Faszination Segelflug 2006

Faszination Segelflug

Ralf Paehl
Erstveröffentlichung 04.09.2006


Faszination Segelflug 18.-20.08.2006 in Bückeburg

In Zusammenarbeit mit dem LSV Bückeburg-Weinberg hat Bernd Vogt vor einigen Jahren mit der „Faszination Segelflug“ eine mittlerweile weithin bekannte Veranstaltung mit besonderem Flair ins Leben gerufen. Auf dem riesigen Gelände des LSV Bückeburg-Weinberg bringt er Modellflieger und Großflieger zusammen und
bietet dem Publikum in dieser Kombination Vorführungen auf höchstem Niveau. Alle Modellpiloten flogen sehr professionell, was bei so engem Miteinander mit der bemannten Fliegerei eine absolute Voraussetzung ist. Es wurden z.B. enge Formationen von Original und Modell gezeigt, die ich so in dieser Perfektion noch nirgendwo anders gesehen habe.

Dieses Jahr sah die Wetterprognose gar nicht gut aus, aber am Samstag habe ich mich bei herrlichem Wetter morgens auf meine BMW geschwungen. Ich sollte die Anreise nicht bereuen. Überwältigt war ich zuerst einmal vom Flugplatz selbst. Er dürfte zu den schönsten Segelflugplätzen im Norden zählen. Mitten auf dem Platz stehen einzelne Baumgruppen, die ihn in einen Nord- und einen Südteil gliedern . Dadurch entsteht der Eindruck einer weitläufigen englischen Parklandschaft. Der Rasen ist so kurz, dass die Modellflieger keine Probleme hatten. Allerdings gibt es ein paar deftige Wellen in der Grasbahn, die so manchen fremden (PPL-) Piloten im Ausrollen mächtig überrascht haben dürften.

Neben den Flugvorführungen wurden von den Großfliegern auch Gastflüge angeboten. Ich selbst habe mir einen sehr schönen Flug in einem UL-Tragschrauber gegönnt.
Aus der Luft wurde auch deutlich, welches Glück diese Veranstaltung am Samstag mit dem Wetter hatte. Im Osten und Süden zeugten dunkle Wolken von den heftigen Regenfällen, die dort immer wieder niedergingen.

Viele Highlights sind auf meinen Fotos nicht zu sehen. Das liegt daran, dass ich Einige einfach verpasst habe. Ein Segelflugzeug macht im Anflug halt keinen Lärm. Andere Fotos, z.B. von einer ganz „bösen“ Pitts, sind einfach durch Bedienfehler unscharf und daher in der Sammlung unten nicht zu finden.
Sehr zufrieden machte ich mich gegen Abend über kleine Sträßchen durchs Wiehengebirge auf den Heimweg.

Viel Spass mit den Fotos wünscht Euch
Ralf

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Der riesige BOCIAN von HB-Modellbau, hier das Vorführmodell von Heiko Baumgärtner. Das Modell mit 6m Spannweite wirkt am Boden und in der Luft sehr groß.

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Noch einmal der BOCIAN in einer anderen Lackierung inmitten anderer Modelle.

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Hier der BOCIAN in einer seiner beiden Parade-Disziplinen, dem Kunstflug. Seine andere Stärke besteht im Thermik-Fliegen, wo er offenbar sehr sauber zu kreisen ist und auch in geringer Höhe noch Aufwinde genutzt werden können.

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Ein hervorragend gebauter RHÖNSPERBER. Ein Kunstwerk in Holz!

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Der RHÖNSPERBER in der Luft.

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Und noch mal RHÖNSPERBER in der Luft, weil ich meine Augen (und Kamera) nicht abwenden konnte.

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Hier steht das selbststartende Segelflugzeug mit dem zur Zeit revolutionärsten Antriebskonzept.

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Die ANTARES verfügt über einen bürstenlosen Elektromotor, der aus Akkus gespeist wird.

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Auch hier wird deutlich, wie leistungsfähig Elektroantriebe heute sind. Das Flugzeug ist eigenstartfähig und wird dann mit kräftigem Steigen bei sehr angenehmem Geräusch in sein Element gezogen.

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Zweimal ANTARES im Platzüberflug. Das Besondere: Hier zeigen Original und Modell einen perfekten Synchronflug bis hin zur Landung. Faszination Segelflug!

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Hier kommt die ANTARES zur Landung herein. Der Pilot hatte extra seinen Frankreich-Urlaub unterbrochen, um hier dabei sein zu können.

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Für die Segelflugzeuge ohne eigenen Antrieb stand unter anderem diese BELLANCA als Schleppmaschine zur Verfügung.

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Auch diese originale WILGA war zum Schleppen nach Bückeburg gekommen. Immer wieder ein imposantes Flugzeug.

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Die WILGA nahm es gleich mit drei Seglern auf. Hier schleppt sie 2x PIRAT und eine FOKA 4 gleichzeitig in den Himmel. Eine Meisterleistung der drei Seglerpiloten, die während des Schlepps auf perfekte Höhenstaffelung achten mussten.

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Hier das Gespann, bestehend aus vier Luftfahrzeugen im Überflug. Ein wirklich seltener und faszinierender Anblick.

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Die WILGA schwebt nach getaner Arbeit zur Landung herein.

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Da wir gerade bei den WILGAs sind: Dies ist eins von drei WILGA-Modellen, die auf der Veranstaltung zu sehen waren. Der Schlepppilot hatte einen riesen Spaß daran, zwischen den Schlepps immer wieder Kunstflugeinlagen zu zeigen. Hier wird eine ziemlich gerade und präzise 4-Zeiten-Rolle geflogen. Das habe ich so mit einer WILGA noch nie gesehen. Beeindruckend war auch das Rückentrudeln.

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Die Modell-WILGA bei der Landung.

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Diese ASW 22 brauchte keine Schleppmaschine, sie verfügte über ein Klapptriebwerk. Durch den Start auf der leicht ansteigenden Bahn benötigte sie eine recht lange Startstrecke. Es war faszinierend zu sehen, wie anfangs die Flügel immer mehr Biegung zeigten, bis endlich auch der Rumpf abhob.

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Die ASW 22 nach einem schnellen tiefen Überflug. Eleganz pur!

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Ein weiteres Langohr, eine ASH 25, auch mit Klapptriebwerk, aber schon bei der Landung.

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Ein Flugzeug, das man auf fast jedem Segelflugplatz sieht. Die ASK 21 ist das Schulflugzeug schlechthin. Hier zu sehen in einem tiefen und nach meinem Eindruck extrem schnellen Rückenflug. Sehr beeindruckender Abschluss einer tollen Kunstflug-Vorführung.

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Dieser Anblick dürfte den meisten Modellfliegern vertraut sein. Dies ist eine AMT-Modellturbine mit etwa 230N Schub. Ungewöhnlich ist der Einbauort: Er dient in einer originalen ASW 20 als Heimkehrhilfe, wenn beim Überlandflug die Thermik die berühmte Stunde zu früh einschläft. Immerhin verhilft sie dem Flugzeug bei voller Leistung zu etwa 1 Meter Steigen pro Sekunde.

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Auch dieses Flugzeug werden Viele kennen. Es ist der NIMBUS 4 von Florian Schambeck. Das von Florian entwickelte Elektro-Klapptriebwerk ist eine wirkliche Meisterleistung und verhilft dem Modell mit über 10m Spannweite zu sehr beachtlichen Flugleistungen. Die Gesamtsteighöhe pro Akkuladung beträgt über 3000m.

Ventus01.jpg
[Der VENTUS von Florian, ebenfalls mit einem Klapptriebwerk nach dem von ihm entwickelten Prinzip.

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Das Klapptriebwerk mit Einblattpropeller und Gegengewicht aus der Nähe. Allein die aerodynamische Güte der Einheit ist beeindruckend. Der Propeller wird übrigens mit einem separaten kleinen Motor in die für den Einfahrvorgang nötige Position gedreht, damit man auch bei Probeläufen am Boden nie am Propeller hantieren muss. Ein großes Sicherheitsplus!

Foka4-01.jpg
Eine sehr schöne FOKA 4 im Original. Ein sehr seltenes und prägnantes Vorbild, das sich zur Zeit bei den Modellfliegern großer Beliebtheit erfreut.

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Einer von zwei Tragschraubern am Platz, die toll präsentiert wurden.

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Hier der zweite Tragschrauber, mit dem auch Passagierflüge angeboten wurden.

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Geflogen wurde er von einem jungen Linienpiloten. Das Fluggerät sah sehr neu aus und war in einem hervorragenden Zustand.

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Erfahrener Linienpilot und hervorragender Zustand des Geräts: Da klingelte es bei mir. Das wäre die Gelegenheit, einmal in solch einem doch noch recht selten zu sehenden Luftfahrzeug mitzufliegen.

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Ich wurde nicht enttäuscht. Stefan, mein Pilot, flog absolut vernünftig und sicher und zeigte mir die Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Am ehesten würde ich die Erfahrung mit Motorradfahren vergleichen, allerdings mit einem herrlichen Blick ohne störende Rundumverglasung oder Rumpfwände. Interessant und unerwartet war für mich, dass sich diese UL-Fluggeräte derzeit großer Beliebtheit erfreuen und bei den Neu-Zulassungszahlen ganz weit vorn liegen.

Wasserstrassenkreuz01.jpg
Hier das Wasserstraßenkreuz bei Minden. Kurz zuvor hatten wir das Kaiser-Wilhelm-Denkmal passiert.

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Ein modernes Ultraleichtflugzeug, das so manchen Echo-Klasse Flieger abhängen dürfte.

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Ein Motorsegler mit Einziehfahrwerk im schnellen Überflug. Der Überflug war wirklich beeindruckend schnell und begleitet von einem ganz besonderen kaum zu beschreibenden Geräusch.

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Ein Segelflugzeug, das viel in der DDR geflogen wurde, der PIRAT. Die Formgebung würde ich durchaus als elegant bezeichnen.

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Ein uriger langsamer Motorsegler, bei dem man immer den Eindruck hat, dass das Heck nur noch am dünnen Faden hängt.

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Mittlerweile von vielen Veranstaltungen wohl bekannt, aber immer wieder ein echter Eye-Catcher: Der HABICHT der Familie Zahn. Hier im tiefen Überflug hinter der Schleppmaschine.

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Der HABICHT geflogen von Christoph Zahn. Nach einem tiefen Überflug zieht er hoch, rollt um die Längsachse zum Publikum hin und schreit für alle gut hörbar seine Freude heraus.

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Dass ich nicht nur die Veranstaltung selbst, sondern auch Hin- und Rückfahrt genossen habe, lag zum Einen am herrlichen Wetter, zum Anderen aber auch an meiner treuen BMW und den schönen Sträßchen im Wiehengebirge.
 

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