einschätzung, die sich aus vielen Einzel- und Gruppengesprächen in unserem Haus und in den Vereinen ergab, ist es im Interesse dieser breiten Masse, das HdL als Einrichtung zu erhalten.

Die Interessengemeinschaft hat Ideen gesammelt und ein Konzept entwickelt, wie unser Haus als zentrale Begegnungsstätte fortbestehen kann. Dafür braucht es allerdings die Unterstützung eben dieser breiten Masse an Luftsportlern.

Ausgangspunkt unserer Überlegung ist, dass Fliegen für jedermann bezahlbar und zugänglich bleiben muss! Dazu bedarf es einer eigenen Liegenschaft, eigener Gebäude, eigener Fluggeräte und der Unterstützung durch den DAeC. Die Schaffung dieser Voraussetzungen beginnt mit dem Erwerb und Umbau des HdL. Die notwendigen Finanzmittel müssen über Spenden und Kredite aufgebracht werden.

Mit dem Spendenkonzept 500 X 500 versuchen wir, fünfhundert Spender und Spenderinnen zu motivieren, der Interessengemeinschaft 500,-€ zum Kauf und zum Umbau der Liegenschaft zur Verfügung zu stellen. Aber auch kleinere Spenden sind herzlich willkommen. Während die Spendenmittel ausschließlich zum Kauf und Umbau der Liegenschaften verwendet werden, werden die Betriebskosten des HdL auch weiterhin aus dem laufenden Geschäft beglichen.

Wir stehen im harten Wettbewerb mit Sport- und Freizeitvereinen, die die Kinder schon viel früher erreichen und nicht erst mit 14.

Jetzt müssen die Ressourcen des DAeC, die im Moment noch vorhanden sind, zielgerichtet eingesetzt und investiert werden, vor allem mit Blick auf die Förderung des Breitensports.

Das Haus der Luftsportjugend kann hier der Wachstumsmotor auf Bundesebene werden. Es wird schon jetzt vom Deutschen Sportbund, der Sportjugend, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk finanziell und ideell gefördert.

Sollte das HdL geschlossen werden, entfällt nicht nur diese Förderung, es brechen auch die daraus entstandenen Netzwerke weg. Das wiederum führt zur Verteuerung der Flugausbildung, erschwert den Zugang für unseren Nachwuchs und wirkt der internationalen Ausrichtung unseres Sportes entgegen.

Wir sind Teil des DAeC, wir wollen Nachwuchs und wir wollen Fliegen!

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Bei Interesse am Fortbestand des HdL bitten wir Euch herzlich um Kontaktaufnahme unter:

Interessengemeinschaft Haus der Luftsportjugend Laucha e.V.
Am Flugplatz 2 , 06636 Laucha an der Unstrut

www.hdlsj.de
info@hdlsj.de,
Telefonnummer: 034462 3390

Bankverbindung:
Volksbank Nordharz eG
BLZ 26890019
KtoNr. 1045391100

Gute Nachrichten:
  • Das Projekt ist bereits erfolgreich angelaufen, es sind erste Spendeneingänge zu verzeichnen.
  • Eine Kooperation mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften OSTFALIA führte bereits im ersten Jahr bei 35 Studenten zum Erwerb der Prüfungsleistung „Sozialkompetenz“ durch Segelflugkurse beim HdL
  • Viele Studenten haben sich sofort für einen Kurs im HdL angemeldet, um über den Kurs hinaus das Fliegen ‚richtig‘ zu lernen.
 
Ich kann nur den Hut ziehen vor der Arbeit, die ich bisher am HdL erlebt habe. Dieses unglaubliche persönliche Engagement, was man dort wie selbstverständlich praktiziert, überzeugt jeden Besucher des Hauses. Ich selbst habe als Vater eines segelfliegenden Jungen das Haus kennengelernt und war sofort begeistert. Dabei entstand die Idee, das HdL als Ziel von Klassenfahrten zu wählen. Nach mehreren solcher Fahrten kann ich feststellen, dass auch die Jugendlichen sofort das Besondere im HdL spüren und anerkennen. Besonders deutlich wurde mir das bei der letzten Fahrt, wo die anfängliche Skepsis bereits nach wenigen Stunden verflogen war und noch Monate nach der Fahrt immer wieder gefragt wurde, ob wir nicht noch einmal dorthin fahren können. Dieses Haus darf nicht sterben! Ich kann den Aufruf zur Unterstützung deshalb nur unterstreichen.Ich wünsche der Interessengemeinschaft viel Erfolg bei ihren Bemühungen.Herzliche Grüße nach LauchaGottlieb Welsch, Elmshorn
 
Nachdem es hier keiner anspricht, mach ich das mal: mit dem Entziehen der Förderung des HdL verstösst der Daec aus meiner Sicht gegen seine Satzung: Förderung des Luftsports und der Luftsportjugend.
Das Thema HdL wird so auch in anderen Foren angesprochen, vom Daec, bzw. der direkt zuständigen Luftsportjugend kommt: nichts.
Nach der versuchten Neuordnung des Daec vor einigen Jahren war man versucht an ein kleines Wunder zu glauben, aber bisher kam: nichts.

Man kann nur hoffen, dass der Dachverband des deutschen Luftsports seine Vogel Strauss Politik noch ändert.

Diese Art Probleme mit eigenen, lange Jahre erfolgreichen Einrichtungen umzugehen ist auch auch in unserem Landesverband zu beobachten: Der Hornberg (tradionsreiche Flugschule) ist zu, die Modellbaukurse auf dem Klippeneck gibts auch schon lange nicht mehr...
 
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