Seitenzgug bei Elektrosegler?

Hallo Forum,

ich baue gerade meinen ersten Elektrosegler. Nun eine Frage, die ihr vielleicht seltsam findet - trotzdem:
wird im Elektrosegler auch ein Seitenzug und Sturz eingebaut - wie bei einem Motormodell?
Wenn dem so ist, wie groß soll der Seitenzug sein? Wie groß der Sturz?
Gibt es eine Formel, die die stärke des Motors oder der Schraube berücksicht?

In meiner (recht dürftigen) Bauanleitung (ARF "Mace" von OK-Model [falls einer das Modell kennt oder fliegt, wäre ich auch für andere Tipps dankbar) finden sich keine Angaben. Da aber der Motorspant in die Nase einlaminiert werden muß, wäre es schon gut, alles richtig zu machen, sonst kann ich ja hinterher den Fehlter kaum noch korrigieren.

Danke schon mal
Karsten
 
Leicht Seitenzug nach rechts, ca. 2 °.
Der Motorsturz ist gut eingestellt, wenn die Verlängerung der Motorachse durch den Schwerpunkt des Modells geht.
 

micbu

User
Mußt du aber nicht. Bei einem E-Segler spielt das eigentlich kaum eine Rolle.
Ich mache es immer so, daß ich den Motor so montiere, daß sich der Spinner möglichst harmonisch an den Rumpf anpasst. Eine Fehlstellung ist ziemlich egal, da der Motor nur zum steigen benutzt wird. Das bisschen kann man leicht aussteuern. Mir ist eine gerade Nase wichtiger als ein neutrales Flugverhalten eines E-Seglers im Steigflug.

Viele Grüße, Michael
 
ich baue auch stets auf 0° - aus dem gleichen grund wie michael.
im steigflug wirds ausgesteuert und wer dazu zu faul ist, kann steller mit seite und oder quer mischen.

vg
ralph
 
hmm, jemand, der seinen ersten E-Segler baut, würde ich aber durchaus Seitenzug und Sturz nahelegen. Speziell bei kräftigen Antrieben kommt er sonst doch ganz hübsch ins Rudern, wörtlich.

Wenn es ein stärkerer Antrieb ist, sind es bei meinen E-Seglern durchaus 4° rechts und 8° tief.

Der Junior Sport-E von Graupner hat keinen nenneswerten Zug oder Sturz und macht bei Vollgas erst einmal einen Looping nach links oben. Für einen Anfänger ungeeignet, aber sonst ein sehr schönes EPP-Modell.

Ich bin sicher, Ihr könnt fehlenden Zug und Sturz locker aussteuern (ich glaube, ich auch ;) ), aber vielleicht nicht beim ersten E-Segler.

Karsten, wie schwer wird das Modell, und wieviel Watt hat der Antrieb? Wenn es ein sehr sanfter Antrieb ist (100W/kg) machen fehlender Zug und Sturz nicht soo viel aus.

Bertram
 
@Ralph,

nach meiner Erfahrung funktioniert die Mischerei aber nur, wenn man auch eine Verzögerung beimischen kann. Sonst sackt der Segler nämlich ganz hübsch durch! Das ist speziell beim "Durchstarten" hübsch hässlich.
Ausserden habe ich den Eindruck (bin aber nicht ganz sicher), dass das "Wegmischen" von solchen Baufehlern extrem vom Schwerpunkt abhängt - der Akku sollte dann wirklich auf 1-2mm genau immer gleich sitzen, sonst bekommt man ungewollte Effekte...

Bertram
 

micbu

User
@Bertram

Wer es nicht schafft einen Looping zu verhindern, der hat ganz andere Probleme mit dem Modell!

Viele Grüße, Michael
 
also bei meinem segler gibts kein "durchsacken" :cool:

wahrscheinlich ist dein antrieb einfach nur zu schwach.
mein 3,2m segler steigt normalerweise mit 35m/s bzw. auch mit ca. 40m/s, wenn ich ihm die andere latte spendiere. :)

nötiger seitenzug und sturz wären natürlich auch für jeden antrieb unterschiedlich zu dimensionieren, wenn man es ordentlich machen wollte.


vg
ralph
 
powercroco schrieb:
also bei meinem segler gibts kein "durchsacken" :cool:
wahrscheinlich ist dein antrieb einfach nur zu schwach.

Zu kurz gedacht. Am extremsten ist es wie erwähnt beim Junior Sport. (Der Antrieb hat 180W/kg). Wenn man also zum Gas Tiefe dazumischt, passiert im Landeanflug bei plötzlichem Vollgas folgendes:
- der Mischer wird sofort wirksam
- die Geschwindigkeit baut sich erst verzögert auf
also: Der JS sackt erst mal eineinhalb Meter durch.

Kann ich gerne vorführen (allerdings hier in Davos).

Noch stärkerer Motor -> noch stärkeres Durchsacken, wenn man die (stärkere) Tiefenzumischung nicht verzögert.

Oder sehe ich da was falsch?

Ich bleibe dabei:
150 Watt/kg: ca. 4° rechts und 8° tief
weniger Watt/kg, weniger Sturz und Zug.

Es fliegt sich einfach angenehmer.

Bertram
____
edit: ich rede hier von annähernd normalen Antrieben. Bei 40m/sec Steiggeschwindigkeit wirst Du vermutlich eh die ganze Zeit den Flug sauber aussteuern und Deine F3B-Kiste nicht alleine "sanft" steigen lassen. Es geht um einen ersten E-Segler!
 

micbu

User
Da hat jeder seine eigene Meinung.
Ich mische gar nichts bei und steuere einfach aus.
Da gibt es kein Durchsacken und wer mit dem aussteuern nicht zurecht kommt, der kann das Modell generell nicht fliegen und wird es in den Acker setzen.

Auch bei deinem Beispiel mit Motorsturz wird es ein durchsacken geben, da der Motor direkt nach unten zieht, aber die Geschwindigkeit und der Auftrieb noch nicht direkt vorhanden sind um das Modell gerade zu halten. Auch das kann ich dir gerne am Junior Sport oder ähnlichen Modellen vorführen!
Insbesondere wenn ein sehr starker Motor verbaut wurde.

Viele Grüße, Michael
 
Bertram Radelow schrieb:
hmm, jemand, der seinen ersten E-Segler baut, würde ich aber durchaus Seitenzug und Sturz nahelegen. Speziell bei kräftigen Antrieben kommt er sonst doch ganz hübsch ins Rudern, wörtlich.

Wenn es ein stärkerer Antrieb ist, sind es bei meinen E-Seglern durchaus 4° rechts und 8° tief.

Der Junior Sport-E von Graupner hat keinen nenneswerten Zug oder Sturz und macht bei Vollgas erst einmal einen Looping nach links oben. Für einen Anfänger ungeeignet, aber sonst ein sehr schönes EPP-Modell.

Ich bin sicher, Ihr könnt fehlenden Zug und Sturz locker aussteuern (ich glaube, ich auch ;) ), aber vielleicht nicht beim ersten E-Segler.

Karsten, wie schwer wird das Modell, und wieviel Watt hat der Antrieb? Wenn es ein sehr sanfter Antrieb ist (100W/kg) machen fehlender Zug und Sturz nicht soo viel aus.

