Grenzwertige Auslegung - was meint ihr?

Hallo,
ich möchte nach einigem Überlegungen und zahlreichen Gesprächen nun auch hier im Forum mal nach eurer "Experten-Meinung" fragen.
Ich habe eine zumindest grenzwertige Auslegung des Antriebs in meinem neuen Doppeldecker. Der Regler und evt. auch der Motor werden gut heiß. Problem: Ich muss vorsichtig fliegen, die Telemetriewerte ständig im Auge halten und will natürlich nicht, dass mir der Vogel abbrennt. Nachstehend die Daten.

Modell: Hangar 9 P3 Revolution "Skip Steward", Abfluggewicht ca. 11 kg bei 117,2 qdm Flächeninhalt
Motor: Hacker A80-8 mit 218 kv und angegebenen 5000 Watt 15 sek.
Akku: LiPo 10S 10.000 mAh 30C
Regler: Graupner Brushless Cool Control +T 160 HV mit BEC und Ventilator
Luftschraube a: Mejzlik 24x10 aus CFK, 150g schwer
Luftschraube b: Biela Sport 24x10 aus CFK, 200g schwer

Die Motortemperatur wird nicht überwacht. Die Reglertemperatur per Telemetrie am Prozessor beträgt bei Teillast (ca. 40-60 A) 70-80 Grad. In den Bergaufpassagen und beim Torquen steigt die Teperatur rasch an. Mit Luftschraube a auf etwa 85 Grad bei max. 165 A und mit Luftschraube b auf bis zu 92 Grad bei max. 185 A.

Der Motor bekommt die Luft durch zwei seitliche Kanäle zugeführt. Der Regler hängt voll im Luftstrom eines groß dimensionierten Mitteneinlasses, allerdings ohne Leitbleche und mit einer leider etwas kleineren unteren Auslassöffnung. Zusätzlich ist ein Ventilator aufgeschraubt.

Nach einer Aufwärtspassage erholt sich die Reglertemperatur rasch wieder auf etwa 80 Grad, direkt beim Sinkflug.

Einerseits möchte ich auf den gewaltigen Schub von gut 20 kg im Bedarfsfall nicht verzichten. Andererseits stört mich auch die ständige Beobachtung von Temperatur und Strom während des Fliegens. Auf die schlankere Mejzlik-Latte möchte ich auch nur ungern zurück rüsten, da die fette Biela scale lackiert ist und mächtig stark aussieht.

Was denkt ihr? Kann ich die Warnschwelle für die Reglertemperatur bedenkenlos auf 95 Grad hochsetzen (aktuell 88 Grad) und hemmungslos wie die Sau fliegen, oder habt ihr noch Ideen bzgl. einer Kühlungsverbesserung, z.B. Leitblech direkt zum Regler, zusätzlicher Fan, Auslaß auf jeden Fall größer als Einlaß, etc...?

Bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen bzw. Meinungen.
 

steve

User
Hallo,
der A80 läuft bergauf ja weit außerhalb der Spezifikation - selbst der für Kurzzeit. Der Steller ist an der Grenze und auch darüber. Da wäre ich eher vorsichtig.

Auf der anderen Seite werkelt der Steller im Teillastbereich bei einem Motor mit hoher Polzahl und da hat er immer etwas mehr zu tun als wenn er voll durchschaltet.

Etwas Entspannung könnte das System bekommen, wenn Du auf 12s gehst, die max. Last durch einen kleineren Prop etwas reduziert, die Steigung in Relation zum Durchmesser auch etwas reduzierst.

Alternativ mal eine 24x9 oder 24x8 probieren.

Ein wenig Kühlung wäre sicher auch nicht verkehrt.

VG
 
Die Motortemperatur wird nicht überwacht. Die Reglertemperatur per Telemetrie am Prozessor beträgt bei Teillast (ca. 40-60 A) 70-80 Grad. In den Bergaufpassagen und beim Torquen steigt die Teperatur rasch an. Mit Luftschraube a auf etwa 85 Grad bei max. 165 A und mit Luftschraube b auf bis zu 92 Grad bei max. 185 A.


