vanquish
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Hallo,
Lange hatte ich keinen E-Segler mehr. Also musste so ein Teil ins Haus. Es sollte ein gemütlicher Thermiksegler mit E-Antrieb als Aufstiegshilfe in der Ebene werden. Preislich sollte sich das Modell inkl. Komponenten auch noch im Rahmen halten. Nach langem Suchen und lesen diverser Testberichte fiel meine Wahl dann zuerst auf die SIRIUS von Reichard. Leider war das Modell zur Zeit nirgends lieferbar und eine Wartezeit von mindestens 4 Wochen wollte ich für ein solches Modell nicht in Kauf nehmen. Also fiel die Wahl auf die PROXIMA 2, ebenfalls von Reichard. Ist zwar etwas kleiner aber mir persönlich gefällt sie aufgrund der Flächengeometrie sogar besser als die Sirius.
Also ab zum Schweighofer um das Modell zu kaufen und auf dem Rückweg noch bei DMT vorbei um die Servos, Akku und noch diverse Kleinteile zu besorgen.
Ausstattung:
Auf Höhe, Quer und Wölb kommen Graupner C-2081 Servos zum Einsatz (stark genug für einen Thermikschleicher)
Das Seitenruder wird von einem noName Servo angetrieben.
Als Empfänger werkelt ein SMC-14, den ich noch liegen hatte.
Als Antrieb habe ich einen Kontronik BL400-40 mit Getriebe und einen Kontronik 3SLB 25-6-12 (25A/40A, 6-16V, BEC) als Regler verbaut. Zur Zeit kommt der Saft dafür noch aus einem 8Zellen Akku mit 2000mAh. Die Antriebskomponenten hatte ich (bzw. mein Nachbar) noch herumliegen liegen.
Achja, ich habe auch einen extra Empfängerakku verbaut (4 Zellen 1500mAh).
Bau:
Der Bausatz ist im Großen und Ganzen recht ordentlich. Die Verarbeitungsqualität des Rumpfes, Höhen- und Seitenleitwerks ist als sehr gut zu bezeichnen. Der Rumpf kommt mir persönlich sehr weich aber auch sehr leicht vor. Ich habe die Leergewichte aufgeschrieben, aber anscheinend den Zettel verloren. Sollte ich ihn noch finden, werde ich diese Daten noch nachreichen.
Bei den Tragflächen bin ich nicht ganz so zufrieden. Sie sind zwar ausreichen stabil (zumindest mit GFK verstärkt, was man bei den Servoschächten sehen konnte), aber die Bügelfolie wirft zum Teil große Blasen. Das habe ich mir im Shop leider nicht angesehen, da die Flächen so gut verpackt waren...
Nungut, die Blasen sind zwar optisch nicht schön, aber für einen Modellbauer auch keine unlösbare Aufgabe. Etwas nachbügeln sollte eigentlich kein Problem darstellen.
Bei der rechten Tragflächenhälfte steht die Wölbklappe an der Wurzelrippe unten einen knappen Millimeter über, was spätestens beim einstellen der Servos zu Problemen führt (bündig am Querruder, 3mm unten an der Wurzelrippe). Nach dem Erstflug habe ich die Klappe mit Tesa neu anschaniert und quasi "mittig" ausgerichtet. Fliegen tut die Proxima II aber auch so...
Der Bau selber geht eigentlich recht schnell von statten, wenn man dabei bleibt. Ich glaube, man schafft es, die Proxima II an einem Wochenende fertig zu stellen.
Die Bauanleitung ist zwar ausführlich, aber ich habe sie eigentlich nicht gebraucht. Die Flächenservos werden über die grauen 5-poligen MPX-Stecker beim Anstecken der Flächen mit dem Empfänger verbunden. Als Flächensicherung ist ein Gummi vorgesehen. Für den Erstflug habe ich die Flächen aber mit Tesa am Rumpf gesichert (was sich als gute Idee herausgestellt hat). Da Tesa aber die Folie abziehen könnte, werde ich vielleicht noch das MPX Multilock einbauen.
Programmierung
Gestern konnte ich die Proxima II endlich fertigstellen und in meine Anlage einprogrammieren. Um den angegeben Schwerpunkt von 65mm zu erreichen, musste ich meinen 8-Zellen Akku sehr weit zurückschieben, was aber wegen der Akkurutsche kein Problem darstellt --> genug Platz. Ein leichterer Lipo wäre aber sicherlich die bessere Lösung!
Die Wölbklappen lassen sich nach oben quasi gar nicht ausschlagen. Das hat zwar den Vorteil eines recht kleinen Spaltes auf der Oberseite, aber ein Mitnehmen der Klappen zu den Querrudern ist dadurch nur eingeschränkt möglich. Mit den beiligenden Ruderhörnern habe ich aber 90° Ausschlag nach unten! Zum Bremsen ideal!
Es sind Ruderausschläge in der Bauanleitung angegeben und diese dürften auch genügen. Ich habe jedoch nach Gefühl programmiert und lag eigentlich ganz gut damit. Das Höhenruder ist relativ groß. Die 6mm Vollausschlag reichen definitiv!
Beim Butterfly laufen die Querruder nur minimal nach oben mit. Dadurch kann man noch recht gut lenken. Das ist aber Geschmackssache. Den Motor habe ich auf einen 3-Stufen-Schalter gelegt (aus-halbgas-vollgas)
Erstflug:
Nach dem obligatorischen Rudercheck übergab mein Nachbar die Proxima II dann sanft ihrem Element. Der Antrieb zieht die Proxima II im ~45°-Winkel nach oben. Hier muss ich aber deutlich Tiefe zugeben, ist aber kein Problem! Nach ein paar Sekunden habe ich dann ausreichend Höhe erreicht und den Motor angeschaltet. Der Gleitflug ist gut, ich musst aber ein paar Zacken Tiefe trimmen. Der angebene Schwerpunkt ist auf alle Fälle nicht falsch und die EWD scheint auch zu passen. Trotz eines Fluggewichtes von 2250g (Gewicht flugfertig OHNE Antriebsakku: 1720g) ist der Gleitwinkel sehr gut. Bei Minustemperaturen und null Thermik bin ich etwa 25Minuten geflogen. Der Antreibsakku hatte noch die halbe(!) Kapazität. Die ProximaII kann auch recht langsam geflogen werden. Hungert man sie aber zu sehr aus, kippt sie auf eine Seite ab und benötigt wieder ein paar Meter, bis sie sich fängt. Im Großen und Ganzen sollte aber jeder mit etwas Querrudererfahrung mit dem Modell zurecht kommen.
Bei der Landung (mit Rückenwind ) ist mir die Proxima plötzlich aus etwa 2 Metern auf eine Seite abgekippt. Es gab zwar einen recht lauten Aufprall auf den gefrorenen Boden, aber bis auf einen kleinen Riss (5mm) bei der Kabinenhaube ist nichts passiert.
Fazit:
Nach einem kurzen Flug kann man natürlich noch nicht viel zu den Flugeigenschaften sagen, zumal die Wetterbedingungen auch nicht gerade das Gelbe vom Ei waren. Was ich aber sagen kann ist, dass die Proxima II ihr Geld auf alle Fälle wert ist: Die Verarbeitung und Qualität der Teile ist -bis auf die oben angeführten Bläschen in der Folie- als sehr gut zu betrachten (Man muss auch den Preis von 189€ bedenken!!!). Auch die verhältnismäßig guten Gleiteigenschaften bei den schlechten Bedingungen heute lassen auf einen tollen, ruhigen Thermiksegler für laue Abende schließen.
Verwendet man leichte Komponenten, schafft man mühelos ein Abfluggewicht von unter 2000g! (Mit meinen Komponenten schaffe ich ein Abfluggewicht OHNE Antreibsakku von 1720g!)
Danke an Manfred für die Fotos und die Starthilfe beim Erstflug! Ich hoffe nun auf ein paar schöne Tage um die Proxima II ausgiebiger testen zu können...
Mfg
Mario
Lange hatte ich keinen E-Segler mehr. Also musste so ein Teil ins Haus. Es sollte ein gemütlicher Thermiksegler mit E-Antrieb als Aufstiegshilfe in der Ebene werden. Preislich sollte sich das Modell inkl. Komponenten auch noch im Rahmen halten. Nach langem Suchen und lesen diverser Testberichte fiel meine Wahl dann zuerst auf die SIRIUS von Reichard. Leider war das Modell zur Zeit nirgends lieferbar und eine Wartezeit von mindestens 4 Wochen wollte ich für ein solches Modell nicht in Kauf nehmen. Also fiel die Wahl auf die PROXIMA 2, ebenfalls von Reichard. Ist zwar etwas kleiner aber mir persönlich gefällt sie aufgrund der Flächengeometrie sogar besser als die Sirius.
Also ab zum Schweighofer um das Modell zu kaufen und auf dem Rückweg noch bei DMT vorbei um die Servos, Akku und noch diverse Kleinteile zu besorgen.
Ausstattung:
Auf Höhe, Quer und Wölb kommen Graupner C-2081 Servos zum Einsatz (stark genug für einen Thermikschleicher)
Das Seitenruder wird von einem noName Servo angetrieben.
Als Empfänger werkelt ein SMC-14, den ich noch liegen hatte.
Als Antrieb habe ich einen Kontronik BL400-40 mit Getriebe und einen Kontronik 3SLB 25-6-12 (25A/40A, 6-16V, BEC) als Regler verbaut. Zur Zeit kommt der Saft dafür noch aus einem 8Zellen Akku mit 2000mAh. Die Antriebskomponenten hatte ich (bzw. mein Nachbar) noch herumliegen liegen.
Achja, ich habe auch einen extra Empfängerakku verbaut (4 Zellen 1500mAh).
Bau:
Der Bausatz ist im Großen und Ganzen recht ordentlich. Die Verarbeitungsqualität des Rumpfes, Höhen- und Seitenleitwerks ist als sehr gut zu bezeichnen. Der Rumpf kommt mir persönlich sehr weich aber auch sehr leicht vor. Ich habe die Leergewichte aufgeschrieben, aber anscheinend den Zettel verloren. Sollte ich ihn noch finden, werde ich diese Daten noch nachreichen.
Bei den Tragflächen bin ich nicht ganz so zufrieden. Sie sind zwar ausreichen stabil (zumindest mit GFK verstärkt, was man bei den Servoschächten sehen konnte), aber die Bügelfolie wirft zum Teil große Blasen. Das habe ich mir im Shop leider nicht angesehen, da die Flächen so gut verpackt waren...
Nungut, die Blasen sind zwar optisch nicht schön, aber für einen Modellbauer auch keine unlösbare Aufgabe. Etwas nachbügeln sollte eigentlich kein Problem darstellen.
Bei der rechten Tragflächenhälfte steht die Wölbklappe an der Wurzelrippe unten einen knappen Millimeter über, was spätestens beim einstellen der Servos zu Problemen führt (bündig am Querruder, 3mm unten an der Wurzelrippe). Nach dem Erstflug habe ich die Klappe mit Tesa neu anschaniert und quasi "mittig" ausgerichtet. Fliegen tut die Proxima II aber auch so...
Der Bau selber geht eigentlich recht schnell von statten, wenn man dabei bleibt. Ich glaube, man schafft es, die Proxima II an einem Wochenende fertig zu stellen.
Die Bauanleitung ist zwar ausführlich, aber ich habe sie eigentlich nicht gebraucht. Die Flächenservos werden über die grauen 5-poligen MPX-Stecker beim Anstecken der Flächen mit dem Empfänger verbunden. Als Flächensicherung ist ein Gummi vorgesehen. Für den Erstflug habe ich die Flächen aber mit Tesa am Rumpf gesichert (was sich als gute Idee herausgestellt hat). Da Tesa aber die Folie abziehen könnte, werde ich vielleicht noch das MPX Multilock einbauen.
Programmierung
Gestern konnte ich die Proxima II endlich fertigstellen und in meine Anlage einprogrammieren. Um den angegeben Schwerpunkt von 65mm zu erreichen, musste ich meinen 8-Zellen Akku sehr weit zurückschieben, was aber wegen der Akkurutsche kein Problem darstellt --> genug Platz. Ein leichterer Lipo wäre aber sicherlich die bessere Lösung!
Die Wölbklappen lassen sich nach oben quasi gar nicht ausschlagen. Das hat zwar den Vorteil eines recht kleinen Spaltes auf der Oberseite, aber ein Mitnehmen der Klappen zu den Querrudern ist dadurch nur eingeschränkt möglich. Mit den beiligenden Ruderhörnern habe ich aber 90° Ausschlag nach unten! Zum Bremsen ideal!
Es sind Ruderausschläge in der Bauanleitung angegeben und diese dürften auch genügen. Ich habe jedoch nach Gefühl programmiert und lag eigentlich ganz gut damit. Das Höhenruder ist relativ groß. Die 6mm Vollausschlag reichen definitiv!
Beim Butterfly laufen die Querruder nur minimal nach oben mit. Dadurch kann man noch recht gut lenken. Das ist aber Geschmackssache. Den Motor habe ich auf einen 3-Stufen-Schalter gelegt (aus-halbgas-vollgas)
Erstflug:
Nach dem obligatorischen Rudercheck übergab mein Nachbar die Proxima II dann sanft ihrem Element. Der Antrieb zieht die Proxima II im ~45°-Winkel nach oben. Hier muss ich aber deutlich Tiefe zugeben, ist aber kein Problem! Nach ein paar Sekunden habe ich dann ausreichend Höhe erreicht und den Motor angeschaltet. Der Gleitflug ist gut, ich musst aber ein paar Zacken Tiefe trimmen. Der angebene Schwerpunkt ist auf alle Fälle nicht falsch und die EWD scheint auch zu passen. Trotz eines Fluggewichtes von 2250g (Gewicht flugfertig OHNE Antriebsakku: 1720g) ist der Gleitwinkel sehr gut. Bei Minustemperaturen und null Thermik bin ich etwa 25Minuten geflogen. Der Antreibsakku hatte noch die halbe(!) Kapazität. Die ProximaII kann auch recht langsam geflogen werden. Hungert man sie aber zu sehr aus, kippt sie auf eine Seite ab und benötigt wieder ein paar Meter, bis sie sich fängt. Im Großen und Ganzen sollte aber jeder mit etwas Querrudererfahrung mit dem Modell zurecht kommen.
Bei der Landung (mit Rückenwind ) ist mir die Proxima plötzlich aus etwa 2 Metern auf eine Seite abgekippt. Es gab zwar einen recht lauten Aufprall auf den gefrorenen Boden, aber bis auf einen kleinen Riss (5mm) bei der Kabinenhaube ist nichts passiert.
Fazit:
Nach einem kurzen Flug kann man natürlich noch nicht viel zu den Flugeigenschaften sagen, zumal die Wetterbedingungen auch nicht gerade das Gelbe vom Ei waren. Was ich aber sagen kann ist, dass die Proxima II ihr Geld auf alle Fälle wert ist: Die Verarbeitung und Qualität der Teile ist -bis auf die oben angeführten Bläschen in der Folie- als sehr gut zu betrachten (Man muss auch den Preis von 189€ bedenken!!!). Auch die verhältnismäßig guten Gleiteigenschaften bei den schlechten Bedingungen heute lassen auf einen tollen, ruhigen Thermiksegler für laue Abende schließen.
Verwendet man leichte Komponenten, schafft man mühelos ein Abfluggewicht von unter 2000g! (Mit meinen Komponenten schaffe ich ein Abfluggewicht OHNE Antreibsakku von 1720g!)
Danke an Manfred für die Fotos und die Starthilfe beim Erstflug! Ich hoffe nun auf ein paar schöne Tage um die Proxima II ausgiebiger testen zu können...
Mfg
Mario
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