Douglas DC-6: Baubericht

Gast_14961

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Hallo,

ich habe abends immer mal wieder eine Stunde arbeiten können und habe nun den Aussenflügel komplett beplankt. Größte Herausforderung für mich: wie verhindere ich, dass sich der Flügel beim kompletten Beplanken verwindet? Die Lösung hat mir jemand im Forum hier gezeigt. Etwas aufwendig, aber perfekt: einfach ein Bett aus Negativ-Rippen bauen und den Flügel dort hinein festsetzen. Ich habe nur jede zweite Rippe negativ gefräst. Das reicht völlig aus.

Die Negativ-Rippen sind auf Kieferleisten aufgesteckt (nicht geklebt, da ich sie auch für den anderen Aussenflügel verwenden möchte). Ich habe an der Stelle, an der sich der Hauptholm befindet eine Nut eingearbeitet, damit ich den Flügel daran ausrichten kann.

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Beim Einlegen des Flügels in das Bett passte es schon recht gut...

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... die Verwindung hielt sich in Grenzen:

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Den Ausschnitt für das QR-Servo habe ich vor dem Verkleben der Beplankung ausgeschnitten und einen Auflagerahmen bereits vorher eingeklebt.

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Hier nun das Festklebnen der Beplankung: Hinten mit zwei Kieferleisten (geschützt durch Frischhaltefolie, damit sie nicht festkleben) und vielen Klemmen. Ohne die Leisten würde das eine Wellenlinie als QR Endleiste ergeben und die Klemmen hinterlassen im Balsa kräftige Abdrücke. Der Bereich der Nasenleiste wurde stark gewässert und konnte so leicht herumgezogen werden.

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Nach der Beplankung habe ich den Flügel nur in das Bett gelegt und ... keine Verwindung mehr (ausser der Schränkung)! Passt perfekt!

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Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Als nächstes wird die Beplankung noch verschliffen und dann das QR herausgetrennt. Da bin ich schon sehr gespannt, ob das Ergebnis brauchbar sein wird.
 

Gast_14961

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Eben habe ich das QR herausgebrochen. Was soll ich sagen: dank der intensiven Planung und Vorbereitung und nicht zuletzt dank der vielen guten Hinweise ist das sehr gut gelungen.

Leider unscharf, aber wichtig: Ein Stahllineal fixiert und dann mit dem Skalpell entlang geschnitten. Oben und unten:

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Dann mit dem Skalpell die ca. 3mm hohen Rippenstehe durchtrennt und vorsichtig aufgebrochen. Die kleinen 1mm Balsastege konnte man gut brechen.

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Hier die Bruchstelle im Detail:

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Tragfläche unmittelbar nach dem Herausbrechen des QR:

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Nun wird die Nase des QR beplankt und nach dem trocknen (morgen) verschliffen. Ich hoffe, ich hole mir hier keinen Verzug rein.


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Es bleibt spannend :)
 

Gast_14961

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Danke Björn :)

Das beste heute: Die Querruder funktionieren grundlegend!

Ich habe das QR verschliffen und erst einmal provisorisch montiert, um die Bewegung zu sehen. Der Ausschlag nach oben ist natürlich begrenzt aber in der von mir gewünschten Toleranz. Ich möchte auch den Überstand hinten nicht noch weiter wegnehmen, da der obere Spalt sonst zu groß wird.

Hier ein paar Bilder. Da gibt es nicht viel zu kommentieren; sie sprechen für sich:

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Den Randbogen habe ich auch schon verklebt und grob verschliffen. Passt und wiegt 6g!

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Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert :) Das einzige, was ich ändern muss sind die zu kurz geratenen inneren Scharnierteile, die in die Fläche geklebt werden. Die werde ich insgesant 25mm in die Fläche einschieben und nicht nur 10mm, wie erst geplant. Manche Dinge muss man in der Hand haben, um es zu sehen. Die Methode, das Ruder aussen zu fixieren wird sehr helfen, die Scharbiere sauber und ohne Stress einzupassen. Verkeben werde ich wohl mit 20min Epoxy.

Danke an alle, die mich ermutigt haben, es "richtig" zu machen.
 

Mari

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Hallo Alexander,

Respekt was Du da auf die Beine - oder Fahrwerk - stellst.
Ich lese immer fleißig mit, denn demnächst bau ich meine FW200 Condor weiter und da helfen mir einige Deiner Details weiter. Allerdings werd ich das ganze nicht so genau wie Du nehmen.

Ciao,
Rolf
 

Gast_14961

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[...]Allerdings werd ich das ganze nicht so genau wie Du nehmen.[...]

Hallo Rolf,

Danke für die Blumen! :)

Das mit dem genau nehmen ist so eine Sache. Jetzt, wo es ans richtige Bauen geht, ändert sich das auch. Gerade habe ich die Scharniere eingeklebt und die Spalte sind leider etwas größer, als erhofft. Nun ja.

Was ich mache - wenn ich kann - ist alles so originalgetreu, wie möglich. Eigentlich ist der Arbeitsaufwand, die Scharniere "richtig" zu machen kaum größer, als fertige Stiftscharniere einzukleben, wie ursprünglich gedacht. In diesem Fall bedeutet das, dass ich die Stiftscharniere, die ich schon in froher Erwartung gekauft habe in der Kiste lasse. Auch für das HR werde ich diese Art der Anlenkung bauen!

Hier noch ein paar Bilder:


Die eingeklebten Scharniere: hier wird das finish etwas leiden, fürchte ich. Ich habe die Scharniere mit Epoxy eingeklebt und das wird sich nicht so schön verschleifen lassen. Da ich mit Oracover beklebe, hoffe ich, dass sich das in Grenzen hält.

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Hier muss ich auch noch Nacharbeiten, aber die Ecken wird man später nicht sehen.

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Hier erkennt man den Anlenkhebel. Man sieht ihn nur, wenn das QR nach unten ausschlägt. So stark wird es aber nie ausschlagen.

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Im Stand sieht man nur die Öffnung. Mal sehen, ob ich das noch verkleiden kann.

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Alles in allem bin ich aber zufrieden. Mein erstes QR, das ich aus einer Fläche herausgelöst habe mit Hohlkehle und allem drum und dran.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_14961

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Nach so vielen Monaten der Planung geht es nun richtig voran. Immerhin habe ich das Projekt bereits im Juli 2008 gestartet.

Heute habe ich das QR-Servo eingesetzt. Funktioniert tadellos! Hier die Sicht auf den Ruderhebel. Ich habe lange überlegt, welche Art Gabelkopf ich verwende und bin dann zur einfachsten Lösung gekommen: einfach ein "Z" Biegen und einhängen. Das geht nur, weil das Ruder leicht demontiert werden kann.

Das sieht man, wenn das Ruder maximal nach unten ausschlägt:

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Ein Problem gab es doch noch: ich hatte mich bei dem Scharnierstab vergriffen. Statt eines 2mm Stabes hatte ich einen 1,5mm Stab gegriffen und nicht nachgemessen. Da aber alle Löcher 2mm gefräst wurden,war doch einiges Spiel vorhanden. Da ich in dem Balsa die Löcher immer mit CA verfestige, geht der 2mm Stab nicht durch. Nun habe ich einen 2mm Stab in den Dremel gespannt und bei geringster Geschwindigkeit drehen lassen und mit Schmirgelpapier auf 1,7mm heruntergeschliffen. Nun passt es.

Heute habe ich auch mit dem Bau des zweiten Aussenflügels begonnen. Erste Maßnahme: ich habe auch die Füsschen verstärkt, damit mir das ganze beim Beplanken nicht wieder knackt. Dann die Löcher mit CA verstärkt und neu aufgebohrt. Schließlich die bewährten Stege aus 1mm Balsa aufgeklebt.

CIMG3833.JPG

Die Obere Beplankung habe ich diesmal vorgebogen: Das ging sehr gut und erleichterte das Aufbringen ungemein:

CIMG3838.JPG

Morgen soll der zweite Aussenflügel fertig werden!
 

Gast_14961

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Kurzes Update: nicht viel geschafft. Habe zwischenzeitlich den zweiten Aussenflügel voll beplankt (was mit dem vorgebogenen Balsa um Größenordnungen besser ging) und zwischenzeitlich das QR aus der zweiten Fläche herausgetrennt. Auch das ging gut. Nun folgt das beplanken der QR Nase und das einpassen und einscharnieren.

Aber doch ein kleiner Rückschlag: bei der ersten Fläche ist die untere Beplankung stark eingefallen. Grund war übermäßiges anfeuchten (eher tränken :) ) der Beplankung beim Umbiegen der Nase (hatte da noch nicht vorgebogen). Jedenfalls habe ich durchgeschliffen und musste die untere vordere Beplankung neu machen. Mal sehen, ob ich das so lasse, oder ob ich den ersten Aussenflügel neu mache. Abwarten, wie das Ergebnis ausschaut.
 

Gast_14961

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In der Zwischenzeit gelang die Reparatur des ersten Aussenflügels: ich habe die Beplankung bis zum Hauptholm entfernt und eine neue - diesmal vorgeformte - Beplankung aufgebracht.

Hier ein Foto nach dem Entfernen der Beplankung:

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Hier ein kleines Motovationsfoto:

CIMG3844.JPG

Erstmals kann ich die gesamte Größe der Tragfläche erahnen. Es ist auch klar, dass es nicht möglich sein wird, das komplette Flugzeug in meinem Bastelzimmer zu montieren :)

In der Zwischenzeit habe ich die Aussenflügel insgesamt weitgehend fertig gestellt und auch die Spitzen der QR, die ich aus den Wingtips ausgeschnitten hatte angeklebt und (auf dem Bild noch nicht ganz) verschliffen.

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Ich werde die Holzteile komplett mit Clou Schnellschleifgrund lackieren und verschleifen und anschließend Oracover aufkleben (vielleicht auch Orastick).
 

Gast_14961

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Nun geht es mit dem Aussenflügel weiter:

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Das Rohr für die Steckung des Aussenflügels wurde mit montiertem Aussenflügel eingepasst und verklebt.

CIMG3859.JPG

Damit die Hinterkante des Flügels, wo sie die Landeklappen anschließen keine Wellen schlägt, habe ich hier ein 6x1mm² CFK Flachmaterial eingeklebt.

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Als ich die fertige Landeklappe angehalten habe wieder ein (kleiner) Rückschlag: irgendwie passen die Positionen der Rippen der LK und der Rippen meines Aussenflügels nicht. Daraus ziehe ich zwei Lehren:

a) es sich möglicherweise doch besser, den Flügel in einem Stück zu bauen und dann die Klappe zu trennen. Wobei das in diesem Fall so oder so schwierig geworden wäre, da Teile des Scharniers aus der Beplankung rausschauen.

b) Beim Zeichnen reicht es nicht, eine Linie für die Rippe zu ziehen. Besser die Rippe mit ihrer Breite darstellen. Dann ist es wirklich genau. Das nächste Mal ;)

Jedenfalls konnte ich mit den bereits angefertigten LK-Haltern aus Alu nichts anfangen. Ich habe nun neue aus 1mm GFK gefräst, die formschlüssig zwischen den hinteren Stringern eingepasst werden.

CIMG3861.JPG

Als nächstes muss ich die Landeklappen-Halter genau mit der fertigen LK ausrichten. Fummelarbeit, aber es wird sicher gelingen.

Hier noch mal das Flächengerüst. Übrigens hat es nach dem Abnehmen vom Baubrett überhaupt nicht verzogen. Alle Füßchen stehen immer noch plan auf. Trotz der dünnen 2mm Balsa Rippen ist alles stabil genug.

CIMG3863.JPG

Hier noch ein kleines Motivationsfoto:

CIMG3865.JPG
 
Hallo Alexander,

wenn Du das Balsaholz mit Schnellschleifgrund streichst, kannst Du durch "mühseliges" schleifen eine relativ harte Oberfläche erzielen. Darauf lässt sich Orastik sehr gut und auch Blasenfrei aufkleben. Solltest Du kleine Fältchen haben kann man sie noch herausbügeln.
Wenn es dann so weit ist, kannst Du mich gerne auch noch per PN anfragen, wegen dem Großflächigen aufkleben von Orastick.

Gruß Christian
 

Gast_14961

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Hallo Christian,

vielen Dank. Darauf werde ich gern zurückkommen. Wenngleich ich mit Orastick bei meiner kleineren DC-3 schon gute Erfahrungen gemacht habe, kann man seinen Horizont nicht weit genug erweitern.

Die Idee mit dem Schnellschleifgrund ist schon eine "Härtung" der Oberfläche. Bei der DC-3 hatte ich das nicht gemacht und Abdrücke im Balsa sind wohl unvermeidbar.

Kannst Du mir schon ein paar Tipps zum behandeln der Oberfläche mit dem Schnellschleifgrund geben? Ich habe das noch nicht gemacht.