185Amper aus nem 160A Regler ?

Ich flieg einen A80 an 12S mit nem 200Amp Regler (HK) mit 22x10 Bila in einer 13Kilo Extra ohne Temperatur Probleme den Regler hab ich am Motordom frei montiert mit 4 Gewindestangen so sind 2cm Platz zwischen holz und Regler.
 
..."der A80 läuft bergauf ja weit außerhalb der Spezifikation - selbst der für Kurzzeit."
Ja, er wird von Hacker mit 5000 W (15 Sek.) angegeben, jedoch sind die Auslegungswmpfehlungen von Hacker im Katalog in Richtung 6900 W und mehr gehend, zB. mit einer 24X12 und sogar einer 26x12 bei 178 A. Die Hacker-Mitarbeiter sagen am Telefon 5000 W und darüber für den Dauerbetrieb zu und bei guter Kühlung sogar mehr. Also dürfte der Motor nicht schlapp machen. Um den Regler mache ich mir Sorgen. Aber sind 92 Grad am Prozessor wirklich kritisch? Oder ist da nur jede Menge Sicherheit drin. Ich glaube, der shut down beginnt bei 110 oder sogar erst bei 120 Grad Prozessortemperatur, bin mir aber nicht sicher.
Von einer 12S-Auslegung wurde mir seitens Hacker immer abgeraten und eine kleinere Latte würde ich auch ungern verwenden, da ich gelegentlich torque. Wie könnte ich eine bessere bzw. effizientere Kühlung erreichen? Der Regler liegt direkt im Luftstrom. OK Luftleitbleche wären evt. noch einmal eine Verbesserung. Eine größere Auslassöffnung scheidet aufgrund von Platz aus und den Einkass einfach verkleinern bringt es dann wohl auch nicht, oder? Ggf. schmeiße ich den Lüfter einfach wieder runter, der bringt im Flächenmodell glaube ich nicht viel...


Hallo,
der A80 läuft bergauf ja weit außerhalb der Spezifikation - selbst der für Kurzzeit. Der Steller ist an der Grenze und auch darüber. Da wäre ich eher vorsichtig.

Auf der anderen Seite werkelt der Steller im Teillastbereich bei einem Motor mit hoher Polzahl und da hat er immer etwas mehr zu tun als wenn er voll durchschaltet.

Etwas Entspannung könnte das System bekommen, wenn Du auf 12s gehst, die max. Last durch einen kleineren Prop etwas reduziert, die Steigung in Relation zum Durchmesser auch etwas reduzierst.

Alternativ mal eine 24x9 oder 24x8 probieren.

Ein wenig Kühlung wäre sicher auch nicht verkehrt.

VG
 

65gt

User
Hallo,
kurze Frage:
hast Du die Akkukabel verlängert und wenn ja, Kondensatoren eingelötet ?

Gruß Martin
 
Hallo Martin,
du fragst nach den Akku-Kabellängen - ja, diese habe ich deutlich verlängert, allerdings mit 6 Quadrat! Die Zuleitungen sind irgendwo zwischen 30 und 40 cm lang. Allerdings verstehe ich die Problematik nicht so ganz, denn ich habe sie nicht im Kreis wie eine Spule liegen. Induktivität berechnet sich m.E. doch auch über die Windungszahl und wenn die Null lautet, kann es Induktivität dann überhaupt geben? Außerdem hat der Regler schon zwei Kondensatoren am Eingang. Wenn ich richtig informiert bin, sollen ca. alle 15 cm High Speed-Kondensatoren einfach zwischen Plus- und Minus-Batterieleitung gelötet werden, um Spannungsspitzen zu vermeiden und den Eingang des Reglers zu schützen. Aber mein Eingang geht bisher nicht kaputt. Was soll es also?
Außerdem könnte ich die zusätzlichen Kondensatoren nicht so einlöten, da Plus und Minus bei meinem Flieger auf den jeweils gegenüberliegenden Rumpfseiten verlaufen.
Könntest du mir denn bitte mal sagen, was die langen Zuleitungen genau anstellen?
Ach ja, ich habe auch noch am Plus-Stecker zum Akku einen Blitzschutz im AS-150.
Bin auf deine Antwort gespannt,
Fliegergrüßle Andreas
 

