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Red Bull X-Alps 2017

Team-Tagebuch Raceday 4

Claus Eckert

Selection of language at the end of text.

Knisternde Spannung herrschte am Turnpoint 3 in Aschau. Der große Bildschirm im Red Bull Zelt mit der Übertragung des Livetrackings war dicht umlagert. Zu spannend war der vierte Tag der Red Bull X-Alps.

Pál startete am Hochkönig. Zur Startstelle musste das Team aber erst mal hoch laufen. Laufen heißt in dem Fall richtig laufen und nicht den Berg hoch gehen. Am Startplatz angekommen, wurde die Windsituation wieder mit dem RC-Paragleitschirm getestet. Das half, die Thermik genau zu zentrieren und nach kurzer Zeit war Pál am Hochkönig unter der Wolke.


Doch im weiteren Verlauf des Tages gab es einige spannende Situationen. Südlich von Wagrain kämpfte er um seine Höhe. Endlose Minuten kreiste er, um sich mit geringem Steigen überhaupt in der Luft zu halten. Im Livetracking konnte man das genau beobachten. Er muss an der Stelle jeden Baum persönlich kennen. Langsam kurbelte er sich hoch und konnte das Tal Richtung Kirchdorf in Tirol überqueren. Die Talübergänge sind allgemein gefürchtet. Bei zu wenig Höhe besteht die Gefahr, in Leewirbel zu geraten und die mühsam erungene Höhe zu verlieren.

Die vor ihm liegenden Berge auf der Strecke nach Kössen konnte Pál gut überwinden. Zwar mit viel Kurbeln, aber letztlich schaffte er es. Das Kössener Tal hat ihn jedoch wieder Höhe gekostet und so kam er an der Nordseite des Tals weit unter dem Grat an. Knapp 250 m Höhe hatte er noch zwischen sich und dem Talboden. Ein normaler Gleitschirmflieger macht sich da schon Gedanken über die Landung. Pál aber suchte unermüdlich nach Aufwind und mit ganz geringem Steigen machte er Meter um Meter Höhe. Es war ein Kampf gegen's Absaufen und damit gegen den Verlust des an diesem Tag herausgeholten Vorsprungs.

Schlussendlich hatte er das Glück des Mutigen und konnte den Grat in Richtung Geigelstein überwinden. Dort kam er nach etlichen weiteren Kreisen auf eine gute Höhe, um bis zum Wegpunkt 3 abzugleiten.

Interessant war an diesem Tag der Flug von Aaron Durogati. Die "Locals" vor dem Bildschirm und ich waren einer Meinung, dass die Linie zwar mutig wäre, aber am Ende nicht funktionieren würde. Aaron flog von Kössen über Reit im Winkl Richtung Hörndlwand und Hochfelln. Dann drehte er aber ab, Richtung Westen zum Hochgern. Dort kurbelte er sich bis auf etwa 2300 m hoch und setzte zum Überqueren des Achentales an. Da mein heimisches Modellfluggelände dort liegt, kenne ich mich mit den Geländeverhältnissen bestens aus und weiß, dass diese Höhe hinten und vorne nicht reichen wird, um mit dem Gleitschirm bei starkem Westwind Richtung Hochplatte und Kampenwand zu kommen. Thermik im Tal gibt es bei dieser Wetterlage auch nicht. Genau so kam es.
Aaron verlor rund 1500 Höhe auf einer Strecke von ungefähr 8 km. Es reichte gerade noch, um die Ausläufer der Hochplatte zu überwinden. Er musste nördlich der Kampenwand in Rottau landen und von dort zu Fuß bis zum Wegpunkt 3 laufen.

Grigel Maurer, der Führende, zog allen davon. Er schaffte den Wegpunkt 4 an der Zugspitze und befindet sich nun auf dem Weg zum Monte Baldo, dem Wendepunkt 5 am Gardasee. Er hat den Alpenhauptkamm erneut überquert und ist unterwegs nach Meran.

Manuel Nübel hat an den Loferer Steinbergen gut Höhe gemacht und ist von dort in gerader Linie Richtung Kampenwand geflogen. Er ist der Racer im Feld der Piloten. Trotzdem musste auch er an dem einen oder anderen Talübergang kämpfen. Das war aber heute symptomatisch.

In der Platzierung hat Pál an diesem Tag einige Plätze gut gemacht. Er liegt jetzt auf Platz sechs. Aber die Red Bull X-Alps dauern noch ein paar Tage. Für Chrigel Maurer vielleicht nur noch drei Tage. „Jeden Tag ein Turnpoint“ ist sein Motto. Morgen Monte Baldo, Freitag Matterhorn und Samstag Monaco?

Wir werden es erleben.

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Die Seite von Pál Takáts


Link zum Livetracking

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Pal landet am Turnpoint 3 in Aschau/Chiemgau:


Manuel landet am Turnpoint 3 in Aschau im Chiemgau:


Bilder vom Tag am Wegpunkt 3:

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Im Anflug

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Es eilt. Umziehen und fertig machen zum Lauf auf den Hochries.

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Pál "schaufelt" Energie in sich rein. Ferdi checkt die Marschroute Richtung Hochries.

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Udo (NieDaAlpin) li. und der Autor haben den Ground-Support für Pál in Aschau übernommen.
 
Ein weiterer toller Bericht mit viel Fachwissen, Hintergrundinformationen und tollem Bildmaterial....Coole Sache und gerne weiter so :):cool:

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Andy
 
Wenn das nicht soo weit weg wäre.
Schön aber das wir so dabei sein können, im TV gibt es ja nix über die X Alps.
Gruß ausm Pott
 
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