Workshop beim BMWI zum Thema 2.4 GHz

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Workshop beim BMWI zum Thema 2,4 GHz

Neue Version EN 300 328

Frank Tofahrn, DD8ED

Vorsitzender Fachausschuss Funk, Bundeskommission Modellflug im DAeC
Vorsitzender Sportausschuss UAV/FPV
Chairman EMIG-RC


Am 14.8.2014 fand ein Workshop zum Thema EN 300 328 beim BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) in Berlin statt. Thema waren die Standpunkte des Bereichs Industrieautomatisierung (IA) und anderer Anwendungen innerhalb des 2,4 GHz-Bandes in Bezug auf die neue Version des Standards EN 300 328. Die Beteiligung des Bereichs Modellfunk im 2,4 GHz-Band war angebracht, da dieser mittlerweile zu den größten Anwendergruppen in diesem Bereich gehört.


Der Fachausschuss Funk der Bundeskommission Modellflug im DAeC hat an diesem Workshop teilgenommen, um dort die Position der Anwender und Hersteller im Bereich R/C im Rahmen der Mitgliedschaft im ISAD e. V. (Interessenverband der Shortrange Device Anwender Deutschland) zu vertreten. Der Auftritt wurde von Cisco Systems und dem ISAD e.V. vorbereitet und von der EMIG-RC (European Manufacturer & Importer Group/RC) sowie :rcn: unterstützt.

Es wurden drei Beiträge präsentiert. Im ersten Beitrag stellte die Bundesnetzagentur formale Aspekte dar, es folgte ein Beitrag der IA und ein Beitrag des ISAD e. V. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, das BMWI damit vertraut zumachen, dass der Bereich Modellfunk im 2,4 GHz-Bereich eine der größten Nutzergruppen des 2,4 GHz-Bandes ist. Das war dort bisher so nicht bekannt.

Der Beitrag des ISAD war ein gemeinsamer Beitrag der Bereiche WLAN, Modellfunk und anderer Marktteilnehmer außerhalb des Bereiches der IA und repräsentiert damit mehr als 95 % des Marktes.

Der Bereich der Industrieautomatisierung strebt eine Ausnahmeregelung an, um ihre Systeme von den Anforderungen „freundlicher“ Methoden für den Zugriff auf die Resource Spektrum auszunehmen. Es wird angestrebt, mit diesen Systemen ohne Zeitbegrenzung und ohne Rücksichtnahme auf andere Bandnutzer ständig zu senden.

Bei der IA bricht offenbar mittlerweile Panik aus, da die Normenversion, gemäß derer ihre Systeme betrieben werden, zum Jahresende ausläuft. Sie hatten etwa sechs Jahre Zeit, die eigenen Systeme an die neuen Anforderungen der Normierung anzupassen. Das wurde offenbar versäumt.

Nach diversen und ungeeigneten (weil nicht realisierbaren) Versuchen, innerhalb der ETSI eine Sonderregelung für die Systeme der IA zu erreichen (die dort nicht möglich sind), soll nun versucht werden, auf der politischen Schiene eine „Extrawurst“ zu bekommen.

Es gibt einen Vorstoß der IA, in der neuen Version des Standards deren Systeme von den obligatorischen Zugriffsmethoden und der Rücksichtnahme auf R/C-Systeme und andere Anwendungen auszunehmen. Dieser Vorstoß wird mit etwas fragwürdigen Marktzahlen (das war eine Veranstaltung beim BMWI) rechtfertigt und einer, vorsichtig ausgedrückt, absurden technischen Erklärung begründet.

Man kann natürlich die Bedürfnisse der Industriesparte der IA nicht einfach ignorieren. Allerdings ist es so, dass die IA ihre konkreten Probleme mit der neuen Version des Standards bisher nicht dargelegt und wiederholte Angebote zur technischen Zusammenarbeit z. B. mit den Technikern innerhalb der ETSI-TG11 zur Erarbeitung einer Lösung ausgeschlagen hat. Andererseits besteht seitens der IA die Forderung an ETSI-TG11, ihr eine Lösung für das Problem zu unterbreiten. Das ist für die TG11 allerdings etwas schwierig, wenn man das Problem nicht kennt.

Das weitere Vorgehen der IA wird so aussehen, einen Vorschlag für eine Note im Amtsblatt der EU dahingehend zu erarbeiten, dass die Systeme der IA von den in der EN 300 328 definierten Regeln des Spektrumzugriffs ausgenommen werden. Ziel ist es, die Möglichkeit zu erhalten, ununterbrochen zu senden, ohne dabei eine anderweitige Belegung der Frequenz zu berücksichtigen. Im Extremfall kann damit dann das ganze Band „dicht gemacht“ und für andere Systeme unbrauchbar werden.
Ob die EU-Kommission dem allerdings zustimmt und eine solche Note veröffentlicht, ist fraglich, da eine solche Ausnahme im Widerspruch zur internationalen Frequenzregulierung und bestehenden Entscheidungen der EU-Kommission steht.

Es droht die akute Gefahr, dass die IA eine solche Ausnahme nutzen wird, um weiterhin unfreundliche Systeme auf den Markt zu bringen und sich anschließend darauf beruft, dass man bestehende Systeme weiter unterstützen muss und daher am System nichts ändern kann. Dieses Argument wird dann im Zweifelsfall auch für Neuanlagen benutzt. Das bedeutet, im Bereich der IA wird nie eine Migration hin zu freundlichen Systemen stattfinden.

Diese Situation ist für alle anderen Nutzer des Bandes nicht akzeptabel, da sie zu ihren Lasten geht und diese dann zwar Rücksicht auf die Systeme der IA nehmen müssen, sie anderseits aber keine Rücksichtnahme seitens der IA zu erwarten haben. Es ist abzusehen, dass es dann in Industrieanlagen eine Ansammlung zahlreicher, nicht kooperativer Funksysteme gibt, die außerhalb dieser Anlagen andere kooperative Systeme wie z. B. R/C-Anlagen in einem größeren Umkreis massiv beeinträchtigen können. In dicht besiedelten Gebieten tritt die Situation, dass Modellfluggelände in der Nähe von Industrieanlagen angesiedelt sind, recht oft auf. Die oben beschriebene Situation ist daher durchaus relevant.

Daher sollte das geplante Vorgehen der IA im Sinne des Schutzes der Betriebssicherheit von R/C-Anlagen verhindert werden. Es ist nicht einzusehen, dass es eine Bevorzugung der Systeme der IA zu Lasten des R/C-Bereiches und anderer Anwendungen geben soll, insbesondere deshalb, weil für die Probleme der IA deren Versäumnisse in der Vergangenheit die Ursache ist und durch einen, gelinde gesagt, begrenzten Kooperationswillen mit anderen Bandnutzern innerhalb der ETSI noch verstärkt wurde. Die Bundeskommission Modellflug ist hier als einer der Hauptakteure beteiligt und sitzt sozusagen in der ersten Reihe, um die Belange des Modellflugs zu schützen.
 
Sollte da auch nicht die WLAN Fraktion, in dem Fall war ja Cisco als einer der großen mit an Board, ein Veto dagegen einlegen dass IA machen darf was sie will? Ich kenne auch medizinische Anwendungen die im 2,4Ghz WLAN Band funken und die heute schon mit genug "Störern" zu kämpfen haben. Und dabei handelt es sich im Systeme die Vitaldaten übertragen, also sozusagen schon für den einen oder anderen lebensnotwendig wenn nicht gar lebensentscheidend sein können. Diese System werden in einer großen Anzahl in Krankenhäuser eingesetzt und die stehen ja nicht immer nur in den Städten sondern auch gelegentlich an Stadträndern/Industriegebieten wo man wiederum eine höhere Anzahl von Geräten trifft die im Bereich IA funken können. Beste Grüße Wolfgang
 
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Workshop at BMWI the topic 2.4 GHz


New version EN 300328

Frank Tofahrn, DD8ED

Chairman Technical Committee radio, federal commission model airplane in DAeC
Chairman of Sports Committee UAV / FPV
Chairman EMIG-RC


On 08.14.2014 a workshop (Federal Ministry of Economy and Energy) was held in Berlin in BMWI discussing EN 300 328. Topic were the positions at Industrial Automation (IA) and other applications within the 2.4 GHz band compared to the new version of the standard EN 300 328 The participation of the range model radio in the 2.4 GHz band was appropriate, since this now one of the largest user groups in this area.


The Technical Committee radio the Federal Commission flight in DAeC took part in this workshop, to represent where the position of the user and the manufacturer in the field of R / C in the context of membership in the ISAD e. V. (trade association for the Short Range Device User Germany). The presentation was prepared by Cisco Systems and the ISAD eV and of the EMIG RC (European Manufacturer & Importer Group / RC) and support.

There were presents three contributions. In the first article, the Agency presented formal aspects, it was followed by a contribution of IA and a contribution from the ISAD e. V. It was taken the opportunity BMWI familiar close, that the range model radio in the 2.4 GHz range of a largest user groups of the 2,4 GHz band is. It was there so far not known.

The contribution of ISAD was a joint contribution of the regions Fi, model radio and other market participants outside the area of ​​IA and thus represents about 95% of the market.

