Pylon-Renntrimm

Hallo ihr Linkskurvenflieger,

gibt es irgendwo eine Art Anleitung wie ein Pylon-Modell richtig getrimmt wird, oder kann mir das jemand beschreiben?
Aber Achtung, falls ich das hinbekomme, bin ich nächste Saison vielleicht wieder mit dabei :D.

Vielen Dank,
Steffen
 
naja grundsätzlich stellt jeder seine Maschinen nach seinem Flugstil ein.

Steffen hat nur nach dem Trimmen gefragt und nicht nach der kompletten Einstellung.

Das mit dem Höhenruderausschlag und dem voll Ziehen am Spitz ist vom Piloten abhängig, ich für meine Teil mag das nicht.

Der Flieger soll bei vollem Hoch Ausschlag nicht zu Abriss gebracht werden......
außer du fliegst gerne gerissenen Rollen am Stück bei 200km/h.....

mfg
Franz
 
Die Kurzversion:

- Den Schwerpunkt so weit nach hinten verschieben wie möglich (fliegbar).

- entsprechend die EWD anpassen (kleiner)

- Die (Höhen-)ruderausschläge so klein wie möglich.

- Quer darf etwas mehr sein sonst wird es mal interessant wenns böhig wird, da zu träge. Aber auch eher so klein wie noch fliegbar. Ich habs da eben lieber noch dieses Quentchen agiler so das ich beim einlegen der Querruderknüppel nicht an den Anschlag bringe.

-Höhenruder so einstellen das du voll ziehen kannst. Knüppel am Sender an den Anschlag. > Vorteil: Man kann schnell (!) & knackig an den mechanische Anschlag durchziehen, und fliegt immer eine annähernd gleiche Kurve. Ob du dann so einstellst das du am Doppelpylon eine große Wende oder 2 knackige Turns ans Pylon 2 & 3 fliegtst, kommt auf deinen Flugstil u. das Modell an. Also welchen radius du letzten Endes fliegen willst (> ggf. Geschwindigkeit und Querbschleunigung messen).

- Gewicht an den Tragflügelspitzen so anbringen das man den Flieger im Messerflug (nach links gedreht), voll am Höhenruder durchreissen kann und er wieder im exakt selben Winkel aus der Wende kommt. Oder ganz minimal, aber wirklich nur minimal ausdreht / nach rechts rollt (evtl. mehr Gewicht an die rechte Flügelspitze). Das ist angenehmer und einfach zu fliegen als wenn es den Flieger in richtung Boden dreht (90° + weiter eindrehen bei gleichzeitig voll Höhe ergibt eine Linie Richtung Boden/Einschlag...). Wie der flieger sich in Rechtskurven verhält ist Wurst. ;)

- Die Querruder so differenzieren das der Flieger bei Queruderbenutzung nicht auf Höhe oder Tiefe weg geht. In der Regel das nach unten ausschlagende Querruder im Weg reduzieren damit der Flieger nicht auf Höhe weggeht.

Noch ein Hinweis: je weiter hinten der Schwerpunkt ist, desto deutlicher reagiert natürlich der Flieger aufs Höhenruder, deswegen Ausschläge verkleinern und weg ist die Hektik... Fängt der flieger das unterschneiden an oder ist zu unruhig, Schwerpunkt wieder minimal nach vorne verlegen. Grundsätzl. lieber einen stabilen Flieger als mit einer nervös eingestellten pendelnden Gurke fliegen, das macht schneller.

- Zum landen die Ausschläge per Dualrate vergrößern.

- Expo so klein wie möglich (kostet beim Höhenruder ziehen Meter) und 'lineares 'Flugverhalten' ist angenehmer.


Gruß
Mario
 

fly2pylon

Vereinsmitglied
Gefunden irgendwo bei RC-U:

We got the Eagletree onboard telemetry system and we started testing things to see what would make us faster, and what slowed us down. What we found that slower us down the most was rolling the plane and hard pulls on the elevator. By only rolling when we had too, and not over pulling or constant corrections, we gained speed quickly. By learning to hold a slight angle down the straight-a-aways, we didn't have to roll as much. By learning to push while banked to move out during a lap (instead of rolling 90 degrees, pulling, rolling 90 degrees back) we were able to maintain more speed. Every correction you make, you lose speed. Only when you relax the controls will the plane accelerate again. I help a lot of people to try to get faster, and when they ease up on the control inputs and fly a tighter course, they ALL see an increase in speeds.

There's a fine line between being tight and too tight. If you're pulling too hard and turning too tight, you'll slow down too much. Most new racers use way more control than they need. Any excess deflection will slow you down. !

Ansonsten auf die Schnelle:

Der Schwerpunkt muß passen: kopflastig ist schlecht da die Kurve nicht exakt ausgeleitet werden kann (Modell dreht noch weiter obwohl das HR bereits nachgelassen wurde). Zu schwanzlastig geht zu Lasten des Stabilitätsmasses, bei bockigen Bedingungen sehr unangenehm zu fliegen.

