Lipo tiefentladen

Hallo @ll,

stehen vor folgendem Problem. Einer unsrer Lipos lässt sich nicht mehr laden. Beim Einstecken in unseren Robbe Equalizer meckerte dieser schon rum, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte partout den Lipo nicht mehr laden. Es handelt sich um den Saehan 11,1V mit 1.600mAh. Daraufhin kam mir der Gedanke, dass er evtl. tiefentladen sei. Ich habe ihn kurz daraufhin direkt am Ladegerät angeschlossen (ohne den Balancer) um zu sehen was das Ladegerät meinen wird. Hatte natürlich Lipo eingestellt, 3 Zellen und 0,8A als Ladestrom. Gleich als er anfangen wollte zu laden piepste das Ladegerät mit dem Fehlerhinweis "Akkuspannung gering!" und zeigte mir 6,61V an *schluck* :eek:

Daraufhin sagte mir mein Bruder, dass er diesen Lipo öfters fürs Servotesten genutzt hatte, danach leuchtete mir alles ein. Der ist wohl tiefentladen, oder? Ist er nun vollständig zerstört oder kann man den noch irgendwie retten/formieren? Ich wüsste allerdings nicht, wie ich das an meinem Ladegerät (Robbe Ultimate Peak 2) machen sollte, er lässt sich ja nicht mehr betreiben. Oder sollte ich mal meinen Fachhändler fragen?

Bin für jeden Tip sehr dankbar.

PS: Ist der Lipo so gefährlich und muss ich was besonderes beachten? Oder gelten lediglich die alten Regeln die allgemein für Lipos bekannt sind?
 

milu

User
Hallo Renegade,
stell auf Robbe Ultimate Peak 2 auf 200mA Ladestrom, auf 2 Lipozellen und laden und beobachten ob die Spannung steigt. Bei > 9V abschalten und weiter mit 0,8 A und Einstellung auf 3 Lipozellen laden und beobachten.
Na ja, für Zellen ist sicherlich 2,2V/Z. nicht gesund, aber sogar Fachleute streiten, für manche - nicht unter 3,3V/Z., andere - nicht unter 2,5-2,7V/Z. und die noch andere - erst bei 1V/Z. sind die Zellen hin:(

Grüße
Milan
 
Ok danke. Werd's nachher mal versuchen. Kann da was passieren?? Oder brauche ich nix zu befürchten, wenn ich die Spannung im Auge behalte bis 9V max. ?
 

milu

User
Hallo Renegade,
sorry! falsche Taste... es muss stehen >8V!!! (natürlich, es sind 2 Zellen eigestellt).
Danach müsste Dein Lader die Zellenzahl erkennen.
Messe die Spannung jede einzelne Zelle. Bei schlechten Akkus bzw. Zellen steigt die Spannung sehr schnell bis 4,2V/Z. und bei Entladen ist nach einige 100 mAh
schon die Spannung von 3V/Z. erreicht.
Also beobachten (Zellen werden dick, Spannungsgrenze 4,2V/Z. zu schnell erreicht?)

Grüße
Milan
 
Oder miss am Balancerkabel mal die Spannungen der einzelnen Zellen. Ich habe den Verdacht, dass eine Zelle +/- bei 0V ist. Dann diese unter Spannungsüberwachung mit geringem Strom versuchen wieder aufzupäppeln. (Separat laden über das Balancerkabel.)

Bin nicht so der Experte bei LiPos, weiss nicht, ob so ein Vorgehen bei "heruntergefahrenen" Zellen überhaupt erfolg verspricht. Aber ich nehme an, dass das Problem vor allem in einer Zelle liegt und würde deshalb diese möglichst allein behandeln.
 

milu

User
Hallo,
<Wie lädt man eine einzige Zelle aus dem Pack mit dem Balancerkabel?>

Gute Frage! Man nimmt eine Steckleiste, trennt 2 Pins, lötet ein Kabel an ("+" markieren!) und bringt zwei 4mm Stecker an! Dann schließt an Lader und an
Balancerkabel bzw. auf die entsprechende Zelle.

Grüße
Milan
 
Engelbert Hanisch schrieb:
Wie lädt man eine einzige Zelle aus dem Pack mit dem Balancerkabel?
Kenne die genaue Belegung und Konfiguration der Kabel nicht, wie gesagt, bisher noch unbeleckt von LiPo Technik. Aber am Balancerkabel muss jeder einzelne Zellenpol herausgeführt sein. Entsprechend kann ich dort eine einzelne Zelle zwischen zwei Steckkontakten abgreifen und einzeln laden. Falls am Balancerkabel eine Buchsenleiste sitzt, hätte ich für so eine Einmal-Übung einfach einen passend dicken isolierten (farbig, wegen der Verpolsicherheit) Draht am Ende abisoliert und eingesteckt.
 
