Alles über Saaflug - ein Buch sucht Leser

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Alles über den Saalflug - ein Buch sucht Leser

Volker Cseke​

Alles über Saalflug von Dr. Heinrich Eder ist erschienen im Verlag für Technik und Handwerk neue Medien GmbH (Baden-Baden). Die vorliegende 1. Ausgabe aus 2014 trägt den Untertitel Vom Gummiantrieb bis zum Micro-RC-Modell.
ISBN 978-3-88180-455-4

Im vorliegenden Buch zum Thema Saalflugmodellbau spannt der Autor einen weiten Bogen vom Entwurf über das Bauen und Fliegen dieser interessanten Flugmodelle bis hin zur Materialauswahl und den nötigen Werkzeugen.
Heinz Eder versucht sich an dem Spagat, einerseits Begeisterung für den Saalflug zu wecken und andererseits durch die klare Beschreibung der besonderen Schwierigkeiten dieser Modellsportklasse mögliche Interessenten nicht abzuschrecken.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt in dem Bereich „Bau“ eines entsprechenden Modells. Aber auch die verschiedenen nationalen und internationalen Klassen werden ausführlich erläutert und dem Leser hierzu Beispiele und Baupläne an die Hand gegeben.
Der Auto selbst beschäftigt sich seit etwa 60 Jahren mit dem Flugmodellbau und möchte nach eigenen Worten den Saalflug aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Ob dies insgesamt gelingt, wird die Zukunft zeigen.

Ist das Buch nun geeignet, einen Leser bei der Hand zu nehmen und zum Saalflug zu führen?

Heinz Eder stellt die These auf: „Saalflug fördert das technische Geschick“. Grundsätzlich mag dies stimmen. Doch ohne weitere Anleitung ist dies ein ganz dorniger Weg. In wie weit das Buch hierzu Hilfe gibt, muss der Leser letztlich selbst beurteilen.
Das Geschick mag es dann fördern, wenn sich ein grundsätzlich Interessierter entschließt, unter guter, sachkundiger Leitung ein Anfängermodell zu bauen und es zum Fliegen bringt.
Doch wo und wer sind diese Sachkundigen?
Sicher nicht die Werklehrer in den Schulen oder die Betreuer der Jugendgruppen in den Modellbauvereinen. Der Saalflug ist mittlerweile eine derart seltene Erscheinungsform des Modellflugs, dass die Wissensweitergabe so nicht funktionieren wird, da die "Sachkundigen" einfach zu dünn gesät sind. Und sich dem Thema Saalflug autodidaktisch, also alleine zu nähern, ist in der heutigen Zeit sicher sehr schwierig, insbesondere wenn man keine modellbauerische Vorbildung hat.

Wenn ich mir anschaue, wie viele Saalflieger es gibt und wie viel Glück es erfordert, dass ein im ersten Impuls Interessierter nach der Lektüre des Buches auf einen Saalflieger trifft, so erscheint mir dies eher unwahrscheinlich. Wenn dieser „junge“ Mensch erst einem Modellflieger aus dem Bereich des „Freizeitfliegens“ begegnet, so wird er von Schaum und Faserverbund im Modellflug so begeistert sein, dass er höchstwahrscheinlich für lange Zeit für den Saalflug verloren sein wird. Die Unkompliziertheit moderner Anfängermodelle und die sichere, einfache und preiswerte Technik heutiger Fernsteuerungen führt Anfänger mittlerweile so schnell zum eigenen Fliegen, das andere Ausprägungen des Flugmodellsports es sehr, sehr schwer haben. Und seien wir mal ehrlich, die jungen Leute wollen doch die heutigen Möglichkeiten und Angebote nutzen und auch ohne die Last von Bau, Sorgfalt und Ausdauer, erst mal was fliegen, steuern und bewegen.

Wer in das Buch eintaucht und sich die verschiedenen Kapitel durchliest, der wird hin- und hergerissen sein zwischen den Anforderungen an den Bau, die Materialauswahl und den erreichbaren Leistungen. Aber auch nur derjenige mit Überblick über den Flugmodellbau kann einen Vergleich zu anderen Modellen ziehen und wird in der Lage sein, eine entsprechende Einordnung zu treffen.

Saalflug - für die einen eine Herausforderung, für andere eine antiquierte Randerscheinung. Und doch sollte man das Buch mal gelesen haben, zumindest um seinen Standpunkt zu finden.

Für einen ersten Überblick über das Thema empfehle ich das :rcn: - Wiki mit folgender Seite: Saalflug

Der Autor hat unter anderen auch bei bei :rcn: den Artikel Saalflug - wo stehen wir veröffentlich.

Weitere Veröffentlichungen zu diesem Thema sind in Vorbereitung. Ferner ist der Autor im :rcn: - Forum unterwegs und gibt Fragenden gerne ausführliche Antworten. Vielleicht kann dieser Kreis aus Buch, Magazinartikel und aktiver Stellungnahme im Forum dem Suchenden einen Weg zum Saalflug aufzeigen.

Die "Leichtheit des Sport" hat eine starke Faszination für mich, vielleicht sogar nicht nur für mich. Mich würde es freuen!
 
Hallo,vielen Dank für diesen Betrag.Ich hatte das Buch in der Letzten FMT erblickt, wusste nur nicht ob das das richtige für mich ist.Aber wie es beschrieben wurde scheint es so.Vielen DankGrüßeLukasPS: klar wird es schwer sein neu Einsteiger mit Saalflug zu begeistern, aber ich bin auch erst 15.;) Okay fliege auch schon ein paar Jährchen.:D:D
 
Hi,
ich habe mir das Buch sofort bei Erscheinen besorgt und schon viel drin geschmökert. Durch die Jahre habe ich ab und an so ein leichtes Gebilde gebaut und fliegen lassen. Es ist immer wieder faszinierend. Obwohl ich also grundsätzlich nicht gänzlich unerfahren bin, habe ich doch noch einiges Neues im Buch entdeckt. Beispielsweise das gesamte Kapitel über das Fliegen mit Caps, also Kondensatoren.
Zu den kritischen Anmerkungen von Volker bezüglich der Zukunft der Klasse: Stimmt, es wird eng für diese Sparte des Modellflugs. Die Gründe hat Volker ausgeführt. Nichtdestotrotz bleibt es faszinierend und man kann auch für die ferngelenkte Indoor-Fliegerei Ideen und Impulse übernehmen. Ich habe beispielsweise vor zwei Jahren ein Modell (Le Flaneur) entwickelt, das auf den Freiflug-Bauweisen basiert und mit Steuerung und Antrieb einer Parkzone Mini-Vapor für unter 40 Euro bestückt ist. Bei 70 cm Spannweite wiegt es 12 Gramm. Mein Kumpel Lutz hat es nachgebaut. Wir fliegen zusammen eine Art ultralangsame Staffel und es zeigt sich auf Indoor-Flugtagen, dass das auch für die anderen Piloten und das Publikum seinen Reiz hat. Ich habe regelmäßig Anfragen nach einem Plan dafür.
Also irgendwas ist dran, am leisen, leichten und langsamen Flug.
Grüße
Stephan
 

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