Team-Tagebuch Raceday 11

Sascha Rentel, Claus Eckert


Selection of language at the end of text.

Der Raceday 11 begann für Manuel Nübel (GER2) mit einem herrlichen Flug. Er startete kurz nach 7.00 Uhr und fand gutes Steigen, um 3200 m Höhe zu erreichen. Damit konnte er eine entscheidende Strecke zurücklegen, um den Wendepunkt 6 am Matterhorn im Laufe des Tages zu erreichen.

Für die übrigen X-Alps Teilnehmer begann der Tag mit Laufen.

Chrigel Maurer (SUI1) begann den Anstieg in die Seealpen.
Der zweitplatzierte Benoid Outters (FRA4) lag am Morgen rund 55 km hinter Chrigel. Bei realistischer Betrachtung wird es schwierig, Chrigel bis Monaco noch einzuholen. Zumal Benoid noch südlich von Turin in der Ebene unterwegs war.
Pál Takáts (HUN) lag auf Platz 11.
Nelson de Freyman (FRA3) hatte seinen Nightpass verwendet und Pál 35 km abgenommen. Das Rennen wird beim Fliegen entschieden. Deshalb hatte Pál noch gute Chancen, die Top 10 zu erreichen.

Die Frage des Tages war: Schafft Chrigel bereits heute Monaco?
Der alles entscheidende Faktor ist das Wetter. Gelingt es ihm, ein paar gute Strecken zu fliegen, dann ist er heute im Ziel.

Pál musste sich was überlegen, um die 35 km zu Nelson de Freyman (FRA3) aufzuholen. Also stieg er auf den Monte Faie. Einge Tage vorher kam der Drittplatzierte Paul Guschlbauer (AUT1) genau über die gleiche Route Richtung Matterhorn. Kann Páls Strategie aufgehen? Wird er dort am Vormittag bereits genügend Aufwind finden?

Manuel ist am späten Vormittag am Pass angekommen, von dem aus er den Wendepunkt am Matterhorn entweder fliegend oder zu Fuß erreichen kann. Kurze Zeit später startete er und er flog durch den virtuellen Kreis am Wendepunkt 6. „Go south“ war nun das Motto.
Und er nutzte auf dem Weg nach Süden wieder jeden Thermikhauch. Eingerahmt von der spektakulären Kulisse der Dreitausender flog er in Richtung des schweizerischen Aostatals. Er war unterwegs wie ein Jet. Mit teilweise 75 km/h und einer Steig- und Sinkrate von 5 – 4 m/s forderte er von seinem Schirm alles. Ein Husarenritt ohne Gleichen. Dem Abstand zum vor ihm liegenden Pascal Purin (AUT3) konnte er auf etwa 20 km verringern.

Pál saß mittags noch immer fest. Seine Helfer berichteten von einer tiefhängenden Wolkenbasis. Ein Start schien zunächst unmöglich. Weiter nördlich sah es anders aus. Nik Neyens (NZL) konnte fliegen und verwies damit Pál auf den zwölften Rang. Pál startet kurz nach Mittag und verlor nach kurzem Steigen erst Mal ziemlich Höhe. Doch dann wendete sich das Blatt und er fand ein leichtes Steigen. Heute muss er jeden Meter Höhengewinn ausnutzen. Lieber einen Kreis mehr drehen, dafür aber ein paar Meter zusätzliche Höhe mitnehmen. Die Zeit spielte keine Rolle. In Richtung Matterhorn lagen ungefähr 50 km Luftlinie vor ihm. Zu Fuß wären es etliche Kilometer mehr.

Dieser Tag war aber wieder nicht sein Freund. Pál musste landen, während Tobi Grossrubatscher (ITA2) über ihn hinweg zog. Damit verschaffte er sich 18 km Vorsprung vor Pál.
Manuel Nübel (GER2) kämpfte sich fliegend Richtung Süden, während Chrigel Maurer (SUI1) zu Fuß in den Seealpen unterwegs war. Als er den höchsten Punkt des vor ihm liegenden Passes erreicht hatte, rückte Monaco schon ein ganzes Stück näher.

Am frühen Abend konnte Chrigel Maurer nach dem langen Aufstieg endlich fliegen. Das war ein Flug, der ihm auf der Strecke fast 2000 m Höhe brachte. Das Mittelmeer war schon zu riechen.

