Aufgeladener Zweitakter

Resorohre verringern nur die Spülverluste die durch das überschneidende Öffnen der Spülschlitze zustande kommen.Hat man keine Überschneidungen , bzw.kann die Zeiten Zeitlich versetzen ,kann man diese Spülverluste minimieren und bei schon geschlossenen Auslass den Füllgrad erhöhen ,stärker wie das Reso zurückdrücken kann.Der Ladekolben kann da er ja nur etwas druck erzeugen muss recht leicht ausgefürt werden ,auch muss er nur kleine Temperaturen aushalten.
So wahnsinnig viel Schwerer wie ein normaler ohne Aufladung wird der Motor nicht.Das Reso kann man schon mal abziehen.
 

udogigahertz

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Silvan Borer schrieb:
Ich denke langsam, dass der Udo uns auf eine falsche Fährte locken will, damit er dann zuschlagen kann
Viele Grüsse Silvan
Och nöööö .... für so verschlagen und hinterlistig hältst Du mich? ;) :cool:

Nein, seid versichert, dem ist nicht so.

Grüße
Udo
 
udogigahertz schrieb:
Jürgen, du hast natürlich (wie immer ;) ), Recht: Nach Deiner Definition gibt es also eigentlich gar keinen 2-Taktmotor, da ja auch in diesem Motortyp an und für sich 4 Takte stattfinden? Aha, interessante Sichtweise :D (aber natürlich nicht zu widerlegen)
...

Hallo Udo,

ich habe nie behauptet, dass es keine 2-Takt Motoren gibt. Wenn man die Hubkolbenbewegung von OT nach UT bzw. UT nach OT als Arbeitstakt definiert, finden beim 2-Takt Motor Ansaugen, Verdichten, Verbrennen und Ausstossen innerhalb einer Kurbelwellenumdrehung bzw. in zwei Takten statt.

Zum Nachlesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrennungsmotor

:) Jürgen
 
udogigahertz schrieb:
...
Welcher Wankelmotor verfügt denn über eine Druckumlaufschmierung (mit der Einschränkung, dass dieser dann auch das Öl wieder in den Ölkreislauf zurückführt)?
...

Selbst das erste Serienauto mit Wankelmotor, der NSU Spider hatte bereits eine Druckumlaufschmierung. Zur Schmierung der Dichtleisten kam eine zusätzliche Dosierpumpe zum Einsatz. Im Gegensatz zu einem 4-Takt Hubkolbenmotor verbraucht ein Wankel stets mehr Öl, da man keine herkömmlichen Ölabstreifringe einsetzen kann. Bei neuesten Entwicklungen arbeitet man aber auch da an alternativen Lösungen.

Um nicht weiter vom Thema abzudriften, empfehle ich für zusätzliche Informationen "Schmierung Wankelmotor" in Google einzugeben.

:) Jürgen
 
Zitat von mir:


Udo,
stell Dir doch bitte einfach mal vor, wir hätten auf dieser unserer Erden nicht einen Umgebungsdruck von etwa 1000 mbar sondern das doppelte, etwa 2000
mbar. Würde ein Zweitaktmotor dann nicht mehr funktionieren?
Müssten dann die Steuerzeiten anders sein?
udogigahertz schrieb:
Interessante Frage. Nur, was soll das bringen? Wo, um alles in der Welt, hätten wir denn hier auf Erden einen solchen Druck?
Nirgendwo Udo, ausser in einem aufgeladenen Motor. Darum sprach ich ja von "Vorstellen" Wenn der Umgebungsdruck eh das doppelte betragen würde, hätte das die gleiche Folge als wenn ein Motor per Turbo oder Kompressor mit 1 bar Druck beaufschlagt werden würde.

udogigahertz schrieb:
Außerdem: Da der erhöhte Druck in dieser Vorstellung ja überall ist, also auch auf der Auspuffseite, was sollte sich da groß ändern?


