ENYA-Motoren

wieder in Deutschland

Warum wieder Diesel?

Andreas Ullmann


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Die Frage ist nicht ganz unberechtigt und Sie ahnen vielleicht schon, die Antwort ist nicht ganz einfach. Wir müssen deshalb erst einmal zum besseren Verständnis einen kurzen Blick auf die Historie werfen. Auf den Modellflugplätzen ist heutzutage ein Modelldiesel-Motor ein total exotisches, aber dennoch kein neues Antriebskonzept. Eigentlich hat unser Hobby Flugmodellbau erst mit den Verbrennungsmotoren einen wesentlichen Schritt nach vorne getan, als ein Schweizer Techniker, Ernst Thalheim, 1927 das „Selbstzünderprinzip„ erfunden hat und kurz danach Selbstzünder- oder Kompressionszünder-Motoren für den Modellbauer verfügbar wurden. Vereinfachend werden diese Kompressionszünder-Motoren “Dieselmotoren“ genannt, obwohl sie nicht über eine Dieselöl Einspritzung verfügen.

Gegenüber den nach dem Krieg in Mode gekommenen, oft qualitativ mittelmäßigen Methanolmotoren stand der Diesel für ein anspruchsvolles, feinmechanisches Produkt aus hochwertigen Werkstoffen mit in Handarbeit feingeläppten Kolben und Zylindern, mit vergüteten Kurbelwellen und Bronze für die Buchsen der Lager.

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Aber er war auch immer etwas schwerer und wegen des Fertigungsaufwands und dem notwendigen Anteil an Handarbeit deutlich teurer als ein Glühzünder. Der Diesel wurde allmählich, wohl aus kaufmännischen Gründen, vom Markt verdrängt. Allerdings nicht bei der Hubraumgröße 2,5 cm³ und kleiner, da waren die Glühzünder einfach zu schwach und unzuverlässig – mit einer Ausnahme: die COX-Motoren, vorausgesetzt man konnte sich den Nitro Sprit leisten.

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Der Modelldiesel hatte in Europa bis Ende der 60er Jahre seinen festen Platz. Er war in der konstruktiven Gestaltung absolut ausgereift und zuverlässig. Man denke nur an die teuren Glühkerzen und den teuren Nitrosprit. Trotzdem war es damals hip, unterstützt auch durch die großen Hersteller, den Methanolern den Vorzug gegenüber den angeblich in der Bedienung anspruchsvolleren Dieselmotoren zu geben.

Aber diese relativ harmlosen Nachteile macht der Dieselmotor mit den für Modellflieger entscheidenden Vorteilen mehr als wett: Der Modelldiesel Motor arbeitet mit wesentlich höherer Kompression und höherem Verbrennungsdruck als der Glühzünder. Er ist rein physikalisch betrachtet deshalb als Wärmekraftmaschine mit einem deutlich höheren Wirkungsgrad dem Glühzünder überlegen Das bedeutet in der Praxis, dass der Motor durch sein hohes Drehmoment in der Lage ist, große, authentischer aussehende Propeller effizient zu bewegen.

Das Gute ist, große Propeller mit geringerer Drehzahl haben aerodynamisch gesehen zusätzlich noch einen höheren Wirkungsgrad. Dazu kommt dann noch der Bonus der geringeren Geräuschemission. Das alleine gleicht das oft etwas höhere Gewicht des Modelldiesels aus. Man hört oft: Der Modelldiesel ist vergleichbar dem nächst größeren Glühzünder. Der Glühzünder hat als Energie tragende Komponente Methanol in seinem Kraftstoffgemisch. Der Modelldiesel verbrennt Petroleum. Petroleum hat, verglichen mit Methanol, einen etwa doppelt so hohen Energiegehalt! Um mit einem Glühzünder die gleiche Leistung zu erzeugen, muss rein rechnerisch die doppelte Menge Kraftstoff verbrannt werden! Das erfordert: große Kanalquerschnitte und lange Steuerzeiten, die dazu führen, dass der Glühzünder nur in einem schmalen Drehzahlband effizient arbeitet und das notwendigerweise bei hohen Drehzahlen.

