Farbe löst sich vom laminat

Hallo,

habe ein riesen Problem :mad: Habe gestern einen Flügel entformt und musste feststellen, dass der Lack der Oberschale keinen Verbund mit dem Laminat eingegangen ist!

Viel Lack ist in der Form hängengeblieben, lässt sich aber einwandfrei rausziehen. Am Wachsen liegt es also m.e. nicht. Wenn man über den intakten Lack auf der Oberseite mit einem Fingernagel schiebt, merkt man, dass der Lack keinen Verbund hat und sich darunter Luft befindet... Bis dieser dann aufbricht und man ihn ganz leicht von der Fläche ziehen kann... Dass teilweise großflächig! (Das Vaakum war aber einwandfrei: -0,8bar!)

Hat jemand schon mal ein ähnlichen/ gleiches verhalten gehabt bzw. eine Idee woran das liegen könnte? Kann heute abend auch noch ein Bild posten.

Unterschale ist einwandfrei. Allerdings habe ich diese auch ein paar Tage später lackiert und musste dafür Härter nachfüllen (hole mir immer was von einem Bekannten), sollte aber der gleiche sein. Der Lack ist 2K Lack.

Gruß Christoph
 
Hast Du...

Hast Du...

mit einem Pad-Kissen die Oberfläche der Lackschicht aufgerauht?
Wenn nein, liegt es sicher da dran, zumal Du sagtest, das die Lackschicht ohne Verbund eher lackiert wurde. Pad-Material gibt's beim Lackiererzubehör...
Grüße
Pitbull
 
Hallo Christoph,

das Problem kenne ich auch, seit dem habe ich auf ein geeigneteres Lacksystem umgestellt. Ich benutze nur UP Vorgelat, da habe ich das nie wieder gehabt. Anpadden kann zwar funktionieren, aber warum soll ich rumtricksen, wenn ich ein System habe das funtioniert, selbst nach Durchhärtung über mehrere Wochen gibt es keine Verbundprobeme.

Gruß
Thomas
 
Naja, mag nicht so wirklich UP weil mir die Farben nie so gelingen wie ich sie gerne hätte. Bei Lack gibst du ne Nummer an und bekommst genau was du willst. Abkleben u.Ä. ist auch einfacher.

Der Lack war angeschliffen, daran sollte es nicht gelegen haben.

Gruß Christoph
 

Chris.

User
Tja als Maler vermute ich du hast geschliffen und nicht richtig abgestaubt...
Beste wäre nach dem gründlichen schleifen mit Anlauger abwaschen.Das entfernt jedes Fett,Schmutz und rauht obendrein noch fein an.Die Lackierungen werden damit knochenhart :)



Grüße Chris
 

Eisvogel

User
Verbindung Lack - GfK

Verbindung Lack - GfK

Ich verwende 2K-Autolack mit kurzen Härter.

Sofort nach dem Lackieren laminier ich eine Lage 25er Glas. Dadurch ist die Verbindung "naß in naß"

Dann warte ich ca. 5 Std bevor die 2te Lage Glas oder Kohle drauf kommt.
Dadurch wird beim Absaugen kein Harz aus der Außenlage gesaugt und es entstehen keine Pinholes.

Vom Lack-anschleifen in der Form halt ich nichts, zumal es bei sehr dünnem Lackauftrag nicht funktionieren wird.

www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=98558
 

hbe

User
Hallo Christoph,
2K-Lacke und vor allem deren Härter sind ein Kapitel für sich. Am ehesten für den Verbund mit Epoxydharzen sind Systeme mit PU-Lacken und Autolacke der Firmen Spiess-Hecker und Glasurit. Deren Härter haben Amingruppen, wie die EP-Härter und erlauben in einem Zeitfenster von bis zu 30 h einen guten Haft und z.T. auch einen Molekularverbund. Am besten sind die "kurzen" Härter, die allerdings sehr schnell altern (Absetzungen in der Flasche). Nach 6-12 Monaten werden die Härtereigenschaften deutlich schlechter.
Ein kleiner Trick hilft den Haftverbund deutlich zu verbessern, wenn man nicht direkt ein Glasgewebe auflaminiert. Man wartet ab, bis der Klebr noch deutlich am Finger nach einem Anpappen Fäden zieht. Dann wird großzügig die Lackfläche mit Baumwollflocken oder Microzellulosemehl eingepudert.
Erst unmittelbar vor dem Laminieren wird das überflüssige Mehl aus der Form ausgeblasen/abgesaugt oder ausgefegt. Die Kurzfasern sorgen nun für einen besseren Haftverbund. Auch das Zeitfenster zum Lamnieren nach dem Lackieren verlängert sich um einen Tag.
Tip für den Lack: Kaufdatum mit Marker auf das Etikett schreiben.

Ciao HB
 

kurbel

User
UP-Vorgelat kann Wochen vor dem eigentlichen Bau in die Form lackiert sein und hält immernoch.
Außerdem ist damit auch ohne PVA eine sehr sichere Trennung drin, manche 2K-PUR-Lacke machen da Probleme.
(Ok, nicht in deinem Fall, ließ sich ja leicht von der Form lösen.)

Kurbelinski
 
Hallo zusammen

Habe das mittlerweile öfter gelesen, dass man Formen, die mit 2K lackiert sind nicht lange stehen lassen soll bis man mit dem Laminieren beginnt. Worauf basiert diese Aussage, was passiert wenn doch und warum - dazu konnte ich nämlich nichts finden?!

Gruß Christoph
 
Hallo Christoph,

üblicherweise sollten nur Lacksysteme verwendet werden, die absolut parafinfrei aushärten. Parafin ist ein Wachs und trennt daher hervorragend. Evtl. ist bei Deinem Lack so etwas wie Parafin frei geworden. Das ist aber nur eine Vermutung.

Viele Grüße
Thomas
 

Gideon

Vereinsmitglied
Christoph Meier schrieb:
Hallo zusammen

Habe das mittlerweile öfter gelesen, dass man Formen, die mit 2K lackiert sind nicht lange stehen lassen soll bis man mit dem Laminieren beginnt. Worauf basiert diese Aussage, was passiert wenn doch und warum - dazu konnte ich nämlich nichts finden?!

Gruß Christoph


Hallo Christoph,

HBE hat das doch bereits sehr ausführlich erklärt
 
Gideon schrieb:
Hallo Christoph,

HBE hat das doch bereits sehr ausführlich erklärt

Naja, warum nach 30h kein guter Molekularverbund vorhanden ist nicht. Frage mich halt warum das so ist.

Vorallem warum hatte ich vorher diese Probleme nie, gleicher Lack etc. und da lagen die Formen auch ewig.
Ist Parafin im Härter? Wie finde ich raus ob die Farbe/Härter Parafin enthält, steht das drauf (Ist gerade nicht in der nähe...)?

Danke und Gruß

Christoph
 

kurbel

User
Bei PUR-Lack reicht m. E. schon Ölnebel in der Luft, der sich auf der Form absetzen kann, um Haftung zu verhindern.
Man muss sich gut überlegen, wo und wie man lackierte Formen aufbewahrt.
Bei PU ist aber selbst das kaum ein Problem, wir benutzen hier T30 und T35 und selbst, wenn die Form mit der Lackseite nach oben offen in der Werkstatt herumliegt, scheint EP einfach chemisch anbinden zu können.
Bei PUR habe ich eine gute Anbindung immer als Glücksache empfunden und wenn sie mal da war, dann beim Abformen von Urmodellen... :eek:

Kurbel
 

Gideon

Vereinsmitglied
hbe schrieb:
Deren Härter haben Amingruppen, wie die EP-Härter und erlauben in einem Zeitfenster von bis zu 30 h einen guten Haft und z.T. auch einen Molekularverbund. Am besten sind die "kurzen" Härter, die allerdings sehr schnell altern (Absetzungen in der Flasche). Nach 6-12 Monaten werden die Härtereigenschaften deutlich schlechter.

Ich will hier nicht noch mehr sticheln: der springende Punkt sind die freien Amingruppen, die innerhalb des angegebenen Zeitraums mit den Epoxydharzen einen Verbund eingehen - sozusagen wie bei einem EP-Verbund, der "nass in nass" verarbeitet wird

Das Thema an sich ist aber nicht wirklich neu, warum also das Rad neu erfinden

Wenn Du zukünftig weiterhin mit 2K Acryl-/PU-Kombinationslacken arbeiten willst, dann solltest Du einfach kürzere Überarbeitungsintervalle einplanen
 

Gideon

Vereinsmitglied
kurbel schrieb:
Bei PUR-Lack reicht m. E. schon Ölnebel in der Luft, der sich auf der Form absetzen kann, um Haftung zu verhindern.
Man muss sich gut überlegen, wo und wie man lackierte Formen aufbewahrt.
Bei PU ist aber selbst das kaum ein Problem, wir benutzen hier T30 und T35 und selbst, wenn die Form mit der Lackseite nach oben offen in der Werkstatt herumliegt, scheint EP einfach chemisch anbinden zu können.
Bei PUR habe ich eine gute Anbindung immer als Glücksache empfunden und wenn sie mal da war, dann beim Abformen von Urmodellen... :eek:

Kurbel

Die Schreibweisen sind teilweise different:

UP = ungesättigte Polyester

PU / PUR = Polyurethane


Dabei sollte man auch deutlich zwischen löungsmittelfreien Polyurethan/-urea-Systemen und lösungsmittelhaltigen Acryl-/PU-Lacken unterscheiden

Erstere sind, ähnlich wie UP-Vorgelat, auch nach einigen Stunden noch anbindungsfähig, trotzt klebfreier Oberfläche

Ich habe selbst gerade so ein System im Test, werde bei Gelegenheit einmal berichten
 
War es denn jetzt pech das diese Fläche keine Verbindung eingegangen ist oder Glück bei den ganzen anderen?! :D

Naja, so richtig blicke ich das ja immer noch nicht, zumal ich da nie Probleme hatte und dann plötzlich doch...

Gideon: Wann erfährt man denn mehr zu dem System? Bei mir steht da nämlich eine Umstellung an ;)

Wie mischt ihr denn die Farben für UP, klassisch mit RGB oder gibt es da auch mittlerweile mehr Möglichkeiten... Wo, wie?

Kurbel: Womit war denn der organgene Bastart von Jens lackiert?

Gruß Christoph
 

kurbel

User
Das war der ganz teure von Duplicolor, 12 Tacken die Dose, aber sehr gut deckend.

Ist aber nur 1K und ich will eben eine lösungsmittelresistente Oberfläche.
Deshalb und wegen des Preises nehme ich lieber UP.

Ehrlich gesagt stört mich die Einschränkung in den Farben nicht so sehr.
Der nächste Mubu II wird wohl eh einfarbig rot. ;)

Kurbel
 

Arne

User
Hallo Christoph,

nimm Vorgelat und du hast Ruhe mit den ganzen Problemen. Klar funktionieren 2K-Lacke auch und haben auch ihre Vorteile, scheinen aber viel anfälliger auf Probleme zu sein, maßgeblich eben die Haftung zum Laminat. U.a. auch deswegen, weil sie (die gängigen/normalen) für die Art der Verarbeitung in Negativformen eigentlich nicht gemacht sind. Im Prinzip müsste man als letztes noch einen Haftgrund in die Form spritzen ähnlich dem, mit dem man auch positiv zu lackierende Teile vorbehandelt, die lackiert werden sollen.
Von diesen ganzen Problemen höre ich jedenfalls fast ausschließlich von Nutzern der 2K-Lacke.
Daher meine Empfehlung nimm Vorgelat. Für mich fast einzigster Nachteil ist der Geruch (ok, zugegeben Gestank :rolleyes: ) die ersten 1-2 Stunden nach und beim Lackieren. Neben anderem die sind für mich die größten beiden Vorteile völlig problemlose Haftung zum Laminat und die zeitliche Unabhängigkeit zwischen Lackieren und Laminieren.
Einfärben tue ich mit den Farbpasten von Lange&Ritter und habe damit einwandfreie und gute Ergebnisse. Alternativ kann man auch mit Mixol-Farbpigmentpasten färben. Bei weißem T35 erhält man dann teils sehr ansprechende Pastelltöne.

Gruß Arne
 
Hallo Christoph,

übrigens bekommst Du jeden RAL Ton auch in UP Farbpasten geliefert. Diese müssen zwar bei ausgefallenen Sachen bei den bekannten Lieferanten bestellt werden, aber machbar ist das.

Viele Grüße
Thomas
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten