Spinnin Birdy Contest 1,5m

Penzi

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Es ist geschafft.
Der SBC hat gerade erfolgreich seine ersten Flüge hinter sich gebracht. Da er alles gut überstanden hat und uns nachhaltig begeistert,:D ist es jetzt Zeit euch den Neuen vorzustellen.
Dazu möchte ich aber ein bischen ausholen, damit ihr besser verstehen könnt, wieviel Arbeit und Hirnschmalz hinter dem fast serienreifen SBC steckt.
Schuld an alledem ist der normale Spinnin Birdy.
Nur weil der so toll fliegt, fingen wir irgendwann mal an, den Andreas mit dem Wunsch nach einem Birdy in "echter" F3k Größe zu nerven. Schon entbrannte ein Diskusionsfeuer, was uns mittlerweile seit einem halben Jahr beim gemeinsamen Fliegen die Rüben wärmt . Zuerst war´s ein ständiges "geht nicht..,unmöglich in Holz und ohne Kohle ..., nicht baubar für den Kunden, das kann nur floppen...." usw .usw. Das Gejammer wurde immer schlimmer.:cry: Irgendwas mußten wir mit unserer Bettelei aber doch losgetreten haben, denn ein paar Tage später hielt mir Andreas so ein komisches "Capstrip" Kohlezeugs unter die Nase und meinte, dies sei der Schlüssel zum Glück.:confused: "Hä, wie", frag ich. Und das fehlende Schlüsselwort wird nachgeliefert: "Dizzer!" Aha, Dizzer:eek: Na klar! Ich dreh mich rum und denk der Typ ist in seinen Balsafeinstäuben verblödelt.:p Dann kommt mir langsam die Erkentniss und ich befingere das Material wie ein Junky. Ein Zehntel dick, 1 oder 2mm breit, auf Rolle und leicht. Dabei ähnlich hart wie ein handgetränkter, dünner Roving. Nur eben schon fertig. Das Zeug wird rumgereicht und die Fragen und Wünsche finden an diesem Flugtag kein Ende.
Die ersten Entwürfe der Fäche nehmen gedanklich Form an.
Durchgehende Beplankung, Holm also "Unterputz". Holmverlauf im dicksten Punkt der Rippe (T-4tel Linie heist das glaub ich). Gebogener Holmverlauf. Tiefe Endleiste. Dizzer durchgehend auf der Innenseite der Beplankung.
Wie gesagt, es nahm lange Zeit kein Ende.
Dann kam die Zeit, in der wir damit beschäftigt waren, halbe Probeflächen zu bauen. Mal mit einfachem, dann mit doppelten Dizzer. Mit Holmverkastung. Dann mal ohne. Mit diagonaler Beplankung gegensätzlich nur im hinteren Bereich. Dann mal eine vorne und hinten diagonal. Aber wieder schön gegensätzlich. Immer wurde gebogen und verdreht, was das Zeug hergab. Und zum ersten Prototypen baute Fliegerkollege Sascha M. dann den ersten SBC mit doppel-diagonal Beplankung komplett auf. Dabei gewannen wir neue Erkentnisse. Zum einen war der Flügel nicht biegefest genug. Zum anderen sah der Schiebewinkel beim Abwurf noch nicht gut aus. So ging das Hirnjogging mit Andreas noch ein paar Wochen weiter, bis ich dann vor 2 Wochen den ersten Vorserienbiry auf dem Tisch hatte.
Den bügelfertigen Flügel habt ihr ja schon seit letzter Woche dank Schreinermeisters Foto vor Augen. Deshlab fang ich jetz mal nicht mit den Baustufenfotos an, sondern zeig euch ehrlicherweise den eben eingeflogenen "Spinnin Birdy Contest" in voller Pracht. Die Baustufenfotos nebst weiteren Details am Rumpf und einer Insiderstory über Schreinermeisters Beitrag zum gelungenen Serienflieger liefer ich morgen nach. Muß jetzt weg.
Viel Spass mit den Bildern.
Gruß,
Penzi
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Der Rohbau
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Mit Brüderchen
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Heute mit Sascha´s Proto.
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Sieht super aus....
Steht denn schon fest bis wann dieses nette Teil zu haben sein wird?
Dann hätte ich nämlich doch schon gleich mal ne Idee für n Weihnachtsgeschenk und auserdem gleich nen Flieger für den nächsten Österreich Urlaub.

Gruß
 

Penzi

User
Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja,
die Fläche.
Grundsäztlich ist der Aufbau des Flügels ähnlich den schon bekannten Spinnin Birdys. Nur das der Holm eben nicht mehr sichtbar ist, sondern als nur 1mm dicker Kieferngurt unter der durchgehenden Belankung verläuft. Dabei ist er entsprechend der T-4tel Linie gebogen damit er sich da befindet wo er hingehört. Die dadurch entstehende D-Box ist bei meinem Prot in jedem Rippenfeld mit dem 2mm Capstrip diagonal belegt. In den hinteren Felder immer über 2 Rippen mit 1mm Cap. Zum Randbogen hin auch wieder doppelt.:confused:
Genau dafür muß ein Bild her. So sieht das aus:
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Hier wird der Capstrip auf die schon verklebten Beplankungen aufgebracht.
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Anschließend mit einem tropfen dünnem Sekundenkleber beträufelt und mit dem Flaschenverschluß, als Spachtelersatz angerubbelt. Gerubbelt wird, bis der Seku trocken ist.
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Abschließend wird der Dizz mit einer Nagelschere, oder eben mit so einem Elektronikseitenschneder eingekürzt.
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Dabei verarbeitet man insgesamt 21m Capstrips auf den Beplankungsteilen. Dieser Vorgang ist das aufwändigste am ganzen Flieger. Die nächsten Flächen werden wir mit durchgehendem 2mm Cap aufbauen. Das geht wesentlich schneller. Bleibt noch abzuwarten, welche Fläche steifer ist. Dazu später mehr.
Die anderen Arbeiten sind, ähnlich wie bei den anderen Birdy´s. Als nächstes wird der Holm aufgelgt. Damit dieser für uns alle biegbar ist, ohne daß er erst mal in einer Nagelschablone gewässert vorgebogen werden muß, hat der Andy ihn für uns ab dem Punkt wo es mit dem trockenen Biegen kritisch wird, mit dem Laser geschlitzt. In den 1/10tel mm Abbrandspalt wird ebenfalls ein 1mm Capstrip eingelegt. Dann wird der Holm mit den Rippen, Stück für Stück nach hinten gezogen und in Form gebracht.
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Anschließend kommt der obere Holm rein. Dann die Verkastung. Wieder so ein Experiment was geglückt ist.:) Die Verkastung ist nicht längs, oder hoch gemasert, sondern diagonal. Und das bei doppelter Verkastung natürlich gegensätzlich aufgebracht und 2mm dick.;)
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So,
morgen gehts weiter,
gutes Nächtle,
Penzi
 
Sehr schick!
Wir erwarten mehr Fotos, oder auch ein Video.
Morgen gibts aber viel Regen und eine Unwetterwarnung für Köln und das Bergische. Gruss Ingo

Ist aber perfektes Wetter zum Bauen!
 
capstrip von der Rolle

capstrip von der Rolle

Moin Penzi
gibt es vieleicht einen Lieferanten von diesen Capstrips? Ich kenne nur die Meterware. Wäre vieleicht eine Möglichkeit, meinen DLG Brettern zu mehr Steifigkeit zu verhelfen. Anlatten hat bisher nicht funktioniert....

Auf alle Fälle ein echtes Sahneteil. Werde ich bei verfügbarkeit in meine Sammlung aufnehmen.