The field of industrial automation seeks an exemption to exempt their systems from the requirements of "friendly" methods to access the resource spectrum. It is intended to send with these systems without time limit and without regard to other band users constantly.

In the IA apparently breaks now from panic as the standard version, which their systems are operated in accordance with, expires at the end of the year. They had about six years to adapt its systems to the new requirements of normalization. This was apparently missed.

After various and unsuitable (because unrealizable) attempts to reach a special arrangement for systems of IA within the ETSI (that are not possible there), is now to be trying to get on the political track a "special treatment".

There is a move by the IA to exempt their systems of compulsory access methods and the consideration of R / C systems and other applications in the new version of the standard. The move is somewhat questionable with market data (that was an event in BMWI) justifies, and founded a, to put it mildly, absurd technical explanation.

Of course you can not ignore the needs of the industrial division of the IA. However, it is so that the IA has not set out its specific problems with the new version of the standard and repeated offers of technical cooperation z. B. with the technicians within the ETSI TG11 to develop a solution has knocked out. On the other hand, the part of the IA requirement to ETSI TG11 to make her a solution to the problem. This is for the TG11 somewhat difficult if you do not know the problem.

The next steps of the IA will appear to work on a proposal for a note in the EU's Official Journal to the effect that the systems of IA are exempt from the one specified in EN 300 328 rules of spectrum access. The goal is to have the opportunity to continuously send, without taking into account any other use of the frequency. In extreme cases, so then the whole band are "made ​​tight" and unusable for other systems.
Whether the European Commission which, however, agrees and published such a note is questionable, since such exception is inconsistent with the international spectrum regulation and existing EU-Commission decisions.

It threatens the acute danger that the IA will use such an exception to continue to bring unfriendly systems on the market and then plead that they must support their existing equipment and therefore the system can not change anything. This argument is then used in doubt for new installations. This means, in the area of ​​IA is never a migration take place towards friendly systems.

This situation is not acceptable for all other users of the band, as it is to their detriment and then while they must be considerate of the systems of the IA, they have but on the other hand, to expect any consideration by the IA. It is foreseeable that it then in industrial plants an accumulation of numerous, non-cooperative wireless systems out there that can massively impair outside of these facilities other cooperative systems such. B. R / C systems over a larger area. In densely populated areas the situation occurs that model flying site is located in the vicinity of industrial plants, quite often. The above situation is therefore quite relevant.

Therefore, the proposed action by the IA should be prevented in order to protect the reliability of R / C systems. There is no reason that there should be a preference for the systems of IA at the expense of the R / C range and other applications, particularly because of the problems of IA its failings in the past is the cause and told by one, to say the least , limited willingness to cooperate with other band users within the ETSI was reinforced. The Federal Commission model airplane is involved here as one of the main actors and sit in the front row, so to speak, to protect the interests of the model airplane.
 
Sollte da auch nicht die WLAN Fraktion, in dem Fall war ja Cisco als einer der großen mit an Board, ein Veto dagegen einlegen dass IA machen darf was sie will? Ich kenne auch medizinische Anwendungen die im 2,4Ghz WLAN Band funken und die heute schon mit genug "Störern" zu kämpfen haben. Und dabei handelt es sich im Systeme die Vitaldaten übertragen, also sozusagen schon für den einen oder anderen lebensnotwendig wenn nicht gar lebensentscheidend sein können. Diese System werden in einer großen Anzahl in Krankenhäuser eingesetzt und die stehen ja nicht immer nur in den Städten sondern auch gelegentlich an Stadträndern/Industriegebieten wo man wiederum eine höhere Anzahl von Geräten trifft die im Bereich IA funken können. Beste Grüße Wolfgang

Hallo,
ein "Veto-Recht" gibt es für die Marktakteure in diesem Umfeld nicht. Es muss ein Interessenausgleich der Beteiligten erzielt werden. Allerdings sieht es so aus, dass die Beteiligten, die nicht zur IA gehören ungefähr 95 % des Marktes ausmachen.
Bei den Medical Systems, auf die du dich hier beziehst, meinst du wahrscheinlich Patientenmonitore, die ans Krankenbett geklemmt werden. Die arbeiten aber oft mit Leistungen unter 10 mW und fallen daher eigentlich unter eine andere Norm. Ungeachtet dessen sind sie potentielle Opfer, die man nicht so gerne in einer Opferrolle sieht. Um allerdings ehrlich zu sein, werden diese Systeme normalerweise innerhalb von Gebäuden betrieben und sind daher gegen Ausseneinflüsse einigermassen abgeschirmt.
Moderne am Körper getragene oder implantierte Systeme fallen in den Bereich der MBANs (Medical Body Area Networks), die aber in einem anderen Frequenzbereich arbeiten (zumindest in Zukunft).
Die grössere Gefahr besteht darin, das auf einmal jede Bäckerei als "Industrial Area" gilt und das mitten in der Stadt.
 
Hallo Frank,

ja ich meine die Patientenmonitore welche es z.B. von Dräger Medical gibt. Die gibt es mittlerweile auch als mobiles System in Form von nem Teil (M300) was ungefähr doppelt so groß ist wie ne Zigarettenschachtel und die trägt der Patient dann am Körper.
Die Leistung liegt dabei in der Regel zwischen 20 und 50mW. Ich kenn die Problematik von der Anwendung da ich dafür häufig die Funkausleuchtung/Site survey mache. Die anzutreffenden Problem haben häufig die Ursache innehalb des Gebäudes, sei es durch andere interne WLANs oder aber nur durch die in nahezu jeder Teeküche vorhandenen Mikrowelle (ok die läuft nicht ununterbrochen), aber wenn die läuft, dann ist häufig nimmer viel vom WLAN übrig....
Da die Teile eben auch in der Peripherie der Gebäude funktionieren muss und gelegentlich sogar im Aussenbereich (da die Patienten ja durch die mobile Lösung micht mehr ans Bett gefesselt sind) seh ich da schon eine Art Gefahrenpotenzial wenn durch eine IA Anwendung im Gebäude nebenan das komplette Spektrum "zugeblasen" wird. Aus diesem Grund dachte ich dass sich die WLAN Fraktion evtl. mehr dagegen währt oder zumindest darauf hinweist dass da was passieren könnte.

Beste Grüße

Wolfgang
 
Na da ist die Situation aber kompliziert in knifflig.Ich vermute, dass die Industrie, so einen gehörigen Druck aufbauen wird, das die EU-Kommission einknicken wird. Cisco und die anderen Netzwerkhersteller werden da aus meiner Sicht keine große Schützenhilfe leisten, weil sie:a) das 5GHz-Band für WLAN noch haben undb) selbst in IA einsteigen wollen (Funktechnisch).Industrie 4.0 wird dazu in der EU alsauch bei der BundesregierungAls eines der großen Zukunfsthemen gesehen. Da wird sich kaum eine Regierungder Bitten bzw. der Interessen der Industrie verwehren.@Frank: Wie hat sich Cisco denn im Rahmen der Disdussion positioniert?Gruß, Bernie.
 
Hallo,

Hallo Frank,

ja ich meine die Patientenmonitore welche es z.B. von Dräger Medical gibt. Die gibt es mittlerweile auch als mobiles System in Form von nem Teil (M300) was ungefähr doppelt so groß ist wie ne Zigarettenschachtel und die trägt der Patient dann am Körper.
Die Leistung liegt dabei in der Regel zwischen 20 und 50mW. Ich kenn die Problematik von der Anwendung da ich dafür häufig die Funkausleuchtung/Site survey mache. Die anzutreffenden Problem haben häufig die Ursache innehalb des Gebäudes, sei es durch andere interne WLANs oder aber nur durch die in nahezu jeder Teeküche vorhandenen Mikrowelle (ok die läuft nicht ununterbrochen), aber wenn die läuft, dann ist häufig nimmer viel vom WLAN übrig....
Da die Teile eben auch in der Peripherie der Gebäude funktionieren muss und gelegentlich sogar im Aussenbereich (da die Patienten ja durch die mobile Lösung micht mehr ans Bett gefesselt sind) seh ich da schon eine Art Gefahrenpotenzial wenn durch eine IA Anwendung im Gebäude nebenan das komplette Spektrum "zugeblasen" wird. Aus diesem Grund dachte ich dass sich die WLAN Fraktion evtl. mehr dagegen währt oder zumindest darauf hinweist dass da was passieren könnte.

Beste Grüße

Wolfgang
daher wäre es gut, wenn dieser Bereich der Anwender jetzt aufstehen würde und etwas sagen. Ich fürchte nur, dass die tief und fest schlafen. Im Moment weiss ich nur nicht, wo ich da den Wecker hinstellen soll.
 
Hallo Frank, wie weit ist die ganze Sache jetzt gereift und in welche Richtung? Positiv oder negativ? Gruß Malte
Hallo ,
gestern war ein Vorbereitungsmeeting zur nächsten TCAM-Sitzung. Ich konnte allerdings nicht teilnehmen, da ich in Sachen Multikopter und FPV auf Tour war.
Ich habe von der TCAM-Vorbereitung und dem Meeting selber noch kein Feedback. Das kann auch noch ein paar Tage dauern, da ich nächste Woche erst mal bei der ETSI bin.
Wenn es was Neues gibt, werde ich berichten
 

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