Hallo zusammen,
da es sich anbot ein paar Bilder beim Leitwerksbau zu machen möchte ich hier eine kleine Bilderserie zum Positivbau für die Öffentlichkeit zum Besten geben.
Es handelt sich hierbei um ein Leitwerk für einen 2m Hangsegler, vermutlich ist es gut überdimensioniert, aber was solls
Für Flügel etc. kann man das natürlich genauso abstrahieren, ändert an der Vorgehensweise so gut wie nichts, außer dass der Holmgurt stärker dimensioniert und evtl. ein Steg eingebaut wird.
Nun gut, los gehts mit den fertig verschliffenen Kernen. Material liegt bereit (ein Roving in die Nasenleiste, eine 163er Diagonal über diesen Roving, 3 lange und 2 kurze 12K Kohlerovings für die Gurte, etwas Kohleflechtschlauch für die Klappenstege, 2 Streifen Abreißgewebe als Scharnierband und je 1x 49er und 1x 163er Glasgewebe in die Schale).
Ein Verbinder wurde ebenso mitgebaut. Ganz simpel auf Folie etwas Sprühkleber, dann Balsaleisten im korrekten Winkel dort fixiert und die Rovings hinein laminiert.
Bei der Schale für das Leitwerk kam 0,5mm Vivak zum Einsatz, welches hinten einige mm länger zugeschnitten wurde als notwendig, so kann man die Endleiste schön auf Maß schleifen.
Das Aufbringen der Gewebestreifen an den Leitwerken ist ziemlich einfach, erfordert aber ein wenig Übung. Da der Roving und der Gewebestreifen nicht sonderlich lang ist hab ich sie auf eine Zeitung gelegt, mit Sprühkleber eingenebelt und dann auf den Kern aufgebracht. Bei Flügeln sind die Streifen deutlich länger, da musst man entweder viel Zeitung nehmen oder man sprüht den Kern ein und legt dann das Gewebe auf. Ein eingesprühter Kern ist aber besonders klebefreundlich wenn er es nicht sein soll -> klebt gern mal an der Negativschale fest.
Bilder von den laminierten Vivakteilen habe ich leider nicht, da hatte ich Harzpfoten . Vorgehensweise: Auf das lackierte Vivak werden die 2 Lagen Glas aufgebracht. Erst mit Harz einstreichen, dann das Gewebe auflegen. So rutscht es nicht dauernd hin und her wenn man mit dem Pinsel tränken will.
Die Ränder vom Gewebe werden bündig am Vivak abgeschnitten.
Anschließend tränkt man den Kohleschlauch für den Klappensteg auf einer Zeitung sowie den Roving und das Gewebe an der Nasenleiste mit dem Pinsel.
Jetzt werden noch die Gurte auf dem Kern in der vorgesehenen Position getränkt (schön nebeneinander legen, sonst zeichnen sie sich ab. Eigentlihc müsste man eine kleine Nut in den Kern machen, aber ich habe das nicht gemacht. Daher haben sie sich auch leicht abgezeichnet). Ebenso wird der Abreißgewebestreifen getränkt und in die obere Schale über den Kohleschlauch gelegt.
Dann ist auch schon alles fertig und man kann die Teile zusammensetzen.
Dabei lässt man etwa 2-3mm Platz zur Nasenleiste, denn auf den kleinen Radius kann sich das Vivak nicht biegen. Das Vivak wird an der Endleiste mit 2 Streifen Malerkrepp zusammengeklebt damit es nicht verrutscht. An der Nasenleiste nicht kleben oder Küchenrolle zwecks Absaugen hinlegen, beim Verschleifen derselben weißt du warum .
Die Teile werden dann in den Vakuumsack gelegt und mit etwas Papier wird die Luftleitung abgesichert. Wenn der Unterdruck anliegt kommen außen noch die Schalen dran, um Verzug zu verhindern. Auf die obere Negativschale kommt etwas Gewicht. Wenn das alles so passt wird der Sack nochmal kurz "entlüftet", damit sich alles kurz entspannt, dann wieder das Ventil zu machen.
Nun heißt es warten.
