Ein Schiffsmodell frei Schnauze........

....... oder doch eher Pfusch am Bau?

Der Wettbewerb an der Uni Rostock wirft seine Schatten voraus.

Mein "Schwergewicht" von 2018 hatte doch mehr Spannungen im Rumpf als zulässig und sollte einen Nachfolger bekommen.

Zeichnung für das neue Projekt war fertig und auch schon an zwei Mitbewerber übergeben.

Dann kam alles anders.

Ich griff meine Idee von 2015 wieder auf
=> Negativform für die Rumpfschale aus Litho Blech.

Aber mit anderen Abmessungen

Länge 46-47 cm
Breite 11 cm
Startgewicht etwa 275 g
Der Motor sollte nicht fest eingebaut werden und seitlich justierbar sein. Ich wollte auf Ruder und jegliche Trimmflächen verzichten.
Wie das Deck mal aussehen sollte wusste ich anfangs nicht. Klar war nur, ich baue eine Positiv Form dafür.

Ein Zeitschalter soll zum Einsatz kommen, da mein Modell beinahe unter dem Ölsperrschlauch als Begrenzung untertaucht hätte.

Da ich noch einen Rest Carbongewebe 160g/m² Köper hatte, sollte das mit eine Lage 49-er Glasgewebe verwendet werden.

Für die Negativ Form benötigte ich 4 Versuche, bis ich einigermassen zufrieden war. Das Blech machte zu viele Probleme beim Hindrücken in die gewünschte Form.

Beim Deck war es ähnlich. Nach 2 Fehlversuchen wurde der Dritte akzeptiert.



05-Modell 2.jpg

Für dieses Modell gibt es keine Zeichnung, Bauplan oder Skizze.





01- Einzelteile Antrieb.jpg


02-Antrieb komplett.jpg

Ich hatte im Kopf schon eine Lösung für die Antriebseinheit. Allein die Ausführung ohne Drehmaschine war mir noch nicht klar.
Neben der Justierung wollte ich absolute Achsflucht ohne Wellenversatz haben.

Der Zufall wollte es, dass ein Modellsegler sagte, dass er 3D Druck fertigen kann. Schnell ihm eine SKD Zeichnung (Was anderes als Wsketch 2.1 habe, beherrsche ich nicht) zugeschickt.
In der Post waren 2 Varianten
a) mein Entwurf
b) eine Abwandlung, die mir besser gefiel.

Insgesamt habe ich das Teil zu voluminös konzipiert.

unten die Kugel stammt von einer Schubstangenalenkung und rastet ich die im Boden angeklebte Gelenkpfanne. Oben ein Teil vom 2mm Spannschloss


04-Antrieb.jpg
Die Kursjustierung erfolgt durch seitliches Kippen der Antriebseinheit um ein Bodenlager im Rumpfboden. Damit es schün feinfülig erfolgen kann kommt ein M2 mm Spannschloss zum Einsatz


Falls es Fragen gibt, könnt Ihr sie gerne stellen.

Ulli
 
Mein Wunschgewicht habe ich nicht erreicht. Bevor ich alles kaputt tune, höre ich bei 281g Startgewicht auf mit schleifen und Kabel kürzen.
An meiner Zugkraftwaage zieht es etwa 200 g im Stand.

Ulli
 
Aller Aufwand hat sich gelohnt

Aller Aufwand hat sich gelohnt

http://www.paperboat.de/

Ergebnisse
Bilder

Die letzten Tage waren Stres und Angst pur.
Training war für den 23. angesetzt.
Dazu hatte ich mir eine Teststreckeauf dem Hof aufgeaut.
Startbreite 0,6 m
Zielbreite 1,1 m
Beckenlänge 12,8 m
Wassertiefe 10- max 21 cm
Vermutlich 3000 L Wasser verbraucht (das Folienbecken war undicht)
Von 48 Baterien Duracell Industrial hae ich keine mehr.
Vielleicht 80-100 Starts absolviert.

Am DI war so viel Wind, dass ich kein nachvollziehbares Ergebnis bekam. Das Boot fuhr Mehr oder Weniger an der linken oder rechten Wand entlang. Kam es in Wandnähe saugte es sich dort fest.

Ich war drauf und dran Stabilisierungsflossen anzubauen.

MI wieder das Becken gefüllt und erneut getestet. Jetzt wurde erkennbar, dass das Boot ganicht geradeaus läuft, sondern ein "S" fährt.
Etwa 4-5 m fährt es nach links. Geht langsam in die Geradeausfahrt um danach langsam und immer stärker nach Rechts zu faren.
Von Hand einen Vorhaltewinkel nach rechts zu justieren wurde zu ungenau. Also einen verstellbaren Anschlag gebastelt und so lange probiert, bis die S-Spur auf das Becken passte. Vorhaltewinkel nun etwa 5°.
Nachdem ich mehrere ähnliche Fahspuren hatte, justierte ich die Batterieposition, bis ich die längste Fahrsrecke mit 4 Sec. Motorlaufzeit erreichte.

Dann brach ich ab weil ich nichts kaputt optimieren wollte. Beser konnte es nict werden und die Batterien waren alle.

Ich rechnete mit einer Fahrzeit von 9,5 sec auf 25 m. Unter Berücksichtigung der Vorlaufstrecke für den fliegenden Start stellte ich zum Wettbewerb die Motorlaufzeit auf 11,5 sec. um sicher das Ziel zu überfahren.

Als ich die Zeit vom Testlauf auf der Wettbewerbsstrecke sah, spielte mein Nervenkostüm verrückt. "... gehts Ihnen wieder gut?" (meine Beine haben fast versagt).
Jetz war die Motorlaufzeit zu lang.
Ich habe aus Sicherheit nichts verstellt und lieber das Untergehen des Bootes an der Ölschlauchsperre am Bahnende riskiert. Also Batterien wíeder ausgebaut und bis zum Wertungslauf in den Achselhöhlen auf Temperatur gehalten.
Mit ener Zeit von 9,5-9,8 sec. hatte ich gerechnet. Unter 9,5 sec. gehofft aber nie gedacht die 9 sec. zu knacken. Ich vermute hier haben die besseren Batterieen des Veranstalters (wie schon 2018 geschehen) das Glück zu menen Gunsten gewendet.

Nun ist Aufräume angesagt.

Ulli.
(mal sehen, ob ich Bilder und Videos rein stelle, falls gewünscht)
 
Black Brain III
"Die gelieferten Batterin sind deutlich schlechter als meine Alten. Der Motor läuft nicht gut."

"Zeig mal her." Wie befürchtet fandich eine Zelle falsch eingebaut" => Dritter Platz danach

Bei einem anderen rel. schnellen Modell sah ich, dass es nicht gradeaus fuhr und kein Ruder hatte. Im Koffer hatt ich noch die linke Stabiliserungsflose vom "Holzwurm" 2018.
Grob verbogen. Es war zu viel. Er durfte noch einen Test fahren und dann fuhr es deutlich besser geradeaus. Aber zu langsam.
 
sehr gut

sehr gut

moin Ulrich,

Toller Beitrag!
Spannende Sache Das, ich denke auch, das der Geradeauslauf das entscheidende ist bei dieser Art von Wettbewerb.

Wie haben sich den die 3D geduckten Boote geschlagen und wie das Modell mit den Foils?

Gruß Felix
 
moin Ulrich,

Toller Beitrag!
Spannende Sache Das, ich denke auch, das der Geradeauslauf das entscheidende ist bei dieser Art von Wettbewerb.........
Ja, Geradeauslauf war mein Wunsch. de bekam ich nicht hin. Heute bin ich der Aufassung, dass die Batterien bei Abgabe von Strom erst mit einem höheren Innenwiderstand arbeiten, der mit der Zeit geringer wird.

Ich beobachtete beim Training zu Hause, dass das Boot immer eine S-Kurve fährt.

Vorweg
ich habe mir 2018 einen kleinen Strömungskanal gebaut. Geeignet für Modelle bis 15 cm Breite und WL Länge max 50 cm.
Darin überprüfe ich den Gewichtstrimm. Zum Drehmomentausgleich kann ich die Batterien seitlich verschiebbar lagern, bis es unter Last Waagerecht liegt. Im Ruhezustand krängt es deutlich nach links.

