70er 80er Jahre Retro-Segler

rubberduck

User gesperrt
Hi Leute,
ich würde gerne mal etwas anregen ...
Einen Thread zum Thema "70er 80er Jahre Retro-Segler"

eigentlich zu dem "wie alles einmal begann" ...

Viele von Euch haben irgendwie in den 70ern, 80ern mit dem RC-Flug begonnen (einige noch lebende sogar früher).

Was so langsam vom Markt und aus den Köpfen verschwindet, sind genau diese Modelle, die damals schon gut flogen und es trotz all der F3J-Diskussion immer noch tuen.

Wo gibt es noch Pläne, wer hat noch was, usw ....

(Rein theoretisch lassen sich auch heute noch Balsasegler bauen ... grins) und sogar fliegen

gruesse
juergen aus bonn
 
Hallo

Da ich erst in den 90zigern das Modellfliegen angefangen habe, weiß ich nicht was Retro_Segler sind...
Kannst du mal ein Bild reinstellen?

Danke
MfG
Benjamin
 
"Viele von Euch haben irgendwie in den 70ern, 80ern mit dem RC-Flug begonnen (einige noch lebende sogar früher)"

Nun ja, rubberduck,

nachdem ich zu dieser "seltenen Kategorie" gehöre, möchte ich ein zaghaftes Lebenszeichen von mir geben.

Nach zaghaften Versuchen mit der Graupner-Selbstbau-Röhren(!)-Anlage TIPPY als Schüler in den späten 50ern "des letzten Jahrhunderts" (es hat das Geld gefehlt für den dauernden Neukauf von Heiz- und Anodenbatterien), war die Graupner BELLAPHON 3-Kanal für mich die erste Anlage, die (einigermaßen) sicher gearbeitet hat.

Zu Deiner Frage: Meines Erachtens gehört der ersten Ausgabe von MODELL Anfang der 60er der Verdienst, einen relativ einfachen und erfolgversprechenden, ersten Zugang zum RC-Fliegen zu beschreiben: H. D. Heck schlug vor, die Tragflächen und das Höhenleitwerk eines A2-Seglers mit einem selbstgebauten (Kasten-)Rumpf (bei Beibehaltung der Original-Rumpflängenmaße) zu kombinieren.

Ich habe das mit einem MONSUN (Graupner, ca. 175 cm Spw.) erfolgreich getan. Der Plan dürfte in der Antikszene erhältlich sein.

Später waren KESTREL (WIK), ZUGVOGEL (robbe oder Hegi?) und vor allem auch der Ur-ALPHA von Multiplex bei uns die Renner, neben den hervorragenden (reinen Holz-) Eigenkonstruktionen L-Spatz (2,7 m) und K-8 (3 m) vom heute ebenfalls noch in der Scaleszene aktiven Arnold Hofmann.

Ich bin heute allerdings noch jung genug, um mich an den modernen Seglern zu erfreuen ;))))))

Gruß
H. Eberbach
 

Rsal

User
Jaja, die 70er / 80er hatten es in sich. Da war ich weiss Gott wie stolz, eine Robbe 4 Kanal Anlage (4 Servo)mein eigen zu nennen. Der Preis war heiss: günstigstes Angebot so um die CHF 1500.- mit 4 Servo der normalen Klasse.Wenn ich an heute denke mit all den Compi-möglichkeiten im Sender, war das absolutes Urgestein. wer erinnert sich noch an die legendären "Frey-Steuerungen" aus Romanshorn? (Schweiz)Damals offene Sticks war der Renner. Alpha von MPX, Cirrus von Graupner mit Elasto-Plaste-Rumpf mehrteilig zum zusammenklebn, war der absolute Grossegler. Ich flog damals noch den Amigo II. Den gibt es ja noch heute in neuen Kontstruktionen. So könnte man weitererzählen. Ich lass mal die anderen auch ran tum plaudern.
 
Die 70er haben es auch heute noch in sich : Cirrus Bei allem Respekt für die "gute, alte Zeit" - ich kann´s nicht nachvollziehen. :eek:

Gruß,
Peter

[ 16. November 2004, 12:41: Beitrag editiert von: Peter Dörscheln ]
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

Retro-Segler? Nette Bezeichnung, aber so lange ist das doch gar nicht her ;) Wenn es Autos wären, dann sind es gerade mal "Youngtimer".