Bertram
Hallo Bertram,
das Modell wird 1400 - 1600 gr wiegen. Der Motor läuft mit 3s und hat normal 15-35A, maximal 45A. Damit kommt man dann so normal auf ca 300 Watt und in der Spitze ca 500 Watt.
Nun ist dies zwa mein erster E-Segler, aber nicht mein erstes Modell. Bin auch schon Taxi, MiddleStick oder Flamingo geflogen.
Das Aussteuern traue ich mir schon zu. Beim Erstfflug kann man sich ja mit Halbgas oder noch geringerem Schub an das Verhalten herantasten. Fraglich ist für mich auch, wie sich z.B. eine um 2-4° geneigte Nase auf das Segeln und Aussehen auswirkt.
 

micbu

User
@Überspannung

Auf die Segelleistung wird sich die schiefe Nase gar nicht auswirken. Das ist nur ein optischer Mangel.
Und das aussteuern ist überhaupt gar nichts dramatisches, du kannst dich gerne langsam rantasten um dann festzustellen, daß das ganze Gespräch nur unnötig Angst gemacht hat und es überhaupt gar kein Problem ist das auszusteuern.

Viele Grüße, Michael
 

BigAl

User
powercroco schrieb:
also bei meinem segler gibts kein "durchsacken" :cool:

wahrscheinlich ist dein antrieb einfach nur zu schwach.
mein 3,2m segler steigt normalerweise mit 35m/s bzw. auch mit ca. 40m/s, wenn ich ihm die andere latte spendiere. :)

nötiger seitenzug und sturz wären natürlich auch für jeden antrieb unterschiedlich zu dimensionieren, wenn man es ordentlich machen wollte.


vg
ralph

Hallo Ralf,

sorry für OT aber: 35m/s = 126km/h bzw. 40 m/s = 144km/h...

Habe ich da was verpasst???

:eek: :eek: :eek:

Gruß
Alex
 

micbu

User
Anscheinend :D
 
@Karsten

- Flugeigenschaften ändern sich mit Zug und Sturz nicht bei angelegter Klapplatte.
- Einen einmal (falsch) gerade eingebauten Motorspant wirst Du kaum wieder rausdremeln und anders einkleben ohne das Modell zu versauen
- Wenn der Platz für den Aussenläufer eher sehr knapp ist, wirst Du heilfroh um den zusätzlichen Platz innen unten rechts sein, der durch die Kippung entsteht
- Du bist ja schon Motormodelle geflogen: Würdest Du die gerne ohne Sturz und Zug fliegen? Kann man schon machen, und etwas mischen kann man sicher auch.

So, jetzt halte ich mich zurück. Mit Tipps von Piloten, die mit 144kmh gen Himmel rasen, kann ich nicht mithalten. Und Lust, ein Video vom Junior Sport mit und ohne Mischer zu drehen, habe ich am Wochenende auch nicht. Ich weiss ja, wie er fliegt.

Falls Du Dich doch für den schiefen Motor entscheidest: Anlenkungsstange mit Gewinde an den Motorspant schrauben, Rumpf sauber waagerecht aufbocken (Bezugsebene Höhenruder, oder aber Tragfläche mit weggerechneter EWD), Spant ausrichten, mit Sekunde anpunkten und dann kräftig einharzen, evtl. mit einer mit Frischhaltefolie isolierten passenden Holzscheibe, die von innen als eine Art Motor-Dummy angeschraubt wird.

Viel Erfolg!

Bertram
 
hi,
ich gebe Bertram recht, wenn man ordentlich arbeiten will, gehört Sturz und Zug rein, wer senkrecht steigt kann darauf natürlich locker verzichten.
Zudem lesen hier alle mögliche Leute mit, da sollte man "locker aussteuern" weglassen.
Wer F5D fliegt, ist dazu natürlich locker in der Lage.:rolleyes:
 
BigAl schrieb:
Hallo Ralf,

sorry für OT aber: 35m/s = 126km/h bzw. 40 m/s = 144km/h...

Habe ich da was verpasst???

:eek: :eek: :eek:

Gruß
Alex

<ot>

das log:

150509-3.jpg


(die ACC 15x13 wird dabei sogar noch innerhalb ihrer spezifikation betrieben :) )

der besagte flieger:

230609-4.jpg


der triebkopf:

020509-2.jpg


<ot>

vg
ralph
 
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