Dabei würde sich auch im Resorohr der Druck verdoppeln, demendsprechend ändert sich garnichts, und schon garnicht die Steuerzeiten.
Wenn Du das mal als Gedankenmodell ablaufen lässt wirst Du es sicher nachvollziehen können.


udogigahertz schrieb:
Diese Deine Aussage ist völlig richtig. Hatte ich denn von einer Drehzahlerhöhung gesprochen? Nein, hatte ich nicht.
Was Du sagtest war das:
Zitat:
"Ein hoher Ladedruck bedingt jedoch ganz andere Steuerzeiten bzw. andere Gaskanalgeometrien im Motor, um eben viel mehr Frischgas durchzulassen, als bisher, denn irgendwann mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit werden sich unerwünschte Wirbel bilden bzw. die Gasgeschwindigkeiten einfach zu groß werden. Damit habe ich aber nur die Probleme auf der Einlassseite angesprochen."




Udo, dann sag mir:
Woher sollen zunehmende Strömungsgeschwindigkeiten denn kommen, wenn nicht von höherer Drehzahl?
Sag nicht durch die Aufladung, der höhere Luftmassendurchsatz resultiert aus einer Verdichtung der zugeführten Luft, nicht aus einem Drehzahlzuwachs, dieser würde durch eine entsprechende Latte verhindert, aber dieses Wissen hatte ich eigentlich vorrausgesetzt......


udogigahertz schrieb:
Auch war nie die Rede von einer Leistungsverdoppelung, ich sprach von mindestens 50%iger Leistungssteigerung, hätte ich Verdoppelung gemeint, so hätte ich von einer 100%igen Leistungssteigerung gesprochen.

Und ich habe von einer Leistungsverdopplung gesprochen. Hätte ich einen Leistungszuwachs um die Hälfte gemeint, so hätte ich von einer 150% Leistungssteigerung gesprochen.
So what?
Muss ich nur weil Du´s tust von 150% reden?
Ändert das was am Prinzip?

udogigahertz schrieb:
Das Ziel einer jeden Aufladung muss es doch sein, mehr Power bei gleicher oder geringerer Drehzahl, als beim Ausgangsmotor zu bekommen, oder? Ich hatte allerdings dieses Wissen vorausgesetzt, daher hatte ich das nicht besonders erwähnt.
Ne wusste ich nicht. Echt nicht.

udogigahertz schrieb:
Richtig. Will man mehr Gas bei gleicher Gasgeschwindigkeit hineinströmen lassen, so kann man auch den Querschnitt erhöhen. Oder aber eben die Strömungsgeschwindigkeit. Aber eins von beiden sollte schon angepasst werden, sonst wird das nichts mit dem erhöhten Gasdurchsatz; jedenfalls gibt es dann wieder Rückstauverluste.
Oder man lässt eben komprimiertes Gas einströmen, gelle?

udogigahertz schrieb:
Grau ist alle Theorie. Dazu wären entsprechende Versuche notwendig.

Nö, ein Turbo,motor ist alles andere als graue Theorie.

udogigahertz schrieb:
Wieso? Bei konventionellen Zweitaktern funktionieren die Reso-Rohre doch ausgezeichnet (wenn sie richtig abgestimmt werden).
Auf die Antwort darauf kommst Du selbst, wenn Du das Beispiel mit dem doppelten Umgebungsdruck verstanden hast.
Du begründest ja selbst:


udogigahertz schrieb:
Sie funktionieren deshlab so gut, weil sie einen Teil des Frischgases, der bereits in den Auspufftrakt gelangt war, wieder zurückdrücken und somit den Füllungsgrad erhöhen. Das Ganze ist aber eine äußerst diffizile Angelegenheit, schon kleinste Abweichungen der Steuerzeiten, Resorohrquerschnitt oder vor allem auch der Länge des Rohrs bewirken, dass das System nicht mehr richtig funktioniert.

Und stell Dir vor, es gibt tatsächlich Leute, für die diese äusserst diffizile Angelegenheit Alltag ist. Deren Resorohre funktionieren.

udogigahertz schrieb:
Daher ja auch meine Bedenken, wenn man jetzt den Ladedruck erhöht. Dann sind auf jeden Fall wieder erneute Abstimmarbeiten am Resorohr erforderlich, falls die überhaupt zum Erfolg führen.

Grüße
Udo

Du kannst ja mal zum Erfolg beitragen. Oder versuche doch mal diese Frage zu beantworten. Wenn Du Die Richtig beantworten kannst können wir weiterdiskutieren:
...

