mein erster Ranis-Versuch

Hallo Leute,

hier ein Bild von meinem ersten Ranisversuch...
kann das fliegen???



lg heinz
 

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UweH

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Hallo Heinz,

die Flächengeometrie die Du Dir da ausgesucht hast macht ein paar Probleme.
Du siehst, dass die Klappen-Drehachsen nicht gerade sind, damit können sich die Klappen nicht bewegen. Die Drehachsen müssen gerade werden.
Die Zirkulationsverteilung (rote durchgezogene Linie) sieht für einen Wingletentwurf ganz gut aus, sie ist leicht unterelliptisch was die evtl. vorhandene Wechselwirkung zwischen Tragflächenumströmung und Wingletumströmung am Wingletfuß entschärft.
Die CA-Verteilung (grüne Linie) sieht aber nicht gut aus:( .
Die höchste Stelle der Kurve zeigt die größte Auftriebsbelastung des Flügels über der Halbspannweite an. Hier will die Strömung zuerst abreißen und das liegt bei Dir sehr weit außen. Der Flieger mag dabei ins trudeln fallen statt auf die Nase.
Der Auslegungs CA im Feld rechts unten, zweite Zeile von oben, ist mit 0,563 recht hoch, aber wenn Du keine Verwindung eingebaut hast kann das auch am Profil liegen. Mit dem Einbau von Verwindung wird das Abreißverhalten besser, der Auslegungs-CA aber noch höher. Du solltest evtl. ein anderes Profil verwenden oder weniger Pfeilung, je nach Einsatzzweck und über den solltest Du Dir als allererstes klar werden ;) .

So viel in Kürze, ich hoffe es war soweit verständlich.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht;)

Viele Grüße,


Uwe.
 
Normalerweise hätte ich gesagt, grösste ca Last in der Mitte (so wie dein letzter Screenshot) ist gut. Mit der M-Förmigen Pfeilung stimmt das aber nicht mehr unbedingt. Du willst ja, dass das Flugzeug gerade abnickt. D.h. der Auftrieb soll am Flügelteil zusammenbrechen, der am weitesten vorn liegt. Wenn Du das zuverlässig symmetrisch am "Gelenkpunkt" hinbekommst, ist das am gutmütigsten. Schlüsselwort ist "symmetrisch". Da das wahrscheinlich nicht zu garantieren ist, ist es wohl doch besser, den Mittelflügel am stärksten belastet auszulegen.
 
- Klappscharnierlinien sind immer noch krumm. So viele Einzelklappen wirst Du kaum machen wollen... auch wenn solche Vogelflügel natürlich sehr schön anzuschauen sind.

-ca-Verteilung würde ich in der Mitte etwas fülliger gestalten, das kommt auch der Auftriebsverteilung entgegen. Die ist im Moment etwas gar weit vom Ideal der Ellipse entfernt. Abriss aussen ist erst wirklich kritisch, wenn er das Querruder erfasst, und dazu hast Du ja noch etwas Abstand.
 

UweH

User
..als Ergänzung zu Markus seinen Tipps: nimm bei so viel Pfeilung kein Brettprofil, nimm ein Profil dessen cmo25 annähernd 0 ist z.B. MH 45, MH 62, S5010 oder was Siggi auf aerodesign.de für Pfeile so empfiehlt. Der Auslegungs-CA ist im Moment 0,6, ich kanns nicht richtig lesen? Das wäre zu hoch, Du solltest für Allroundeinsatz ein CA von 0,35-0,4 anstreben, für reinen Thermikeinsatz 0,5, nicht darüber.
Ein paar Schritte wirds sicher noch brauchen;)

Viele Grüße,

Uwe.
 

Chrima

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Hi Uwe
Das PW106 hat eigentlich einen Momentbeiwert von 0/-. Vermutlich sind die Klappen bereits ausgeschlagen, dass sich ein so hoher ca-Wert ergibt.

Gibt aber auch einige Leute hier, die die Flieger auf hohe ca-Werte sauber auslegen und im Schnellflug auf schöne elliptische Auftriebsverteilung verzichten, da dort gar nicht mehr so wichtig !?

Grüsse
Christian
 

UweH

User
Chrima schrieb:
Das PW106 hat eigentlich einen Momentbeiwert von 0/-. Vermutlich sind die Klappen bereits ausgeschlagen, dass sich ein so hoher ca-Wert ergibt.

Gibt aber auch einige Leute hier, die die Flieger auf hohe ca-Werte sauber auslegen und im Schnellflug auf schöne elliptische Auftriebsverteilung verzichten, da dort gar nicht mehr so wichtig !?

Hallo Christian,

ich kann den CA-Wert nicht lesen und das Profil PW106 hatte ich noch nicht nachgeschaut...mal sehen....Dicke 8,9%, Wölbung 2,11 %, cm025 -0,0022...das würde sehr gut passen. Wenn CA 0,6 stimmt ist die Schränkung recht hoch.