Wenn die Teile dann aus dem Sack kommen sehen sie so aus
Auch der Verbinder schaut ganz gut aus
Nun wird die Endleiste auf Maß geschliffen und die Nasenleiste wird an die Schale angeglichen. Auch wird der ganze Überstand an der Wurzelrippe entfernt. Dann kann es an die Ruder gehen:
Die obere Scharnierlinie knapp an den Rand des Flechtschlauches legen, die untere 2mm zur Nasenleiste versetzt. Mit der Trennscheibe fährt man oben mit geringer Drehzahl entlang um die Schale bis zum Abreißgewebe zu durchtrennen. Unten wird die ganze Schale durchtrennt, hier reicht die Schnittbreite der Diamantscheibe aus, um ein sauberes Eintauchen des Ruders zu ermöglichen!
Ein bisschen hin und her bewegen und das Ruder wird schön leichtgängig...
Die Löcher für den Verbinder sind in meinem Fall einfach in den Kern gebrannt (dort wo die Gurte an der Wurzelrippe liegen), da das Leitwerk komplett geklebt wird. Eine Steckung müsste man bereits vor dem Laminieren vorsehen.
Das Styrodur im Kohleschlauch wird herausgenommen, das ergibt einen schönen Kasten für das Ruder.
Die Oberfläche sieht auf den Bildern nicht so toll aus, das kommt von dem PVA das ich auf dem Vivak hatte. Wenn man die Leitwerke mit Wasser abwäscht bekommen sie vernünftigen Glanz.
Das Gewicht der Hälften inkl. Verbinder ist mit 67g eigentlich akzeptabel... wenn man die Festigkeit und Robustheit für den Hang berücksichtigt
Ich hoffe mit dem Beitrag konnte ich ein bisschen beim Verständnis der Bauweise helfen, wobei das sicher nicht der Wahrheit letzter Schluss ist... hier und da gäbe es schon noch Verbesserungspotential.
Über Kritik oder Kommentare freue ich mich natürlich, Fragen dürfen gestellt werden
Netten Gruß
Martin
P.S. der Hangflieger muss demnächst fertig werden
da es sich anbot ein paar Bilder beim Leitwerksbau zu machen möchte ich hier eine kleine Bilderserie zum Positivbau für die Öffentlichkeit zum Besten geben.
Es handelt sich hierbei um ein Leitwerk für einen 2m Hangsegler, vermutlich ist es gut überdimensioniert, aber was solls
Für Flügel etc. kann man das natürlich genauso abstrahieren, ändert an der Vorgehensweise so gut wie nichts, außer dass der Holmgurt stärker dimensioniert und evtl. ein Steg eingebaut wird.
Nun gut, los gehts mit den fertig verschliffenen Kernen. Material liegt bereit (ein Roving in die Nasenleiste, eine 163er Diagonal über diesen Roving, 3 lange und 2 kurze 12K Kohlerovings für die Gurte, etwas Kohleflechtschlauch für die Klappenstege, 2 Streifen Abreißgewebe als Scharnierband und je 1x 49er und 1x 163er Glasgewebe in die Schale).
Ein Verbinder wurde ebenso mitgebaut. Ganz simpel auf Folie etwas Sprühkleber, dann Balsaleisten im korrekten Winkel dort fixiert und die Rovings hinein laminiert.
Bei der Schale für das Leitwerk kam 0,5mm Vivak zum Einsatz, welches hinten einige mm länger zugeschnitten wurde als notwendig, so kann man die Endleiste schön auf Maß schleifen.
Das Aufbringen der Gewebestreifen an den Leitwerken ist ziemlich einfach, erfordert aber ein wenig Übung. Da der Roving und der Gewebestreifen nicht sonderlich lang ist hab ich sie auf eine Zeitung gelegt, mit Sprühkleber eingenebelt und dann auf den Kern aufgebracht. Bei Flügeln sind die Streifen deutlich länger, da musst man entweder viel Zeitung nehmen oder man sprüht den Kern ein und legt dann das Gewebe auf. Ein eingesprühter Kern ist aber besonders klebefreundlich wenn er es nicht sein soll -> klebt gern mal an der Negativschale fest.
Bilder von den laminierten Vivakteilen habe ich leider nicht, da hatte ich Harzpfoten . Vorgehensweise: Auf das lackierte Vivak werden die 2 Lagen Glas aufgebracht. Erst mit Harz einstreichen, dann das Gewebe auflegen. So rutscht es nicht dauernd hin und her wenn man mit dem Pinsel tränken will.
Die Ränder vom Gewebe werden bündig am Vivak abgeschnitten.
Anschließend tränkt man den Kohleschlauch für den Klappensteg auf einer Zeitung sowie den Roving und das Gewebe an der Nasenleiste mit dem Pinsel.
Jetzt werden noch die Gurte auf dem Kern in der vorgesehenen Position getränkt (schön nebeneinander legen, sonst zeichnen sie sich ab. Eigentlihc müsste man eine kleine Nut in den Kern machen, aber ich habe das nicht gemacht. Daher haben sie sich auch leicht abgezeichnet). Ebenso wird der Abreißgewebestreifen getränkt und in die obere Schale über den Kohleschlauch gelegt.
Dann ist auch schon alles fertig und man kann die Teile zusammensetzen.
Dabei lässt man etwa 2-3mm Platz zur Nasenleiste, denn auf den kleinen Radius kann sich das Vivak nicht biegen. Das Vivak wird an der Endleiste mit 2 Streifen Malerkrepp zusammengeklebt damit es nicht verrutscht. An der Nasenleiste nicht kleben oder Küchenrolle zwecks Absaugen hinlegen, beim Verschleifen derselben weißt du warum .
Die Teile werden dann in den Vakuumsack gelegt und mit etwas Papier wird die Luftleitung abgesichert. Wenn der Unterdruck anliegt kommen außen noch die Schalen dran, um Verzug zu verhindern. Auf die obere Negativschale kommt etwas Gewicht. Wenn das alles so passt wird der Sack nochmal kurz "entlüftet", damit sich alles kurz entspannt, dann wieder das Ventil zu machen.
Nun heißt es warten.
Wenn die Teile dann aus dem Sack kommen sehen sie so aus
Auch der Verbinder schaut ganz gut aus
Nun wird die Endleiste auf Maß geschliffen und die Nasenleiste wird an die Schale angeglichen. Auch wird der ganze Überstand an der Wurzelrippe entfernt. Dann kann es an die Ruder gehen:
Die obere Scharnierlinie knapp an den Rand des Flechtschlauches legen, die untere 2mm zur Nasenleiste versetzt. Mit der Trennscheibe fährt man oben mit geringer Drehzahl entlang um die Schale bis zum Abreißgewebe zu durchtrennen. Unten wird die ganze Schale durchtrennt, hier reicht die Schnittbreite der Diamantscheibe aus, um ein sauberes Eintauchen des Ruders zu ermöglichen!
Ein bisschen hin und her bewegen und das Ruder wird schön leichtgängig...
Die Löcher für den Verbinder sind in meinem Fall einfach in den Kern gebrannt (dort wo die Gurte an der Wurzelrippe liegen), da das Leitwerk komplett geklebt wird. Eine Steckung müsste man bereits vor dem Laminieren vorsehen.
Das Styrodur im Kohleschlauch wird herausgenommen, das ergibt einen schönen Kasten für das Ruder.
Die Oberfläche sieht auf den Bildern nicht so toll aus, das kommt von dem PVA das ich auf dem Vivak hatte. Wenn man die Leitwerke mit Wasser abwäscht bekommen sie vernünftigen Glanz.
Das Gewicht der Hälften inkl. Verbinder ist mit 67g eigentlich akzeptabel... wenn man die Festigkeit und Robustheit für den Hang berücksichtigt
Ich hoffe mit dem Beitrag konnte ich ein bisschen beim Verständnis der Bauweise helfen, wobei das sicher nicht der Wahrheit letzter Schluss ist... hier und da gäbe es schon noch Verbesserungspotential.
Über Kritik oder Kommentare freue ich mich natürlich, Fragen dürfen gestellt werden
Netten Gruß
Martin
P.S. der Hangflieger muss demnächst fertig werden