65gt

User
Hallo Andreas,

bitte frage mich nicht nach einer genauen Erklärung, bin kein Elektroniker.
Fakt ist, dass lange Leitungen zwischen Regler und Akku zu einer erhöhten
( thermischen ) Belastung des Reglers führen. Die meisten Reglerhersteller
geben nicht ohne Grund eine max. Kabellänge vor. Im E-Impellerbereich ist
diese Problematik bekannt, da dort generell die Antriebe hoch belastet werden.
Wirf mal die Suche an, wirst garantiert fündig.

Gruß Martin
 

steve

User
Hallo Andreas,
kann mich Martin nur anschließen. Entweder zusätzliche Konis einbauen oder die Kabel kürzen. Insbesondere bei Teillast bringen die zusätzlichen Konis dann noch mal was und werden z.B. von YGE dringend empfohlen: http://www.yge.de/zubehor/

Die meisten Anwender scheuen sich etwas die Kabel zu kürzen - insbesondere bei fertig konfektionierten Akkus - aber wenn man das geschickt angeht, gibt es damit keine Probleme - und man spart auch noch mal einiges an Gewicht.

Aber mal etwas Grundsätzliches: Für jeden einigermaßen gängigen Motor gibt es eine irgendwo archivierte Wirkungsgradkurve. Da kann man sehr schnell schauen, wieviel so ein Antrieb von den eingegangenen 8kw tatsächlich noch auf die Welle bringt. Hohe Temperaturen sind auch immer ein Hinweis auf hohe Verlustleistungen.

Dann knicken die Lipos bei diesen Strömen auch nicht unerheblich ein - der Spannungseinbruch frisst den theoretischen Gewinn wieder auf. In der Praxis kommen diese Setups jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit wieder aus dem Keller, der Strom nimmt ab, die Spannung steigt und mit ihr die Drehzahl. Ist sehr beliebt und macht Spaß. Das ist dann der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Das klappt aber meist nur bei sehr leichten, widerstandsarmen Modellen.

Und zu guter Letzt: Alles was dreht, gewinnt mit der Drehzahl an Leistungsfähigkeit. Wenn Du über die Spannung die Drehzahl anhebst, kannst Du überproportional mehr Leistung aus den Anrieb ziehen, ohne diese thermischen Probleme zu bekommen. Der Prop muss dann natürlich etwas kleiner werden - aber auch nicht sehr viel kleiner.

Dein Steller kann 12s - ich würde diese Option zumindest mal in Erwägung ziehen, evtl. hat hier jemand mit dieser Kombi auch Erfahrungen. Das Setup von Dominik ist da ja ein guter Anhaltspunkt, wobei sein Modell nicht leichter ist aber weniger Widerstand haben dürfte.

Auf meiner HP habe ich auch einige Tipps zur Kühlung von Stellern eingestellt: http://steves-unlimited.chapso.de/antriebe-s290129.html

Evtl. würde das auch etwas bringen.

VG
 
PS habe mir das die "Skip Steward" gerade noch mal genauer angesehen. Cooles Teil - wirklich fein!

Hast Du die Möglichkeit den Steller in die hängende Kühlöffnung unter der Motorhaube zu platzieren? Da sollte es ordentlich blasen. Ansonsten von dort einen Kanal zum Steller herstellen.

