Becker-Ruder

Michael Scharmer (IOMchen)


Aus dem Forum von :rcn:

Als ich damals meinen ersten Katamaran gebaut hatte, wies der eine Breite von nur 90 cm auf. Mein Ziel war es, damit das Wendeproblem von Katamaranen zu verkleinern.
Der Kat fuhr sehr gut, er ließ sich relativ problemlos wenden. Allerdings gab es erhebliche Probleme an der Kreuz, da er nicht hinreichend Segelfläche fahren konnte. Bei Frachtern, Einrumpfbooten oder Multihulls bestimmt sich die Stabilität aus Breite³ x Länge. Wenn man also die 122 cm an Breite nicht ausnutzt, wird die Stabilität radikal kleiner.



Aus dem Grund hatte ich den Kat nach den ersten Versuchen auf 122 cm verbreitert. Dadurch wurde aber das Wenden zu einem großes Problem. An der Wende mussten die Segel mindestens 10 cm weit aufgemacht werden, um sie zu vollenden. Wenn dann noch Wellen dazukommen...
Lange Zeit bin ich so gesegelt und habe überlegt, was ich machen könnte, um das Wendeproblem zu lösen. Letztes Jahr habe ich dann ein Becker-Ruder gebaut und es beim Flevo-Cup getestet. Nach einigen Problemlösungen war das Ruder eigentlich genau so, wie ich es haben will. Am Brombachsee hatte ich das geänderte Ruder probiert und siehe da, es funktioniert. Mit dem Kat kann ich bis 3 Bft und ohne Wellen mit dichtem Großsegel wenden.
Das Becker-Ruder wird eigentlich für Kanal- oder Flussfahrten bei Frachtschiffen verwendet, da diese Schiffe recht wenig Tiefgang haben dürften.

Das Ruder ist zweiteilig, der vordere Teil ist durch den Ruderschaft gelagert. Das hintere Teil ist am vorderen Teil gelagert und oben ist ein Hebelarm verbunden. Durch ein Lager am Hebelarm, das vor der Verbindung der vorderen mit der hinteren Ruderflächen liegt und in einer Schiene am Rumpf geführt wird, wird das hintere Teil geführt. Bei Ruderlage wird das hintere Teil des Ruders durch die Lagerung weiter gedreht, als der vordere Ruderteil.

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