Und dann passierten zwei Dinge, die in die Geschichte der Red Bull X-Alps eingehen werden. Chrigel Maurer (SUI1) kam laut Online-Tracking am Mittelmeer an. Aber nicht etwa in Monaco, sondern einige Kilometer östlich in Italien. Am Abend wurde gerätselt, was es damit auf sich hat. Hat sich Maurer verflogen? Kann nicht sein. Will er einen nächtlichen Strandspaziergang nach Monaco machen?
In jedem Fall muss Chrigel Maurer noch den Wendepunkt 7 in Peille erreichen, um dann nach Monaco abgleiten zu können. Da er den Nightpass gezogen hat, konnte er sich für diese Strecke Zeit lassen.

Die zweite Nachricht war trauriger. Aber sie verdient allergrößten Respekt.
Manuel Nübel (GER2) hat das Rennen seiner Gesundheit untergeordnet und deshalb beendet. Eine Entscheidung, die ihm sicherlich nicht leicht gefallen ist. Aber genau das macht große Sportler aus. Zu erkennen, wann der Körper die Strapazen nicht mehr mitmacht. Manuels Helfer Christian Schineis ist Arzt und daher gibt es nicht den geringsten Zweifel an der Kompetenz seiner Beratung. So eine Entscheidung ist kein Aufgeben, sondern ein Schritt zu noch größerer Reife.
Vielen Dank an Manuel und das Team GER2. Es hat viel Spaß gemacht, Euch über die Renntage medial begleiten zu dürfen. Die RC-Paragleiterfans freuen sich auf einen Besuch von Dir beim Treffen in Augsburg.

Die Nacht wird die Entscheidung bringen. Den Nightpass haben gezogen:

C. Maurer (SUI1)
B. Outters (FRA4)
P. Guschlbauer (AUT1)
S. Mayer (CZE)
F. van Schelven (NDL)
P. Purin (AUT3)
S. Huber (GER1)
T. Grossrubatscher (ITA2)
M. Gierlach (POL)
R. Brezina (CAN)
T. de Dorolot (BEL)
M. Riley (USA3)
J.Williams (USA2)

Nur für Facebook-Nutzer:
Die Seite von Pál Takáts


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Bilder vom Team HUN:

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Material-Check

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Reparatur des Packsacks.

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Kleine Stärkung für Ferdi.

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Briefing.

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Tine nutzt die Wartezeit, um Ordnung zu schaffen. Bei vier Männern ist das eine Mammutaufgabe.

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Zeit für Fotos in allen Lebenslagen bleibt aber immer.

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"On the road again" mit Sascha.

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Idylle pur; 1/3 des Weges ist geschafft…

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...er führt durch traumhafte Bergdörfer...

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...und verschlafene Nester.

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Sascha steigt wieder ab. Als Motivator und Sherpa geht es nach getaner Arbeit zurück zum Summermobil.

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Da bin ich gelandet. Wo? Da auf dem kleinen Fleck....

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Pál hat sich einen Fussballplatz als Landewiese ausgesucht. Er wurde sofort vom Team empfangen.

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Das schönste Nachtlager wird aufgebaut.

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Ferdi brütet wie immer über den Routen.

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Saschas Arbeitsplatz für heute, es gibt hässlichere....

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Claus bekommt die Bilder geschickt...


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Sascha, unser Berichterstatter auf der Tour.
 
Super geschrieben Claus.

Los Leute, outet Euch mal! Wer liest hier denn eigentlich mit, ausser den üblichen Verdächtigen?

Gruß Peter
 
Einfach Klasse Berichte vom Claus und Sascha ! Mega Dank an Euch beide, dass wir so "nah" dabei sein konnten - es ist einfach einmalig.
Es fast hautnah mit zu erleben, was Pilot und Supporter leisten müssen ...

Manu und sein Team GER2 sind für uns Helden ! Respekt vor dieser Leistung und auch die Entscheidung aus gesundheitlichen Gründen die Tour abzubrechen.
Es ist bestimmt mega schwer gefallen, ... nein ... zu sagen.

Allzeit gut Leinen, Tuch- und Propellerbruch, Roland
 
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