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Mit den grundsätzlich anderen Anforderungen an Gaswechsel und Kanalquerschnitte generiert der Modelldiesel noch weitere Vorteile. Weniger scharfe Steuerzeiten mit geringerer Überschneidung bringen geringere Gaswechselverluste. Der Motor hört sich “zahmer“ an, weil der Auslassschlitz nicht so früh geöffnet wird. Es wird kein Resonanzschalldämpfer benötigt, man hat ziemlich freie Wahl in der Schalldämpferauswahl, ohne dass die Leistung einbricht oder man vor dem Problem steht: wohin mit dem Pott im oder am Flugmodell?

Der Ansaugquerschnitt des Modelldiesels ist geringer. Vergleicht man den Ansaugquerschnitt (Vergaser oder Venturibohrung) zweier im Hubraum identischer Motoren, so wird auffallen, dass der Glühzünder-Motor gegenüber dem Modelldiesel einen etwa doppelt so großen Ansaugquerschnitt hat.
Der Grund ist einfach: Es steht dem Glühzünder als Pumpleistung das gleiche Hubvolumen zur Verfügung, er muss aber beinahe doppelt so viel Kraftstoff fördern. Ein großer Ansaugquerschnitt bedeutet aber geringe Venturieinschnürung und geringere Strömungsgeschwindigkeit und das wiederum hat zur Folge, dass der Glühzünder gegenüber dem Modelldiesel eine deutlich geringere Kraftstoffsaughöhe bringt. Der daraus resultierende große Vorteil: Der Diesel reagiert viel unempfindlicher auf ungünstige (zu hohe) Tankanordnung. Der Tank kann also deutlich kleiner ausfallen, was wiederum beim Entleeren im Flugbetrieb eine geringere Schwerpunktverlagerung erzeugt.
Er saugt Kraftstoff problemlos und zuverlässig an, auch bei Lageveränderung oder hohen g-Kräften. Kein giftiges Nitromethan bzw. Methanol. Keine Startprobleme, speziell im heißen Zustand. Das war jetzt sehr viel zur Motorfunktion. Es gibt auch ganz praktische Vorteile:
Weniger “Gerödel“: Es wird kein Elektrostarter, keine Starterbatterie, kein Kerzenkabel, kein Glühakku, keine Ersatzglühkerzen und kein Kerzenschlüssel benötigt. Man kann neue Hobbyinhalte auf dem Flugplatz einbringen. Einen Gegenpol zum Elektromotorbereich markieren, der heute dominiert, was aber auch mit einer gewissen Sättigung und dem Fehlen von Reizen und Herausforderungen einhergeht...

Warum nicht mal Fesselflug probieren? Mit einem Modelldiesel braucht man dann sogar gar kein elektrisches/elektronisches Gerät mehr. Das Modell und den Kraftstoff einladen und “los geht’s“. Und wenn das Holzmodell auch noch selbst gebaut wurde, ist das auch wieder Modellbau pur. Und vor allem: Es macht Spaß, und belebt die Tradition. Es riecht gut und hört sich toll an...

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ENYA-Modellmotoren in Deutschland

Als überzeugter ENYA-Fan, mit Nutzung der Motoren im Scale-Modellbau, ergab sich für mich die Notwendigkeit des Eigenimports.
Durch die Ermunterung vieler Modellbaukollegen entschloss ich mich, Herrn Ken Enya zu bitten, mir den Import für den deutschsprachigen Raum anzuvertrauen. Die Motoren sind von höchster Qualität, sei es bei der Materialauswahl als auch im Herstellungsverfahren, was mit diesem Aufwand wohl nur von einer Manufaktur zu leisten ist. Es sind die Kleinigkeiten, die dem geübten Betrachter sofort auffallen. Sei es die Qualität und Oberflächenbeschaffenheit der Guss- und Frästeile, oder die serienmäßig bis zu den kleinsten Motoren verwendeten Zweinadelvergaser. Da wird kein Gewinde für den Krümmer des Viertakters einfach in den Zylinder geschnitten, nein, dort kommt natürlich eine Messingbuchse zum Einsatz. Vom zuverlässigen Lauf der ENYA-Motoren, und dies über lange Jahre, hängt nicht nur das „Leben“ des liebevoll und mit viel Mühe gebauten Modells, sondern auch und vor allem die Sicherheit Unbeteiligter. Der Qualitäts- und Serviceanpruch ist über Generationen weitergegeben worden und in dieser Form leider nur noch selten zu finden. In Gesprächen mit Herrn Enya spürt man permanent dieses Traditionsbewusstsein, es kommt mir immer so vor, als hätten alle Mitarbeiter dem Gründer Saburo Enya ein Gelöbnis geleistet.

Die Tradition ENYAs spiegelt sich aber nicht nur in den leistungsfähigen Zwei- und Viertaktern wieder. ENYA ist als Einziger der größeren Hersteller den Modelldieseln treu geblieben und hat sie bis zur Perfektion weiterentwickelt. Dies spiegelt sich in dem phantastischen neuen Viertaktdiesel ENYA 364CD wieder. Dessen bauartbedingte Auslegung der „fixed compression„ macht eine Kompressionsverstellung überflüssig.

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Anmerkung: Die im Zylinderkopf sichtbare "Zündkerze" ist ein Blindstopfen

Zusammen mit Ing. Andreas Schütz haben wir uns vorgenommen, den Motorenenthusiasten in Europa die ENYA-Motoren einschließlich der Dieselversionen wieder zugänglich zu machen. Analog der Qualität der ENYA-Motoren sorgen wir auch für die Ersatzteilversorgung für ältere ENYA-Modelle. Die Ersatzteile sind in der Regel lieferbar.

Weitere Informationen sind hier zu finden: www.enya-motoren.de
 
Hallo,

ENYA ist als Einziger der größeren Hersteller den Modelldieseln treu geblieben und hat sie bis zur Perfektion weiterentwickelt.

Das ist grundsätzlich richtig. Eine Weiterentwicklung des 4T-Diesels fand insofern statt, als daß dessen erste Version wohl eine arg zarte Laufbüchse habe, die sich bei der Re-Montage geradezu zwangsläufig verzöge. Drum ist er jetzt runtergebüchst. Ich hatte seinerzeit Ken Enyas Weihnachtsangebot 2008 genutzt und 10% Rabatt auf meinen 41er bekommen. Ein halbes Jahr später wäre er durch den Wechselkurs für mich nochmals "billiger" und für Ken trotzdem ergiebiger gewesen. Nu ja ... ;-)

Schlosserdiesel gibt es nur noch in Restbeständen, außerdem gab es sie die letzten sicher zwanzig Jahre nur in 0.25, 0.5 und 1ccm. Aber sie sind (= ich finde ;-) optisch und von der Handhabung her die derzeit besten bzw. problemlosesten. Ich kenne sie auch im unmittelbaren Vergleich mit den Enya Zweitaktdieseln, da Janx-Geist sich damals ebenfalls welche mitbestellt hatte.


In England gibt es auch hybbsche Motoren:

a) von Laser ebenfalls einen 4T-Diesel, den ich seinerzeit wegen der für meine ollen Schüsseln zu großen Leistung und unzutreffender Optik nicht genommen hatte. Das mit der Leistung lässt sich per Drossel beherrschen, da man erfahrungsgemäß voraussetzen kann, daß ein Laser einfach funktioniert. Is'erstens wie bei Rolls-Royce ;-) und zweitens muß der "Herr Laser" mit seinen Motoren kein Geld verdienen, er möchte die von ihm persönlich gewünschten Motoren "perfekt" haben und auch anderen zugänglich machen. Aber 'n Double Diamond Demon mit dem Look des Laser-Hydraulikventils vorn drauf :-?

b) In der Bucht immer wieder mal als "!! RARITÄÄT !!" angeboten werden die ganz normal bei PAW kaufbaren Diesel. Bis vor zwei oder drei Jahren waren die sogar erstaunlich preis-wert. Als Benno Schlosser seinen 0.5er lange nicht liefern konnte, hatte ich mir dort einen Ersatz geholt. Paul Eiffländer hat auch kein Problem mit Deutschen (manche Engländer haben die), sein Vater stammt ja aus Krefeld. Nicht alle PAWs sind gut, den Zehner muß man nicht haben ... Dafür sind z.B. der 15 und der früher nur gleitgelagert erhältliche 35er sehr problemlos, beide mit dem Stuntvergaser gut für Fesselflug geeignet.


Armin de Vries hatte früher einen sehr kleinen 4T-Diesel mit zunächst 0.7, später 1ccm Kubatur. Die Kompressonsverstellung in Anlehnung an Kratmo per exzentrischer KW-Lagerung. Den würde ich auch nicht von der Bettkante schubsen ;-)


Aus den USA gibt es Dieselköpfe zum Umrüsten von Glühzündern von Bob Davis und von Mecoa. Weil letztere den Kopf vor etlichen Jahren ausdrücklich abgekündigt hatten, hatte ich einen meiner kleinen Norvels mit dem von Davis Diesel ausgerüstet. Das klappt problemlos, nur muß man schauen, wo man so kleine Tanks herbekommt ;-) Ich löte die ganz kleinen (0.25er Schlosser) aus einem Stückl MS-Rohr, die etwas größeren aus Katzenfutterdosenblech.

Weiters gibt es Ronald Valentine, der mal bei Hans Hörnlein in Vöhringen gearbeitet hatte, heute für die Taifuns Teile nachfertigt, Cöxe aufhübscht und auch gänzlich eigene Motoren eher kleiner bis sehr kleiner Kubatur fertigt. Ein Viertakter ist mir bei ihm allerdings noch nicht aufgefallen. Und ob man bei ihm kaufen mag, muß jeder mit sich selbst abmachen ...


Rückbezogen auf das Eingangszitat stimmt das, denn weder Laser, noch PAW gingen wohl als "größerer Hersteller" durch. Mecoa ist zwar etwas größer, aber hat alles mögliche und dabei auch einige Dieselköpfe für Cöxe (und 'n Webmaster, der in den Achtzigern hängengebl^h^erschossen gehört ;-). Mit der Großhirnrinde betrachtet gibt es anno 2013 nur noch ausgesprochen wenig triftige Argumente für einen Verbrechermotor. Allerdings fliegt Modellbau/-flug/-sonstiges aus der Großhirnrinde gleich mit raus ;-)

Also, Andreas, mach das mal gut!

servus,
Patrick, der noch ein leicht älteres und sehr umfangreiches englisches Buch über Modellmotoren hat. Da fänd' sich garantiert auch noch einiges.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Erdie,

Schau mal auf Youtube 'rum, da findet sich etliches.

Sowohl Enya als auch Laser drehen sehr langsam und noch drehmomentstärker als Glühzünder -> der Propwirkungsgrad ist bei den Modellen der Zielgruppe deutlich besser. Für absolute Leistungshöhe geht am Zweitaktglühzünder nix vorbei, auch Benno Schlosser hatte nochmal einen 1ccm-Rennglühzünder in sehr kleiner Auflage entwickelt. Angefangen hat er auf Grundlage seines Diesels, später aber ein eigenes Kurbelhaus und -welle entwickelt. Der war als reiner Wettbewerbstrainingsmotor gedacht, also jenseits von Norvel, in Richtung zu den ukrainischen und chinesischen Rennmotoren, die allerdings mit Planetengetrieben 4:1 und Ein- bis Vierblatt-Faltprops rüberkommen. In der vierstelligen Dollar-Liga ... Sowas spielt für unsereins eher keine Rolle.

