Art-Tech Diamond 2500 PNP

Art-Tech Diamond 2500 PNP

Dieter Berens​


P1166049.jpg

Der Postbote klingelt und übergibt eine große Schachtel, die im Hobbyraum geöffnet wird. In dem Paket findet sich ein sorgfältig verpacktes Schaummodell, das bald ein mit knapp 2,60 m Spannweite und 1,51 m Länge großer Segler werden will. Es finden sich im Paket der Rumpf mit eingebautem 40A-Regler und das Servo für das Seitenleitwerk. Im Höhenleitwerk ist das Servo für das Höhenruder bereits eingebaut. Die beiden Tragflächen enthalten je ein Querruderservo, der Einbau von Wölbklappenservos ist vorbereitet. Als Verbinder für die Tragflächen sind ein Alurohr mit 11,7 mm Durchmesser dabei sowie 2 Kunststoffstifte zur Tragflächenfixierung.
Desweiteren liegen noch eine zweisprachige Anleitung in Englisch/Chinesisch der Packung bei sowie ein 2200 mAh-3S-Lipo, ein Ladegerät und eine Kleinteilepackung mit Schrauben und Schraubendreher.

PC076039.jpg

Das Schaummaterial ist schön glatt und fühlt sich gut an. Das Dekor ist bereits fertig. Hier sind aber keine Aufkleber verwendet worden, sondern die Farbe wurde im Sprühverfahren aufgebracht. An den Flügelspitzen sind kleine Fehler im Dekor zu sehen, welche aber nicht weiter stören.

PC116047.jpg

Nachdem alle Teile begutachtet worden sind, geht es an den Aufbau, der sich darauf beschränkt, das Kabel des Servos im Höhenleitwerk mit der Verlängerung im Seitenruder zusammenzustecken und mit zwei M3-Schrauben das Höhenleitwerk auf das Seitenleitwerk zu schrauben. Da das Servo im Höhenleitwerk nicht bündig sitzt, kann das Höhenleitwerk nicht genau rechtwinkelig montiert werden.

PC116042.jpg

Die beiden Tragflächen werden mit dem Alurohr zusammen geschoben und die Servokabel in das V-Verlängerungskabel gefummelt. Fixiert werden die Tragflächen dann von zwei Kunststoffstiften, die von oben eingesteckt werden. Die Buchsen liegen lose in den Aussparungen des Rumpfs. Ein wenig Kleber und schon kleben sie fest im Rumpf, und die Kabel lassen sich einfach einstecken.

PC116044.jpg

PC116045.jpg

Bevor es ans Einstellen geht, werden alle Ruder noch einmal ausgehängt und die Scharniere leichtgängig gemacht.

PC116043.jpg

Nun werden die Ruderausschläge eingestellt. Die Anleitung verrät hierzu leider nichts. Bis auf die Position des Schwerpunkts, der 80 - 90 mm hinter der Flügelvorderkante liegen soll, schweigt sich die Anleitung aus.
Als Einstellungen wurden daher die Werte vom Robbe Arcus Sport verwendet, die wie folgt sind:
Querruder15 mm +/-
Höhenruder15 mm +/-
Seitenruder30 mm links/rechts
Der in der Anleitung vorgegebene Schwerpunkt ist mit dem Akku nicht einzustellen. Er liegt mit dem Akku an hinterster Position bei etwa 75 mm hinter der Flügelvorderkante. Der Grund hierfür sind zwei Gewichte unter dem Servobrett in Motornähe.

P1166050.jpg

Dann wurde noch die Funktion der Motorbremse überprüft, die auch wie erhofft eingestellt ist. Eine Beschreibung zur Programmierung oder gar technische Daten des Reglers liegen nicht bei. Das Modell ist mit einer Art-Tech 14x8 Klappluftschraube ausgerüstet. Da die Klappluftschraubenblätter ziemlich lose montiert waren, wurden die Schrauben noch nachgezogen.
Eine Messung mit dem beiliegenden Akku ergibt eine Motorleistung von ca. 273 W bei knapp 24 A im Stand.

So eingestellt ging es zum ersten Flug. Motor auf ¾ Gas und mit etwas Anlauf das Modell in die Luft geschoben. Der Segler steigt langsam und gemütlich auf Höhe. Nach etwa 1 Minute Motorlaufzeit ist eine sichere Höhe erreicht, um die Funktionen und Reaktionen zu testen. Erfreulich ist, dass kein Nachtrimmen notwendig ist. Der Diamond 2500 liegt ruhig in der Luft und kreist wie man das von einem Segler erwartet. Mit etwas Fahrt sind Loopings und Rollen möglich, aber das weiträumige Segeln liegt dem Modell doch eher. Nach etwa 6 Minuten Motorlaufzeit (ca. 6 Steigflüge) und 20 Minuten Flugzeit kommt die erste Landung. Großräumig geflogen landet der Diamond auf der Wiese und rollt nach dem Aufsetzen noch ein paar Meter auf dem eingebauten Moosgummireifen.

Es folgen noch weitere Flüge, und dies auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 6 m/s. Alles kein Problem, nur Thermik will sich keine finden lassen, so verkürzen sich die Flugzeiten entsprechend.

Die ersten Gebrauchsspuren sind nun auch zu sehen, da der Schaum doch relativ weich ist. Auch eines der Holzbrettchen auf der Flügelsteckung hatte sich inzwischen selbstständig gemacht. Ein paar Tropfen Kleber, und dem Weiterflug steht nichts im Wege.

Auf den Ausbau mit Wölbklappen ist bisher verzichtet worden, da sich der Diamond 2500 auch so vollkommen problemlos fliegen und landen lässt.

PC116048.jpg

Technische Daten
Spannweite 2570mm
Länge 1510mm
Gewicht ca. 1900 g
MotorA3720 mit 14x8-Klappluftschraube und 40 A-Regler
4x Art-Tech Mini-Servo
  • Bei Tests mit einem 4S-Akku (Messwerte ca. 570 W und 36 A) macht der Segler einen deutlich agileren Eindruck, jedoch wird der Regler um einiges wärmer. Bei 3S ist keine erhöhte Temperatur festzustellen.
  • Um den Sinkflug zu verlängern, wurden die beiden Bleigewichte unter dem Servobrett entfernt, was das Gewicht um 130 g reduzierte. Der Akku konnte nun deutlich weiter vorne befestigt werden.
  • Ein Umbau auf eine andere Klappluftschraube zur Verbesserung der Steigleistung wurde noch nicht vorgenommen.
Das Fazit zu diesem Paket: Ein optisch schönes Modell, das ruhig in der Luft liegt und auch bei stärkerem Wind geflogen werden kann. Jedoch sollte das Paket eine Überarbeitung in Form einer vollständigen Anleitung erhalten und eine Beschreibung für die Reglerprogrammierung. Ein größerer Regler würde auch 4S-LiPos dauerhaft unterstützen. Die beiden fehlenden Servos für die Wölbklappen sollten serienmäßig eingebaut sein.


Ähnliche Modelle in dieser Größe sind:
Fast baugleich: Robbe Arcus Sport und Multiplex Cularis

Hobbyfly.de zeigt den getesteten Segler für 289 Euro, aber die Beschreibung auf der Homepage stimmt leider nicht mit dem Paket überein, das geliefert worden ist.
Die Detailbilder auf der Seite http://hobbyfly.de/rc-flugzeuge-1/rc-segelflugzeuge-53/ zeigen eine andere Ausstattung des Modells:
„Das Modell besticht durch einen sehr hohen Verarbeitungsgrad, und wunderschöne und äußerst präzise Flugeigenschaften. Das Flugzeug verfügt über einen sehr starken Aussenläufer-Brushlessmotor und einen dazugehörigen 60A-Regler. Ein 4 Zellen 14,8-Volt starker LiPo Akku mit 2500 mAh, sorgt für mehr als genügend Strom und Flugdauer.…“​
Weiter gibt es dann diese Aufstellung:
Technische Daten
  • Spannweite: 2600 mm
  • Länge: 1500 mm
  • Gewicht: 1900 g
  • Konstruktion: EPP mit integrierten Metallstäben
  • Motor: Außenläufer-Brushless A3720
  • Regler: 40A
  • Batterie: 3S 11.1 V 2200 mAh
  • Servo: Highspeed Micro-Servo
Produktinformation
Das Modell besticht durch einen sehr hohen Verarbeitungsgrad, und wunderschöne und äußerst präzise Flugeigenschaften. Das Flugzeug verfügt über einen sehr starken Außenläufer-Brushlessmotor und einen dazugehörigen 60A-Regler. Ein 3 Zellen 11.1 Volt starker LiPo-Akku mit 2200 mAh, sorgt für mehr als genügend Strom und Flugdauer. Diese Kombination von Akku und Motor verhilft dem Modell dazu, alle möglichen Flugmanöver problemlos zu meistern. Erstaunlich ist aber auch die Steifigkeit und die Stabilität dieses Flugzeugs, trotz der für diese Größe relativ weichen EPP-Materialien. Dies kommt durch die in den Tragflächen eingebauten Metallstäbe, dennoch bleibt das Gewicht des Modells in Maßen, um bestmögliche Segeleigenschaften zu erzielen. Das Modell kommt komplett mit allem notwendigen Zubehör. Nur noch einige Einzelteile zusammenstecken und losfliegen.​
 
Danke für diesen interessanten Artikel, Dieter!

Die Schaumteile des Diamond sind nicht nur "fast baugleich", sondern identisch mit dem Robbe Arcus Sport, auch die (einfach zu behebenden) Problemchen wie sich lösende Flächenverbinder-Holzbrettchen, überstehendes Servo im Höhenleitwerk, nach den ersten paar Landungen herausfallendes Rad, ... stimmen mit meinen Erfahrungen mit dem Robbe-Flieger überein.

Da der Arcus Sport bereits mit 6 Servos (also mit angelenkten Wölbklappen) ausgeliefert wird, würde ich ihn dem Diamond vorzeihen, zumal der Internet-Preis des Arcus Sport z.Zt. bei ca. 260,- Euro liegt.

Ansonsten ist das ein für den Einsteiger sehr empfehlenswertes Modell:
Ich fliege meinen Arcus Sport sehr häufig und nun auch schon die zweite Saison, seit kurzem mit Vario ausgerüstet, womit ich nun in der Lage bin, auch die leichteste Thermik auf unserem im Flachland gelegenen Flugplatz zu nutzen.
Im Arcus Sport sind übrigens keine Gewichte zu finden, stattdessen fliege ich meinen mit einem ganz nach hinten geschobenen LiPo 3s1p 3300mAh Turnigy und einem ebenfalls ganz hinten liegenden 2.000mAh NiMh-Empfänger-Akku (wegen schlechter Erfahrungen mit dem BEC des mitgelieferten BL-Reglers). Damit liegt das Modell astrein in der Luft, beim Gleiten wie auch in der Thermik.


Viele Grüße
Thomas
 
Hallo habe mir auch dieses Modell zugelegt und nach 10 Minuten Flugzeit ist das Höhenruderservo kaputt gegangen und mein Modell ist voll eingeschlagen. Nach einer Kontaktaufnahme mit Hobbyfly.de hat es sich so angehört als ob ich das etwas als Entschädigung erhalte aber dies blieb aus und auf meine weiteren Antworten kam keine Antwort ich finde das eine frechheit bei einem so Teuren Modell!
 
Ja genau den hatte ich mir eigentlich auch vorgestellt. Die Bilder bei Hobbyfly zeigen den ja auch in der Beschreibung.
Wegen der Kopflastigkeit, schaue doch mal unter das Akkubrett und wenn da ganz vorne 2 Gewichte drin sind, mache eines davon raus. Ich habe beide rausgemacht und nun kann ein 3S 3000mAh ganz nach vorne und direkt hintendran noch eines von den Gewichten.

Eben noch mal Thermik getestet und siehe da ab 300m Höhe gings dann laut GPS endlich aufwärts. Ich habe dann bei knapp 450m aufgehört da ich den Flieger dann nicht mehr richtig gesehen habe. Geschwindigkeit im Flug liegt bei etwa 56km/h.

Gruß Dieter
 
Hallo Dieter,
bitte tausch mal dringend das HR und SR Servo gegen bessere z.B. Dymond D 60.
( ist billiger wie der Verlust des ganzen Modell´s ) Man kann das hier überall lesen, das die verbauten Billigservos völlig überlastet mit den großen Ruderflächen sind.
Ich hatte von Anfang an 3S 3200 drinnen, SP passt.
Ohne WK ist das Tempo zum Thermiksegeln eigendlich zu hoch, ganz zu schweigen vom Vorteil beim landen...siehe Video, bis zum Schluß anschauen da zeige ich 2 Landungen wo man den Unterschied ganz deutlich sieht.

Fliegergruß Vollgas
 
Hallo zusammen, der Artikel von Spongyrider entspricht 1:1 meiner Erfahrung. Das Modell ist beim Erstflug nach ca. 6 min. Flugzeit plötzlich in einen nicht zu beeinflussenden Sturzflug übergegangen. Totalschaden! Reklamiert bei der Fa. hab ich allerdings nicht, weil ich mir schon dachte dass das nichts bringt. Fazit: Teurer Schrott ! Liebe Grüße, Herbert
 

News

Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten