Art-Tech Diamond 2500 PNP
Dieter Berens
Dieter Berens
Der Postbote klingelt und übergibt eine große Schachtel, die im Hobbyraum geöffnet wird. In dem Paket findet sich ein sorgfältig verpacktes Schaummodell, das bald ein mit knapp 2,60 m Spannweite und 1,51 m Länge großer Segler werden will. Es finden sich im Paket der Rumpf mit eingebautem 40A-Regler und das Servo für das Seitenleitwerk. Im Höhenleitwerk ist das Servo für das Höhenruder bereits eingebaut. Die beiden Tragflächen enthalten je ein Querruderservo, der Einbau von Wölbklappenservos ist vorbereitet. Als Verbinder für die Tragflächen sind ein Alurohr mit 11,7 mm Durchmesser dabei sowie 2 Kunststoffstifte zur Tragflächenfixierung.
Desweiteren liegen noch eine zweisprachige Anleitung in Englisch/Chinesisch der Packung bei sowie ein 2200 mAh-3S-Lipo, ein Ladegerät und eine Kleinteilepackung mit Schrauben und Schraubendreher.
Das Schaummaterial ist schön glatt und fühlt sich gut an. Das Dekor ist bereits fertig. Hier sind aber keine Aufkleber verwendet worden, sondern die Farbe wurde im Sprühverfahren aufgebracht. An den Flügelspitzen sind kleine Fehler im Dekor zu sehen, welche aber nicht weiter stören.
Nachdem alle Teile begutachtet worden sind, geht es an den Aufbau, der sich darauf beschränkt, das Kabel des Servos im Höhenleitwerk mit der Verlängerung im Seitenruder zusammenzustecken und mit zwei M3-Schrauben das Höhenleitwerk auf das Seitenleitwerk zu schrauben. Da das Servo im Höhenleitwerk nicht bündig sitzt, kann das Höhenleitwerk nicht genau rechtwinkelig montiert werden.
Die beiden Tragflächen werden mit dem Alurohr zusammen geschoben und die Servokabel in das V-Verlängerungskabel gefummelt. Fixiert werden die Tragflächen dann von zwei Kunststoffstiften, die von oben eingesteckt werden. Die Buchsen liegen lose in den Aussparungen des Rumpfs. Ein wenig Kleber und schon kleben sie fest im Rumpf, und die Kabel lassen sich einfach einstecken.
Bevor es ans Einstellen geht, werden alle Ruder noch einmal ausgehängt und die Scharniere leichtgängig gemacht.
Nun werden die Ruderausschläge eingestellt. Die Anleitung verrät hierzu leider nichts. Bis auf die Position des Schwerpunkts, der 80 - 90 mm hinter der Flügelvorderkante liegen soll, schweigt sich die Anleitung aus.
Als Einstellungen wurden daher die Werte vom Robbe Arcus Sport verwendet, die wie folgt sind:
Querruder | 15 mm +/- |
Höhenruder | 15 mm +/- |
Seitenruder | 30 mm links/rechts |
Dann wurde noch die Funktion der Motorbremse überprüft, die auch wie erhofft eingestellt ist. Eine Beschreibung zur Programmierung oder gar technische Daten des Reglers liegen nicht bei. Das Modell ist mit einer Art-Tech 14x8 Klappluftschraube ausgerüstet. Da die Klappluftschraubenblätter ziemlich lose montiert waren, wurden die Schrauben noch nachgezogen.
Eine Messung mit dem beiliegenden Akku ergibt eine Motorleistung von ca. 273 W bei knapp 24 A im Stand.
So eingestellt ging es zum ersten Flug. Motor auf ¾ Gas und mit etwas Anlauf das Modell in die Luft geschoben. Der Segler steigt langsam und gemütlich auf Höhe. Nach etwa 1 Minute Motorlaufzeit ist eine sichere Höhe erreicht, um die Funktionen und Reaktionen zu testen. Erfreulich ist, dass kein Nachtrimmen notwendig ist. Der Diamond 2500 liegt ruhig in der Luft und kreist wie man das von einem Segler erwartet. Mit etwas Fahrt sind Loopings und Rollen möglich, aber das weiträumige Segeln liegt dem Modell doch eher. Nach etwa 6 Minuten Motorlaufzeit (ca. 6 Steigflüge) und 20 Minuten Flugzeit kommt die erste Landung. Großräumig geflogen landet der Diamond auf der Wiese und rollt nach dem Aufsetzen noch ein paar Meter auf dem eingebauten Moosgummireifen.
Es folgen noch weitere Flüge, und dies auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 6 m/s. Alles kein Problem, nur Thermik will sich keine finden lassen, so verkürzen sich die Flugzeiten entsprechend.
Die ersten Gebrauchsspuren sind nun auch zu sehen, da der Schaum doch relativ weich ist. Auch eines der Holzbrettchen auf der Flügelsteckung hatte sich inzwischen selbstständig gemacht. Ein paar Tropfen Kleber, und dem Weiterflug steht nichts im Wege.
Auf den Ausbau mit Wölbklappen ist bisher verzichtet worden, da sich der Diamond 2500 auch so vollkommen problemlos fliegen und landen lässt.
Technische Daten
Spannweite 2570mm
Länge 1510mm
Gewicht ca. 1900 g
MotorA3720 mit 14x8-Klappluftschraube und 40 A-Regler
4x Art-Tech Mini-Servo
- Bei Tests mit einem 4S-Akku (Messwerte ca. 570 W und 36 A) macht der Segler einen deutlich agileren Eindruck, jedoch wird der Regler um einiges wärmer. Bei 3S ist keine erhöhte Temperatur festzustellen.
- Um den Sinkflug zu verlängern, wurden die beiden Bleigewichte unter dem Servobrett entfernt, was das Gewicht um 130 g reduzierte. Der Akku konnte nun deutlich weiter vorne befestigt werden.
- Ein Umbau auf eine andere Klappluftschraube zur Verbesserung der Steigleistung wurde noch nicht vorgenommen.
Ähnliche Modelle in dieser Größe sind:
Fast baugleich: Robbe Arcus Sport und Multiplex Cularis
Hobbyfly.de zeigt den getesteten Segler für 289 Euro, aber die Beschreibung auf der Homepage stimmt leider nicht mit dem Paket überein, das geliefert worden ist.
Die Detailbilder auf der Seite http://hobbyfly.de/rc-flugzeuge-1/rc-segelflugzeuge-53/ zeigen eine andere Ausstattung des Modells:
„Das Modell besticht durch einen sehr hohen Verarbeitungsgrad, und wunderschöne und äußerst präzise Flugeigenschaften. Das Flugzeug verfügt über einen sehr starken Aussenläufer-Brushlessmotor und einen dazugehörigen 60A-Regler. Ein 4 Zellen 14,8-Volt starker LiPo Akku mit 2500 mAh, sorgt für mehr als genügend Strom und Flugdauer.…“
Weiter gibt es dann diese Aufstellung:Technische Daten
- Spannweite: 2600 mm
- Länge: 1500 mm
- Gewicht: 1900 g
- Konstruktion: EPP mit integrierten Metallstäben
- Motor: Außenläufer-Brushless A3720
- Regler: 40A
- Batterie: 3S 11.1 V 2200 mAh
- Servo: Highspeed Micro-Servo
Produktinformation
Das Modell besticht durch einen sehr hohen Verarbeitungsgrad, und wunderschöne und äußerst präzise Flugeigenschaften. Das Flugzeug verfügt über einen sehr starken Außenläufer-Brushlessmotor und einen dazugehörigen 60A-Regler. Ein 3 Zellen 11.1 Volt starker LiPo-Akku mit 2200 mAh, sorgt für mehr als genügend Strom und Flugdauer. Diese Kombination von Akku und Motor verhilft dem Modell dazu, alle möglichen Flugmanöver problemlos zu meistern. Erstaunlich ist aber auch die Steifigkeit und die Stabilität dieses Flugzeugs, trotz der für diese Größe relativ weichen EPP-Materialien. Dies kommt durch die in den Tragflächen eingebauten Metallstäbe, dennoch bleibt das Gewicht des Modells in Maßen, um bestmögliche Segeleigenschaften zu erzielen. Das Modell kommt komplett mit allem notwendigen Zubehör. Nur noch einige Einzelteile zusammenstecken und losfliegen.