Hallo nochmal, habe erst jetzt eure Antworten gelesen. Ich habe es nun so gemacht, wie mir Milu vorgeschlagen hatte. Ich habe ohne Balancer den Lipo direkt an den Lader gehängt, 2 Zellen gewählt und mit 0,2 A für kurze Zeit geladen (ca.2min). War daneben und hab die Gesamtspannung des Lipos ständig abgelesen. Bei 10V habe ich dann abgebrochen. Lipo wieder ordnungsgemäß an den Balancer gesteckt und siehe da, er wurde vom Balancer wieder erkannt und fing auch gleich an mit dem Balancieren. Da ich gesehen hatte, dass er anscheinend wieder ok ist, habe ich ihn ganz normal geladen (mit Balancer). Allerdings habe ich diesen 1.600er Saehan nicht mit 1,6A geladen, sondern mit einem halben C, also 0,8A. Der Ladevorgang war erfolgreich, es zeigte mir an, dass 1.593mAh reingeladen wurden. Der war irgendwie ziemlich leer :p

Ich bin heute mit diesem Lipo auch geflogen (hätte ich aber eigentlich nicht machen sollen, nachdem ich mir erst sicher gehen müsste dass er ok ist). Zum Glück lief alles ok und ich hab keine Probleme gehabt. Als ich wieder zuhause angekommen war habe ich ihn wieder zum Laden eingesteckt und es sah alles ganz normal aus und er ist auch wieder voll. Nachdem er voll war, habe ich ihn im Single-Mode an meinen Balancer gesteckt, damit ich sehe ob er noch balancieren tut oder nicht. Es sah alles ok aus, die Zellen waren wohl ausbalanciert, denn der Balancer zeigte keine Aktivität und ging nach ca. 1min in den Stand-By-Modus.

Kann ich demnach sicher sein, dass er keinen Schaden genommen hat? Oder soll ich sicherheitshalber trotzdem mal die einzelnen Zellen messen? Müsste halt irgendwie so 'n Balancerstecker besorgen und ihn an der andren Seite zurechtschnipseln, damit ich mit einem Voltmessgerät rankann. Oder?
 
Wenn er sich wieder normal balanceren liess, bringt das Messen der einzelnen Zelle nichts mehr. Jetzt einfach äusserlich im Auge behalten, ob sich allenfalls eine Zelle aufbläht.
 
einige der tipps hier sind doch etwas zweifehlaft!

Es ist (und da sind sich auch die Fachleute einig) klar das ein Lipo der unter 2,7V entladen wird auf jedenfall schaden nimmt (schaden nehmen heißt nicht das er gleich vollkommen zerstört ist, aber die lebensdauer nimmt drastisch ab).

Das Lipos erst ab 1V schaden nehmen ist schlichtweg schwachsinn.

du solltest mit diesem Lipo in Zukunft nun vorsichtig umgehen, Lipos haben die eigenschaft keine fehler zu verzeihen (sie zeigen es durch kürzere Lebensdauer und niedrigere Belastbarkeit).

Außerdem treten die Folgen einer Fehlbehandlung oft erst später auf.
Es kann also gut sein das du noch ein paar Flüge möglich sind, und der Akku dann stark einbricht oder sich aufbläht.

In wie weit er schaden genommen hat lässt sich nicht beurteilen, das muss man beobachten.
Auf jedenfall sollte der Akku nur noch unter ständiger Aufsicht geladen werden!
 
Hallo Johannes,

ich werde deinen Rat befolgen und mit diesem Lipo in Zukunft nicht mehr fliegen, sondern ihn nur für Testzwecke nutzen, wie z.B. kurz Motor anlaufen lassen, Regler programmieren, Servos testen, Sendereinstellungen festlegen, etc... und ansonsten schön brav in der Lipotasche aufbewahren :)

Danke für eure Tips.
 
Renegade schrieb:
Hallo Johannes,

ich werde deinen Rat befolgen und mit diesem Lipo in Zukunft nicht mehr fliegen, sondern ihn nur für Testzwecke nutzen, wie z.B. kurz Motor anlaufen lassen, Regler programmieren, Servos testen, Sendereinstellungen festlegen, etc... und ansonsten schön brav in der Lipotasche aufbewahren :)

Danke für eure Tips.

