F3J Modell mit Gummiseil starten

Der Flitschenstart wird doch nur gemacht wenn nicht genügend Platz vorhanden ist oder nur wenige Meter Startüberhöhung benötigt wird bzw. das Modell zu schwer zum Werfern ist.

Gehen wir mal vom extremsten Fall aus. 10m Gummi und kein Seil.
Eingehängt am Hochstarthaken. Spannen, loslassen. Durch die Lage des Hakens wird sich das Modell nach dem Start stark aufbäumen – eben hochstarttypisch.
Das Modell steigt nun schnell auf Höhe und müsste nun ausklinken. Der Gummi steht aber noch stark unter Spannung und zieht das Modell wieder runter. Wenn’s dumm geht kann es dabei zum Strömungsabriss kommen. Beim F3B-Windenstart ist kurz vor dem Ausklinken auch eine sehr große Spannung im Seil. So um die 50-60kg. Hier wird aber bewusst das Modell nach unten gesteuert und die Spannung in Fahrt umgesetzt. Anschließend nach oben gezogen.

Wenn nun der Haken weit vorne ist geht das Modell flacher und die Spannung im Gummi wird in Fahrt umgesetzt. Ein Aufbäumen ist nicht möglich.

Bei längerem Seil kann der Haken weiter hinten sein, ist dann aber kein Flitschenstart mehr.

Für den Erstflug habe ich zusätzlich einen Haken weiter vorne angebracht damit nichts schief geht. Das Modelll steigt dennoch ähnlich wie im Hochstart nach oben, nur nicht ganz so steil
1105904934.JPG
 
Hi,

fliege seit 2 Monaten mit dem EMC Bungee Rubber (12,8 mm) mit 7,35 m Gummi und 3 m Seil.

Anfangs mit NyxF3F (2,5kg) und Elli2 (2,2kg) am normalen Hochstarthaken gestartet und hab nach dem Loslassen immer ein starkes, kurzes Aufbäumen bemerkt, so wie ein Highspeed-Stall, hat mir nicht so optimal ausgesehen. Bei schwach gebauten Modelle gibt das vielleicht Probleme?

Ich hab daher beim Nyx auf einen schraubbaren Nasenhaken umgerüstet, genau wie am Foto von Robert ganz oben, 5 cm hinter der Nase. Bei der Elli wollte ich keine Löcher bohren und machte mir eine Hakenverlängerung mit Schnur und Tesafixierung, siehe Bild. Die Schnur wird am normalen Hochstarthaken eingehängt und der rote Haken stark gespannt mit Klebeband fixiert.

hookext.jpg


Jetzt gelingen die Starts absolut perfekt, indem ich parallel in 2 m Höhe beschleunige und dann erst steil nach oben ziehe. Mit einem GPS hab ich bei Windstille ca. 50m im Schnitt vermessen, bin sehr zufrieden.

Ciao Martin

[ 16. Januar 2005, 21:23: Beitrag editiert von: gliderpilot ]
 

ali

User
danke für die ausagekräftigen bilder!

ich glaube ich werde den sharon mal vom hochstarthacken flitschen bevor ich noch einen hacken weiter vorne einharze. wenn mir diese vorgehensweise von hkm emfohlen wurde sollte es doch klappen!

[ 17. Januar 2005, 10:45: Beitrag editiert von: ali ]
 
Hey Martin,

deine Idee für den Flitschenhaken bei Modellen mit Abziehschnauze find ich gut :) ! Hab ich so noch nicht gesehen....
 
Hallo zusammen,

Original erstellt von Robert G.:

zu HKM: ja er hat was verpasst
Vom Kollegen HKM kann man ja halten was man will, aber er hat insofern recht, dass man Flieger auch vom normalen Haken (es heißt Haken. Einfach nur Haken. mit-ohne-keinem "c"!)aus kurzstarten kann. Kann man, muss man aber nicht. Der Pilot ist eben mehr gefordert, dafür kommt man mit weniger Platz aus. Muss jeder selber wissen, was ihm wichtiger ist. Auf jeden Fall verkürzt sich die Startzeit durch die Verwendung eines kurzen aber kräftigen Gummis, was im Ernstfall (bei fiesem ausbrechen) die Zeit bis zum Einschlag ebenfalls verkürzt.

