2,4 vs. 35 - der ultimative Reichweitentest

Coma

User
Der ultimative 2,4 GHz vs. 35 MHz Reichweitentest!

Heute war es endlich soweit. Nachdem Jörg jetzt auch (zumindest teilweise) zu den Spektrumianern gehört, haben wir uns heute auf dem Platz zum Reichweitentest verabredet. Ich hatte zwar meinen Eagle Tree Flight-Data-Recorder dabei, aber das doofe Ding hat mal wieder Arbeitsverweigerung betrieben. Ami-Technik eben ... Daher das Bild von Google-Earth.

Reichweitentest_Spektrum.JPG



Folgende Komponenten kamen zum Einsatz:

  • * Sender Graupner mc-24 mit Spektrum HF-Modul DM-12

    20386_400.jpg


    * Sender Graupner mx-16s mit Spektrum DM-9 HF-Modul

    GMMX12_2F16_b_2.JPG


    * Sender Graupner mx-16s mit 35 MHz Synthesizer

    * 2,4 GHz Empfänger AR-9000 in der Edge mit einem Satelliten über BEC


    SP-AR9000.jpg


    * 2,4 GHz Empfänger AR-9000 lose an 4 Zellen NiCd

    * 35 MHz Empfänger Graupner DS-20 MC Doppelsuper PCM


    G3222.jpg


    * Edge 540T von Freestyle-RC

    00263.jpg


Test 1

  • - Sender mc-24
    - Edge im Originalzustand (Empfänger und Satellit fest eingebaut)
    - angestecktes Flight-Log
    - Versorgung via BEC vom Turnigy-Regler
    - Funkverbindung mittels zweier LPD
    - Antennen 90° horizontal

Die Edge wurde wie hier zu sehen ohne Flächen auf meinem Auto festgezurrt:

DSC00194.JPG


DSC00195.JPG



Der Tageskilometerzähler wurde auf Null gesetzt und die verschiedenen Punkte, wie auf dem ersten Bild zu sehen, angefahren. Ergebnis:

- bei 500 m (den Test haben wir uns später gespart) keinerlei Aussetzer

Bei dieser Entfernung brach übrigens die Verbindung des (später) im geschlossenen Kofferraum stehenden Modells bei 2,4 GHz ab. 35 MHz hat schon 100 m vorher kapituliert.

- bei 1000 m nur dann Aussetzer, wenn Jörg am Haus (Eckervogt) stand, auf der anderen Straßenseite problemloser Empfang auf allen 3 Antennen (für die Nicht-Spektrum-Flieger: Für jede Antenne sitzt eine LED in Empfänger als auch Satellit)
- bei 1150 m erste Aussetzer, sobald ein Auto an Jörg vorbeifuhr.
- ab ~1250 m keine Reaktion mehr


Test 2

Voraussetzungen wie oben, jedoch Jörgs loser AR-9000 mit Satellit und 4-zelligem Akku. Alles in der Hand gehalten.

  • - bei 1000 m problemloser Empfang auf allen 3 Antennen
    - bei 1150 m problemloser Empfang auf allen 3 Antennen
    - ab 1250 m vereinzeltes Flackern der Antennen, aber kontinuierlicher Empfang
    - 1400 m deutliche Aussetzer, durch Hochheben und/oder Drehen des Empfängers aber wieder Empfang
    - 1500 m nur noch vereinzelt Empfang, Grenze im Flachland erreicht.

Durch Verdrehen der Antenne am Sender konnte der Empfang jeweils etwas verbessert werden.


Test 3

Gegenprobe mit 35 MHz. Edge vom Autodach abgenommen, damit sie hochgehoben werden kann.

- Sender mx 16s
- Empfänger DS-20 mc an 4 Zellen NiCd
- Empfänger in Edge eingebaut bzw. lose darinliegend

  • - bei 1000 m problemloser Empfang
    - bei 1150 m problemloser Empfang, aber sehr empfindlich auf Antennenausrichtung
    - ab 1250 m vereinzelte Aussetzer, Antennenausrichtung empfindlich
    - 1400 m deutliche Aussetzer, durch Hochheben und/oder seitliches Wegführen der Antenne wieder Empfang
    - 1500 m nur noch vereinzelt Empfang, Servo zuckt nur noch, Grenze im Flachland erreicht.


Test 4

Verfikation der 2,4 GHz-Ergebnisse durch Binden meines AR-9000 auf Jörgs Sender, Versorgung mit 4 Zellen NiCd, ein Satellit, fest in der Edge eingebaut.

  • - bei 1000 m problemloser Empfang auf allen 3 Antennen
    - bei 1150 m problemloser Empfang auf allen 3 Antennen
    - ab 1250 m vereinzeltes Flackern der Antennen, aber kontinuierlicher Empfang
    - 1400 m deutliche Aussetzer, durch Hochheben und/oder Drehen des Modells aber wieder Empfang
    - 1500 m nur noch vereinzelt Empfang, Grenze im Flachland erreicht.


Abschließendes Ergebnis

In der Ebene erzielt man bei nicht optimalen Wetterbedingungen abermals gleiche Ergebnisse mit 2,4 GHz und 35 MHz. Dass die Reichweite des ausgebauten Empfängers größer ist als die des eingebauten verwundert wohl kaum. Trotzdem war selbst bei 1,4 km in ca. 1,2 m Höhe über dem Boden eine einwandfreie Funktion der Servos gegeben, wenn man sich nicht gerade vor den Sender, hinter Autos oder allgemein unglücklich hingestellt hat. Mit etwas Probiererei wären wir vermutlich auch bis 1600 m gekommen. Da sowohl Jörg als auch ich ständig auf der Straße rumstehen mussten und zudem die Nachbarn langsam an unserem Verstand zweifelten (ich habe es den Mutigen erklärt, die anderen schauten nur seltsam), haben wir an dieser Stelle auf weitere Experimente verzichtet.

Beachtet man jetzt noch die leicht hügelige Straße, die nahe an der Straße stehenden Häuser sowie die Bepflanzung am Straßenrand, brauchen wir uns wohl mit keinem unserer Funksysteme wirkliche Sorgen in Sachen Reichweite machen.

Der Praxistest, bei dem ich mit meinem 4,5 m Diamant sowie mit der 2,70 m Piper auf jeweils rund 600 m war, ist ebenfalls erfolgt. Dass bei diesen "schlappen" Entfernungen, bei denen ich die Modelle kaum noch richtig erkennen konnte, keine Aussetzer auftraten, verwundert angesichts der grundsätzlich geringeren Bodenreichweiten im Verhältnis zur Luftreichweite in mehr als doppelter Größe wohl kaum.

Oder, um es kurz zu machen: Bei gleich besch...eidenen Bedingungen haben beide mit 100 mW funkenden Systeme auch gleich besch...eidene Reichweiten :mrgreen: Wenn einer mit einem der Systeme runterfällt, liegt es demnach mit Sicherheit nicht an der Reichweite ;)
 

Julez

User
Deswegen sage ich ja auch immer: Nicht auf die Reichweite kommt es an, sondern auf die Störsicherheit innerhalb der Sichtweite.

Aber danke für den aufwändigen Test.

Ich hab sowas vor einiger Zeit mal gemacht: Futaba PCM 35MHz gegen Fasst/Jeti.
35MHz kommt am Boden etwa 3x so weit, wenn ein Wald dazwischen steht.
 
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