Bei den niedrigen CA-Werten im Schnellflug spielt die Auftriebsverteilung kaum eine Rolle, denn sie ist auftriebsabhängig. Die bei hohem Auslegungs-CA für den Schnellflug nach unten ausgeschlagenen Klappen mit den damit hohen Profilwiderständen wirken sich im Schnellflug aber leider negativ aus, außer es sind innenliegende Höhenruder bei starker Pfeilung. Deshalb würde ich eher so auslegen, dass mit nach oben ausgeschlagenen Klappen die hohen CA-Werte bei elliptischer Auftriebsverteilung erreicht werden und für den Schnellflug die Klappen für niedrige Profilwiderstände im Strak stehen, oder als Kompromiss aus den beiden Klappenstellungen die Ellipse bei dem mittleren Auslegungs-CA von 0,35-0,4 eingestellt ist, der Rest ist Feinschliff;)

@Heinz: ...da ist erstmal noch Grobschliff erforderlich:rolleyes: :D
Schau mal dass Du mit spielen mit der Geometrie und möglichst mit linearer Verwindung der Flügelabschnitte die passende Zirkulations- und CA-Verteilung hinbekommst und lass die Klappen dazu erstmal ganz weg. mach nichht alles auf einmal.....:eek:
Zirkulationsverteilung Ellipse bei zum Einsatzzweck passenden CA
CA-Verteilung mit größten Berg an der Spitze der Flügelknicke, oder weiter innen.
Sollen da wirklich Winglets dran oder willst Du eine andere Hochachsenstabilisierung? Du brauchst schon ein Ziel auf das Du hinarbeiten kannst und das besteht aus Einsatzzweck, Seitenflächenform und -lage, Bauweise (!, die kleinteilige Flügelform geht eigentlich nur in Rippe), Optik, und Frauenbeeindruckungsfaktor incl. Größe und Zielgewicht:D

Viele Grüße,

Uwe.
 

Chrima

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Heinzgas schrieb:
hallo Chrima,
die Ruder stehen in Neutralstellung...
Hallo Heinz
Wenn die Ruder nicht ausgeschlagen sind...
die Verwindung Ende Flügel = 0 ist...
und das ca trotzdem 0.6 beträgt mit einem PW106...

dann ist da irgendwo ein gaaanz grober Fehler ! ;)

Wenn Du magst kannst Du mir gerne einmal das flg-file senden zur Durchsicht !

Grüsse
Christian
 
Hallo Uwe,

ich hab mir das so gedacht:
entweder Mittelteil um ca. 10-12 Grad anstellen wie beim "Stromburgprinzip" und die Ruder im Mittelteil als Höhenruder verwenden oder...
die Aussenteile verwinden entweder durch anstellen der Ruder...
oder eingebaute Verwindung...
anstellen der Ruder denke ich ist sicher besser, da im Schnellflug im Strak...
so hab ich mir die Stabilisierung vorgestellt...
achja, kann man im Ranis V-Form angeben???

Profile dachte ich da eher Pfeil an RS005 z.b. vom CO9...
da mir die Profilkurve wie z.b. im Profili derzeit noch nicht viel sagen, will ich mal so weitermachen...

Ich hab mir zwar schon einen Haufen Bücher in den letzten Jahren zusammengekauft zu diesen Themen......komme aber nur sehr langsam voran...
Naja wird schon werden dank eurer Unterstützung...


lg heinz
 
Grundriß. Hebelarme. Wirksame Kräfte.

Grundriß. Hebelarme. Wirksame Kräfte.

Hallo Heinz,

mal grundsätzlich:
bei der Auslegung eines Nuris ist es sehr wichtig, die Flächenanteile zu betrachten, die vor und nach dem Schwerpunkt liegen. Erst dann macht es Sinn, die Aufgaben zu verteilen:
-ist eine entenartige Konfiguration gewünscht, dann muss das Höhenruder vor dem SP liegen, um wirksam zu sein. Bei Deinem Grundriß (sehr breites Mittelstück, und dann auch noch nach hinten genommen) liegt das HR hinter dem SP. Das zeigt ja auch Ranis. Somit kann es keine Ente im Sinne von Stromburg werden. Und eine so starke Schränkung bringt dann nichts.
-soll es ein klassischer Pfeil werden, dann können die Querruder hinter dem SP liegen. Also kann die mittlere Klappe eine unterstützende Wölbklappe sein. Aber auch hier ist sie leider nach hinten gezogen, somit verschenkst Du wieder wirksamen Hebelarm.

Zu der genauen Schränkung will ich mich nicht äußern, da muß genauer hingeguckt werden. Wenn es unbedingt dieser Grundriß sein muss (o.k., er sieht gut aus, und hilft ein bisschen gegen den Mitteneffekt -wer weiß aber schon, wie stark dieser stört...), also wenn es dieser Grundriß sein muss, dann würde ich ein Nullmomentenprofil hernehmen und 1,5 ° schränken, ab dem Querruderbeginn. Und damit ins Ranis gehen. Dann kann man ja sehen, wie die mittlere Klappe wirkt.

Jetzt erkennst Du auch, dass die schlanken Flügel in Verbindung mit der Pfeilung die Möglichkeit bieten, die mittleren Klappen so zu verwenden, daß lange (=günstige) Hebelarme zum SP entstehen. Dann können dies mittleren Klappen eventuell alleine als HR verwendet werden. Mit der Länge der Wölbklappe in Spannweitenrichtung kann man auch spielen. Es entstehen so -je nach Länge der Klappe- unterschiedliche Wirkungen.
Fazit: durch einen günstigen Grundriß müssen Abstände zum SP geschaffen werden. In diesen "günstigen Abständen" sollen die Klappen liegen. Die Kräfte dieser Klappen können nur dann klein sein, wenn sie lange Hebelarme haben. Und wenn mit kleinen Kräften gearbeitet werden kann, können die Ausschläge klein sein. Und kleine Ausschläge heißt wenig Widerstand.

Dein Grundriß ist weniger geeignet, günstige, wirksame Hebelarme zu erzeugen.

Hoffe, durch das Anschneiden dieser komplexen Fragen ein bisschen zum Nachdenken angeregt zu haben.

Liebe Grüße
Klaus.
 

kurbel

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Auf keinen Fall das Profil vom CO 9 nehmen, das ist m. W. nicht momentneneutral.

Durch die Vor-Zurück-Pfeilung würde ich das Ding eher als Brett betrachten und nicht damit rechnen, dass mit Verwindung im Momentenhaushalt was zu holen ist.

Ich würde als Auslegungs-Ca durchaus alles von 0,3 bis 0,6 in betracht ziehen, je nach Anwendung und bevorzugtem Flugstil.

Ich persönlich würde mir ein Brett-Profil vom JWL dafür hernehmen.
Is aber auch Geschmacksache.

Verwinden würde ich so, dass brauchbare Flugeigenschaften herauskommen können.
Wobei ein Ca-maximum am Handgelenk des Vogels eigentlich gut ist, weil damit ein Strömungsabriss ein Abnicken bewirken wird.
Weiter innen könnte es ein Aufnicken zur Folge haben was wohl eher zur Katastrophe führen würde.

Es bringt übrigens hier nix, sich sklavisch an die elliptische Auftriebsverteilung zu halten, wenn es doch (mutmaßlich) eher ums Flugbild geht.
Dafür kann man durchaus mal ein paar Prozente Flugleistung opfern.
Wer unbedingt Leistung braucht, soll sich ein F3B-Modell kaufen.
Es ist ohnehin gar nicht so leicht geringe Unterschiede in der Flugleistung festzustellen.

Und, nein, das 'Nurflügel'-Programm von Ranis kann keine V-Form berücksichtigen, nur ebene Flügel.
Frank Ranis hat aber inzwischen ein neues Programm geschrieben, dass sowas (und noch viel mehr) kann.
Heißt FLZ_VORTEX und man kann die Testversion bei ihm runterladen:
http://freenet-homepage.de/frankranis/flz_vortex.html

Kurbel
 
Hallo,

stimmt, der Momentenbeiwert des RS005 ist leicht negativ. Der CO9 lebt ja auch von seiner starken Pfeilung, in Zusammenhang mit der Verwindung und seinen entsprechend in der Länge ausgelegten Wölbklappen.
Ich würde den Entwurf von Heinz ebenfalls als Brett sehen, und stimme in allen Punkten mit Kurbel überein.
Das Abnicken am "Handgelenk" des Vogels (guter Begriff) könnte eventuell zu Unsymmetrien führen, also zum Abnicken und leichtem Eindrehen; aber nicht schlimm, da nicht am Außenflügel.

Servus.
Klaus.
 

Chrima

User
kurbel schrieb:
Wobei ein Ca-maximum am Handgelenk des Vogels eigentlich gut ist, weil damit ein Strömungsabriss ein Abnicken bewirken wird.
Weiter innen könnte es ein Aufnicken zur Folge haben was wohl eher zur Katastrophe führen würde.
Hi
Das hab ich tatsächlich vergessen !

Unten wär dann also ein Vorschlag, wo das "Handgelenk" auf Null ist und sowohl nach innen (wenig), als auch nach aussen etwas geschränkt ist.
Als Nebeneffekt wurde auch die Auftriebsverteilung besser ! :cool:
ALLE Klappen auf -1.5° (Langsamflug).

Sieht doch gar nichtmehr so schlecht aus ?!
Hab dem Heinz schon gesagt, Stromburg und so kann ich nicht helfen, eben nur "brettmässig". :D

Grüsse
Christian
 

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UweH

User
Chrima schrieb:
Hi
Das hab ich tatsächlich vergessen !

Oooops, ich auch, Danke Klaus!;)

Heinz, so wie Christians Auslegung aussieht hätte ich mir das auch vorgestellt:cool:

Bei Stromburg & Co kann ich auch nichts helfen, dann schon eher bei einem Hortenbrettpfeil:D

Viele Grüße,

Uwe.
 
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