Kleinturbine
Kleinturbine
Der Thread ist alt, die Frage taucht jedoch ständig auf jedem Platz auf.
Damit ist sie nach wie vor aktuell.
Die Turbine selbst ist etwa auf dem Preisniveau der 100-140N Klasse.
Die Jets dafür sind jedoch wesentlich günstiger zu realisieren.
Die Frage hat es jedoch dennoch in sich:
Zur Kleinturbine (Kolibri oder Jetcat P20) :
Die Gesamtkosten können am Anfang verhältnismässig gering gehalten werden, da man noch ohne teures Bordequipment durchkommt und die Modelle durchwegs zu überschaubaren Preisen zu bekommen sind. Auch Reparaturen an den Modellen, meist (beglaste) Schaumwaffeln, gehen in der Regel rasch und kostengünstig.
Unter 3000EUR Projektbudget ist realistisch.
zu beachten ist jedoch:
die Turbinen sind feinmeschanische Meisterstücke, die jedoch einen deutlich höheren Grad an Aufmerksamkeit erfordern als Größere.
Den Umgang mit Turbinen muss man lernen (kein Hexenwerk), gerade mit den Kleinsten das anzugehen ist jedoch nicht das Optimalste, so sehe ich das.
Die Herstellungstoleranzen sind sehr eng, die Regelvorgänge ebenfalls (zwischen Laufen, Überhitzen, flame out et.c.).
Kleine Konfektionierungsfehler an Tanks, Leitungen, Filtern et.c. machen sich bereits bemerkbar, auch Startfehler mit Schäden.
Eigenes Handanlegen und Ideen Umsetzen ist kontraproduktiv.
Das Troubleshooting gelingt fast nur durch Hilfe der Hersteller.
Die sind sehr hilfsbereit und kompetent, zumindest bei den beiden deutschen Herstellern Lambert und JetCat.
Es kann jedoch etwas Zeit benötigen, bis die Lösung gefunden ist.
Hat man bereits Erfahrung aufgebaut, und auch Kollegen im Club, die sich auskennen, machen die kleinen Turbinen Freude.
Allerdings wissend, dass es nicht einfache plug and play Triebwerke wie 90mm Impeller sind von denen man gerade umgestiegen ist.
Mit den Kleinen haben eher Erfahrenere Spass, weil der Umgang damit bereits besser beherrscht wird.
Mit großen Jets und Turbinen geht´s eher einfacher, so meine Erfahrung.
Eine getestete gebrauchte 80N Turbine (700-900EUR) +Falcon 120 (450EUR)+Fahrwerk/Bremsen (hier nicht sparen!!)750EUR und gute Servos auf QR und HR ....damit geht es auch.
Man sieht das Flugzeug besser, das grössere Triebwerk ist einfacher handzuhaben und weniger empfindlich. Bei mir war ( und ist es noch) eine alte Frank TJ67mini überarbeitet von Florian Neumeister. Ein Triebwerk robust, verlässlich und unkompliziert wie ein Traktordiesel.
Solche Kombinationen (Falcon+80N Turbine) sind immer wieder um ca 1500EUR gebraucht zu finden.
Das Triebwerk aussen hat für den ersten Jet auch Vorteile, man hat eine gute Kontrolle (z.B. keine Luft in der Zuleitung), die Gasverpuffungsgefahr (bei Gasstarttriebwerken) ist geringer.
Beherrscht man die Falcon (Bobcat oder Jetco ähnlich) gut, steht einem Scalejet Nichts mehr im Weg.
Auch ist jetzt der Zeitpunkt für kleinere Turbinen geeigneter, man kann bereits mit den Regelparametern einer ECU umgehen bzw versteht diese, weiss über Schläuche, Pendel, Tanks Festo und Co bescheid, kann Probleme eingrenzen und Bedienfehler (weite Palette) und Systemfehler leichter unterscheiden als unmittelbar nach dem Impeller. Gerade bei den Kleinen ist das wichtig.
Jedenfalls sollte das Triebwerk, wenn ein Gebrauchtkauf geplant ist, vor den eigenen Augen probelaufen oder über den Hersteller getestet bezogen werden um nicht von Anfang an den Wurm drinnen zu haben. Gleich ob gross oder klein. Dies müsste der Verkäufer seriöserweise annehmen und der Käufer wenn alles ok ist, auch tatsächlich kaufen.
Das ist, wie ich diese Frage "wie Anfangen" sehe.
Mirage 2000 Kolibri T20
F15 Avonds B140F
NavyCat 120 (Falcon) mit Frank TJ67mini