Gruß
Carsten
 

Penzi

User
Moin zusammen,
die ersten Capstrips für die Protos kamen von EMC.
Soooo, weiter gehts.
Nachdem der Flächenaufbau so weit schon mal klar ist kommt jetzt die "Schreinermeisterstory".
An die geschlossene Flächenteile wird genau wie bei den anderen Birdy eine Endleiste angesetzt, aus der anschließend die Ruderklappen und das TRilleron ausgetrennt werden. So galt es also für den F3k Flügel Endleisten zu bestellen, die 60mm breit, so fest wie möglich, bei geringem Gewicht und bester Torsion sind. Dazu mußten sie in der Dicke sehr genau geschnitten sein. Aus diesen "Endleistenbrettern" schneidet sich der Kunde dann die passgenaue Tiefe per Cutter selbst zu, überschleift den Schnitt winklig, und klebt die konisch zugeschnittene Endleiste an die Fläche. Hört sich kompliziert an, ist es aber eigentlich nicht.
Das Problem stellte sich in ganz ander Form.
Eines schönen Tages kam die langersehnte Lieferung Endleisten eines namhaften Herstellers bei Andreas an und der Bau konnte weitergehen. Die Freude war groß, die Ernüchterung folgte beim öffnen des riesigen Kartons. Die Endleisten waren allesamt untermaßig, oder verschnitten. Sägerblattschnitte mit bis zu einem halben mm Tiefe, viel zu wabbelig und weich. Das Projekt schien zu kippen. Große Trauer im Birdy- Team.:cry: :cry:
Ein paar Tage später, der aufgerissene Karton liegt noch auf dem Packtisch, kommt der Heilland durch die Pforte von Andreas Schaffensreich.:) :)
Es ist der Schreinermeister der sich sogleich mit dem Karton beschäftigt und kopfschüttelnd sein Beileid ausspricht.:( Sogleich aber über die Schreinermeisterliche Lösung dieses Problems sinniert.
Wieder in seinem eigenen Werkstattreich, legt er 11 ausgesuchte 5mm Bretter übereinander, verpresst sie in seiner Furnierpresse mit einem speziellen PU Kleber und fängt am nächsten Tag an dieses Paket in Querformat zu wunderschönen Endleisten aufzuschneiden. Dafür werden dann auch noch Schneidevorrichtungen zum Säumen hergestellt. Und nach einigen Wochen liegen die "Erste-Sahne-Spezial-Endleisten" aus der "Schreinermeister Edition" in Andreas Werkstatt.:D :D :D Einfach Klasse. Leicht, fest, und super genau geschnitten kann jetzt die Burki Endleiste ohne weitere Schneide- und Schleifarbeit direkt ihren Platz am Flügel einnehmen. Der große Vorteil von Burkis Leisten ist, neben der Passgenauigkeit, vor allem die geringen Gewichtsunterschiede, da ja das Bretterpaket besser selektierbar ist und somit eine geringere Streung entsteht.
Freunde fürs Leben sag ich da nur.:) Hoffentlich ist der Aufwand für die beiden Hersteller irgendwie kalkulierbar.
Jetzt sind wir mit der Flügelstory eigentlich fertig.
Noch ein paar Bilder, dann gehts zum Rumpf.
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Hier noch ein Foto auf dem man die Wurffbladeposition gut sehen kann. Statisch legen wir uns da sehr weit zurück. Das die Krafteinleitung funktioniert und der Schiebewinkel positiv beinflußt wird, haben die Würfe gestern gezeigt.
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Gleich gehts mit dem Rumpf weiter,
Penzi
 
Moin Birdygemeinde,
Echt rattich der Große...würde glaube ich ein gewisser Herr D. sagen.
Ich sag nix dazu...ich sabbere nur mein Läptop voll mit großen Augen und hege den Wunsch nach einem der großen Brüder des S.B.Q. Echt ein oberkrasser Flieger !!!
@Andi,wenn du das list...Ich hoffe wir haben demnächst mal gutes Wetter....da will noch was verglichen werden;) .Mehr per Mail.
Gruß Sven
 

Penzi

User
Jetz hab ich irgendwas vermurkst. Egal,
weiter mit dem Rumpf.
Eigentlich dem Birdy nicht unähnlich wird ein Rumpfvorderteil aus 2 Lagen Quatergrain Balsa mit Capstripeinleger aufgebaut. Das 10mm Rohr geht durch bis Spant 2. Somit ist hier die Krafteinleitung gewährleistet. Das HLW ist abnehmbar und durch 2 M3er Schrauben verschraubt. Damit lässt sich auch später prima die EWD nachstellen. Mit den grauen MPX Steckern gehts mit dem Strom ab in die Fläche. Bei mir ist der 5. Kontakt für die in der Nasenleiste verlegte Antenne aus Cu Lackdraht zuständig.
Jetzt erst mal speichern, bevor mir wieder die Seite abhanden kommt.
Gruß,
Penzi.
 