Man kann ein bisschen vorbeugen, indem man in Thermik- statt in Startstellung startet. (weniger Wölbung)

Michel
 
Das mit der Thermikstellung verstehe ich nicht, das bremst doch auch noch zu viel, oder?

Ich starte mit Neutralstellung (alle Ruder im Strak) bzw. Speed-Stellung, das HR so getrimmt, dass das Modell schön parallel zum Boden beschleunigt, egal ob man jetzt vom Hochstarthaken oder vom Nasenhaken startet. Erst nach dem Überfliegen des Erdankers bzw. nach Lösen des Seils ziehe ich den den Fahrtüberschuß aus 2 Meter Höhe nach oben weg. Wenn ich vorher schon in den Steigflug gehe, bremst das nur.

Übrigens: Seilfallschirm oder Fähnchen am Seil unbedingt wegglassen, weil das Modell dran hängenbleiben kann. Und zur Sicherheit befestige ich die Transporttasche am Erdanker, damit er im Fall des Falles nicht ungebremst durch die Gegend fliegt.

Martin
 

ali

User
Hallo gliderpilot!

welche erfahrungen hast du gemacht? bist du auch der meinung das das flitschen (katapultstart) vom hochstarthaken nicht so sicher währe wie vom hochstarthaken?
 

Hg

User
Hallo Zusammen
Ich bin derjenige auf dem ersten Bild mit dem gelben Pike Brio.
Wir flitschen mit einem 30m langem schwarzen Gummischlauch (müsste der Megarubber sein), der Gummi ist als Ring zusammengemacht, dann 4fach parallel genommen. Der Ring hat den Vorteil, dass sich der Gummi bei einem Gummiriss selber zusammenzieht und nicht demjenigen, der zieht entgegen fliegt. Wichtig dabei ist, dass das Seil sich dabei am Gummi bewegen kann, sprich es darf nicht fix mit dem Gummi verknotet werden. Unser Seil ist dann noch ca. 7m lang. Als Erdanker verwenden wir 2 selbstgebaute Stahl U's (der vordere Schenkel ist weniger lang) die über ein Y-Seil den Gummi halten.
Am Seil ist ein Splinten angemacht, der im Modell in eine Büchse mit einem Endanschlag gesteckt wird, wir verwenden 10mm Stahl mit einem NICHT durchgehendem 6mm Loch, der Splinten hat 4mm Durchmesser.
Diese Büchse muss so weit nach vorne wie nur möglich, ohne grosse Neigung, sprich nahezu 90Grad zur Rumpfunterseite einbauen. (Funktioniert auch perfekt bei Abziehschnauzen).
Diese Konfiguration geht nicht gut beim Hochstarthaken, es wurden schon einige Modelle an unserem Gummi geerdet, der Zug ist so hoch, dass der Gummi nur einen kurzen Totpunkt hat, wenn dann das Seil sich nicht vom Hochstarthaken löst, zieht das Modell das Gummi aus und wird dadurch vom Gummi sofort wieder runtergezogen.
Wir erreichen damit mit einem Opus Starthöhen von max.137m und mit einem Sting F3F oder dem Pike Höhen von max. 115m.
Gruss
Hg ( Schlächter vom Lavay )
 

Thommy

User †
oops, da hat mir der browsercache einen Streich gespielt.
Thommy

[ 18. Januar 2005, 16:40: Beitrag editiert von: Thommy ]
 

ali

User
Original erstellt von Zisch:
Du kannst für deinen F3J'er getrost auch den normalen Hochstarthaken nehmen. Das machen hier bei uns selbst die F3J'ler aus der Nationalmannschaft so. Bei vielen F3J'lern hast du eh ne Stecknase, da wird mit nem Haken vorne ein wenig umständlich...
naja wenn die jungs von der Nationalmannschaft das so machen dann sollte es wohl klappen. interessant wäre welchen gummi und seil in welcher konfiguration sie zum flitschenstart(katapultstart) verwenden. natürlich auch mit wieviel zug sie das modell "abschießen".

sollte man das modell auch wie auf diesem bild loslassen wenn vom hochstarthaken geflitscht wird. ....alles andere wird durch den hohen zug wahrscheinlich sowieso nicht möglich sein.

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[ 18. Januar 2005, 16:47: Beitrag editiert von: ali ]
 

Thommy

User †
Hallo Ali,
also ich würde mein Modell so nicht riskieren. Ich kann mir kaum vorstellen dass die F3Jler mit ähnlichem Zug wie HG arbeiten.

Durch das aufbäumen kommst Du schnell in eine instabile Flugsituation. Außerdem kannst Du Dir leicht vorstellen, dass Modelle die nicht besonders stabil sind einfach die Fläche abmontieren, wenn die sich schlagartig aufbäumen und das Gummi immer noch stark zieht, während das Modelle die Fläche mit voller Breitseite in den Wind hält (bei bis zu 180 km /h).

Mach ne Hülse vorne in den Rumpf, und verwende nen Bolzen , wie HG das seit Jahren sicher praktiziert.

Bei der letzten Hangflugwoche hat HG ja schon weitere Anhänger für die Startmethode gewonnen.
Gruß
Thommy
 
Tach auch,

ich flitsche meine Organic mit dem Megarubber (3-fach genommen). Dazu habe ich natuerlich den Hochstarthaken so weit wie moeglich nach vorne geschoben. Dann haelt sich das Aufbaumen sehr in Grenzen. 1-2cm machen da eine Menge aus. Wenn das nicht so waere, dann muessten die F3X-ler ja nicht lange probieren, bis sie die richtige Stellung fuer den optimalen Hochstart finden. Wenn der Haken in der optimalen Windenposition bleibt, macht das Flitschen natuerlich gar keinen Spass.....
 

Hg

User
Hallo Ali
Ich würde nie mein Modell am Hochstarthaken katapultieren...
Sinn des Katapultes ist es, das Modell zu beschleunigen um dann die Fahrt in Höhe umzusetzen, mit dem Hochstarthaken bäumt sich das Modelll auf und kann dadurch nur wenig Fahrt aufbauen, nachdrücken nützt da meist nur bedingt.
Ich empfehle Dir den Hochstarthaken für den Hochstart zu verwenden, und für's Katapult eine Hülse reizumachen.
Zudem eine Hülse rumpfbündig in der Nasenunterseite eingeklebt, weder optisch noch schwerpunkttechnisch stört
Weiterer Vorteil der Hülse ist wie schon erwähnt, die Gerfahrlosigkeit, der Katapultstart eines Modells aus der Hand kann nicht schief gehen, egal wie das Modell getrimmt ist, wo der SP liegt, oder wie schräg Du abgibst.
Wenn ich alleine ausziehe, gehe ich bis ans Limit (denke weit über 25kg) und kann dann nicht noch schauen, wie das Modell liegt, wenn ich loslasse.
Gruss
Hg ( Schlächter vom Lavay )
 
Hi HG,

das klingt schon nach recht brauchbaren Höhen :p

Kannst Du noch sagen, welchen Durchmesser der Gummi hat? Und hab ich das richtig verstanden: auch bei Abziehschnauzen bohrt ihr von unten ein Loch und verklebt den 10mm Stahlstift im Innenrumpf und steckt dann von außen den 4mm Dorn durch ein Loch in der Abziehhaube?

@ali: Du kannst natürlich mit viel Gefühl jedes Modell auch vom Hochstarthaken loslassen, wenn Du zb. den Gummi entsprechend weniger ausziehst, aber das kurze, starke Aufbäumen gegen die Flugrichtung bleibt auf alle Fälle.

Martin
 

Hg

User
Hmm... keine Ahnung wegen dem Zug, wir haben vorher gerade darüber gesprochen, es sollten schon über 25kg sein, nehmen wir an.
Den Gummi muss ich mal ausmessen, werde ich noch nachliefern, wenn jemand aufs Hahnenmoos hochkommt und eine Zugwaage / Feder hat: mitnehmen, dann können wir den Zug mal messen.
Gruss
Hg ( Schlächter vom Lavay )
 
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