Das ist genau richtig so.

Wenn man die Kosten eines Akkus mit denen eines flugzeugs vergleicht falls der Akku doch seinen Dienst quittiert dann entscheidet man sich doch lieber für einen neuen akku;)

Ich mache es genauso, alte Akkus mit einem Knacks nur noch für Testzwecke verwenden.

Sollte sich der Akku mit der Zeit aufblähen bitte gleich entsorgen.
 
Jup, hast vollkommen Recht. Lieber einen neuen Akku kaufen, als meinem Flieger zuschauen wie er die Radieschen von unten betrachtet :)
 

milu

User
Ah Johannes,
wenn mir ein führende deutsche Hersteller von Ladegeräten erzählt eine "Schwachsinn", dann mache ich mir schon Gedanken wegen 2,7V/Z und kaputte Akkus! Soll auch was in Datenblatt von Kokam stehen;)
Na ja, Du muß es wissen, ich bin kein Profi!
Nur so viel, ich habe bei testen 2 Kokam Packs bis 2V/Z. entladen, benutze sie noch immer und schlank sind sie geblieben.
Vorsicht ist gut, jeder soll wissen was er tut.

Grüße
Milan
 
Wenn du mit Führendem Ladegeräte Hersteller Schulze meinst...
Hallo Milan,

Dann sind diese Angaben ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, vor allem was Lipos angeht, ist schon länger bekannt.

Mir ist auch bekannt das im Kokam Datenblatt 2,7V steht.

Allerdings habe ich oben auch geschrieben das eine tiefere Entladung zu verkürzter Lebensdauer und nicht zur sofortigen Zerstörung des Akkus führt. Bitte genau lesen!

Mach doch dann bitte einen Aussagekräftigen Zyklentest, einmal mit einem akku der immer leergesaugt wird und einem der nur bis zu den Empfohlenen 3,3 - 3V Entladen wird. Du wirst staunen;)


Ich wollte dich hier uach keinesfalls persöhnlich angreifen falls es so rübergekommen sein sollte!
 

milu

User
Hallo Johannes,
<Ich wollte dich hier uach keinesfalls persöhnlich angreifen falls es so rübergekommen sein sollte!>
Natürlich nicht! Du hast "Schwachsinn" gemeint...
Ich bin auch vorsichtig, meine viele Modelle haben unsere Lipo-Saver (entwickelt mit mein Freund) und auf 3V/Z. bei Volllast eingestellt. Außerdem meine LiPo-Akkus werden mit max. 12...15C (auch 25 bzw.30C Akkus) belastet (bin kein Wettbewerbs Pilot) und habe schon lange Spaß mit meine Akkus:cool:

Grüße
Milan
 
Ja sorry für die Ausdrucksweise,

Es spielen viele Faktoren mit hinein wenn es um die Lipo Lebensdauer geht, ich versuche eben immer nur ca. 80 - 85% der Kapazität zu entnehmen, da ich die C - Angaben meist voll ausschöpfe (verwende daher auch nur Korea Akkus die das aushalten, bsp. Kokam, Saehan, X-Cell und Polyquest).

Lipo Saver sind eine gute Sache, ich nutze allerdings trotzdem keine da sie für meine Anwendungszwecke unnötig sind (ich fliege Hauptsächlich Speed Modelle, diese werden eigentlich immer mit vollgas geflogen). daher kann man die Einsatzzeit gut errechnen und mit Timer fliegen.

Bei Seglern, bzw. Modellen mit vielen Gaswechseln sind Lipo Saver allerdings sehr sinvoll.
 

milu

User
Hallo Johannes,
da ich meistens nicht "digital" fliege, sondern gemütlich (und wenn´s langweilig wird, dann ist Kunstflug angesagt), habe ich zu erst die Steller mit Lipo-Unterspannungsschutz benutzt (man hört auf wenn die Leistung auch nur ein wenig nachlässt!), aber so eine kleine Lipo-Saver (20x15mm) kosten wenig bei ein enorme Sicherheit - es gibt keine Tiefendladung einzelne Zelle.

Grüße
Milan
 
Ja mein Problem ist das ich in vielen Modellen keinen Platz mehr für zusätzliche Elektrik habe (Pylons z.b.) da müssen schon die Lipos "hingebogen" werden damit überhaupt alles in den rumpf passt.:D

Ansonsten habe ich auch shcon über die Anschaffung eines Cell shield nachgedacht.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten