Verschwundene Raritäten von CARRERA. Wer hat noch welche?

Hallo Modellerbauer,
ich bin dabei eine 3,2 m ASW 17 von Carrera (modifiziert) zu bauen.
Ich habe sie und den Primus in den 70ern gefolgen.
Den Originalrumpf (Ferran bei Ebay ersteigert) tausche ich gegen den ASW17 GFK-Rumpf von Rippin. Wurzelrippe passt, schein wohl ein Enkel der alten
Carrera zu sein. Flächen werden mit Querruder versehen und schwimmend gelagert, wie bei der ASW28 von Simprop.
Da ich sie voll beplanke, die Holmverkastung in 1mm Sperrholz vornehme
und zusätzlich Winglets anbaue komme ich wohl auf einiges an Mehrgewicht.
Ich hoffe sie fliegt dann noch.
M.f.Gruß
Hannes
 

Gast_19368

User gesperrt
Hallo, hier ein Foto meines Favoriten.
Grüsse , Kai .
http://www.vatertagsflieger.de/index.html
006 - Kopie (2).jpg
 
Hallo Hannes,

Primus0108 schrieb:
ich schaue heute Abend mal in die Baubeschreibung. Ich meine die Holme sind
aus 8x3 Kiefernleiste.

Das wäre prima. 8x3mm entspricht meiner Schätzung, aber ich wüsste es gerne genau, da ich gerne meine Tragflächen etwas stabiler als das Original bauen möchte.

Ciao
Klaus
EDIT: Ich habe nur einen ASW 17 Rumpf und habe nie die Flächen besessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
gfk vs. ferran

gfk vs. ferran

moin...

hab gerade mal geschaut...
im frühen silbernen carrera structo katalog (73?)
sind alle draco und der favorit (blue bird sowieso) noch in gfk
erst asw17 und cessna sind in ferran.

gruss dirk
der auch noch nen favorit gfk bausatz hat ;-)
 
achja....

achja....

...um beim thema zubleiben....

fliegen (und landen) gelernt anfang der 70ger,
auf favorit...dann ASW 17 und SB10 und optimus.
nach ausflug zu richtig groooooßen fliegern (jenseits von 150t leergewicht)
wieder bei den ferran teilen angekommen - und...die kleine asw17 und der optimus
(etwas schwer - weil der elektrosatz ist auch original) fliegen immer noch...

und dank ebay..gibts auch wieder eines in ovp ;)

gruss dirk
 
Hallo Klaus,

meine Flächen sind im Rohbau. Habe nachgesehen, Hauptholme der Flächen
8x3 Kiefer. Habe Bauplan als TIF-Datei auf dem Rechner könnte ihn per e-Mail schicken. Bauanleitung müsste ich noch einscanen. Du mußt nur gedult haben den ich bin neu im Forum, Bilder und PN eingeben ????

M.f.G
Hannes
 

mawberlin

User †
Draco und Co.

Draco und Co.

Hallo,

hier kommen einige von Dias gescannte Fotos aus den Jahren so zwischen 1974 und 1978, alles Carrera-Bomber auf der "wilden Wiese".

Die "große" ASW 17 in der Luft (als Landehilfe konnte das Modell die Haube hochklappen):

asw17.jpg

Der "Ur-Draco", hier als Thermiksegler in der Variante 3003; Eppler 385, Rippenfläche mit drei Metern Spannweite, GfK-Rumpf:

draco3003 alt2.jpg

Derselbe Draco mit neu bespannten Flächen:

draco3003 alt1.jpg

Beim Gummi-Start:

draco3003alt start.jpg

Hier nun der "neue" Draco, ebenfalls als "3003", Rippenfläche (Profil weiß ich nicht mehr), Spannweite 3,50 Meter, Ferran-Rumpf, V-Leitwerk:

draco3003 neu.jpg

Alle Dracos, die alten wie die späteren, erschienen als "Familie": 3001 (Hang/Kunstflug) mit Styropor/Balsa-Flächen, Querruder, 3002 mit Styropor/Balsa-Fläche, "allround", 3003 mit Rippenflächen in der größten Spannweite, Thermik. Der kleine Bruder des Draco war - ebenfalls in "alter" Kreuzleitwerks- und "neuer" V-Leitwerks-Variante - der Trico.
Bei mir ist noch eine große ASW 17 aktiv ( http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=85526&page=16 ), ein Trico 2002 (V-Leitwerk) existiert auch noch, wird aber nicht mehr geflogen.

Und das war der größte Carrera-Brocken, die SB 10 mit fünf Metern Spannweite:

sb10.jpg

Und so flog sie:

sb10 fliegt,jpg.jpg

Holm- und Rippenbruch

Manfred

P.S.: Das mit dem Scannen übe ich noch.
maw
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jörg,

Thedamage schrieb:
Mhh die SB 10 hatte die Abachi Flächen ?
Wenn ja hab ich da noch eine glaub ich zumindest noch eine hier rumstehn :D

Meine SB 10 (3,20m) hatte eine Balsa-Abachi-Styropor-Sandwichfläche, wobei das Abachifurnier nur im vordernen Flügelbereich zwischen Balsa und Styropor quasi als Holm dazwischengeklebt war.

Ciao
Klaus
 
Thedamage schrieb:
Mhh die SB 10 hatte die Abachi Flächen ?
Wenn ja hab ich da noch eine glaub ich zumindest noch eine hier rumstehn :D

Gruß

Jörg

Hallo Jörg,
erst als AirJet Variante von Simprop, damit die dann in die Simprop Fertigung und in die "Norm" Kartons passte auch nur noch 4,4m Spannweite. :cool:

Kestrell, Mistral, SB10 hatten einen oder 2 10cm Abachistreifen unter der Balsa-Beplankung, quasi als Holm. Das ging aber ganz gut so.:rolleyes:
Sperrholz gab es da nix drin. bzw nur um die Flachstahl Messing-Rohrsteckung.
 
"Ferran"-Rumpf

"Ferran"-Rumpf

Hallo,

da viel "hab ich schon gehört" vorherrscht, hier mal etwas aus dem Nähkästchen eines ehemaligen Carreramitarbeiters (nicht mir): GFK-Rümpfe waren vor seiner Zeit, aber er kannte sie noch als Lagerware. Ferranrümpfe sind '77 eingeführt worden. Sie sind meiner Meinung nach aus PP, möglicherweise noch aus dem sehr chemisch und von den Eigenschaften her recht ähnlichen PE. Sie wurden in Formen in einem Schleuder-Sinterverfahren hergestellt. Wer sich darunter nix vorstellen kann, soll sich einen Wienerwald-Ofen vor Augen führen: da ist die Form (der tote Gickel), die ständig mit Wärme beaufschlagt und gelegentlich mit Fett und Würzi bestrichen wird. Bei den Carreras gips'n bissi mehr Kunststoff als Fett bei den Gickeln, weil die Form ja nicht mitfliegen soll, sondern nur die "Kruste". Außerdem ist die (Negativ-)Form außen um das Produkt herum.

Daraus folgen zwei Umstände: es dauerte lang, bis ein Rumpf fertig ist. Carrera konnte wohl nur 3 Rümpfe/24h bei voller Maschinenauslastung herstellen, also bestenfalls 1000 pro Jahr.

Zweitens wurde der Rumpf in seiner Form urgeformt. Das ist also auch die Form, die er bei späterer Erwärmung ohne von außen einwirkende Kraft wieder einnehmen sollte.

PP hat in seinen Eigenschaften grundsätzlich einen heftigen Temperaturgang. Wenn ich (ich arbeite seit Jahrzehnten gewerblich u.a. mit PP und PE) eine gezogene Orthese (-> Wiki) nach zu kurzer Verweildauer vom Gips schneide, kann sie reißen, weil sie noch reichlich Spannung vom Umformen, aber schon Raumtemperatur hat, die in meiner Werkstatt winters 14° beträgt. Abhilfe ist leicht, aber der Fehler sehr arbeitsaufwendig: einen Tag zum Spannungsabbau liegen lassen und beim Runterschneiden etwas erwärmen.

PE ist diesbezüglich deutlich weniger empfindlich, aber auch deutlich weniger steif, mMn für einen Modellrumpf zu labbrig.

Diese Eigenschaften kann man durch die Züchtung verschiedener Makromolekülstrukturen in die eine oder andere Richtung verbessern, bis hin zur Treibbarkeit mit dem Hammer auf dem Amboß.

Auch die Erweichungstemperatur (das ist nicht die Schmelztemperatur, sondern nur die Strukturumwandlung der Kristallite (-> dazu gibt die Wiki nicht wirklich was her) kann auf niedrig gezüchtet werden, liegt dann um 100° C herum, kann bei PP aber bis über 200° C hinaufgehen. D.h., daß man mit einem Haarfön bei einem Carrerarumpf nicht wirklich was erreichen wird, aber ich weiß ja nicht, mit was Ihr Euch Locken macht ;-) Die Heißluftföns bringen aber locker höhere Temperaturen, Hans' Verfahren ist kein schlechtes, und die wiederholbare Einstellgenauigkeit ist ein Grund, warum ich 1999 einen Fön für 560.- DM netto gekauft hatte. Der hat in den letzten zehn Jahren trotz annähernd täglichem Einsatz' nur Strom gebraucht, sonst nix.

So, weiter noch mit Carrera: die Fertigung war sehr aufwendig, die Preise trotzdem nicht viel höher als die anderer Firmen. Die Fertigung ist aber nochmal aufwendiger, wenn man bedenkt, daß alle Längenausdehnungsspilastiken jeweils individuell für das entsprechende Modell hergestellt wurden, ebenso die Flächenaufnahmen im Rumpf, die Wurzelrippen der Fläche und des HLWs u.ä. Gerade mal Ruderhörner, Umlenkungshebel für die QR-Anlenkung und vielleicht die Pendelruderhebel waren für mehrere Modelle gleich. Ich weiß aber nicht, ob und was Simprop und Airjet daran geändert haben, aber Geld damit verdient hatten sie offenbar nicht, wenn man die Verweildauer in den Katalogen betrachtet.

H.-W. Eickhoff hat insofern recht Recht: PP/PE enthält keinen Weichmacher wie ABS und versprödet im werkstofftechnischen Sinn nicht. Aber "Diese PE-Tüte zersetzt sich grundwasserneutral auf der Müllkippe oder der MVA". Also nicht auf dem Komposthaufen lagern ;-)

@Pitbull
Das Alublech kann man auch auf die Innenseite zu nieten versuchen, was bei Poppnieten eh geschickter wäre. Und den Nietkopf kann man mit einem Lackstift fast "ungeschehen" machen.

servus,
Patrick
 
wegen aktueller Nachfrage

wegen aktueller Nachfrage

Gibt es zwischenzeitlich einen Klebstoff, mit dem andere Materialien (z. B. Holz, Metall) mit Ferran verklebt werden können?

1) Ich habe einen Kontaktkleber, der PE/PP klebt, allerdings nicht doll. Außerdem isser schon e weng teurer als mein normaler Kontakti.

2) Es sollen die Heißkleber funktionieren, die im warmen Zustand nach Essigsäure riechen, weil sie Vinylazetat enthalten. Habbich aber nicht selbst probiert.

3) Aufschweißen von anderem PP, in das man dann Bohrungen setzen kann. Das erfordert allerdings Übung, um den Rumpf nicht zu zerstören, und ich hab's mit einem Carrerarumpf noch nicht probiert. Allerdings habe ich gut zwanzig Jahre Erfahrung mit KU-Schweißen und das dazu benötigte Werkzeug, drum würde ich das nur mit großem Vorbehalt empfehlen.

4) Es gibt Primer für Sekundi zu diesem Zweck. Wenn der nach der Anleitung verwendet wird, funktioniert er auch ein wenig.

5) Abflämmen soll gehen, was mir bedingt logisch erscheint: Das Material an der Oberfläche wird depolymerisiert und sei dann "offener" für andere Materialien. Andererseits flicke ich die großen Macken in meinen Ski mit einem Abfallstreifen meines PE-Plattenmaterials aus, indem ich den Streifen anzünde, wodurch er schmilzt (nicht verkokelt!) und die Belagfläche bei sinnvoller Führung der Flamme gleich mit anschmilzt. Klappt prima und gibt auch keine Brandreste bzw. Asche. Die ich für's Kleben oder Lackieren ja durchaus haben wollte ...

6) Viele Klebebänder (Teppichband, Spiegelband) kleben prima auf PP. Meine Klettbänder auf Orthesen krieg ich nur mit roher Gewalt wieder runter, wenn sie mal abgenagt sind und nicht mehr so recht haften. Das Problem dabei: es muß großflächig sein -> das anzuklebende Dingens muß schon passen , eine abschälende Belastung muß vermieden werden und die meisten Kleber werden in der Wärme weich und machen dann die Grätsche. Von 3M gibt es ein Klebeband, das nur aus Kleber besteht, das Träger-Silikonpapier zieht man nach dem Applizieren wieder ab. Aber das ist a) reichlich teuer und hält b) auch nicht wirklich auf PP.

Das sind meine Erfahrungen mit extrudiertem (und meist tiefgezogenem) Material. Aber PP muß nicht gleich PP sein, das Ferran ist eher wie ein Spritzputz in eine Form hinein urgeformt. Es liegt also nahe, daß dessen Eigenschaften etwas anders als die meines Materials sind.

Loch rein -> vernieten ist keine schlechte Lösung und funktioniert verbindlich und belastbar. Den Niet kann man mit einem Lackstift oder einem mit einem Locheisen ausgestanzten Stückelchen weißen Isolierbands überdecken. Es gibt auch kleine, elegant und flach geformte Einsetzmuttern, die sich optisch bei weitem nicht soo gewaltig wie die bekannten Einschlagmütter für Holz machen.

Es gibt Industriekleber, die das schaffen. Aber der Verfahrensaufwand ist wohl recht hoch und pingelig genau einzuhalten, daß das derzeit nicht mit einer Tube "Uhu PE" zu erledigen ist.

Ach ja: PU-Leim hält nicht mehr als ein Stück Papier, das nur durch Angucken belastet wird.

HTH

servus,
Patrick
 
Patrick Kuban schrieb:
5) Abflämmen soll gehen, was mir bedingt logisch erscheint: Das Material an der Oberfläche wird depolymerisiert und sei dann "offener" für andere Materialien.
So weit soll das Abflammen gar nicht gehen. So wie ich das verstanden habe, wird dabei mehr oder weniger nur die Oberfläche chemisch/physikalisch aktiviert; praktisch die Valenzelektronen "angeregt"; ähnlich wie bei einer Korona-Entladung an der Oberfläche.

Also wenn da Verbindungen "gecrackt" werden, dann wirklich nur ganz vereinzelt. Von einer "depolymerisierung" würde ich da noch nicht reden.
 
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