GFK Flaechen nass schleifen

Hallo,
Ich war vor kurzem bei einem Bauservice.
Da wurde eine Fläche von einer ASH(Paritech) nass geschliffen und poliert.
Warum wird das gemacht? Ich bin davon ausgegangen, dass bei so einem Bausatz die Oberfläche schon fertig ist.
Gruß
Paul
 

shoggun

User gesperrt
Frag doch bei diesem „Bauservice“ mal nach was es kosten würde das Modell mit Dreck zu verschmieren und danach wieder zu putzen? :rolleyes:
 

Don

User
Oberfläche fertig versus nass schleifen

Oberfläche fertig versus nass schleifen

Hallo Paul,

nicht jedes Modell, dass aus der Form kommt hat auch eine perfekte Oberfläche. Wenn du dir den Auslieferzustand
von Modellen ansiehst, sieht man häufig in der Oberfläche leichte Gewebeabzeichnungen zum Teil auch Holmabzeichnungen.
Dies ist häufig der Fall wenn mit nicht so feinem CFK-Gewebe (ab 160gr.) direkt als erste Lage in der Form gearbeitet wird.
Die leichten Gewebeabzeichnungen lassen sich oftmal mit viel Liebe und nass schleifen dann aus der Fläche
entfernen - ein mühsamer Job!
Die Qualität von Paritech Flächen kann ich nicht beurteilen, da ich kein Modell von Paritech habe. Aus Erfahrung
kenne ich dies sehr oft bei Modell aus Asien, die häufig in CFK oder doppel-CFK angeboten werden - jedes zweite
bis dritte Modell erfordert hier Nacharbeit.

Gruß
Der_DON
 
Moin moin
auch ich habe das hier gelesen, weil ich gerne immer etwas dazu lernen möchte, "Mann" weiß ja nie wofür ich das noch mal gebrauchen kann.
@ Don, danke für Deine Erläuterung zu dieser gestellten frage.
ansonsten einfach mal den SABBEL halten.

mfg
 
Bei den manntragenden ist es üblich auch neue Maschinen für den Wettbewerbseinsatz komplett zu schleifen, lackieren, schleifen, polieren.
 
Bei den manntragenden ist es üblich auch neue Maschinen für den Wettbewerbseinsatz komplett zu schleifen, lackieren, schleifen, polieren.

Das hat nichts mir dem späteren Einsatz zu tun, das sogenannte Finish wird immer gemacht. Während meiner Ausbildung damals habe ich diese Station natürlich auch mal durchlaufen müssen, meins war es nicht, gab immer heftigen Muskelkater :D. In die Negativformen kommt hier "Schwabbellack", meist UP-Vorgelat / Gelcoat. Die Bauteile fallen aber auch nie so hochglänzend aus der Form wie das bei uns Modellfliegern meist der Fall ist. Dementsprechend beschränkt sich das Finish bei uns oft auf das Polieren.

Siehe hier ab 3:50min https://www.youtube.com/watch?v=I_atJwXxcrU

Gruß Christian
 

ztrewq

User
Evtl. war die Fläche auch defekt und wurde repariert.
Mein Paritech Albatros war jedenfalls qualitativ top.
Kein Nachpolieren notwendig.

Gruss Bodo
 
Politur

Politur

Hallo,


habe auch schon mehrere Flieger von Paritech gehabt und habe sie teils noch: Perkoz, Nimbus, Duo Discus, Bussard und Phyllix und war immer sehr zufrieden mit der Qualität und der Oberfläche.
Poliere diese aber auch gern einmal ordentlich nach, damit dann der Glanz so richtig richtig rauskommt - war aber nie ein "Muss".

@warbirdflyer: Ich frage mich nur, warum Du den Bauservice, wenn Du schon einmal da warst, nicht selbst gefragt hast - beobachten und dann hier im Forum kommunizieren bringt dann schnell die Steine- und Dreckwerfer aufs Tableau - und die braucht wirklich keiner ...

Daher: Wer , Wie , Was .. wieso weshalb warum .. wer nicht fragt....

Gruß Jo
 
Hallo
Kein Hersteller, wirklich keiner! wird sich damit zufrieden geben, einmal entformte serielle Bauteile regulär durch Schliff und Lack nachzuarbeiten. Nahtkaschierung ausgenommen. Ist die Oberfläche nicht formfallend ohne schleifen akzeptabel, dann würde erstmal die Form gerichtet. Also bleiben vernünftigerweise folgende Gründe:
1. Spezialfarbwunsch, den man nicht per imc o.ä. in die Form einbringen kann.
2. Reparatur
3. Nachträgliches aufarbeiten vergilbter UP-vorgelate bzw. Überdecken mit lichtechten Lacken, bevor das passiert.
Grüße!
 
Mit Naßschliff und Polierpaste bekommt man eine wirklich spiegelglatte
Oberfläche (und Tiefe), die der Lack alleine so i. d. R. nicht abliefern kann. Da sieht
z. B. Bügelfolie ziemlich stumpf gegen aus. Mal ausprobieren...;)

SK60_YT.jpg
 

steve

User
Hallo,
stimme Alemao voll zu. Das Ergebnis stellt Folie und auch Form deutlich in den Schatten. Ich bin auch schon einige Male kritisiert worden, dass mein Modell auf keinen Fall in Sandwichbauweise entstanden sein kann - dass muss einfach aus einer Form kommen - kann unmöglich so glänzen - ist aber so!