VG

Ja, das mit dem Kanal dorthin habe ich gerade vor. Der Steller sitzt aber schon recht gut unterhalb des Motordoms und liegt damit direkt ca. 15 cm hinter der großen Einlassöffnung, allerding etwas höher und die Luft fließt nach unten wieder heraus. Den Steller nach vorn verlegen würde nochmals längere Zuleitungen bedeuten und die sind ja schon ca. 35-40 cm lang, da die Akkus von der Kabinenöffnung angeschlossen werden. Zusätzliche Kondensatoren habe ich nicht verbaut, da ich Plus und Minus auf getrennten Rumpfseiten verlegt habe, mir der Aufwand hoch erscheint, ich es technisch nicht nachvollziehen kann warum Kondensatoren die Betriebstemperatur senken sollten und der Steller auch schon werksseitig über 2 Kondensatoren verfügt. Außerdem funktioniert er fehlerfrei jetzt schon etwa 15 Flüge lang.

Ich will zunächst den Lüfter wieder demontieren, der die Luft von unten auf die Oberseite des Stellers saugt. Die Oberseite des Stellers hängt aber nach unten und so dürfte der Lüfter gegen den normalen Luftstrom arbeiten und nichts bringen, ggf. sogar Kühlkörperfläche verkleinern. Außerdem möchte ich eine Art Rampe bzw. Leitblech vom vorderen Einlass bis zum Steller bauen. Bin mir aber angesichts der ohnehin schon guten Lage nicht sicher, ob dass noch ein paar Grad Abkühlung bringt.

Hier nochmal die Ausgangssituation:
Majzlik Latte, kein Ventilator, max. 80-85 Grad bei bis zu 165 Ampere.
Biela Latte, mit Ventilator, max. 92 Grad bei bis zu 184,5 Ampere.

Ich denke die Latte macht den Unterschied, der Ventilator bringt hier garnichts und mit einer besseren Luftführung ließen sich nochmal bis zu 5 Grad reduzieren. Aber zunächst alles Vermutung, leider....

Den schönen Einlass durch eine Blende zu verkleinern, damit er kleiner ist als der Auslass, wird m.E. nichts bringen. Denkt ihr doch auch, oder?

Wenn es garnich besser wird, mache ich eben im Sommer wieder die Mejzlik drauf. Dann vielleicht sogar eine Mejzlik E, die wiegt statt 150g sogar nur 70g und ist für E-Antriebe optimiert.
 
Hier mal ein Foto mit der chicken Biela-Latte
 

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steve

User
Hallo Andreas,
ein E-Prop wird eine deutliche Entlastung bringen. Diese Props haben einfach dünnere Blätter.

Bei meiner Byron-Pitts stand ich auch vor dem Problem: Wie die Kabel verbinden?

Die Kabinenhaube bietet sich an aber da hat man dann fast einen guten Meter Kabel drin - und dann noch diese dicken Kabel. Also wurde der Lipo über die Motorhaube eingebaut und angeschlossen. Zunächst, indem jedes Mal die ganze Haube abgebaut wurde . incl. Prop. - aktuell über den oberen Deckel der Motorhaube. Das ist für mich eigentlich der optimale Zugang. Damit ist es möglich, die Lipos ohne Klimmzüge und mit sehr kurzen Kabeln anzuschließen.

Wegen der Kühlöffnungen würde ich mir nicht so einen großen Kopf machen. Es geht im Grunde bei der Entlüftung auch immer darum, die zu kühlenden Elemente gegen die wärme Luft innerhalb der Motorhaube abzuschotten. Der Bereich wird zwar gut durchspült aber es kommt da alles zusammen - mal ganz abgesehen von der dunklen Farbe der Motorhaube - da sind bei Sonne schon mal 50° Starttemperatur garantiert - und alles gleichmäßig durch temperiert.