Na, auf alle Fälle sind Segler und 70 bis 80er Jahre eng mit Carrera Modellen verbunden. Wer erinnert sich nicht an die Modelle wie "Favorit", "SB 10" und "Draco" um nur wenige zu nennen. Als "unklebbar" sind die Rümpfe in die Geschichte eingegangen. "Ferran" hieß dieser Kunststoff, der mit keinem damals bekannten Klebstoff vernünftig zu kleben war. Als Abhilfe habe ich mit dem Lötkolben kleine Risse verschmolzen.

Insider hatten Ende der 70er auch schon erste Voll-GfK Modelle. Mit dem heißen Draht geschnittene Rohacell-Flächen, Kiefernholm oben und unten, darauf Papierbespannung mit Epoxi-Harz und Epoxi-Rümpfe die von innen mit einem Schlauch aufgeblasen wurden um überschüssiges Harz herauszupressen. Leitwerke selbstredend auch in gleicher Bauweise. "Olymp" oder auch "Lo" wurden die Konstruktionen von Martin Czechkowitsch genannt. Manches Modell von damals fliegt heute noch.

Auch die vielen Baupläne von Georg Friedrich sollen an der Stelle nicht verschwiegen werden. Man konnte damals noch mit Holz und Leim bauen. Heute unvorstellbar - ohne Sekundenkleber ;)

Tja, es war eine wilde Entwicklungszeit, das hat aber bis heute nicht nachgelassen. Vielleicht ist deshalb unser Hobby so spannend. :)
 

Rsal

User
Hallo Peter

und wie Du doch recht hast. Da komm ich aus dem staunen nicht mehr raus. :eek: :eek:
über 300 Euronen wollen die bei Ebay für die Kiste (Cirrus) bezahlen. Da gibt es ja Voll-GFK ....!!!!!!

:p

Claus: Ja Ferran war dazumal das Wunderding. Ich hatte den Draco mit VLW. Ich vergesse nie mehr, beim erstflug am hang ging es schön in der thermik hoch. Als ich dann den "Schwerpunktflug " machen wollte, kamm dieses ding nie mehr in eine normale Flugbahn. Unterschneiden ohne ende bis zum Einschlag. aber der Rumpf war nur gestaucht. Konnte mittels Föhn gerade gebogen werden. :D :D flächen mussten halt neue ran. und weiter gings mit der Kiste. :) Flicken, fliegen, flicken fliegen.....
 
Mein Vater fliegt fast nur youngtimer! Wir haben in unserem Hangar z.B. die Gazelle von Beineke: Wiegt 4 kg und geht bei entsprechender Witterung ab wie ne Rakete!
leider gibt es dei gazelle nicht mehr, trotzdem lohnt es sich , zum Thema Retro-Modelle bei Beineke vorbeizuschauen : Die Schwalbe oder der Shadow ( auch bei uns im Hanagar) sind doch von der konstruktion auch schon etwas älter ;)
www.rconline.net/beineke/ ( Hört, hört! Man geht mit der Zeit!)

Im Übrigen freue ich mich, auch als jemand der das fliegen erst in den 90ern erlernt hat, endlich mal zur Sprache kommt. Insbesondere in der Reperaturfreundlichkeit( wie ich aus eigener erfahrung weiß) haben die retro modelle sogar deutliche vorteile gegenüber den CFK/CFK Fliegern. Auch die Flugleistungen sind doch auch noch recht ansehnlich, wenn es einem nicht immer um das letzt Bisschen an Leistung geht :D

[ 16. November 2004, 17:06: Beitrag editiert von: dr.speed ]
 

rubberduck

User gesperrt
Dem ist voll krass, bei 300 Euronen muss dem baukasten aus gold sein, dafür kannste schon gut und gerne 3 perlen durchfüttern ...

Mal im Ernst ;)

Soweit muss man es mit dem Kult ja auch nicht treiben, O.K. nen Cirrus für 30 Euro würd ich vielleicht noch mal für Spass ans Seil hängen.

Keine Frage: die Teile flogen recht gut. Man denke nur mal an den MPX alpha.