Zitat von Kurbel:

"Udo, nu lass doch mit deinem fundierten Fachwissen mal klare Ansagen heraus.
Ist die eine Luftdichteänderung der Umgebungsluft ein grundsätzliches Problem für die Funktion eines Zweitakters?
Wenn nicht, kann ich an der Aufladung keinen Haken finden.

Kurbel"
 
Hi Jürgen,
um ein bischen mit einem Wankelmotor spielen zu können habe ich mir erst einen von Graupner besorgt.Bin aber aus Zeitgründen noch nicht dazu gekommen.Beim Wankel will ich NOX ,Lachgas,zuführen aber immer nur für die kurze Zeit die zb.ein Durchflug der Messtrecke benötigen würde.

Noch etwas bereitet mir Gedanken.Das Methanol selbst.Zum aufbrechen der Verbindung braucht es einiges an Energie die vor der eigentlichen Verbrennung im Brennraum aufgebracht werden muss. Wir aber das Methanol schon vorher Reformiert ,kann es dann im Motor gleich zur Sache gehn.
Am besten wäre ein Reformer der um den Abgaskrümmer herum angordnet wäre und durch die Abgase geheizt wäre.Das Gas muss dann nur dem Vergaser zugeführt werden.Klingt erstmal recht einfach ,ist es aber nicht.
Einigen wird vieleicht noch der Versuch aus dem Chemie Untericht in Erinnerung sein ,bei dem ein durch Flame ausserhalb vorgeheizter Platindraht in eine Flasche mit Methanol getaucht wird.Mit den Methanoldämpfen fängt der Draht heftig das Eigenglühen an ohne weitere Energiezufuhr,wir kenne das ja von der Glühwendel in den Glühkerzen.
Wird das alles abgeschlossen vorher gemacht sollten so viel ich in Erinnerung habe um die 20% mehr Leistung zur verfügung stehen ,ohne Aufladung und sonstiges KlimBim.
Kleine Experimentier Seite für Interesierte, http://www.seilnacht.com/versuche/katal2.html .
 
Christian Lucas schrieb:
Noch etwas bereitet mir Gedanken.Das Methanol selbst.Zum aufbrechen der Verbindung braucht es einiges an Energie die vor der eigentlichen Verbrennung im Brennraum aufgebracht werden muss. Wir aber das Methanol schon vorher Reformiert ,kann es dann im Motor gleich zur Sache gehn.


Vielleicht ist das ja auch nicht uninteressant?
http://www.patent-de.com/20050811/DE102004003832A1.html
 
Weitere Fragen ?

Weitere Fragen ?

Ich denke, dass wir jetzt bestätigen können, dass eine Aufladung beim 2-Tackter funktionieren könnte !

Folgende Fragen an der weiteren Konstruktion von Seite 7 sind:

- Wenn ich den maximalen Durchmesser von 42 oder evt. 45 mm einhalten will, wie gross darf dann das Verdichterrad werden damit es noch einen vernünftigen Leitapparat ergibt?
- Mit welcher Verdichter-Drehzahl ergibt sich welche Druckerhöhung ?
- Wie muss die Gleitlagerung mit der Schmierung aussehen ?
Denke dass eine Gemischabzapfung über die Kurbelwelle denkbar wäre, wenn es ein paar Löcher im Verdichterrad hat, dass die Schmierung vom Lager mit der Zentripedalkraft erzeugt. Die richtige Dimensionierung wird vermutlich etwas kritisch.

Viele Grüsse Silvan
 
Silvan Borer schrieb:
Ich denke, dass wir jetzt bestätigen können, dass eine Aufladung beim 2-Tackter funktionieren könnte !
...

Wir haben einerseits ein Beispiel für einen mechanisch aufgeladenen 50cm³ Motor von 1965 mit ca. 15PS bei 15.000 U/min und einem turbo-aufgeladenen 50cm³ Motor von 2008, aber der nicht aufgeladene GP 50cm³ Kreidler Motor von 1971 brachte ca. 20PS bei 16.000 U/min.

Bei unseren wesentlich kleineren Modellmotoren können wir zur Leistungssteigerung wesentlich höhere Drehzahlen realisieren, während die Techniken zur Aufladung bei zunehmender Miniaturisierung immer uneffizienter werden. Es darf also durchaus angezweifelt werden, ob die Aufladung bei einem Modellmotor sinnvoll ist.

Der aufgeladene 20cm³ OS 4-Takter erwies sich zumindest als "Sackgasse".

:) Jürgen
 

steve

User
Schmierung des Laders

Schmierung des Laders

Hallo,
ich weis nicht, ob es schon erwähnt wurde aber was haltet ihr davon, die Schmierung über den Treibstoff sicher zu stellen. Also den Vergaser direkt vor den Ladereingang. Die Vermischung müßte dann auch sehr gut sein. Einen gewissen Druckverlust und ein wenig Sauerei vom durchgeblasen Gemisch müßte man dann allerdings akzeptieren.

Grüsse
 

udogigahertz

User gesperrt
christof buss schrieb:
Udo,
stell Dir doch bitte einfach mal vor, wir hätten auf dieser unserer Erden nicht einen Umgebungsdruck von etwa 1000 mbar sondern das doppelte, etwa 2000
mbar. Würde ein Zweitaktmotor dann nicht mehr funktionieren?
Müssten dann die Steuerzeiten anders sein?
Nirgendwo Udo, ausser in einem aufgeladenen Motor. Darum sprach ich ja von "Vorstellen" Wenn der Umgebungsdruck eh das doppelte betragen würde, hätte das die gleiche Folge als wenn ein Motor per Turbo oder Kompressor mit 1 bar Druck beaufschlagt werden würde.
Interessantes Gedankenspiel. Vermutlich würde ein Motor auch bei doppeltem Umgebungsdruck funktionieren. Nur: Wozu sollte man sich die Mühe machen, darüber nachzudenken? Es gibt hier eben keinen so hohen Umgebungsluftdruck.
Und das Problem mit den Steuerzeiten: Grau ist alle Theorie. Man wird wohl oder übel Praxisversuche machen müssen.

Dabei würde sich auch im Resorohr der Druck verdoppeln, demendsprechend ändert sich garnichts, und schon garnicht die Steuerzeiten.
Wenn Du das mal als Gedankenmodell ablaufen lässt wirst Du es sicher nachvollziehen können.
Ganz so einfach und simpel ist es dann doch nicht: Mit steigendem Luftdruck (bzw. Überdruck durch Aufladung) ändern sich auch die übrigen Parameter bzw. Eigenschaften des Luft/Gasgemisches. Auch hier gilt wieder: Grau ist alle Theorie.

Was Du sagtest war das:
Zitat:
"Ein hoher Ladedruck bedingt jedoch ganz andere Steuerzeiten bzw. andere Gaskanalgeometrien im Motor, um eben viel mehr Frischgas durchzulassen, als bisher, denn irgendwann mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit werden sich unerwünschte Wirbel bilden bzw. die Gasgeschwindigkeiten einfach zu groß werden. Damit habe ich aber nur die Probleme auf der Einlassseite angesprochen."
Udo, dann sag mir:
Woher sollen zunehmende Strömungsgeschwindigkeiten denn kommen, wenn nicht von höherer Drehzahl?
Sag nicht durch die Aufladung, der höhere Luftmassendurchsatz resultiert aus einer Verdichtung der zugeführten Luft, nicht aus einem Drehzahlzuwachs, dieser würde durch eine entsprechende Latte verhindert, aber dieses Wissen hatte ich eigentlich vorrausgesetzt......
Wo, bitte, habe ich von einer Drehzahlerhöhung gesprochen?
Um mehr Leistung aus einem Motor ohne Hubraumvergrößerung zu bekommen, ist die Aufladung ein probates Mittel (allerdings bei 4-Taktmotoren). Es geht dabei darum, eine größere Menge an Frischgas in der selben Zeit in den Brennraum zu bekommen, als das ohne Aufladung möglich wäre. Damit steigt die spezifische Leistung des Motors bei gleicher Drehzahl.
Um dieses aber zu bewerkstelligen (mehr Frischgas bei gleicher zur Verfügung stehenden Zeit) kann man entweder den Durchmesser, also den Querschnitt des Gaskanals vergrößern oder aber eben die Strömungsgeschwindigkeit. Am besten beides. ;)

Muss ich nur weil Du´s tust von 150% reden?
Ändert das was am Prinzip?
Natürlich "musst" Du gar nichts. Es wäre aber schön, mit den gleichen Begriffen zu arbeiten, anstatt Begriffsverwirrung um sich greifen zu lassen. Natürlich wäre ein Leistungsverdoppelung auch nicht schlecht, sicherlich doppelt so gut, wie nur eine Leistungssteigerung um die Hälfte, oder? ;)
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass sich der ganze Aufwand nicht lohnt, wenn am Ende nur so 10 bis 25% Leistungssteigerung dabei herauskommen, diese (geringe) Zusatzleistung dürfte durch das größere Gewicht und die höhere Komplexität des Motors wieder relativiert werden. Wenn also schon Leistungssteigerung, dann auch recht ordentlich.

Ne wusste ich nicht. Echt nicht.
Glaub ich nicht :) Echt.

Oder man lässt eben komprimiertes Gas einströmen, gelle?
Natürlich. Davon reden wir hier doch die ganze Zeit?????
Was glaubst Du, macht das komprimierte Gas?
Richtig: Es strömt schneller, weil es sich wieder so schnell wie möglich ausdehnen will.

Nö, ein Turbo,motor ist alles andere als graue Theorie.
Klar, Turbomotoren sind längst bewährt. Aber nur bei 4-Taktern!

Bei 2-Taktern sieht die Sache da schon wieder ganz anders aus. Außer einigen eher vagen Andeutungen, dass dieser oder jener Motor ein aufgeladener 2-Takter gewesen sein soll, sind nirgendwo zu finden. Jedenfalls kaum in aktueller Zeit (seit Ende des 2. Weltkrieges)

Und ein per Abgasturbolader aufgeladener 2-Takter? Na, ich weiß nicht so recht. Ich halte sowas für ein Märchen. Andernfalls bitte ich um entsprechende Nachweise (Prinzipskizzen, Leistungsdiagramme, Youtube-Videos eines laufenden Exemplars usw.)

Und stell Dir vor, es gibt tatsächlich Leute, für die diese äusserst diffizile Angelegenheit Alltag ist. Deren Resorohre funktionieren.
Das brauch ich mir nicht vorstellen, dass weiß ich! Klar funktionieren Resorohre. Ich habe doch nie was anderes behauptet? Ich gab lediglich zu bedenken, dass solch ein Resorohr eventuell nicht mehr funktioniert, wenn man den Motor erfolgreich auflädt, bzw. dass man das Rohr völlig neu abstimmen müsste oder aber auch, dass solch ein Rohr gar nicht mehr erforderlich ist. Was ist daran verwerflich?

Zitat von Kurbel:

"Udo, nu lass doch mit deinem fundierten Fachwissen mal klare Ansagen heraus.
Ist die eine Luftdichteänderung der Umgebungsluft ein grundsätzliches Problem für die Funktion eines Zweitakters?
Wenn nicht, kann ich an der Aufladung keinen Haken finden.

Kurbel"
Klar ist die Luftdichteänderung für einen Verbrennungsmotor ein grundsätzliches Problem. Allerdings bezogen auf abnehmenden Luftdruck in größeren Höhen. Es gibt sogar eine Formel für dafür, dass mit soundsoviel Meter "weiter oben" ein bestimmter Motor soundsoviel Prozent seiner Leistung verliert, da nicht mehr genügend Luftsauerstoff dem Motor zugeführt werden kann und man, will man ein Überfetten der Mischung verhindern, auch den kraftstoffanteil zurücknehmen muss. Jeder moderne Automotor verfügt in seinen diversen Blackboxen über entsprechende Kompensationsprogramme.

Ist der Motor jedoch aufgeladen, so hat man da schon mal ein Problem weniger, denn dann kann man leicht diese Luftdruckschwankungen durch entsprechende Ladedruckerhöhungen ausgleichen.
(Wie gesagt: Alles bei 4-Taktern)

Es ist jetzt sinnlos, eine Theorie darüber zu erstellen, was passiert, wenn der Luftdruck auf das Doppelte des normalen atmosphärischen Druckes ansteigt, da so wa sin der Praxis nicht vorkommen kann. Es gehört aber nicht viel Phantasie dazu, dass es da sehr wohl Änderungen im Laufverhalten geben
muss.


Grüße
Udo
 

udogigahertz

User gesperrt
Jürgen Heilig schrieb:
Wir haben einerseits ein Beispiel für einen mechanisch aufgeladenen 50cm³ Motor von 1965 mit ca. 15PS bei 15.000 U/min und einem turbo-aufgeladenen 50cm³ Motor von 2008, aber der nicht aufgeladene GP 50cm³ Kreidler Motor von 1971 brachte ca. 20PS bei 16.000 U/min.
Jürgen
Eindrucksvoller kann man ja nicht demonstrieren, dass eine Aufladung bei einem 2-Takter keinen Sinn macht, oder? (Mit Aufladung = 15 PS, ohne Aufladung = 20 PS!!!)

Und - wie gesagt, ein (Abgas?)turbo-aufgeladener 2 Takter??????

Grüße
Udo
 

kurbel

User
udogigahertz schrieb:
Klar ist die Luftdichteänderung für einen Verbrennungsmotor ein grundsätzliches Problem. Allerdings bezogen auf abnehmenden Luftdruck in größeren Höhen. Es gibt sogar eine Formel für dafür, dass mit soundsoviel Meter "weiter oben" ein bestimmter Motor soundsoviel Prozent seiner Leistung verliert, da nicht mehr genügend Luftsauerstoff dem Motor zugeführt werden kann und man, will man ein Überfetten der Mischung verhindern, auch den kraftstoffanteil zurücknehmen muss. Jeder moderne Automotor verfügt in seinen diversen Blackboxen über entsprechende Kompensationsprogramme.

Ist der Motor jedoch aufgeladen, so hat man da schon mal ein Problem weniger, denn dann kann man leicht diese Luftdruckschwankungen durch entsprechende Ladedruckerhöhungen ausgleichen.
(Wie gesagt: Alles bei 4-Taktern)

Es ist jetzt sinnlos, eine Theorie darüber zu erstellen, was passiert, wenn der Luftdruck auf das Doppelte des normalen atmosphärischen Druckes ansteigt, da so wa sin der Praxis nicht vorkommen kann. Es gehört aber nicht viel Phantasie dazu, dass es da sehr wohl Änderungen im Laufverhalten geben
muss.
Dass bei Flugmotoren Abgasturbolader den besonderen Charme haben einen Leistungsverlust durch geringe außendrücke zu verhindern ist mir klar.
Darüber brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten.

Es geht mir darum, dass nach dem, was ich in Thermodynamik (bin froh, dass ich den Scheiß bestanden habe) gelernt habe, ein Turbolader in etwa so angenommen wird, als ob der Umgebungsdruck angehoben wird.
Und zwar an der Auslassseite ganz genauso wie an der Einlassseite.
Dann, bei gleichen Drehzahlen (hier sind Massenkräfte in der Regel limitierend) werden die gleichen Volumina durchgesetzt, allein die Dichte ist höher.
Also bleiben die Strömungsgeschwindigkeiten exakt die gleichen, wie ohne Aufladung.
Nur durch den größeren Massendurchsatz (da höhere Dichte der Gase) steigt die Leistung.
Undzwar steigt sie um den Faktor, um den Druck und Dichte (Proportionalität!) durch die Aufladung vergrößert sind.
Es gibt keinen Grund, warum die Thermodynamik des Zweitakters anders aussehen sollte.
Ungüstig dürfte alleine die Temperaturzunahme durch die Verdichtung im Turbo sein, die ebenso alle anderen Temperatureckpunkte anhebt.
Das mag vllt der Motor nicht, hängt vom Einzelfall ab.
Außerdem hängt die Schallgeschwindigkeit genau von der Temperatur des Gases ab (immerhin nicht von der Dichte).
Damit müsste man also möglicherweise das Resorohr einmal neu abstimmen, aber das muss man eh für jeden Motor einmal machen.
So what?

Kurbel
 
udogigahertz schrieb:
Eindrucksvoller kann man ja nicht demonstrieren, dass eine Aufladung bei einem 2-Takter keinen Sinn macht, oder? (
Und - wie gesagt, ein (Abgas?)turbo-aufgeladener 2 Takter??????

Udo, lesen hilft da weiter.....

"Nun folgt der Überströmvorgang und schon sind wir an dem oft diskutierten Punkt angekommen: Manche erwarten jetzt furchtbare Spülverluste. Dem ist aber nicht so! Die Verluste sind bei Aufladung sicherlich nicht geringer als bei einem normal beatmeten Motor, jedoch sind sie im Verhältnis zur Füllungssteigerung auch nicht größer, denn im ganzen Auspuff hat sich schon parallel der Abgasgegendruck auf einen Wert erhöht, der im Bereich des Ladedrucks oder höher liegt! Schliesslich muss in der Turbine am Ende des Auspuffs ein genügend großes Druckgefälle zur Verfügung stehen, um (trotz Wirkungsgradverlusten) genug Energie für den Verdichter bereitzustellen. Darüber hinaus sorgt der aufgemotzte Verbrennungsdruck für eine entsprechend aufgemotzte "Antwort" des Resonanzauspuffs (heftigere rücklaufende Welle)."


Und wo kann man sowas finden?
Zum Beispiel da:
http://www.germanscooterwiki.de/index.php?title=Aufladung_am_Zweitaktmotor_(Turbo)
 
udogigahertz schrieb:
Eindrucksvoller kann man ja nicht demonstrieren, dass eine Aufladung bei einem 2-Takter keinen Sinn macht, oder? (Mit Aufladung = 15 PS, ohne Aufladung = 20 PS!!!)

Und - wie gesagt, ein (Abgas?)turbo-aufgeladener 2 Takter??????

Grüße
Udo

Hallo Udo,

etwas zu kurz gedacht:

zwischen dem mechanisch aufgeladenen Motor und dem GP Motor liegen ein paar Jahre Entwicklung. Der nutzbare Drehzahlbereich des GP Motors ist nur ca. 900 U/min breit. Da dürfte der aufgeladene Motor Vorteile haben. Der mechanische Lader "schluckt" u.U. mehr Leistung als ein Turbolader. Die Leistung des turbo-aufgeladenen Motors wird mit >20PS "geschätzt".

Wie bereits geschrieben: Bei kleinen Modellmotoren wird sich der Aufwand wahrscheinlich nicht lohnen. Hier kann ja mit wesentlich höheren Drehzahlen gearbeitet werden.

:) Jürgen
 
Hi ,das entscheidende ist nicht die Drehzahl an sich sondern die mittlere Kolbengeschwindigkeit und die ist auch bei den Modellmotoren in normalen bereichen wie auch die heutigen Formel 1 Motoren da nicht wesentlich auskommen.Sind halt recht kurzhubig.Dazu müste man eigentlich einen Gegekolben Motor alla Golle Motor bauen ,der eigentlich einen Langhuber Brennraum hat aber durch die gegenkolben ein kurzhuber ist und für hohe Drehzahlen wie geschaffen.Dazu noch die Graphit Kolben und die Ladekolbenseite vergößert ,dann wird das richtig Interesant. http://www.gollemotor.ag/ ,die machen da schon fast alles Richtig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gegenkolbenmotor .
 
Nur mal kurz.Wie viel ccm soll euer Motor haben?? 10ccm.Wie gross wird das Modell denn werden? Da kommt Ihr mit einem gut abgestimmten 2-takter weiter.Ihr wisst hoffentlich,dass die 500ccm GP-Zweitakter so an 200 PS hatten-und noch nicht am Ende waren.Übrigens hatte der aufgeladene Motor der DKW 250 Rennmaschine auf der TT damals etwa 18-20 PS.So wie die gleichvolumigen 4-Takter.
Da war mal ein Ami mit einem Turbogeladenen Flugmotor 10ccm der von Mords drehzahlen schwärmte.Er hatte aus seinem Motor aber nur das rausgeholt,was ein 10er Webra-Speed auch konnte.Und ihr könnt Euch auf den Kopf stellen:Mit einem geladenen 2-Taktmotor werdet Ihr NUR Ärger haben.Für Speed braucht Ihr einfach Drehzahl!!
Hansjörg
 

