Mein Nuri ist eine Diva

Hallo Nurflügelfreunde,

auch ich habe es gewagt und mir einen Nuri zugelegt. Es ist das Modell Sharky mit 2,3m und 4 Klappen. Die Fertigstellung des Nuris hat mir sehr viel Spass gemacht und nebenbei habe ich mich in das Thema hier im Forum ein wenig eingelesen. Ich habe bisher nur Erfahrung mit Schaumwaffeln und mit dem Mini Excel von Simprop.
Nun hatte ich vor zwei Tagen den Erstflug und empfand die Leistung als durchschnittlich. Eingestellt war der vorgegebene Schwerpunkt von 74mm.

Ich habe nun den Schwerpunkt stückweise nach hinten genommen, konnte aber keine merkliche Verbesserung feststellen. Heute war ich nochmals Unterwegs und da dachte ich beim fliegen das der Nuri supernervös auf Höhe reagiert hat.
Nachdem was ich hier gelesen habe liegt mein Schwerpunkt doch dann sehr weit hinten und mein Stabilitätsmaß ist klein. Wenn ich den Schwerpunkt nun nach vorne nehme habe ich das Gefühl der Nuri fliegt mit schlechtem Gleitwinkel.
Könnt ihr mir Tips geben, ich steh da auf dem Schlauch. Leider habe ich bei uns auch keinen erfahrenen Nuripiloten, der mal drüberschaut. Ich muss gestehen, das ich auch einiges hier in den Beiträgen noch nicht verstanden habe.

Bei Aerodesign habe ich gelesen, dass mit zurück genommenem SP der Nuri einen Rodeoritt im Bezug auf Höhe macht und das man am negativen Wendemoment diese Rücklage erkennen kann. Da geht es schon los, wie sieht ein negatives Wendemoment in der Luft aus?

Eventuell habt ihr da ein paar einfache Tips für mich parat.

Danke und Gruß

Frank
 

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Hallo Frank
Wieviel hast du die Ruder angestellt? Diese darfst du max. 1 - 1.5mm anstellen. Mit dieser Vorgabe solange am SP schrauben, bis sich ein schöner Gleitflug einstellt. Die Profilierung ist für eine flotte Gangart ausgelgt, d.h, immer schön laufen lassen. Um einen Rodeoritt zu vermeiden, empfehle ich,mit genügend Expo (ab 60%) zu fliegen
Viel Spass
Eugen
 
Hallo Eugen,

die Ruder habe ich im Strack. ich denke mein Rodeo kommt von einem etwas zu heftigen Ausschlag im HR, +-13mm. Expo hatte ich auf 70%, dann gesenkt auf 50% und nun aktuell 60%.
Ich werde bei guten Bedingungen nochmals testen, ursprünglichen Schwerpunkt herstellen, Ruder 1mm hoch, Höhenruder auf +-10mm reduzieren.
Dann werde ich sehen wie es läuft und mit dem SP experimentieren.

Danke und Gruß
Frank
 

Chrima

User
die Ruder habe ich im Strack. ich denke mein Rodeo kommt von einem etwas zu heftigen Ausschlag im HR, +-13mm.

Hi Frank
Denk ich auch. Richtiges Rodeo ist, wenn der Flieger z.B. wegsteigt, Du gibst Tiefe und es passiert vorerst nichts, Du gibst noch mehr Tiefe und dann kommt er plötzlich runter. Dann das selbe Spiel beim Ziehen...:eek:

Habs kürzlich auch übertrieben mit dem Zurücknehmen des SPs. Flottes Hangfliegen ging zwar noch, aber Start und Landung waren eher peinliche Manöver.

(Vielleicht gibts doch einmal ein im Flug verschiebbares Trimmgewicht ???:cool:)

Auf jeden Fall, wie Eugen (Salü! ;)) schon schrieb, flott bewegen, nicht aushungern !

Grüsse
Chrima
 
Hallo,
danke für eure Tips. Ich werde das probieren und berichten.

Es wurde ja auch zweimal angesprochen den Flieger laufen zu lassen und ich denke hier liegt auch noch ein großer Fehler von mir. Ich erwische mich selber immer dabei wie ich an Höhe ziehe und damit den Flieger langsam mache. Es schwirrt aber auch immer dieser Gedanke "oben bleiben, oben bleiben,..." durch meinen Kopf.
Ich werde es üben müssen.

Danke für die Rodeo Erklärung, das kann ich mir vorstellen. So war es bei mir noch nicht, der Sharky hat auch auf kleine Ausschläge reagiert, kippte dann aber immer ab einer bestimmten Knüppelstellung extrem in die gesteuerte Richtung. Das erfolgte dann schlagartig, daher Rodeo.

Gruß Frank
 
So Frank,

ganz klar: Bretter musst du laufen lassen...
grob kannst du sagen, dass die Höhenruderausschläge eher klein sind, liegen z.B. bei mir bei einem 1m Brett bei ca. 5-6mm (!); QR kannst du alles geben, wenn er rollen soll wie der Teufel!
Ich habe früher auch die gleichen Fehler gemacht: SP falsch und dann noch "ziehen" ==> keine Leistung. wegen genauem SP erfliegen schaust du am einfachsten bei epp-fun.de vorbei, da ist das sehr gut erklärt. und noch was: ja es stimmt, ein Brett oder Nuri ist da genau anders rum wie ein Rumpf-Flächenflieger einzustellen! Flieger fängt zu stark ab => Kopflastig!
Ich konnte das anfangs auch nicht glauben. Achtung der SP wird bei Brettern und Nuris im mm Bereich eingestellt. 2mm zu weit hinten und das Teil ist unsteuerbar.
martin
 
Hi,

ich wollte kurz über meine Fortschritte berichten. Ich war heute fliegen und bilde mir ein es läuft schon besser. Folgendes habe ich gemacht,

- äußere Ruder ca.1,5mm hoch
- innere Ruder nochmals justiert, die standen ganz gering auf Tiefe
- Schwerpunkt wieder auf die anfänglichen 74mm

Der Flug lief schon besser aber der Nuri pumpt, also er nimmt die Nase hoch wird langsamer und dann senkt er die Nase um Fahrt zu machen und so weiter. Die Bögen die er dabei macht haben so 70-100m Strecke.

Ich habe dann die Anstellung der äußeren Ruder auf 1mm genommen und glaube das Pumpen fast beseitigt zu haben, leider war es schon zu dunkel und ich habe dann abgebrochen.

Was mir auf jeden Fall aufgefallen ist, ist das er laufen will. Mache ich den Sharky zu langsam wird er extremst zickig.

Falls es morgen trocken ist folgen weitere Versuche. Die Sache mit den Bremsklappen ist auch noch zu heftig und nicht zu kontrollieren.

Gruß Frank
 
So langsam werden wir Freunde.

Ich habe gerade noch ein paar Flüge gemacht und bin mit den Leistungen nun zufrieden.
-Schwerpunkt fast original
-Ruder ca.0,5mm hoch
-Höhenruderausschlag nochmals verkleinert

Man muss sich halt erst einmal an das Flugbild und die Reaktionen des Fliegers gewöhnen. Ich denke mein Hauptproblem lag in meinem Kopf, immer nur Höhe ziehen damit der Flieger oben bleibt ist hier vollkommen falsch. Laufen lassen und hier und da ein wenig trimmen.

Danke für eure Hilfe

Gruß Frank
 

UweH

User
So langsam werden wir Freunde.

...na siehste Frank, bei Brettern ist dasjenige was schlecht fliegt oft das vor dem Kopf des Piloten:D

Der Flug lief schon besser aber der Nuri pumpt, also er nimmt die Nase hoch wird langsamer und dann senkt er die Nase um Fahrt zu machen und so weiter. Die Bögen die er dabei macht haben so 70-100m Strecke.

Das ist sicher eine Phygoidenschwingung, das kommt bei Nuris wegen der geringen Dämpfung häufiger vor als bei Leitwerklern und kann meist ausgesteuert werden. Ein Brett ist als Freiflieger nicht so sehr geeignet, also meim aufnicken ruhig eingreifen und leicht nachdrücken, damit die Fahrt beibehalten wird. Ziehen ist einer der größten Leistungskiller beim Brett.

Der Rest der Flugleistung bei Deinem Brett wird die Gewöhnung an das Modell bringen, aber Du kannst ruhig noch etwas mit Schwerpunkt und Ruderausschlägen experimentieren um Dein Optimum zu finden. Viel Spaß dabei ;)

Viele Grüße,

Uwe.
 

mikesch

User
Ur-Frage

Ur-Frage

Hi Frank,

zu Deiner ursprünglichen Frage: Negatives Wendemoment bedeutet, daß bei Querrudereinsatz der Flieger auf die der Kurve entgegengesetzte Richtung wegdreht. Also z.B. beim Einleiten einer Linkskurve mit dem Querruder verhält sich der Flieger, als ob Du mit dem Seitenruder eine Rechtskurve steuern würdest. Das führt dazu, daß beim Einleiten der Kurve mit Quer der Flieger die Nase nach oben nimmt und Fahrt abbaut. Dies wird oft kompensiert, indem Quer mit Seite unterstützt wird.

Dieses Verhalten kommt daher, daß das Querruder, das nach unten ausschlägt (also das in der Außenkurve) stärker bremst. Deshalb wird häufig der Querruderausschlag nach oben größer gemacht als der nach unten.

Mikesch
 
Aber doch nicht beim Schwanzlosen:confused: Das hieße dann ja in der Addition der QR-Ausschläge Höhenruder:rolleyes:

Querruderdifferenzierung ist eine Gute Sache. Ich habe einen kleinen Nuri ohne Seitenflächen gebaut. Der hatte zwar einen Guten Gleitwinkel, liess sich aber fast gar nicht in in eine Kurve bitten. Das war eine Einklappenmaschine mit durchgehenden QR am Trapezflügel. Also ein zweites Servopaar rein und eine zweiklappenmaschine draus gemacht. Mit QR Differenzierung geht das Teil nun gut in Kurven. Die Aufteilung der Ausschläge ist dann entsprechend der Ruderbreite (Länge in Spannweitenrichtung) so:

Äussere Ruder ca. 17% (1/6) der Spw, innere also 33%
Kurve nach links: Aussen rechts 5° nach oben alle anderen 1° nach unten
somit ist das auf höhe +/- neutral

siehe auch hier
http://wiki.rc-network.de/Negatives_Wendemoment
http://wiki.rc-network.de/Querruderdifferenzierung


Gruss
chris
 
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