Douglas DC-6: Baubericht

AlexanderB schrieb:
Aber verstanden habe ich das immer noch nicht. Ich habe auch noch kein Original gesehen, wo eine solche Anformung hinter der Landeklappe zu sehen war.
Das Design habe ich aus Untersuchungen der NACA zu Hochauftriebshilfen.

Ist aber natürlich klar, dass ein breiter Spalt über die 95% Cruise um die 0.5% Landung zu verbessern nicht beliebt ist und dann andere Lösungen gesucht werden. Die anderen Lösungen sind eben z.B. nach hinten ausfahrende Klappen. Wa ich auch schon gesehne habe (als Vorschlag, weiss nicht, ob das an irgend einem Muster so realisiert wurde): eine Zusatzklappe die beim Ausfahren der Landeklappe nach innen wegklappt und damit den Spalt freigibt. Im Modell natürlich viel zu aufwendig.

5 mm unter der Flächenunterseite in dem Massstab ist noch nicht wirklich viel; wenn Du ein Fowler-artiges Ausfahren willst, muss der Drehpunkt in der Grössenordnung der Klappentiefe unter dem Flügel liegen.
 

Gast_14961

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Hallo,

ich bin mit der Landeklappe leider immer noch nicht weiter. Mir liegen Original-Zeichnungen vor. Die zeigen ein Hebelsystem, eine Art Parallelogramm. Das Problem ist, dass die Klappe nach hinten kleiner wird (in jeder Dimension). Jedes der viel Gelenke ist im Original anders konstruiert. Die LK fährt dabei nach hinten aus und wird nach unten gedrückt. Im Modellmaßstab wird das sicher sehr unsicher und wackelig oder - falls nicht - zu schwer.

Die Funktion der LK ist nicht überzubewerten. Ich denke, man kann den Flieger auch ohne landen. Es geht also in erster Linie auch um das "Bild" im Landeanflug. Daher würde ich eine Spaltklappe, so wie gezeichnet bevorzugen. Aber wie ich Markus verstanden habe ist das für den Flieger kritisch, also sollte man es nicht so bauen, oder?

Die Anforderung ist also: möglichst echt aussehen (im eingefahrenen Zustand), also keine riesigen Spalten unten. Damit sind auch 9cm nach unten ausladende Scharniere (Klappentiefe an der Wurzel: 91mm) aus ausgeschlossen. Es muss also ein Kompromiss bleiben.

Insofern ist ein Scharnierpunkt 10mm - 15mm unter dem Flügel OK. Mehr eigentlich nicht.

Alternativ kann ich ja auch eine Wölbklappe bauen, falls das mit dem in dem von mir gezeigten Bild nicht passt. Aber eine Spaltklappe würde ich einfach "schöner" finden.

Ich bitte noch einmal um Kommentare aus der Praxis.

VIELEN DANK!
 
AlexanderB schrieb:
Aber wie ich Markus verstanden habe ist das für den Flieger kritisch, also sollte man es nicht so bauen, oder?
Kritisch nicht. Sie hat einfach nicht die maximal mögliche Wirkung. Du musst bei vorbildgerechten Klappenausschlägen davon ausgehen, dass am Klappenrücken die Strömung abreisst.

Heisst weniger Auftrieb und mehr Widerstand, also etwas schneller anfliegen und mehr Schleppgas.
 

Gast_14961

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Hallo Markus,

vielen Dank. Also kann ich es so bauen.

Im Original werden die Klappen übrigens bis maximal 50° ausgefahren.

Leider habe ich überhaupt keine Information gefunden, was andere Modellbauer bei einem 4-Mot Modell mit 2,5m machen. Vielleicht sehen die gar keine Landeklappen vor?
 

Gast_14961

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Weiter geht es mit der Planung des Hauptfahrwerks

Weiter geht es mit der Planung des Hauptfahrwerks

So, nachdem das Thema LK für mich nun gelöst ist (ich mache das, was optisch passt und die Funktion tritt bei dem Modell in den Hintergrund), geht es nun mit der Planung des Hauptfahrwerks weiter.

Hauptproblem: Die mir zur Verfügung stehenden Zeichnungen (eigentlich sind es Skizzen) führen mehr zur Verwirrung, als zur Klärung. Proportionen stimmen nicht und die Maßhaltigkeit ist mangelhaft. So habe ich eine wunderbare detaillierte Zeichnung, die das Fahrwerk in beiden Lagen zeigt (ein- und ausgefahren). Aber bestimmte Teile, wie die Verdrehsicherung scheinen im Original aus Gummi zu sein, denn sie sind im eingefahrenen Zustand deutlich länger, als im ausgefahrenen.

Hauptsächlich scheint es so zu sein, dass irgendetwas mit den Platzverhältnissen nicht passt. Das Fahrwerk passt nicht in die so schön gezeichneten Motorgondeln. Das hängt aber möglicherweise auch damit zusammen, dass die Fläche im Original 4° Anstellwinkel hat und meine 1,5°. Das bauchigere Profil im Original sorgt dann für gänzlich andere Platzverhältnisse. Also muss ich hier improvisieren und das tun, was die auch bei Douglas getan haben: ein Fahrwerk für die gegebenen Platzverhältnisse Maßschneidern. Darüber hinaus wird die Motorgondel dann um das eingezogene Fw herum geplant.

Hier erste Skizzen:

Dc-6-Fw2.gif

Dc-6-Fw1.gif

Nun steht die Geometrie und ich mache mich an due Detailplanung. Vermutlich wird das erste herzustellende Teil ein Fahrwerk sein und ich werde einen Ausschnitt aus der Fläche im Bereich des Fahrwerks bauen, um im Detail zu sehen, ob es funktioniert.

So wie es derzeit aussieht, wird eine Segelwinde das Fahrwerk hochziehen. Ausfahren mit Schwerkraft und Federunterstützung (vermutlich wird es schwer genug :( und im Orginal hat das als Notlösung auch funktioniert).
 
Servus,

mit Fahrwerk draussen und Flugzeug am Boden ist der Strut eingefedert, mit Fahrwerk drin ausgefedert. Deshalb ist die Verdrehsicherung dann gestreckter und länger.

Kann man den Drehpunkt nicht höher in den Flügel legen? Dann würde das Rad besser in die Kontur passen.

Grüße

Andi
 

Gast_14961

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Hallo Andi,

nein, ich möchte den Hauptholm nicht schwächen. Und da es im Original auch so gemacht wurde, sollte das im Modell passen. Vermutlich sind die Zeichnungen nicht sehr akkurat. Es sind eben keine Werkstattzeichnungen, sondern Skizzen. Und den geänderten Anstellwinkel der Fläche und die andere Geometrie der Fläche muss ich halt berücksichtigen. Dadurch wird die Motorgondel vielleicht ein wenig Eiförmig im Bereich des EZFW. Leider ist es ganz schwer Datail-Bilder zu bekommen, bei denen man die Motorgondel mit eingezogenem FW aus verschiedenen Ansichten im Detail sieht.

dc6-fw.jpg
Quelle: Eigenes Foto

Noch mal zu dem Fehler: ich habe das hier noch einmal verdeutlicht. Die Schenkel der Verdrehsicherung dürfen ihre Länge natürlich nicht ändern. Der Winkel ändert sich natürlich schon :) So ein blutiger Anfänger bin ich dann doch nicht :)

DC6-HauptfahrwerkSchema1Fehler.jpg
Quelle: DC-6 Maintanance Manual aus 1954
 
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Gast_14961

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Es geht weiter: erstes Holz gesägt

Es geht weiter: erstes Holz gesägt

Derzeit bin ich immer noch an der Planung des Fahrwerks und wie ich es in der Fläche / Motorgondel unterbringe. Das Fahrwerk soll möglichst scale sein, gefedert sein und wird im Wesentlichen aus Edelstahlrohr gebaut.

Hier die ersten Skizzen:
dc6-fw1.gif

dc6-fw2.gif

dc6-fw3.gif

Leider ist meine Fähigkeit das Fahrwerk in die durchaus komplexe Flügelgeometrie (wegen V-Form) am PC einzupassen sehr beschränkt. Also werde ich mir ein Modell bauen. Dazu habe ich die ersten fünf Flächenrippen ausgesägt und mit den Holmen verklebt. Die Tage werde ich das Flächenstück beplanken und aus Holz ein Modell des Fahrwerks bauen, damit ich sehen kann, wie ich alles zusammenbringe und wie das Einfahren klappt.

CIMG2555.JPG

CIMG2557.JPG
 

Gast_14961

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Jetzt kann das Zeichnungen plotten losgehen!

Jetzt kann das Zeichnungen plotten losgehen!

Heute hatte ich mal richtiges Glück! Ich habe einen alten DesignJet 750C A0 Plotter geschenkt bekommen! Inkl. Ersatzkartuschen und einer angefangenen Rolle Papier! Ein Mordsdrum! Eigentlich habe ich in meinem kleinen Büro gar keinen Platz dafür. Aber das macht nix!

Jetzt kann ich die Pläne 1:1 ausdrucken und muss nichts zusammenstückeln!

DesignJet.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:

Gast_14961

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Hauptfahrwerksdummy gebaut

Hauptfahrwerksdummy gebaut

Da es für meine kleinen Flieger heute zu windig war und weil ich mal richtig lust hatte, habe ich den Dummy für das Hauptfahrwerk gebaut. Bilder sagen mehr als 1000 Worte:

Halb eingezogen. Es fehlen noch Teile:
FwDummy1.jpg

Weitere Bilder der ersten Phase:
FwDummy2.jpg

Hier kann man erkennen, wie die Streben sehr schön in die Gondel nach oben fahren:
FwDummy3.jpg


Hier habe ich bereits die Rückholfeder testhalber montiert. Das kleine Klötzchen sorgt dafür, das der vordere Mechanismus beim Hochziehen ausknickt.

FwDummy5.jpg

FwDummy6.jpg

Da passiert es:
FwDummy7.jpg

Komplett eingefahren:
FwDummy8.jpg

FwDummy9.jpg

FwDummy10.jpg

FwDummy12.jpg

FwDummy11.jpg

Das alles ist natürlich noch kein Meisterwerk aber die Funktion ist schon bewiesen. Sicher werde ich noch ein wenig schleifen müssen. Als nächstes baue ich grob die Motorgondel bis zur Firewall, also den kompletten Bereich zum Fahrwerk.

Das Fahwerk wird aus dünnwandigem Edelstahlrohr und Alu-Teilen gebaut. Es wird gefedert. Der Federweg wird 15-20mm betragen.
 
Hallo Alex,
macht (wie schon bei der DC3) Riesenspaß Deine Fortschritte und konstruktiven Lösungen zu beobachten. :)

Bitte fleißig weiterschreiben!!!!
 

Gast_14961

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Vielen Dank! Hier noch ein paar Bilder des Originalfahrwerks, die ich in Bad Laer gemacht habe. Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden!

CIMG1666.JPG

CIMG1852.JPG

CIMG1853.JPG
 
...eine Freude bei dir zu lesen und die aussagekräftigen Bilder, Skizzen und Zeichnungen anzusehen.


Wie sagt man da immer: "...ganz großes Kino"

Gruß
Hans-Jürgen
 

Gast_14961

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richthofen-69 schrieb:
Mist, hätt ich das vorher gesehen hätte ich dir heute ein paar Bilder vom original gemacht.
Hab ich heut gesehen in Speyer.

Vielen Dank! Aber kein Problem. Ich habe etlich Detailaufnahmen in Bad Laer gemacht, wo eine Museums DC-6 steht, die leider in sehr schlechtem Zustand ist.

Aber: am 10. Mai ist Flughafentag in Bremen: Da kommt mein Vorbild, die G-APSA aus UK.

Hier gibt es mehr zu meinem Vorbild:
www.thedc6.com

Flugtag in Bremen:
www.100-jahre-luftfahrt.de
www.bvl-ev.de/sites/vo/100_jahre/programm.html

Dort kommt auch eine Ju52 sowie die DC-3 aus Berlin (Rosinenbomber)

Ansonsten komme ich momentan aus Arbeitsgründen nicht weiter. Wenn mal etwas Zeit ist will ich fliegen. Am Fahrwerk muss ich noch weiter arbeiten, bis es arbeitet, wie ich mir das wünsche.
 

Gast_14961

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Schlechte Nachricht: DC-6 kommt nicht nach Bremen

Schlechte Nachricht: DC-6 kommt nicht nach Bremen

Leider kommt die DC-6A G-APSA nun doch nicht nach Bremen. Umfangreiche Wartungsarbeiten ziehen sich noch bis Ende Mai hin. Sehr traurig.
 
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