Allerdings haben die in USA in Balsa weitergebaut, mit jeder Menge Hirnschmalz (ich rede hier von Seglern und nicht von Politik). England hatte auch ne ganze Zeit heisse Konstruktionen, als Erfinder der F3J. Sogar bis 5 Meter (puuh) in Balsa ...

juergen, bonn

Original erstellt von René Salina:
und wie Du doch recht hast. Da komm ich aus dem staunen nicht mehr raus. :eek: :eek:
über 300 Euronen wollen die bei Ebay für die Kiste (Cirrus) bezahlen. Da gibt es ja Voll-GFK ....!!!!!!
 

Rsal

User
Manfred: Au, guter link. Ich hab schon lange meine grauen Hirnzellen zermartert, wie denn ein Segler von Robbe hiess, den ich doch so lange Zeit geflogen bin. Mit dem hatte ich die tollsten Flugerlebnisse. So z.B. auf dem Rücken einer Kuh gelandet(Hangflug) mangels "Können". :D
MARABU hiess zu jener Zeit dieser "Vogel". Dein Link hat meinen Hirnzellen nachgeholfen. Dankeschön.
;)
 

rubberduck

User gesperrt
Wer kennt ihn nicht? :D ;) :)

Amigo II bauen, starten, fliegen, fliegen lernen ... klappt sogar heute noch.

http://www.rc-network.de/upload/1100769678.jpg

(Rein theoretisch lassen sich auch heute noch Balsasegler bauen ... grins) und sogar fliegen

gruesse
juergen aus bonn

[ 18. November 2004, 10:25: Beitrag editiert von: rubberduck ]
 

Rsal

User
hi jürgen aus bonn: ja der Amigo. War mein erster. Ohne RC. 1 Jahr gebaut. Erstflug am Hang, ohne RC. Dachte, der fliegt sowieso nur ein par Meter weit und dann ist Sense. Weit gefehlt. der ging schnurgeradeaus, bis ich ihn fast nicht mehr sah. Auf einmal wurde dieses Pünktchen wieder grösser und grösser. Ca. 50m vor mir sanft gelandet. Au war das ein Glücksgefühl. sofort eine Robbe 4Kanal Steuerung gekauft und eingebaut. Von da an ging die Flickerei los. 30 Sekunden fliegen, päng. flicken. 1 Minute fliegen, päng flicken. usw. Ich musste mir alles selber beibringen. War sehr mühsam. Aber man hat ja nie aufgegeben. bis es einigermassen erfolgreich war. Dann folgte der Marabu von robbe. siehe vorhergehendes Posting.
 

MTT

User
Ja, der Amigo....
Wieviele Leute habe wohl auf dem Ding das Fliegen gelernt ?

Mein Vater und ich haben Ende der 60er, Anfang 70er angefangen, mit einem Graupner HS91 Clou.
Mit dem waren wir aber etwas ueberfordert, nach dem wir den zweiten in einen Bausatz zurueckverwandelt hatten, haben wir uns einen Amigo gebaut, nd mit dem haben wir dann das Fliegen gelernt.

Apropos Graupner Clou : War kuerzlich einer hier bei eBay : EBay Clou
Hatte aus Nostalgie schon mit dem Gedanken gespielt mitzubieten, aber das wurde mir dann zu teuer...
 
So ein Mist,

an diesem Therad merkt man erst wie alt man schon geworden ist ;)
Nun - meine erste Fernsteuerung war gelb und hatte sogar schon 12 Kanäle, AM und die erste mit 35 Mhz; meine Güte war ich stolz auf diese Graupner Anlage. Geflogen bin ich mit Hi-Fly, wovon noch heute Reste bei mir lagern :D Auf der Alb war der erste Thermikflug am Himmelberg ein Hochgefühl bis ich merkte das man den Flieger auch wieder runter bekommen muß :eek:
Nun seit damals ist ein Teil meiner Modellbauliebe für die Holzflieger reserviert. Und wenn gar nichts geht, mit dem EON geht in Rentner Manier (bin ich vielleicht auch bald) immer noch was. Übrigens ein Pladoyer für die Modellbaupläne die man beim Verlag von FMT (ich glaube VTH-Verlag) erhält - es lohnt sich das Stöbern ! Viele Modelle der 70-er und 80-er Jahre sind dort zu finden.