Eine gute Entlüftung ist allerdings sehr effektiv. Ich habe das mal bei einer Kelly F1 durchgespielt: http://steves-unlimited.chapso.de/reno-s290240.html
Da ist so eine Entlüftung umgesetzt worden und machte es möglich, dass der Steller die gewünschte Distanz durchlief - ohne die Entlüftung schaltete er ab.

Bei anderen Speedern habe ich auch schon mal die Rumpfwand soweit ausgespart, dass der Kühlkörper des Stellers dort hinein passte. Noch mehr Fahrtwind geht dann eigentlich nicht mehr. Je nach Form des Kühlkörpers schaut das auch ziemlich cool aus.
So lässt sich die Temp. am Kühlkörper auch gut mit einem IR-Meter validieren. Die internen Werte würde ich mal als sehr dynamisch bewerten.

VG
 
Meiner Erfahrung nach wird das mit den E-Props nicht funktionieren da nicht genug "Fleisch" im Nabenbereich für die 4 Befestigungsbohrungen ist.
Fliege je einen Turnigy Rotomax 50cc und 80cc die mit Hacker A80 und A100 vergleichbar sind und da geht mit Elektrolatten nix.
 

steve

User
Hallo,
ok - da hat der Vorredner aber einen gewichtigen Einwand gebracht.

Auf der HP von Hacker ist eine Skizze des A80. Der Lochkreis für den Prop hat d: 30,00mm Ich gehe mal davon aus, dass der Prop mit M4 Schrauben befestigt wird.
Ich habe hier einige der aktuellen Fiala-Holz-E-Props liegen. Die 20´x 24´ hat ein 27,5mm breites Mittelteil, die 20´x 20´ hat dort 28mm.
Evtl. fallen die anderen Fialas auch so schlank aus. Optimal wären 26mm (30mm - 2 x 4mm/2)

Nun müssen beim E-Motor keine harten Schläge übertragen werden und in der Regel reicht es, wenn 1-2 Stifte (3-4mm) das Drehmoment von der Glocke auf den Prop übertragen, die Welle die Position des Props festlegt und eine relativ kleine Schraube (M4-6) den Prop nach vorne sichert.
Diese Stifte können 2 der 4 M4 Schrauben des Prop-Halters darstellen, sie können auch die Sicherung nach vorne übernehmen. Diese Schrauben greifen seitlich um den Prop herum. Der Prop wird nicht gebohrt.

Wer direkt aus der Verbrenner-Szene von einen 50ccm oder 100ccm auf E umsteigt, wird dabei die Hände über den Kopf zusammenschlagen und seine Kinder im Keller verstecken. Ich habe mir deshalb auch schon mit einen renommierten Motorenersteller eine Debatte geliefert, die leider etwas aus dem Ruder lief.

Faktisch ist es aber so, dass es ausreicht. Wenn man konsequenterweise den Stift sehr weit außen an der Glocke anbringt, was eigentlich klein Problem ist - wenn man nicht gerade so einen langen Prop-Halter vor der Glocke hat - dann braucht es noch weniger Kraft - da reicht dann auch ein 3mm Stift. Wenn man es geschickt umsetzt, kann man auf diese Weise vorne mindestens 100-200g drehendes Gewicht sparen - plus die Ersparnis beim Prop.

Ich werde mal meine Kamera suchen und von einem aktuellen Antrieb ein paar Pics hier einstellen. Da sieht man dann Konzept evtl. etwas besser.

VG
 

FamZim

User
Hallo

Man muß den Prop ja nicht mit 4 Schrauben anschrauben, da reichen wohl auch 2 in Längsrichtung des Props.

Gruß Aloys.
 
Hallo Andreas,
ein E-Prop wird eine deutliche Entlastung bringen. Diese Props haben einfach dünnere Blätter.

Bei meiner Byron-Pitts stand ich auch vor dem Problem: Wie die Kabel verbinden?

Die Kabinenhaube bietet sich an aber da hat man dann fast einen guten Meter Kabel drin - und dann noch diese dicken Kabel. Also wurde der Lipo über die Motorhaube eingebaut und angeschlossen. Zunächst, indem jedes Mal die ganze Haube abgebaut wurde . incl. Prop. - aktuell über den oberen Deckel der Motorhaube. Das ist für mich eigentlich der optimale Zugang. Damit ist es möglich, die Lipos ohne Klimmzüge und mit sehr kurzen Kabeln anzuschließen.

Wegen der Kühlöffnungen würde ich mir nicht so einen großen Kopf machen. Es geht im Grunde bei der Entlüftung auch immer darum, die zu kühlenden Elemente gegen die wärme Luft innerhalb der Motorhaube abzuschotten. Der Bereich wird zwar gut durchspült aber es kommt da alles zusammen - mal ganz abgesehen von der dunklen Farbe der Motorhaube - da sind bei Sonne schon mal 50° Starttemperatur garantiert - und alles gleichmäßig durch temperiert.

Eine gute Entlüftung ist allerdings sehr effektiv. Ich habe das mal bei einer Kelly F1 durchgespielt: http://steves-unlimited.chapso.de/reno-s290240.html
Da ist so eine Entlüftung umgesetzt worden und machte es möglich, dass der Steller die gewünschte Distanz durchlief - ohne die Entlüftung schaltete er ab.

Bei anderen Speedern habe ich auch schon mal die Rumpfwand soweit ausgespart, dass der Kühlkörper des Stellers dort hinein passte. Noch mehr Fahrtwind geht dann eigentlich nicht mehr. Je nach Form des Kühlkörpers schaut das auch ziemlich cool aus.
So lässt sich die Temp. am Kühlkörper auch gut mit einem IR-Meter validieren. Die internen Werte würde ich mal als sehr dynamisch bewerten.

VG

Hallo Steve,
hatte auch schon an eine Klappe in der Motorhaube gedacht, allerding war ich nicht mutig genug, das schöne Flammendesign zu zerschneiden ;-) An meiner P2 Prometheus habe ich das allerdings auch.
Poste doch mal ein Bild von deiner Byron Pitts.
Bei dem E-Prop in ich noch skeptisc, ob der mit seinen dünnen Blättern auch genug Leistung bringt. Na immerhin braucht ein E Motor ja keine Schwungmasse und daher auch keine dschweren Props, aber ich werde es mal ausprobieren.
Zunächst habe ich mal eine Rampe gebaut und den Luftstrom direkt auf den Regler geleitet, dann auch noch alle störenden Kabel so abgewinkelt, dass sie nicht mehr im Luftstrom stören. Den Ventilator habe ich auch entfernt. Werde beim nächsten Sonnenschein mal einen Testflug machen und hier berichten. Erhoffe mir fünf Grad weniger.
 
Meiner Erfahrung nach wird das mit den E-Props nicht funktionieren da nicht genug "Fleisch" im Nabenbereich für die 4 Befestigungsbohrungen ist.
Fliege je einen Turnigy Rotomax 50cc und 80cc die mit Hacker A80 und A100 vergleichbar sind und da geht mit Elektrolatten nix.

Da magst du im Allgemeinen richtig liegen. Allerdings gibt Mejzik ihre neue E-Latte in der Dimension 24x10 gerade für diese Motoren namentlich an. Die Latte wiegt nur 70 g, kostet aber knapp 100,- €!! Den passenden Kohle-Turbispinner hat Mejzlik ebenfalls im Programm. Dafür sollen aber nochmals 130 Euronen den Besitzer wechseln.
 
Hallo,
ok - da hat der Vorredner aber einen gewichtigen Einwand gebracht.

Auf der HP von Hacker ist eine Skizze des A80. Der Lochkreis für den Prop hat d: 30,00mm Ich gehe mal davon aus, dass der Prop mit M4 Schrauben befestigt wird.
Ich habe hier einige der aktuellen Fiala-Holz-E-Props liegen. Die 20´x 24´ hat ein 27,5mm breites Mittelteil, die 20´x 20´ hat dort 28mm.
Evtl. fallen die anderen Fialas auch so schlank aus. Optimal wären 26mm (30mm - 2 x 4mm/2)

Nun müssen beim E-Motor keine harten Schläge übertragen werden und in der Regel reicht es, wenn 1-2 Stifte (3-4mm) das Drehmoment von der Glocke auf den Prop übertragen, die Welle die Position des Props festlegt und eine relativ kleine Schraube (M4-6) den Prop nach vorne sichert.
Diese Stifte können 2 der 4 M4 Schrauben des Prop-Halters darstellen, sie können auch die Sicherung nach vorne übernehmen. Diese Schrauben greifen seitlich um den Prop herum. Der Prop wird nicht gebohrt.

Wer direkt aus der Verbrenner-Szene von einen 50ccm oder 100ccm auf E umsteigt, wird dabei die Hände über den Kopf zusammenschlagen und seine Kinder im Keller verstecken. Ich habe mir deshalb auch schon mit einen renommierten Motorenersteller eine Debatte geliefert, die leider etwas aus dem Ruder lief.

Faktisch ist es aber so, dass es ausreicht. Wenn man konsequenterweise den Stift sehr weit außen an der Glocke anbringt, was eigentlich klein Problem ist - wenn man nicht gerade so einen langen Prop-Halter vor der Glocke hat - dann braucht es noch weniger Kraft - da reicht dann auch ein 3mm Stift. Wenn man es geschickt umsetzt, kann man auf diese Weise vorne mindestens 100-200g drehendes Gewicht sparen - plus die Ersparnis beim Prop.

Ich werde mal meine Kamera suchen und von einem aktuellen Antrieb ein paar Pics hier einstellen. Da sieht man dann Konzept evtl. etwas besser.

VG

Interessanter Lösungsansatz Steve, bin auf ein Pic gespannt. Aber geht es nicht einfach auch mit einer Zentralschraube. Hacker hat glaube ich eine Umrüstung im Programm...
 
Meiner Erfahrung nach wird das mit den E-Props nicht funktionieren da nicht genug "Fleisch" im Nabenbereich für die 4 Befestigungsbohrungen ist.
Fliege je einen Turnigy Rotomax 50cc und 80cc die mit Hacker A80 und A100 vergleichbar sind und da geht mit Elektrolatten nix.

Ach ja, hatte ganz vergessen - Rotomaxx 50 hatte ich auch mal in einer 2m Edge. Mochte den Motor nicht sonderlich... aber er hat auf jedenfall nicht die Leistung eines A80-8. Ich habe noch einen AXI 5345-14HD, dem ich an 12S ebenfalls grenzwertige 4,5 kW abringe. Klingt schon manchmal so, als würde er aufgeben, aber bisher macht er das mit und ich würde sagen, damit liegt der etwa gleichauf mit dem Rotomaxx 50, wobei dieser ja nicht so hoch dreht sondern mehr übers Drehmoment liefert.
Den Rotomaxx 80 habe ich leider noch nicht gehabt, wollte ihn erst an 14S in der P3 Revolution einsetzen, bin aber dann doch auf den Hacker Antrieb gegangen, u.a. da 500g leichter. Der Hacker A80-8 liefert kurzzeitig etwa 7 kW (obwohl nur 5 kW angegeben sind) und ist damit nicht vergleichbar mit dem Rotomaxx 50. Am Rotomaxx 50 hatte ich mit einer Biela 22x12 bereits Probleme, der A80-8 dreht eine Biela Sport 24x10 mit bis zu 7300 Umin anstandslos durch.
Zu dem A100 kann ich auch nichts sagen. Hatte noch keinen. Alldings werden die A-Serie Motoren von Hacker mehr und mehr von den moderneren 24-poligen Q-Serie Motoren abgelöst.
 
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