Nun meine Erklärung für die S-Kurve
1.
Das Modell verlässt die Startvorrichtung und fährt mit Linkskrängung die ersten 4-6 Meter => Linkskurve
2.
Die Batterieen geben einen höheren Strom ab Das Modell liegt fast horizontal. => Geradeaus Lauf
3.
Der Strom steigt weiter. Das Modell liegt jetzt Waagerecht. Nun wirkt meine Trimmung des Modells auf Rechtskurve => Fahrt nach Rechts

Sollten meine Überlegungen zutreffen, kann die Ursache nur in den Batterieeigenschaften liegen. Dann müsste ich 20019 testen, ob es sinnvoll ist, das Modell erst 4-5 Sec. im Stand laufen zu lassen. Dann ist zu prüfen, was erolgreicher ist.

Längere Wegstrecke durch S-Kurve mit voller Energiekapazität
oder
Kürzere Wegstrecke durch Geradeauslauf bei geringerer Geschwindigkeit infolge geringerer Energiekapazität.
(Bei einer Fahrzeit unter 10 sec. ist die kleinste gemessene Wegstrecke weniger als 2,5 mm)

2019 hatte ich mich auf Blitzstart eingestellt
- Modell in der Startvorrichtung ausrichten
- etwas warten, bis sich die Wellen beruhigt haben
- Mittels Spannungsimpuls den elektronischen Zeitschalter starten
- mit den ersten Propellerumdrehungen löst sich das Modell von der Startvorrichtung und geht auf Fahrt

Alle Anderen starten so:
- Modell einschalten
- Modell ins Wasser setzen
- Ziel anpeilen
- Richtung korrigieren
- Modell los lassen

Der Motor läuft bereits vor dem Start 5-15 sec.

Ich vermute einige Modelle waren am Wettbewerb das erste mal im Wasser (Eins kenterte nach Motorlauf sofort)
NurWenige kannten das Fahrverhalten ihrer Modelle



................Wie haben sich den die 3D geduckten Boote geschlagen und wie das Modell mit den Foils?

Gruß Felix

Das Siegerboot 2017 war ein 3 D Druck mit 14 Kammern und etwa 350 g Gewicht Protuberanz
2018 erreichte sein Aquaplaning das Ziel nicht.

Ansonsten Ergebnisse 2019


Der Zisch hatte ich das Geschwindigkeitspotential nicht zugetraut

Die Schrottrocket habe ich mir genauer angesehen. Ein offensichtlich ECO Rennboot, das nach Auskunft des Skippers gekürzt und schmaler gemacht wurde.
Mich stört der zerklüftetete Unterboden durch Längs- und Querstufen.


Foils 2019
In der Hand hatte ich die Hugin
Ich vermute, dass der Skipper noch erfahrungen sammelt.
Für meinen Geschmack:
> Die Flächenverteilung passt nicht zur Lastverteilung
> Die Foils waren mir
- zu schmal
- zu dick
- zu rauh

Ich habe mich gedanklich von Foils verabschiedet

Der kurze Antriebsstrang
Wenn mehr Luft unter den Rumpf kommt erwarte ich, dass der Propeller Luft saugt und ineffizient wird.

Etwas ähnlich sehe ich es mit meinem Wunsch eines Outriggers.
Propellerform und Drehzahl sollten für einen halbgetauchten Prop nicht geeignet sein.
Wenn, dann müsste das Modell mittels Katapultstart auf Geschwindigkeit gebracht werden, damit der Prop sofort halbgetaucht arbeitet. Ob ich mit so einer Vorrichtung durch komme, das bezweifle ich. Rechtlich wäre es zulässig. Aber der übergebene mechanische Energieimpuls???

Die Speed 2019 und die Poseidon stammen (in etwas abgewandelter Form) aus meiner Feder und sollten auch mein 2019-er Projekt sein. Aber aus 0,6 mm Sperrholz. Dann meine Umentscheidung den vorhandenen Carbon Rest zu verarbeiten.

Für 2020 könnte ich mir vorstellen mit den Formen meiner "Νίκη" ein Modell aus 3*49g/m² Glasgewebe zu fertigen. Mein 160-er Carbongewebe ist zu locker gewebt (es ist eigentlich ein 200-er Gewebe das größere Fadenabstände hat) und dadurch zu viel Harz auf nimmt.

Neben dem (selbst verschuldeten) Stress hat mir das Projekt 2019 viel Freude bereitet.


Ulli
P.S.
Mal sehen, ob ich noch ein Video von meinen Tests einstellen kann
 
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