Im Feld-, Wald- und Wiesenbetrieb ist der Enya 4T-Diesel einem gleichgroßen 4T-Glühzünder eindeutig überlegen, die 2T-Diesel den normalen 2T-Glows insofern mindestens gleichwertig, als daß sie eine Lattengröße höher liegen bei etwas niedriger Drehzahl. Man muß sich halt auf das Wechselspiel aus Kompression und Düsennadel einlassen, dafür nicht auf das Gezaubere mit den Kerzen. Vom Spielfaktor sehe ich das vergleichbar. Wer einfach nur angetrieben in die Luft will, nimmt Strom. Für Otto Normalmodellflieger ist das heute das problemloseste und billigste.

servus,
Patrick
 
Anmerkung: Hier ist der Kommentar-Bereich für ein Thema im Magazin, d. h. hier werden keine vom Thema abweichende Diskussionen geführt.

@Erdie Für Deine Frage solltest Du ein Thema im Fachbereich Verbrennungsmotoren eröffnen, dabei ruhig auf diesen Magazinbeitrag hinweisen. ;)
 
Hallo,



Das ist grundsätzlich richtig. Eine Weiterentwicklung des 4T-Diesels fand insofern statt, als daß dessen erste Version wohl eine arg zarte Laufbüchse habe, die sich bei der Re-Montage geradezu zwangsläufig verzöge. Drum ist er jetzt runtergebüchst. Ich hatte seinerzeit Ken Enyas Weihnachtsangebot 2008 genutzt und 10% Rabatt auf meinen 41er bekommen. Ein halbes Jahr später wäre er durch den Wechselkurs für mich nochmals "billiger" und für Ken trotzdem ergiebiger gewesen. Nu ja ... ;-)

Schlosserdiesel gibt es nur noch in Restbeständen, außerdem gab es sie die letzten sicher zwanzig Jahre nur in 0.25, 0.5 und 1ccm. Aber sie sind (= ich finde ;-) optisch und von der Handhabung her die derzeit besten bzw. problemlosesten. Ich kenne sie auch im unmittelbaren Vergleich mit den Enya Zweitaktdieseln, da Janx-Geist sich damals ebenfalls welche mitbestellt hatte.


In England gibt es auch hybbsche Motoren:

a) von Laser ebenfalls einen 4T-Diesel, den ich seinerzeit wegen der für meine ollen Schüsseln zu großen Leistung und unzutreffender Optik nicht genommen hatte. Das mit der Leistung lässt sich per Drossel beherrschen, da man erfahrungsgemäß voraussetzen kann, daß ein Laser einfach funktioniert. Is'erstens wie bei Rolls-Royce ;-) und zweitens muß der "Herr Laser" mit seinen Motoren kein Geld verdienen, er möchte die von ihm persönlich gewünschten Motoren "perfekt" haben und auch anderen zugänglich machen. Aber 'n Double Diamond Demon mit dem Look des Laser-Hydraulikventils vorn drauf :-?

b) In der Bucht immer wieder mal als "!! RARITÄÄT !!" angeboten werden die ganz normal bei PAW kaufbaren Diesel. Bis vor zwei oder drei Jahren waren die sogar erstaunlich preis-wert. Als Benno Schlosser seinen 0.5er lange nicht liefern konnte, hatte ich mir dort einen Ersatz geholt. Paul Eiffländer hat auch kein Problem mit Deutschen (manche Engländer haben die), sein Vater stammt ja aus Krefeld. Nicht alle PAWs sind gut, den Zehner muß man nicht haben ... Dafür sind z.B. der 15 und der früher nur gleitgelagert erhältliche 35er sehr problemlos, beide mit dem Stuntvergaser gut für Fesselflug geeignet.


Armin de Vries hatte früher einen sehr kleinen 4T-Diesel mit zunächst 0.7, später 1ccm Kubatur. Die Kompressonsverstellung in Anlehnung an Kratmo per exzentrischer KW-Lagerung. Den würde ich auch nicht von der Bettkante schubsen ;-)


Aus den USA gibt es Dieselköpfe zum Umrüsten von Glühzündern von Bob Davis und von Mecoa. Weil letztere den Kopf vor etlichen Jahren ausdrücklich abgekündigt hatten, hatte ich einen meiner kleinen Norvels mit dem von Davis Diesel ausgerüstet. Das klappt problemlos, nur muß man schauen, wo man so kleine Tanks herbekommt ;-) Ich löte die ganz kleinen (0.25er Schlosser) aus einem Stückl MS-Rohr, die etwas größeren aus Katzenfutterdosenblech.

Weiters gibt es Ronald Valentine, der mal bei Hans Hörnlein in Vöhringen gearbeitet hatte, heute für die Taifuns Teile nachfertigt, Cöxe aufhübscht und auch gänzlich eigene Motoren eher kleiner bis sehr kleiner Kubatur fertigt. Ein Viertakter ist mir bei ihm allerdings noch nicht aufgefallen. Und ob man bei ihm kaufen mag, muß jeder mit sich selbst abmachen ...


Rückbezogen auf das Eingangszitat stimmt das, denn weder Laser, noch PAW gingen wohl als "größerer Hersteller" durch. Mecoa ist zwar etwas größer, aber hat alles mögliche und dabei auch einige Dieselköpfe für Cöxe (und 'n Webmaster, der in den Achtzigern hängengebl^h^erschossen gehört ;-). Mit der Großhirnrinde betrachtet gibt es anno 2013 nur noch ausgesprochen wenig triftige Argumente für einen Verbrechermotor. Allerdings fliegt Modellbau/-flug/-sonstiges aus der Großhirnrinde gleich mit raus ;-)

Also, Andreas, mach das mal gut!

servus,
Patrick, der noch ein leicht älteres und sehr umfangreiches englisches Buch über Modellmotoren hat. Da fänd' sich garantiert auch noch einiges.

Hallo,

mich würde ein grösserer Diesel sicher mal reizen, jedoch stellt sich die Frage wo man dann den Sprit herbekommt. Ich benutze derzeit D2000 fuer meine kleinen Motore ( hab nur 2 und einen Big Mig werde ich mit umruesten ). Ist auf Kerosin basis wie wohl nachlesen konnte ( und vom Geruch erträglich). Kerosin bekäme ich vielleicht noch an einem Sportfliegerplatz aber der Äther ist doch wohl eher nur in homöopathischen Dosen in der Apotheke zu erhalten ... So ein 36er säuft ja doch mehr als ein 08-1,5 ccm Motörchen ...

Gruss,
Emanuel
 
Emanuel,mir ging es wie Dir, eine gute und oft gestellte Frage, zum Glück ist sie sehr einfach zu beantworten.Die Experten mischen oft selbst, sehr gut geeignet ist der ARAL Diesel Ultimate.Rizinusöl und Äther erhält man im Chemikalienhandelin, "Zündbeschleuniger" in EBAY.Zum Mischen unbedingt die anteiligen Mengen separat in kalibrierten Glasgefäßen abmessen, keinesfalls zudosieren.Und spätestens jetzt würden einige Modellbauer vor dem großen Aufwand zurückschrecken.Aber Du bist doch schon mit dem Simprop D2000 auf einem guten, unkomplitzierten Weg.Für die größeren Motoren eignen sich sehr gut der Simprop D2000 / 3000( er kommt aus England, siehe http://www.modeltechnics.com/diesel.htm )Jeder Modellbauhändler kann ihn über Simprop bestellen, damit ist doch schon die erste Hürde genommen.Oder mal Fuelfactory Eugen Fleischmann googeln, auch er vertreibt neuerdings Dieselsprit
Grüße Andreas
 
Hallo, ich weiß, dass ist ein "Pro"-Diesel-Beitrag, aber ich kann dazu nur sagen, das meine jugendlichen Experimente mit dem Zeiss 1ccm Diesel / 2,5 er Sokol (ein russischer Motor) prinzipiell erfolgreich waren, aber die Hiebe, die mir die Luftschraube auf die Finger verpasst hat, wenn das Anwerfen mal schief ging, lehrreich genug waren um mich auch 30 Jahre später erleichtert auf die leistungsfähigen Elektroantriebe zu schauen, die ich jetzt verwenden kann. Nichts für ungut, soll jeder seinen Weg finden glücklich zu werden. Vg Torsten
 
Hallo Gummiadler, Thorsten,
was Du schilderst ist wohl vielen früher auch so passiert, und der Zeiss 1,0 und Sokol 2,5 gehören -nach meinen Erfahrungen, wohl zu den eher wiederspenstigen Kandidaten.

Ich durfte mittlerweile feststellen, dass meine Unkenntniss damals Ursache für die Schwierigkeiten war.
Zum Glück werden Kraftstoffe wie D1000 bis D3000 (Simprop) mit dem wirksamen Zündbeschleniger IPN wieder im Handel angeboten, das erleichtert die Sache heute wesentlich.
So wird sogar ein Zeiss 1,0 zahm und der Sokol zumindest zahmer.

Ich freue mich für Dich, dass Du es mit den Elektroantrieben nun leichter hast.
Möchte aber alle , die Interesse an Motoren und Feinmechanik haben
und gerne mal etwas Neues (Altes) ausprobieren,
die Empfehlung geben, sich mal mit dem Thema Modelldiesel zu befassen.

-Aber Vorsicht ! es könnte sich ein neues Betätigungsfeld auftun... viele Grüße, Andreas
 
Hallo Bei eurer Aufzählung habt ihr MVVS vergessen auch eine Firma mit älterer Tradition die lange Diesel produziert haben. Den 2,5cc haben sie erst vor zwei Jahren aus der Production genommen. Der 10cc ist noch in Restbeständen am Markt aber wie der läuft kann ich nicht sagen da ich keinen habe. Hauptproblem beim Kraftstoff ist der Zündbeschleuniger der früher und auch heute sehr giftig ist. Es gibt Substanzen die diese giftigen Stoffe ersetzten sollen. Diese sogenannten Dieselbooster sind aber auch teilweise sehr giftig. Natürlich laufen die Diesel auch ohne diese Substanzen aber nicht so gut.

Andreas wie weit zurück gibt es Ersatzteile ich habe einige Enya III 09 gibt es da ein Chance??


Gruß Bernd
 
Bernd,bitte schicke uns eine mail an info@enya-motoren.de mit soviel Info´s als möglich, oftstehen ja Baureihen-Nummern auf den Gehäusen oder natürlich, wenn vorhanden, auf den Manuals.Hatten einen Kunden, der hatte einen ENYA 60-4 C nach ca. 450 Laufstunden revidiert, Baujahr Mitte der 70 er : alle Teile konnten wir besorgen.Wir versuchen es gerne.GrußAndreas
 
Hallo DieselfansHabt ihr die Motoren beim "bösen Chinamann" aus HK schon gesehen?Die haben auch einen 0,8er mit Diesel-Head :) und neben bei erwähnt auch ein"Pulsoröhrchen" !!Grüße e-flyer
 
Was hier geschrieben wurde, kann ich teilen. Die DDR Motoren haben eben so ihre Eigenarten. Sie Laufen, aber bis ich die anbekommen habe...Nach langer Modellbaupause bin ich wieder zum Diesel zurück gekommen und habe den momentanen Markt etwas durchforstet. Den Markt, bei dem man auch mal Ersatzteile bekommen kann, wenn was kaputt geht. Das Wäre Enya, (den 2,5ccm und 4ccm Diesel habe ich), die beide super laufen und sich drosseln lassen. PAW, (habe nur einen 2,5ccm Diesel) der zwar gut läuft aber nicht so gute Drosseleigenschaften besitzt wie der Enya oder Parra. Der Parra 1,5ccm Diesel läuft wirklich von allen am Besten. Vergleichbar wie ein Glühzünder nur mehr Kraft. MVVS (10ccm Diesel), hatte ich nur auf dem Prüfstand und kann nicht viel dazu sagen. Cox Diesel habe ich erst Neu aber noch nicht laufen lassen. nur mal kurz einen mit umgerüsteten Dieselkopf.
Ich würde jedem gern einen Diesel empfehlen. So ein Teil macht doch auch viel mehr spass. Man spürt den Motor richtig wenn er läuft. Nur bis man ihn zum aller ersten mal gestartet hat, wenn man keinerlei Erfahrung besitzt, das kann verzweifeln. Aber die Power ist einfach super.

Nie mehr ohne Diesel!
 
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