SB10 5,80m Hilfe bei Profilauswahl gesucht

Einen wunderschönen guten Tag in die Runde.

Ich konnte von einem Bekannten einen ungebauten Gewalt Rumpf der SB 10 mit 5,80m Spannweite ergattern und möchte diesen jetzt über den Winter in ein flugfähiges Gerät verwandeln.
Meine Auslegungskriterien:
maximale Thermikleistung
keine Speed- und Kunstflugambitionen
ohne Wölbklappen (ich weiß, ist Stilbruch, möchte trotzdem keine WK)
Das angeformte Ritz 3 ist aber nun auch nicht mehr ganz zeitgemäß und ich suche Alternativen.

Mir schwebt z. B. 20cm Ritz auf HQ/DS 2,25-13 oder 2,5 und im letzten Viertel auf HQ/ Winglet vor.

Liege ich damit so falsch? Oder gibt es erprobte Alternativen? Im TH.- Board wurde mal eine Alternative gerechnet, die Ergebnisse aber geheim gehalten.

Jörg
 

UweH

User
Im TH.- Board wurde mal eine Alternative gerechnet, die Ergebnisse aber geheim gehalten

Hallo Jörg,

die Rechnung von Peter war mit 4,83 m Spannweite und keineswegs geheim, er hatte sich für einen von ihm RE-und ca-angepaßten SA-Strak entschieden und die Profile im Post vom 17.05.2011 in einem ZIP-Ordner veröffentlicht https://www.thermik-board.de/viewtopic.php?f=22&t=235&hilit=sb10&start=10
Selbst die Zwischenergebnisse der Entwicklung sind in den Posts vorher enthalten.

Der Strak passt sicher auch auf die größere Version, lediglich eine Verkleinerung wäre eventuell kritischer.

Gruß,

Uwe.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Jörg,

der SA7036-Strak ist im Prinzip eine etwas höher gewölbte Variante von dem SA-7035-Strak, der auf der ASW 17 von FW-Models drauf ist (2,7% zu 2,3% Wölbung im Mittelprofil), den kann man sicher als erprobt bezeichnen.
Ohne WK (brrr.... das ist Frevel!) passt der SA7036 Strak mit der höheren Wölbung wenn Thermikempfindlichkeit gewünscht wird besser.
Noch höhere Wölbung würde die Thermikeignung erhöhen, aber auch das Profifmoment und damit das Problem der Torsionn eines so hochgestreckten Flügels. HQ/DS halte ich bei den Rezahlen für nicht ideal.

Über eine andere Profilierung nachzudenken lohnt sich bei den Vorgaben nicht (viel Aufwand für wenig mögliche Verbesserung), nimm den SA7036-Strak und schau, ob der Abriß nicht außen erfolgt, das wäre blöd. Du kannst das ja ohne WK nachher nur begrenzt regeln (QR hoch, was weniger schlau ist als Profile anpassen oder etwas schränken). Bei der FW-ASW17 ist das Profil aussen etwas höher (2,7%) gewölbt und in etwas um den Nullauftriebswinkel geschränkt, um den Abriß außen zuerst zu verhindern. Das ist da gerade so ausreichend. Man muss sich aber im klaren sein, dass bis so hoch gestreckten Geometrien mit geringen Profiltiefen das nie lammfromm hinzubekommen ist, außer man nimmt massive Nachteile im Schnellflug hin.

Hans
 
Vielen Dank Euch beiden für Eure Ausführungen.

Gerade der Link von Uwe hat mir gestern Abend eine schöne Zeit zum Lesen und versuchen zu Verstehen beschert.
Mit den geheimen Profilen meinte ich zwar nicht den SA Strak sondern es gibt auch eine Auslegung mit "? PH-" Profilen, da ich diese weder habe noch weiß was für Auslegungskriterien sich dahinter verstecken suche ich ja nach Alternativen.

Zu Brhhh keine WK: da heute alle auch an Flieger die keine WK im Original besitzen welche im Modell einbauen und dann auch noch auf SK verzichten sei mir der Stilbruch bei meiner SB 10 verziehen. Im Übrigen verbirgt sich dahinter meine eigene Erfahrung mit vielen Großseglern, ich sage immer WK werden total überbewertet. Natürlich schafft die Profilverwölbung auch Vorteile, aber heben die sich mit der schlechteren Profilglätte durch die Klappen nicht wieder auf? (bei Styroflächen)

Grüße
Jörg, der jetzt eine SB 10 mit SA Strak mal probieren wird
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Jörg,

wenn es um reine Leistung im Geradeausflug im Auslegungspunkt oder bei einem gut ausgelegten Modell auch im Kreisen geht ist und man sowisso mit WK in Neutralstellung fliegt ist der Vorteil von WK 0.

Jetzt kommt es darauf an, wo und wie wird das Modell eingesetzt. Gerade hoch gestreckte Modell kann ich dank Zumischung der WK zu den Querrudern viel rollwendiger machen, auch der Widerstand bei Querruderauschlag ist dadurch vermindert. Im Schnellflug kann ich durch negativ verwölben das Profimoment und damit die Torsion verringern, im Langsamflug durch stärkeres verwölben innen den Abriß und abkippen über die Flügel entschärfen. Beim Landen kann ich mit Butterfly die Landestrecke stark verkürzen. Für mich spielen die Wk inbesondere im Handling und beim Landen ihre Stärken aus, was am Hang sehr vorteilhaft ist. Fliege ich in der Ebene mit eine große Landepiste schrumpfen die Vorteile eben.

Der SA-Strak ist relativ breitbandig, wenn Du also für dich der Meinung bist keine Wk zu brauchen, passt der auf jeden Fall gut.

Hans
 

UweH

User
Mit den geheimen Profilen meinte ich zwar nicht den SA Strak sondern es gibt auch eine Auslegung mit "? PH-" Profilen, da ich diese weder habe noch weiß was für Auslegungskriterien sich dahinter verstecken suche ich ja nach Alternativen.

Hi Jörg, ich denke Du meinst die PW-Profile die ich ab und zu verwende, modifiziert dann mit der Bezeichnung PW-UH, aber eine SB10-Auslegung habe ich damit noch nicht gemacht.
Basis sind unveröffentlichte Profile von Peter Wick aus einem alten gemeinsamen Nurflügelprojekt für die ich kein Copyright habe.
Diese Profile habe ich zuletzt für die 1:5 SB14 eines Kollegen angepasst weil sie so schön Re-unempfindlich sind.
Die SB14 ist damit noch nicht geflogen, andere Modelle schon, aber wenn man die passenden AG-Profile von Mark Drela als Grundlage eines Straks für kleine Flügeltiefen nimmt bekommt man ganz ähnliche Ergebnisse.
Für eine große 5,8 m SB10 würde ich einen SA-Strak gegenüber AG-Profilen bevorzugen und bin damit wieder bei Hans ;)


Gruß,

Uwe.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Profile sind das eine, die Bauweise das andere.

Gerade z.B. die Rollwendigkeit hängt sehr stark von der Masse der Aussflächen ab. Die modernen F3J/F5J Hochleister glänzen da dank ihrer Bauweise (gefräster Rohacellkern mit ultraleichten Gelegen) extrem und machen die Dinegr so rollwendig und lassen sie auch jeden Pupps anzeigen. Deshalb mein Tipp in die Leichtbauweise der Aussenflächen viel zu investieren. Also kein 1,2mm Abachi sondern eher 0,6mm Pappel..., CFK-Gelege mit geringer Grammatur ...

Hans
 
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