Ist aber auch Arbeit und eine gewisse Fertigkeit sollte auch bestehen. Früher wurde auch Auto noch nach dem lackieren poliert. Das wird heut kaum noch gemacht aber wenn, ist der Lack einfach unbeschreiblich schön.

VG
 
Hi Steve, ja richtig, das Bild oben ist natürlich auch ein Holzbau, mit Nylon
belegt, Silk/Dope. Ich starte die Nachbearbeitung mit 800er oder 1000er Papier und gehe dann
auf 2000/2500er. Der Unterschied (und auch die Arbeitsgeschwindigkeit) hängt dann IMO
sehr von der Polierpaste ab. Nach etlichen Versuchen verwende ich heute ein
englisches Produkt und werde auch niemals mehr etwas anderes einsetzen:

G3_1.JPG
 
Es kann sich auch um Kapillarharz handeln, das beim Verkleben der Flächen zwischen Form und Bauteil geflossen ist.
Das passiert, wenn man beim Abstechen der Formhälften das Bauteil etwas entformt.
Das fällt meistens gar nicht auf, erst wenn der Flieger mal einige Zeit in der Sonne stand verfärbt sich das Harz auf der Lackoberfläche und wird so sichtbar.

Gruß Markus
 

Space

User
Ich starte die Nachbearbeitung mit 800er oder 1000er Papier und gehe dann
auf 2000/2500er. Der Unterschied (und auch die Arbeitsgeschwindigkeit) hängt dann IMO
sehr von der Polierpaste ab.

Verwendest du eine Poliermaschine oder Muskelkraft beim polieren?

Mikrofaser, Fell, Schaumstoff oder Baumwoll-Shirt. Habe fast alles durchprobiert und bin noch nicht "glücklich". Und mit welchem Textil/Material polierst du?
 

steve

User
Hallo Thomas,
die Frage ging zwar nicht an mich aber mal zur Orientierung/Sammlung der Methoden:

Die Flächen werden von Hand nass geschliffen. Ich sollte es mal mit einer Maschine probieren aber das ist wirklich noch Handarbeit. Immer wieder mit viel Wasser die Schleifreste aus dem Papier spülen, die Flächen abwischen.

Um den Druck gleichmäßig auf die Fläche zu bringen, lege ich das Schleifpapier auf sehr harten Schaum (aus PC-Verpackungen) Polystyrol geht auch. Hier gilt auch wieder: Anfangs hartes Material zur Druckverteilung, an der Nase z.B. mit Radius, später dann immer weicher werden, weniger Druck ausüben.

Bei der Politur nutze ich verschiedene Maschinen. Dabei wird entweder die Poliermaschine fixiert und das Teil mit der Hand entlanggeführt oder aber die Fläche wird fixiert und dann einen Maschine mit der Hand geführt.

Für Politur und Wachs gibt es verschieden Pads. Die werden auch nicht verwechselt. Teilweise nehme ich für jede Farbe einen anderen Pad. Wenn erst mal etwas Rot in eine weiße Fläche einmassiert ist, bekommt man es nur schwer wieder raus.

Die Maschinen sollten eine Drehzahlregelung haben. Die fixierte Maschine hat am besten einen Fußschalter. Meine drehen sehr langsam hoch.

Immer wieder etwas Wasser auf die Schleiffläche geben. Das in der Emulsion enthaltene Wasser ist meist schneller weg, als die Schleifmasse.

Grundsätzlich nimmt die Schleifgeschwindigkeit/Drehzahl in den verschiedenen Arbeitsschritten zu und der Druck auf das Werkstück ab.

Immer wieder mal alles reinigen und den Fortschritt überprüfen - was weg ist, das ist weg.

Bei Handpolitur verwende ich Baumwolltücher. Die Pads für den groben Schliff sind aus Schaum, für den letzten Schliff dann aus so einem Faserverbund - schaut bei mir aus, wie so ein xxl-Pelzkragen aus Schafswolle.

VG
 
Hi Thomas, ich verwende Baumwolltuch, altes Geschirrhandtuch o. ä.
und poliere mit der Hand, was zügig geht. Maschieneneinsatz macht bei solchen
lütten Werkstücken meist wenig Sinn, bzw. wird die falsche Paste verwendet.
Nachpolitur erfolgt mit Hartwachs, Yacht-Politur z. B. geht gut.

Allerdings - das muß ich nochmal deutlichst sagen! - macht die Paste hier den ganz
entscheidenden Unterscheid aus. Alles, was ich vor der 'Farecla' probierte
war "Krampf".

Den Tipp bekam ich BTW von einem Lackierer. Der drückte mir so eine Tube mit einem
Rest drin in die Hand und sagte: "Nimm dies. Und vergiss alles andere." Das gebe ich
jetzt mal so weiter. ;)
 
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