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Penzi

User
Genau, die Gewichte.
Angestrebt war ein Abfluggewicht, F3K typisch um die 300g. Dazu sollte der SBC absolut alltagstauglich, für jeden gut baubar und später auch reparierbar sein.
Zudem wie der Name schon sagt, Contest fähig.
Mit dem hier gezeigten Aufbau hat sich das Abfluggewicht bei 340g eingependelt. Damit ist der SBC kein Leichtgewicht. Dafür ist er sehr robust für den Altagsbetrieb. Die Torsions- und Biegesteifigkeit kommt an die Qualitäten der Schalenflieger ran. Somit ist der Birdy mit Sicherheit Wettbewerbs tauglich. Kein absoluter Floater, sondern eher ein Allrounder. Da in den Wettbewerben häufig ballastiert werden muß sehen wir in dem höheren Abfluggewicht erst mal kein wirklich schlimmes Problem. Die berechnete Flächenbelastung ohne Leitwerksinhalt liegt bei 17g/dm². Der 4-Klappenflügel lässt sich hervorragend differenzieren und gibt viel Experimentierspielraum für Einstellfetischisten(wie mich:D). Zudem ist das ständige Problem mit den flatternden Rudern beim Wurf eleminiert.
An dem jetzt erzielten Gewicht lässt sich natürlich durch entsprechnende Maßnamen noch ordentlich schrauben. Das fängt mit der Flächenverkabelung an.
Zum einstellen des Schwerpunktes hab ich genau 1g Blei benötigt. Da jetzt noch ein neues Seitenleitwerk ohne Löcher verbaut wird, denke ich mal, daß es vielleicht nachher 3g sein werden. Oder eben ein Logger.
Die Gewichte im einzelnen:
Leitwerke roh: 8g
Leitwerke gebügelt:10g
Fläche roh inkl. Kabel: 168g
Fläche inkl.Servos Wurfblade nebst Patch und Tariergewicht gebügelt: 216g
Rumpf nebst Rohr inkl. Pylon roh : 47g
Rumpf komplett inkl. RC gebügelt: 120g
So, das wars erst mal. Sobald wieder Wetter ist, wird weiter getestet und optimiert. Werde berichten;)
Gruß,
Penzi

Ps.: Wann kommt der Flieger und was wird er kosten?
Andreas hat ihn noch nicht kalkuliert. Die 2. Flächenvariante muß noch
gebaut und getestet werden. Mit viel Glück hat er das Ding bis Mitte Nov.
serienreif.
 
Supi Birdy

Supi Birdy

Hallo Penzi !:)
Is ja mal wieder supi Dein Bericht.

Der "große" Birdy wird bestimmt ein Hammer. Ich sehe ihn auch als Allrounder. Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der SAL-Flieger keine Wettbewerbe fliegt, dann dürfte dieses alltagstaugliche Teil eine neue Seuche auslösen. Dies wird dann wiederrum dazu führen, dass man den Großen auf Wettbewerben erfolgreich sehen wird. ( In der 1m Klasse waren die Birdys bisher immer vorne, Andreas hat es gezeigt) .
Aus der Erfahrung weiss ich das sich die Birdys in puncto Verarbeitung und Leistung nicht mit Modellen anderer Hersteller messen müssen, sondern andersrum ist es,....... die Anderen müssen sich mit den Birdys messen.:)

Wie von mir vermutet wird der "Große" wohl im Dezember serienreif. Dann wird er unter manchem Gabentisch liegen und uns über die kalten dunklen Winterabende hinweghelfen.;) ;)

Tach noch
 

Penzi

User
Und wenn du gestern gesehen hättest, wie toll der Neue Strecke fliegt, und am Hang geht.:eek: :eek: .
Na du wirst es ja bestimmt mal sehen. Kannst ja den Robi mal dazu befragen.;)
Gruß,
Penzi
 
hallo penzi...
was hast du verbaut? vor allem flächenservos und was für verlängerungskabel?
da müssen noch ein paar gramm weg...für mich jedenfalls.

gewicht ist zwar ok, aber ich stecke lieber ballast rein für windiges wetter.
verkraften die querruder auch ne zweiklappen-ausführung, oder sind sie dafür zu weich?
 
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