VIELEN DANK
 
Hallo Alexander,

Da will ich Christian mal vorgreifen!
Schnellschliffgrund ist sehr einfach zu verarbeiten :cool:!
Er besteht in wesendlichen aus Parafin und Lösungsmitteln. Man kann eigendlich nichts falsch machen! Nach dem ersten Anstrich mit dem Pinsel saugt das Balsaholz ihn komplett auf! Nach dem trocknen...so 2-3 Stunden, ist ein Zwischenschliff mit 240er Papier notwendig, da sich die Holzfasern hochstellen. Das geht aber sehr einfach.Der zweite Anstrich zeigt durch glänzen an, welche Bereiche "gesätticht" sind. Danach nochmal per Hand mit 320er überschleifen...und fertig ist!!

Und alles nicht so "Zarghaft", das Zeug ist halt kein Lack;)

Fliegergrüße
Tom
 
Buuhäää!!!!
der Tom hat mir meinen Text gestohlen.
Ähh, ich verwende immer Porenfüller von Aeronaut. Die Verarbeitung ist die gleiche. Man kann damit Oberflächen erzielen, das sieht nach dem folieren wie lackiert aus.
Die steigerung dazu ist dann noch Spritzgrundierung mit dem Haarpinsel aufgetragen und ordentlich mit 400 Papier geschliffen. Das macht glatt, da rutscht sogar die Fliege aus.
Aber wie gesagt, viel schleifen.

Gruß Christian
 

Gast_14961

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Vielen Dank, das werde ich mal angehen. Ich gehe davon aus, dass zwei Durchgänge reichen? Vermutlich wird sich die Frage erledigen, wenn ich es erst einmal gemacht habe.
 

Gast_14961

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Die Landeklappen sind nach wie vor einer der kitzeligsten Punkte in meiner gesamten Konstruktion. Als ich das Gerippe des Innenflügels fertig hatte und die LK angepasst hatte, musste ich feststellen, dass es irgendwie nicht passte. Das war schon eine gewisse Entmutigung.

Dann hatte ich neue LK Halter für die Fläche aus 1mm GFK gefräst, die formschlüssig in die Holme greifen. In der Zwischenzeit kam die nächste Entmutigung: als ich alles mit (zu dünnen) Stiften provisorisch zusammensteckte, schlabberte die LK an der Fläche.Katastrophal. Ich habe dann nicht mehr viel gemacht. Jeden Abend nur eine Stunde.

Dann weiter: die Klappe stieß im oberen Bereich an die Rippen an (schlechte Planung). Auch stießen die Hebelchen an die Balsa-Auffüllung an. Hier musste ich noch deutlich feilen und nacharbeiten.

Dann habe ich alle Hebelchen oben in den Haltern im Flügel mit den Paßstiften und den Kunststoff Unterlegscheiben eingesetzt. Ahhhhh! Nun passte es ohne wackeln! Nachdem alle Hebelchen gut eingepasst waren, habe ich die Klappe befestigt. Mit Hilfe des 1,5mm Stahlstabes und M2 Schräubchen unten wird das auch nach dem Beklanken möglich sein: die Hebel bleiben fest in der Fläche und die Klappe selbst kann abmontiert werden.

Hier einige Bilder des Ergebnisses. Theoretisch würde sogar eine einzige Anlenkung ausreichen. Jedenfalls bewegt sich die gesamte Mimik auch ohne sichtbaren oder spürbaren Verzug, wenn ich nur den inneren Hebel betätige.

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Allen ein schönes Weihnachtsfest!
 

Gast_14961

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Nachtrag: Hier ist das erste Video, wie sich die eingebaute Landeklappe bewegt:

Flaps Video 16 MB

Nachdem alles mit nur einer Anlenkung tadellos funktioniert (ich habe es etliche Male durchprobiert), werde ich wohl auf den gesamten Mechanismus mit dem Torsionsstab verzichten und nur die innere Anlenkung verwenden. Durch die genau passende Führung werden alle Hebelsysteme absolut gleichmäßig mitgenommen. Ich habe kein Spiel entdecken können, weder im komplett eingefahrenen Zustand, noch im ausgefahrenen Zustand. D.h. in beiden Extremsituationen konnte ich das ganz äußere Gelenkt nicht weiter ein- oder ausfahren.

Nochmal fröhliche Weihnachten allen!
 
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