Der Flieger muß absolut neutral durch die Kurve gehen, ausdrehen nach oben ist genau so schlecht wie nach unten.

Expo auf dem Höhenruder ist wie von Mario bereits geschrieben unsinnig. Auf dem Querruder hingegen macht es absolut Sinn mit relativ grossen Expo-Anteilen zu fliegen: feinfühlige Steuerung um die Mittellage, für extreme Situationen (Böe) steht trotzdem genug Weg zur Verfügung. Einfach experimentieren bis es subjektiv passt.

2. Flugphase mit maximalen Ausschlägen ohne Expo zum Landen (lässt sich beim Elektro gut an den Motorschalter knüpfen) ist überlebenswichtig bei schwierigen Bedingungen.

Viel Spaß,

Gerald
 
Super Tipps, besten Dank
Da kann ich mich Steve nur anschliessen. Liest sich alles sehr plausibel und nachvollziehbar. Vielen Dank von meiner Seite.

Vielleicht aber noch etwas mehr zu den Basics. Wie trimme ich das Modell, dass es (generell sauber) im Messerflug bleibt?

Wenn das erreicht ist, dann den Kurvenflug einstellen:
Gewicht an den Tragflügelspitzen so anbringen das man den Flieger im Messerflug (nach links gedreht), voll am Höhenruder durchreissen kann und er wieder im exakt selben Winkel aus der Wende kommt. Oder ganz minimal, aber wirklich nur minimal ausdreht / nach rechts rollt (evtl. mehr Gewicht an die rechte Flügelspitze). Das ist angenehmer und einfach zu fliegen als wenn es den Flieger in richtung Boden dreht (90° + weiter eindrehen bei gleichzeitig voll Höhe ergibt eine Linie Richtung Boden/Einschlag...). Wie der flieger sich in Rechtskurven verhält ist Wurst.
Der Flieger muß absolut neutral durch die Kurve gehen, ausdrehen nach oben ist genau so schlecht wie nach unten.
Wie muss man vorgehen, dass man diesen Trimmzustand erreicht? Mehr Gewicht auf die rechte Fläche (bzw. weniger Gewicht auf der linken Fläche), wenn das Modell in der Kurve "überdreht"? Von wieviel Gewicht sprechen wir hier eigentlich (5-10g?)

Viele Grüße,
Steffen
 

fly2pylon

Vereinsmitglied
Gern geschehen! Auf dem Netz findet sich einiges zu diesem Themen, allerdings überwiegend im angelsächsischem Sprachraum.

SteffenM schrieb:
Vielleicht aber noch etwas mehr zu den Basics. Wie trimme ich das Modell, dass es (generell sauber) im Messerflug bleibt?

Dafür gibt es bei den Verbrennern die praktische Einrichtung des Seitenruders ;) Da der Auftrieb auf der Geraden überwiegend vom Rumpf erzeugt werden muß wird dieser durch einige Klicks Seitenrudertrimm nach rechts angestellt. Man ist dann allerdings dazu verdammt mit hängender Tragfläche zu fliegen (inkl. Drücken zur Kurskorrektur), richtet man den Flieger auf so schiebt er natürlich und man verliert Geschwindigkeit.

Wie man das Problem bei F5D lösen kann bin ich allerdings überfragt. Da müsste vielleicht das Bärchen ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern ;)

SteffenM schrieb:
Wenn das erreicht ist, dann den Kurvenflug einstellen:
Wie muss man vorgehen, dass man diesen Trimmzustand erreicht? Mehr Gewicht auf die rechte Fläche (bzw. weniger Gewicht auf der linken Fläche), wenn das Modell in der Kurve "überdreht"? Von wieviel Gewicht sprechen wir hier eigentlich (5-10g?)

Über-/Eindrehen erfordert Gewicht an der rechten Fläche. Links was wegmachen dürfte schwieriger sein ;)

Auf meinen F3D-Rennern arbeite ich gewöhnlich mit 5g-Schritten. Ist die korrekte Menge ermittelt so wird das Versuchsblei gegen dünnes, selbstklebendes Bleiband ausgetauscht. Abschließend dünnes Tape drüber und man hat eine saubere aerodynamische Lösung. Manchmal braucht es einige Flüge (ihr könnt ja zwischendrin landen) bis es passt. Ab und zu hat man auch ein M*ststück von Flügel bei dem mehr Blei vonnöten ist.

Gruß
Gerald
 
fly2pylon schrieb:
Da müsste vielleicht das Bärchen ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern ;)
aber bitte mehr als zwei Zeilen, ich bin doch soooooo begriffsstutzig :D :D.

Vielen Dank Mario und Gerald, dass ihr mir auf die Sprünge geholfen habt. Ich glaube ich muss mal bei einem F3D-Wettbewerb vorbeischauen, die F5D-ler sind da irgendwie "zurückhaltender" :D.
Obwohl das eigentlich auch nicht stimmt. In Nördlingen hatte sich Christian sofort bereit erklärt, mein Modell mal zu fliegen, um mir entsprechende Anhaltspunkte für die Trimmung/Einstellung zu geben. Irgendwie war ich nach dem Wettbewerb aber schon zu "fertig", um auf sein Angebot nochmals zurückzukommen (ich Depp). Vielleicht gibt's ja wieder mal einen F5D-Workshop?

Viele Grüße,
Steffen
 

f5dler

User
Hallo Steffen,

also das Modell liegt ja nie(ausser natürlich in der Wende) 100% im Messer.
Das hängt natürlich immer von jeweiligen Flugstil ab,aber bei mir liegt der Flieger immer so um die 45 Grad auf den Geraden und in diesem Zustand muss man nicht wirklich was steuern...
Also jeder meiner Avionics ist eigentlich immer absolut neutral geflogen, ohne jeglichen Trimmen.

Da müssten dir, was den Excite betrifft, eigentlich die Excite Experten weiterhelfen können, vielleicht gibts da irgendwelche Tipps...

Grüße

Marcel
 
Messerflug

Messerflug

f5dler schrieb:
also das Modell liegt ja nie(ausser natürlich in der Wende) 100% im Messer.
Das hängt natürlich immer von jeweiligen Flugstil ab,aber bei mir liegt der Flieger immer so um die 45 Grad auf den Geraden und in diesem Zustand muss man nicht wirklich was steuern...
Also jeder meiner Avionics ist eigentlich immer absolut neutral geflogen, ohne jeglichen Trimmen.
Hallo Marcel,

danke für den Hinweis. Eigentlich klar, 90° Messerflug auf den Geraden wird kaum jemand fliegen (obwohl, bei Dirk bin ich mir da nicht so sicher). Dann hast Du Deine Avionics also nur durch entsprechende Schwerpunktlage so eingestellt, dass sie neutral fliegen?

Ok, für die Excite gab Stefan Fraundorfer in seiner Bauanleitung für den Schwerpunkt "40-45 mm hinter der Nasenleiste / FAI bis zu 50 mm (nicht für Normalflug geeignet)" an. Hat da jemand konkrete Vorschläge für die Excite? Muß bei 50 mm SP-Rücklage die EWD angepasst werden? Franz Du fliegst doch das Modell.

Viele Grüße,
Steffen
 
SteffenM schrieb:
Hallo Marcel,

danke für den Hinweis. Eigentlich klar, 90° Messerflug auf den Geraden wird kaum jemand fliegen (obwohl, bei Dirk bin ich mir da nicht so sicher). Dann hast Du Deine Avionics also nur durch entsprechende Schwerpunktlage so eingestellt, dass sie neutral fliegen?

Ok, für die Excite gab Stefan Fraundorfer in seiner Bauanleitung für den Schwerpunkt "40-45 mm hinter der Nasenleiste / FAI bis zu 50 mm (nicht für Normalflug geeignet)" an. Hat da jemand konkrete Vorschläge für die Excite? Muß bei 50 mm SP-Rücklage die EWD angepasst werden? Franz Du fliegst doch das Modell.

Viele Grüße,
Steffen

Hallo Steffen,

Grundsätzl ist es so, das jede Schwerpunktlage ihre zugehörige EWD hat. Veränderst du den Schwerpunkt, macht sich das früher oder später als Trimm am Höhenruder bemerkbar damit der Flieger nicht auf Tiefe oder Höhe weggeht, je nach Richtung in die du vorher den Schwerpunkt verschoben hast.

An diese neue Schwerpunktlage passt du die EWD (am Tragflügel) solange an. (unterlegen etc.) bis du das Höhenruder wieder neutral trimmen kannst. So tastest du dich schrittweise an die 'optimale' Schwerpunkt / EWD Einstellung heran.

Wie sich das konkret bei deinem Flieger verhält (° oder mm) kann ich dir nicht sagen. einfach ausprobieren.


Gruß
Mario
 

f5dler

User
Also bei meinen Avionics liegt der Schwerpukt bei 47mm, aber wie du schon meintest, du solltest dich da an Franz wenden...

Also Ich hatte da noch nie Probleme, also beim Avionic macht sich das nicht so extrem bemerkbar:)

Grüße
 

tomtom

User
Servus,
íhr hab von Querruderdifferenzierung gesprochen.
Aber was ist wenn man nur 1 Querruder hat ?
Meine letzte Gilette habe ich nur mit dem linken Querruder geflogen und das rechte festgelegt.
Baue demnächst wieder ein Gilette auf.
Spricht was dagegen nur mit einem Querruder zu fliegen?
Sollte ja eigendlich weniger Luftwiederstand erzeugen.

Gruß
Thomas
 
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