udogigahertz

User gesperrt
kurbel schrieb:
Und zwar an der Auslassseite ganz genauso wie an der Einlassseite.
Dann, bei gleichen Drehzahlen (hier sind Massenkräfte in der Regel limitierend) werden die gleichen Volumina durchgesetzt, allein die Dichte ist höher.
Also bleiben die Strömungsgeschwindigkeiten exakt die gleichen, wie ohne Aufladung.
Nur durch den größeren Massendurchsatz (da höhere Dichte der Gase) steigt die Leistung.
Undzwar steigt sie um den Faktor, um den Druck und Dichte (Proportionalität!) durch die Aufladung vergrößert sind.
Kurbel
Du hast mit dieser Vorstellung Recht ...... wenn es sich um eine kolbeninduzierte Aufladung handeln würde, wobei der Ladepumpenkolben im gleichen, genau abgestimmten Takt passend zum Arbeitskolben den Ladedruck genau dann bereitstellt, wenn dieser benötigt wird, jedoch ...... bei einem durch eine Turbopumpe, durch ein sich ständig drehendes Flügelrad aufgebauten Ladedruck wird es zu Druckschwankungen und damit zu Unregelmäßigkeiten im Druckverlauf kommen, ..... diese Unregelmäßigkeiten werden letztlich zu Staus, abgelöst von Druckminderungen führen, was wiederum unerwünschte Wirbel erzeugen wird usw.
Jedenfalls wird sich dabei zumindest partiell die Strömungsgeschwindigkeit erhöhen, womit wir bei den von mir angeführten Problemen wären.

Es gibt keinen Grund, warum die Thermodynamik des Zweitakters anders aussehen sollte.
Die Gesetze der Physik gelten universell.

Ungüstig dürfte alleine die Temperaturzunahme durch die Verdichtung im Turbo sein, die ebenso alle anderen Temperatureckpunkte anhebt.
Das mag vllt der Motor nicht, hängt vom Einzelfall ab.
Auch das ist richtig. Nicht umsonst haben "große" Turbomotoren einen aufwendigen Ladeluftkühler.

Dass bei Flugmotoren Abgasturbolader den besonderen Charme haben einen Leistungsverlust durch geringe außendrücke zu verhindern ist mir klar.
Darüber brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten.
Wir brauchen uns auch nicht darüber zu unterhalten, dass sämtliche Flugmotoren, die mit Turboladern ausgestattet sind, nach dem 4-Taktprinzip arbeiten (ich meine das "richtige" Viertaktprinzip, nicht das nach Jürgen Heilig:D )

Grüße
Udo
 

udogigahertz

User gesperrt
christof buss schrieb:
Udo, lesen hilft da weiter.....
Und wo kann man sowas finden?
Zum Beispiel da:
http://www.germanscooterwiki.de/index.php?title=Aufladung_am_Zweitaktmotor_(Turbo)
Genau, Lesen hilft weiter. Dann lies Dir doch mal den von Dir freundlicherweise verlinkten Wiki-Beitrag durch. (Da steht nämlich nüscht drin, außer der Überschrift:D )

Um zu verstehen, wie und warum ein Abgasturbolader arbeitet, müssen wir uns nochmal das Viertaktprinzip (das "echte", nicht das nach Jürgen Heilig!) anschauen:

4. Takt: Auspufftakt = der Kolben drückt die verbrannten Abgase durch das geöffnete Auslassventil in den Auspufftrakt.

Hier wird eine aktive Arbeitsleistung vollbracht, die zunächst mal bedeutet, dass ein gleich großer Viertaktmotor gegenüber dem Zweitakter leistungsmässig im Nachteil ist, denn bei dem erledigt diese Arbeit das einströmende Frischgas in Verbindung mit dem Entspannungsdruck des verbrannten Gases.
Der Trick beim Abgasturbolader besteht nun darin, dass man diese Auspuffarbeit ausnutzt, indem man damit eine Abgasturbine antreibt, die wiederum mit einem Verdichterrad gekoppelt ist, das seinerseits die Aufladearbeit bewältigt. Man nutzt also geschickt diese Auspuffarbeitsleistung des Viertakters aus und bekommt auf diese Weise praktisch umsonst die Energie zum Betrieb des Verdichters.

Wenn wir nun in den Zweitakterauspufftrakt solch einen Abgasturbolader einbauen, so wirkt dieser wie eine zusätzlich Strömungsbremse im Abgasstrahl und behindert damit den Gaswechsel im Brennraum ganz gewaltig.

Man kann nun mal kein "Perpetuum Mobile" bauen, das sich praktisch von selber antreibt und noch zusätzliche Leistung bereitstellt.
Eben auch hier greifen die universell gültigen Gesetze der Physik.

Leider.

Grüße
Udo
 
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