Douglas DC-6: Baubericht

So möge die Luft fließen :D
 

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Gast_14961

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Hallo Hans und Andi,

nochmals vielen Dank für die Mühe und die detaillierten Informationen.

Ich habe jetzt mal folgendes daraus gezogen (ich fasse immer wieder zusammen, damit mir nichts durch die Lappen geht. Bitte um Verständnis).

1) HLW: Scale-Größe und Anstellung 1,8°, NACA 0012 oder 0010 (das muss ich konstruktiv noch prüfen)

2) Fläche: 10% gegenüber Scale tiefer, 2415 bis Aussenflügel, dann auf 2412 gestrakt. Schränkung im Aussenflügel: 2°. Anstellwinkel Fläche: 2°.

3) EWD entsprechend 0,2°.

Wenn niemand Einspruch erhebt, würde ich das so festlegen.
 
Wirst sehen, dass funktioniert :)
Beachten würd ich, wie gesagt, noch die Lage des Hauptfahrwerks.
Und wie tief sind denn die Klappen?


Grüße

Andi
 

Gast_14961

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Hallo Andi,

vielen Dank. Übrigens: das Hauptfahrwerk sitzt direkt auf dem "Center Spar", der einen Abstand von ca. 40% von der Vorderkante hat. Das Bein neigt sich etwas nach hinten, damit mag die Radachse vielleicht bei 45% Flächentiefe liegen.

Die Landeklappe hat unten eine Tiefe am Rumpf von ca. 90mm, am Aussenflügel von ca. 64mm und Breite von 628mm.
 

Gast_14961

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So, ich wollte mich nur kurz melden. Leider gibt es noch keinen sichtbaren Fortschritt, ausser diesem hier:

Holzlieferung.JPG

Das Material ist nun da.

Aber ich habe mir in der Zwischenzeit viele Gedanken über den Flächenbau gemacht. Alles muss leicht und stabil werden. Angeregt durch Heiko's Internetseite habe ich mir einen vergleichbaren Bauplan vom VTH Verlag besorgt: die 3m Fw 200 Condor von Bruno Schmalzgruber, der ja der Altvater des Leichtbaus ist. Der Flieger ist druchaus mit meinem Projekt vergleichbar: vier Motoren, AUW ca. 8kg (meine soll bei 5kg liegen), steckbare Aussenflügel und durchgehendes Mittelteil mit den Motoren, E-Antrieb.

Was ich auf dem Plan gesehen habe hat mich wirklich sehr begeistert! So ein einfacher und leichter Aufbau ist wirklich unglaublich. Das hätte ich micht wahrscheinlich nicht getraut. Aber da ich voll beplanke, muss ich mir bei einem solchen Aufbau sicher keine Sorgen machen.

Vor allem hat er sehr einfache Steckungen für die Aussenflügel (die deutlich größer sind, als meine) vorgenommen: 4mm Federstahldraht 200mm lang in einem MS-Rohr. Ich denke, dass ich das ebenfalls so mache. Ursprünglich wollte ich eine "richtige" Flächensteckung aus 10x1mm Alurohr verwenden. Aber das wird nicht bedeutend leichter und ich muss die Bohrungen aussägen und kann nicht bohren. Es wird also nicht präziser.

Auch sein Haupthom fällt bei der Modellgröße sehr bescheiden aus (5x10mm Kiefer, bis zum Fahrwerk aufgedoppelt). Das mache ich auch so. Natürlich verkasten. Teils mit 1,5mm Sperrholz, teils mit 2mm Balsa.

Jetzt kann ich die Fläche im Detail planen.
 

Gast_14961

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Flaäche nimmt Form an

Flaäche nimmt Form an

Ich komme nun doch weiter. Eine Blockade hat sich gelöst! Nach intensivem Studium des Bruno Schmalzgruber Plans denke ich, dass das zu schaffen ist.

Ich habe noch einmal alle meine Scale Unterlagen verglichen und alle Informationen abgeglichen. Dabei haben sich an der Fläche noch einige Maße geringfügig geändert. So habe ich ein Originalmaß des Randbogens gefunden und das angepasst.

Hier das Ergebnis:

Flächenmass2.gif

Als nächstes werden die Rippen eingeplant, die Holme und die Klappen und Ruder sowie die Steckung des Aussenflügels. Ich halte euch auf dem Laufenden. :)

Letztlich ist es mein erstes komplett konstruiertes Modell. Daher werde ich nach genauen Überlegungen meinen Scale Anspruch etwas herunterschrauben. Andernfalls schaffe ich es einfach nicht. Ich habe gemerkt, dass ich mich bei meinen Überlegungen doch überforderte, was zu einer Blockade führte. So kommt statt eines Scale Einziehfahrwerks eine einfache Federstahldraht-Variante in den Flieger (Scherz!)
 

Gast_14961

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Gerade habe ich etwas Zeit und so habe ich die Draufsicht der Fläche fast fertig:

FlächeRippenKlein.gif

Ich denke, damit kann man arbeiten. :)

Bin froh, dass der Knoten geplatzt ist.
 

Gast_14961

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Ich bin wieder ein kleines Stück weiter gekommen. Nun habe ich versucht, die Größe der Querruder und Landeklappen genau herauszufinden. Langer Rede, kurzer Sinn: 5 Zeichnungen und 6 Maße. Hier muss ich improvisieren. Selbst die Plastic Modelle und Pläne wiedersprechen sich...

Noch einmal zum Scale Bauen. Hier muss ich (mit meiner geringen Erfahrung) doch Kompromisse eingehen.

QR_Original.gif
Quelle: DC-6 Maintenance Manual 1955

Hier zeigt der Schnitt A-A die das QR innen am Flügel und B-B aussen. Offenbar ist die Drehlinie parallel zur Unterseite des Flügels. Das ist mir zu kompliziert und ich baue eine ganz ordinäre Hohlkehle. Ich denke, das ist OK.

Hier der aktuelle Plan der Fläche
FlaecheZgKlein.gif

Nächste Schritte: Planen der genauen QR-Anlenkung (Hohlkehle im Schnitt Zeichnen, Drehpunkt festlegen etc.) und dann kommen die Landeklappen dran. Schließlich das Fahrwerk und die Motorgondeln.

DANN WIRD GEBAUT!
 
Servus Alex,

Hohlkehle ist sicher o.k, Drehpunkt jeweils in der Mitte. Ich kenn das, wenn man zuviel Unterlagen hat - noch dazu Originale - da plant man gern ins Uferlose :)
Bei der Größe der Klappen und Querruder würd ich mich eher in Richtung der größeren Abmessungen "irren".


Grüße
Andi
 
Hallo,

bei den Friese - Querrudern (Section-Schnitt A-A) war/ist der Drehpunkt nicht auf der Mittenachse sondern weit unterhalb, teilweise auch außerhalb des Ruders, siehe etwa auch Bf 109 etc.

Gruß
Hans-Jürgen
 

Gast_14961

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Hallo Andi und Hans-Jürgen,

Ich kenn das, wenn man zuviel Unterlagen hat - noch dazu Originale - da plant man gern ins Uferlose

Das stimmt. Aber ich finde es dennoch höcht interessant, diesen unglaublichen Schatz von 5693 Seiten Originalunterlagen des Fliegers zu haben. Interessanterweise fehlen aber weitgehend maßstäbiche Zeichnugen. Das ist für die Wartung auch nicht interessant. Ich habe Kontakt zu Red Bull und werde mir die DC-6 in Salzburg irgendwann anschauen und mit den Technikern sprechen können. Dort schlummern wohl Massen an technischen Zeichnungen. Es macht aber für die Mitarbeiter dort zu viel Arbeit mich da ran zu lassen. Ist alles abgelegt. Kann ich auch verstehen. Red Bull ist aber insgesamt sehr hilfsbereit!

Die Größe habe zwischen 24% Profiltiefe und 28% gefunden. Oben und unten unterscheidet sich das ja noch einmal. Also habe ich 26% angenommen. Bei dem Fw 200 Plan von Bruno Schmalzgruber sind es auch 26% innen und 24% aussen. Das passt.

@Hans-Jürgen:

Hier ein Bild von der Unterseite der Tragfläche der Museums-DC-6 in Bad Laer (Hast Du Interesse an 413 MB Bildern?).

DC-6-QR.JPG
(Eckart: meine eigene Aufnahme ;) )

Leider kann ich nicht erkennen, ob es sich wirklich um ein Frise Ruder handelt. Nach allen Informationen und Bildern, die ich habe würde ich sagen: Nein. Die Nase tritt unten nicht hervor. Aber ich kann mich auch irren. Wenn es so wäre, wäre es natürlich schon interessant, das auch so zu bauen.

Übrigens hat das QR im Original Blei in der Nase und ist im den Drehpunkt ausbalanciert. Aber das mache ich nicht :D
 
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Gast_14961

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Nachtrag:

DC6-WingAileron.gif
Quelle: DC-6 Parts Manual, 1954

Hier kann man sehr gut erkennen, dass das QR unten angeschlagen ist und damit kein Frise Ruder. Wenn ich es also "normal" mit Hohlkehle baue, ist das völlig im Rahmen.
 
AlexanderB schrieb:
Hier kann man sehr gut erkennen, dass das QR unten angeschlagen ist und damit kein Friese Ruder. Wenn ich es also "normal" mit Hohlkehle baue, ist das völlig im Rahmen.
Das interpretiere ich anders. Der Scharnierpunkt liegt unten und deutlich hinter der Vorderkante des Ruders. Die stellt sich damit bei negativem Ausschlag nach unten in den Luftstrom. Auch das angedeutete Profil am inneren Ende des Ruders deutet auf eine Frise (nicht Friese) - Nase hin.
 

