Hallo,
danke für deine Anerkennung, Godert!
Mit 3D CAD Unterstützung kann es tatsächlich gelingen so einen Flieger wie die LTR-14 innerhalb weniger Tage rohbaufertig auf den Bautisch zu zaubern!
Man sollte sich dennoch nicht allzu spontan begeistern. Vor den nur drei Tagen Rohbauarbeit stehen Hunderte von Stunden Arbeit am Rechner für das Projekt selbst, und ein paar Tausend Stunden, um 3D CAD überhaupt so beherrschen zu lernen, dass am Ende etwas Verwertbares herauskommt, sollen Aufwand und Anspruch irgendwie zusammenpassen. Wer ungeduldig ist, wird kaum Chancen haben. Zwar ist 2D CAD leichter und schneller zu erlernen, jedoch werden sich nach meiner Erfahrung damit nur für vergleichsweise einfache Außenflächen und Konturen brauchbare Ergebnisse erzielen lassen.
Trotz dieser herben Erkenntnis kann es für kreative und ausdauernde Modellbauer sehr bereichernd sein, CAD zu lernen, um das wachsende Wissen immer gleich in die reale Welt zu übertragen. Dabei sollte es zunächst nicht so wichtig sein, wie gut die ersten Projekte gelingen, lernt man als Modellbauer ohnehin sein ganzes Modellbauerleben lang hinzu.
Ich kann also nur dazu ermutigen, den Sprung ins kalte Wasser zu tun!
Noch ein paar Sätze zu "meiner" LTR-14.
Natürlich habe ich trotz der vorangegangenen 1-zu-1 Computer-Konstruktion noch jede Menge kleinerer Fehler gefunden, die vor der Serienreife ein Redesign erforderlich machen. Aber Kleinvieh macht eben auch Mist. Es wird wohl nur wenige geniale Menschen geben, die z.B. komplexe Software im ersten Wurf fehlerfrei schreiben. Zwar sind nicht alle Bugs so gravierend wie die Sache mit dem überdimensionierten Hauptholmpaar, trotzdem wird wieder mal weitere Fleißarbeit am Rechner auf mich zukommen.
Meine Devise: Immer schön vorwärts schauen!
Mit meinen "quergestreiften" Verkastungen hast du natürlich Recht, Godert, haben wir doch alle gelernt, dass die Maserung eigentlich senkrecht stehen muss.
Die Nuten von Kammverkastungen lassen sich - sollen sie vor
und hinter dem Holmpaar eingebracht werden - nicht beliebig klein gestalten. Somit entstehen bei senkrechter Maserung schnell sehr fragile Bauteile, möchte man im Gegenzug nicht die Rippen unnötig schwächen. Ein weiterer Nachteil senkrechter Maserung ergibt sich bzgl. der Verfügbarkeit bzw. des Herstellungsaufwands geeigneter Balsabrettchen-Rohware. Wie ich in deinem äußerst interessanten Thread lese und sehe, brauche ich das nicht weiter zu vertiefen oder dir gar zu erklären, wie´s geht
! Eine fantastische Cmelak, die da entsteht!!!
Bleibt somit die Frage zu klären, ob die Vorteile
- einfache Handhabung,
- einfache Herstellung,
- stressfreier Einbau, weil stabiler,
- wenig eingeschürte Rippen,
- Doppelverkastung (vorn u. hinten)
den womöglich eher akademischen (?) Nachteil waagerechter Maserung überwiegen?!
Ein paar Tests und auch die Erfahrungen mit meiner DH-88 Comet ließen mich erkennen, dass "meine" Variante dank der vergleichsweise hohen Zahl verkasteter Holmpaare (ein LTR-Flügel hat 4 1/2 Doppelholmpaare) überaus stabil und vorallem äußerst verwindungssteif ist.
Ich würde mich sehr über deine Meinung und deine Erfahrung zu diesem Thema freuen, Godert. Ich bin immer daran interessiert fachkundige Meinungen zu hören, gerade dann, wenn sie die eigene Meinung nicht bestätigen, sondern anders sind!
Danke für deinen Beitrag, Gruß,
Christoph.