Grüße

Konrad
 
Hallo Leute,

den MPX alpha flieg ich heute noch gerne..

1100814037.jpg


Happy landings,

Michael
 

MTT

User
(2 Flächenpaare!! ca. 220 bzw. knapp über (?) 300 cm SpW) gebaut, wochenlang & abendfüllend!
Der Clou konnte in 2 verschiedenen versionen gebaut werden : 2400mm Spw. fuer Thermik, und 1900mm Spw. fuer Hangflug ( laut Graupner)
Wir haben natuerlich die groessere version gebaut.
Als Anlage hatten wir damals eine Graupner/Grundig "variophon" tipp-anlage, mit 4 Kanaelen ( nach der Graupner -Zaehlweise waren es 8... :D ), Servos, bzw. Rudermaschinen, wie sie damals hiessen, waren die "Bellamatic's".

Fuer den ersten Clou hatten wir auch einen Motoraufsatz, und nach dem Motto "viel hilft viel" hat mein Vater dann den naechstgroesseren Cox-Motor anstatt des empfohlenen eingebaut, ohne Sturz !
Kam der Tag des Erstflugs, Anlage an, alles gecheckt, alles OK, also den Miefquirl angeschmissen, und ab damit !
Naja, die uberschuessige Motorleistung und den fehlenden Sturz hat der Clou dann in eine Reihe von Loopings umgesetzt, und das HR war nicht in der Lage, dem entgegenzuwirken.... :D :D
Und Motor abstellen war ja auch nicht.....
Irgendwann hatten die Flaechen dann genug von dem Bloedsinn, und so wurde der erste Clou in einen Bausatz zurueckverwandelt...

[ 19. November 2004, 02:56: Beitrag editiert von: MTT ]
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

ich muss hier mal ein paar Sachen gerade rücken ;) :

Die alten Segler sind keine Retro-Segler, sondern schlicht Modelle aus einer anderen Zeit, meinethalben Young- oder Oldtimer... ;)

Ein Retro-Segler wäre ein neu entworfenes Modell, dass sich im Design an den Designs von (ziemlich viel) früher orientiert.

Dann: Mit Sekundenkleber habe ich (und viele andere auch) Mitte/Ende der 70er auch schon geklebt, da gab es auch schon Bügelfolie.

Weißleim und Papierbespannung war damals zwar noch aktuell, aber es ging auch schon anders.

Soviel dazu.

Ca. 1974 habe ich einen Graupner Beginner gebaut. Mein Vater hatte gefordert, dass ich einen Segler mit Kastenrumpf und Rippenflächen in Papierbespannung als Freiflieger erfolgreich in die Luft bringen sollte.

Als der Beginner dann beim x-ten Flug davon flog, war der Beweis erbracht. Die Belohnung war gelb, von Graupner, hatte 4 Kanäle im 27 MHz-Band - und war eine Katastrophe. Jedenfalls für mich. Denn den danach gebauten Amigo II habe ich damit x-mal geerdet - wegen Störungen (bestimmt auch manchmal zwischen den Ohren!).

Es folgten: die erste richtige 35MHz-Fernsteuerung in schwarz von Graupner, MPX Filius, Graupner Cirrus und Cumulus, Carrera Draco, MPX Scirocco.

Abgestürzt sind sie alle früher oder später! Meistens früher. :D Und am Ende der 70er hatte ich vor lauter Frust keine Lust mehr und habe alles eingemottet. Es war katastrophal (allein und ohne Verein).

Erst 15 Jahre später habe ich wieder angefangen, um mir zu beweisen, dass ich doch Modelle fliegen kann und den berühmten Stein von der Seele zu rollen, der die ganzen Jahre darauf lag...

Heute bin ich froh über modernes RC-Equipment, moderne Modelle, modernes Zubehör, etc. :)

Über die alten Zeiten zu reden ist zwar jetzt ganz lustig, aber damals bin ich schier an allem verzweifelt. :(

Jetzt geht es mir in dieser Beziehung richtig gut!

Und ich hoffe, dass das auch so bleibt... :) :) :)

[ 19. November 2004, 11:18: Beitrag editiert von: bie ]
 
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