Gast_14961

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Markus,

wenn ich es mir recht überlege, stimmt es wohl, was Du sagst. Das ganze ist aber sehr komplex. Zu komplex für mein Modell :)

Aber nun weiß ich, dass es in dem Punkt nicht scale sein wird. Aber Kompromisse muss man im Modell machen. Vielleicht baue ich später eine 4m DC-6 und dann wird es scale :)

NACHTRAG: ich habe im Netz ein NACA Dokument gefunden (NACA RESEARCH MEMORANDUM: LATERAL AND DIRECTIONAL STABILITY AND CONTROLCHARACTERISTICS OF A C -54D AIRPLANR By Donald B. Talmage and John P. Reeder Langley Aeronautical Laboratory Langley Air Force Base, Va.)

Da heißt es:
[...]The elevator and the rudder had plain, round-nose overhanging
balance and the ailerons had Frise type balance. The right aileron and the
elevators had trim tabs and the rudder had a combination spring and. trim tab.[...]

Da die Tragflächen der DC-6 weitgehend von der C-54 (DC-4) übernommen wurden, ist klar. dass es Frise Ruder sind :)

q.e.d.
 
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Gast_14961

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Nachtrag. Vielleicht geht es ja doch :)

Ich habe mal ein wenig gezeichnet (heute Abend muss ich Nachsitzen, gut, dass ich selbständig bin).

DC-6-QR.gif

Danach ginge sogar eine Anlenkung von Innen. Hebelarm ist 11,5mm. Reicht das? Die gezeigten Ausschläge sind scale +/- 17°. Nun muss ich noch schauen, wie das am Ende des QR ausschaut.
 
Hast recht, viel auwändiger als eine normale Hohlkehle ist es auch nicht.
11mm Hebelarm sollten reichen.
Den Spalt würd ich eine wenig großzügiger auslegen, um sicherheitshalber etwas mehr Ruderausschlag zu ermöglichen.

Grüße
Andi
 

Gast_14961

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Hallo Andi,

vielen Dank. Das ist Klasse! So habe ich keine häßlichen Ruderhörner. Übrigens: bei der aktuellen Konstruktion habe ich nach oben 35° und nach unten 45°, ohne irgendwo anzustoßen. Mehr als genug.

DC-6-QR2.gif

Die Drehachse verläuft konstant 6mm oberhalb der Unterkanter der Fläche. Auf der Endleiste ist sie dann dadurch in der Mitte.

Nun eine Frage an alle Experten hier: Wie baut man das?

Insbesondere, wenn man eine Schränkung mit einplant. Die gesamte Fläche soll erst einmal am Stück gebaut und beplankt werden und das Ruder später herausgearbeitet werden. Stelle ich mir nicht so leicht vor.

An der Endleiste vor dem QR absägen und die Überstände aufkleben (z.B. aus Dreickleiste) und dann mit gestecktem Ruder verschleifen?

Bin für jeden Tipp bankbar!
 
Also da würd ich unbedingt eine Leiste vorsehen, in die du die Löcher für die Scharniere exakt fluchtend bohrst. Diese Leiste vor dem Beplanken einsetzen.
Die Rückseite des Flügels kann ja so bleiben, ein genau passend geschliffenes Gegenstück fürs Ruder könnte man sich sparen. Um zu verhindern, dass sich die Hinterkante der Beplankung wellt (von dieser Scharnierleiste bis zum Ruder) kann man z.B mit dünnstem Sperrholz verstärken. Erst die Balsabeplankung, dann die Beplankung in dem Bereich vorsichtig dünner schleifen und mit einem 0,6mm Sperrholzstreifen verstärken. Ein GFK Streifen geht natürlich auch.
Das hätte den Vorteil, dass du dann die Flügelbeplankung dort, wo der Ruderspalt ist, von innen schräg nach aussen schleifen kannst, auf eben 0,6mm. So eine scharfe, dünne Kante sieht dann aus wie Alublech :)

Zur Rudervorderkante: Hier würde ich die Rundung aller Rippen des Querruders
zeichnerisch ermitteln, verlaufend von asymmetrisch am Beginn bis rund am Ende des Querruders. Wieder eine Leiste mit Bohrungen für die Scharniere, mit den Rippen verzapft (also je zur Hälfte eingeschnitten, wenn du weist, was ich meine). Dann von dieser Scharnierleiste weg nach vorne die Zwischenräume zwischen den Rippen mit Balsaklötzen auffüllen. Die Bohrungen
für die Scharniere durch diese Klötze bohren. Somit hast du fürs Verschleifen
der schwierigen Kontur die Rippen des Querruders als Schablone.

Die Rippen muss man natürlich entsprechend zeichnen, so dass man den Spalt
zwischen Ruder und Flügel wie beschrieben auffüllen kann und die Rippen vor dem Beplanken trotzdem eine Einheit sind (siehe Anhang). Was hier fehlt, ist die Rundung der Rudervorderkante.

Hoffe das war halbwegs verständlich :)

Grüße
Andi
 

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