Suche kompakten Semiscale-Segler für den Hang

Chico B4 von MHM

Seltener Oldtimer, aber immernoch Super Allrounder für den Hang.
Geht von sehr langsam über dynamisch bis schnell. Liegt wohl am erstaunlich geringen Profilwiderstand beim Ritz2, RG15 ist eh super für Hang. Mit Ritz2 (meine) insgesamt der etwas langsamere Geschwindigkeitsbereich als mit RG15 schreibt man. Robuster Rumpf mit großem Querschnitt, schön harte torsionssteife Styro-Abachi Flächen, nimmt super die Thermik mit, schönes elegantes Flugbild... ein prima Hangsegler für 1-4 (5?) Windstärken.

Die Flächenservos werd ich wohl noch aus dem Rumpf in die Flächen packen denn das ein- und aushängen der QR und Störklappen nervt und hat schon 1 Ruderhorn (Servo) gekostet.

2-geteilte 3,3m Spannweite und ab 3300g (meine hat 3450g) echt handlich. Das ist wörtlich zu nehmen denn man braucht keinen Werfer, der Rumpf liegt in der Hand wie die berühmte "Handvoll"...;-)
Läßt sich also super festhalten und werfen.

Bin mittlerweile schon zum MHM-Fan mutiert!
Einfach nur faszinierend auf welchem Bautechnik-, Festigkeits- und Leistungslevel sich die Kisten im Vergleich zum aktuellen Stand bewegen (ne Supra 4000 hab ich auch noch).

Gruß Chris
 

Tofo

User
Will keinen Besenstiel, aber eine vergleichbare Performance.

Dann schau mal, wo die Performance bei einem Besenstiel herkommt:

- großes Leitwerk
- ordentliche Rumpflänge (Masseverteilung u. Hebelarm)
- große Querruder
- schlankes Profil (kaum Wölbung)
- Profiltiefen abgestimmt bis zum Randbogen
- riesen Wölbklappen
- wiederstandsarmer Rumpf
...

Scale ist ja nicht nur eine rein optische Sache! Es handelt sich in den meisten Fällen um eine völlig andere Gesamtauslegung. Die Vorbilder ASW bis DG sind für Thermikgegurke konzipiert. Lege z.B. einen Viking und eine B4 nebeneinander. Dann springen dir genau diese Punkte förmlich ins Auge.

Meiner Meinung nach gibt es derzeit nur ein Modell, das Scale-Optik und die Flugeigenschaften eines Zweckseglers verbindet. Und das ist die Stingray!

MfG,
Thorsten
 

Horbach

User
Ich könnte noch was zur MPX ASW 27B sagen, die dir ja gefällt, ich habe sie dieses Jahr etwas geflogen.
Der Bau geht schnell über die Bühne, sogar, wenn man die Flächen mit Glasfaser beschichtet. Sie hat eine recht hohe Grundgeschwindigkeit, was wohl auf die scale-ähnliche Wurzelflügeltiefe zurückzuführen ist. Zu langsam fliegen mag sie nicht, kippt aber nicht speziell böse ab. Schnell fliegen geht super, allerdings fehlt etwas die Dynamik beim fliegen. Der Dampf ist schnell raus. Vielleicht kann man da mit einem Bleiklotz im Schwerpunkt nachhelfen. Die Wölbklappen wollen benutzt werden und helfen gut, wenn die Luft etwas 'dünner' wird. Allerdings würde ich sie nicht bei schwachen Bedingungen rausschmeissen. Sie will sehr koordiniert geflogen werden, sonst schaukelt und schiebt sie wie eine schwangere Bergente, dann sieht man schnell, dass es sich nur um ein kleineres Modell handelt. Durch die hohe Streckung habe ich auch etwas Mühe, die Fluglage in grosser Entfernung zu erkennen.

Heute würde ich mich eher nach was grösserem umsehen. Man kann weiter hinaus fliegen, die Maschine liegt ruhiger in der Luft, der Speed passt zur Grösse des Modells. Die ASW ist zwar klein, braucht aber wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und begrenzter Bremsleitung mit Butterfly genausoviel Platz beim Landen.

Schön sieht sie aber schon aus, die kleine:
ASW27-2.jpg
 
Ich kann Dir 2 Modelle empfehlen:
Zunächst ne Voll-GFK ASW 27/28 mit 2000mm Spannweite, wird von Lenger vertrieben. Hab die 27 seit ca 3 Jahren und flieg sie sehr gerne. Sie geht auch bei schwachen Bedingungen sehr gut und kann auch schnell geflogen werden. Ich war zunächst auch kritisch wegen der sehr schmalen Flächen, hab dann ein Turbulatorband ca 2cm hinter der Flächenvorderkante angebracht und sie fliegt wirklich ausgezeichnet. Sie ist bei mir noch nie über die Flächen abgekippt. Bedingt durch das geringe Gewicht ist natürlich der Durchzug nicht so toll. Dafür ist die Optik top!!!

Und dann noch den Ventus 2c mit 3000mm von Baudis. Durch die Wölbklappen ist diese Modell sehr flexibel. Man kann ihn mit nahezu Schrittgeschwindigkeit landen und dank der Wölbklappen in Thermik- oder Speedstellung hat man einen großen Geschwindigkeitsbereich. Die Optik ist auch hier einfach Klasse! Leider ist sie preislich etwas teuer. Ach ja auch hier hab ich etwas mit Turbulatoren nachgeholfen, da sie zu Beginn etwas schwammig auf dem Höhenruder war!

Aber wie gesagt ich kann Dir beide Modelle ohne Einschränkun empfehlen!!!


Gruss Flo
 

tomez

User
Jau, weiß ich...

Jau, weiß ich...

Hallo Thorsten,

Dann schau mal, wo die Performance bei einem Besenstiel herkommt: ...

Das ist mir völlig klar und das ich deshalb die gleiche Leistung nicht bei einem Semiscaler gleicher Größe erwarten kann. Nur bringt dieser leicht überzogene Vergleich meinen Wunsch sauber auf den Punkt.

Der Stingray würde mir extrem gut gefallen, sprengt aber leider das Budget...

@ Horbach: Danke für Deine Bewertung.
Was mich interessieren würde:
- Fluggewicht?
- Welches Mattengewicht hast Du für die Flächenbeschichtung verarbeitet?

Da sie ausschließlich im Mittelgebirge (Schäferstuhl, Ith) zum Einsatz kommt passt die Größe.

Danke an alle bisher für Euren Input & Gruß, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:

Horbach

User
@ Horbach: Danke für Deine Bewertung.
Was mich interessieren würde:
- Fluggewicht?
- Welches Mattengewicht hast Du für die Flächenbeschichtung verarbeitet?

Fluggewicht weiss ich nicht mehr auswendig. Dürfte so um die 1,8kg liegen.

Matte war 49g/m2 mit R&G Halz/Härter Typ L und Polyester-Leichtspachtel. Heute nehme ich langsamer aushärtende Spachtel (Ahrweitex), da spart man einiges an Schleiferei, weil man mehr Zeit hat, die Masse in die Gewebestruktur zu verteilen.

Ich würde bei den nächsten Flügen gerne mal ein paar Versuche mit Turbulatoren und Ballast machen. Vielleicht ist leistungsmässig was herauszuholen.
 
Ich wuerde mir mal die Libelle H301 anschauen die es auch in Kohle (oder extra version ) gibt.

Gruss
Thomas
 
Die Vorbilder ASW bis DG sind für Thermikgegurke konzipiert.
Lass das keinen Leistungssegelflieger hören. Die Unterschiede kommen vor allem aus zwei Ecken:

1. Der Pilot fliegt mit. Deswegen muss Platz für ihn geschaffen werden.
2. Der Pilot fliegt mit. Deswegen fallen alle möglichen Flugmanöver weg, die er physisch nicht mitmacht. Alles, was einer Wendigkeit über +6 -4g dient, ist an einem manntragenden Segler überflüssig. (Von spezialisierten Kunsflugseglern einmal abgesehen, die in der Belastbarkeit etwas höher gehen.) Die hier immer wieder geforderte "Vollgasfestigkeit" bringt der Pilot selber nicht mit.

Ausserdem gilt: Streckenleistung ist sehr wichtig. Dem werden gewisse Aspekte der Steuerbarkeit bis zu einem tragbaren Optimum geopfert.
 

Tofo

User
Hallo Markus,

bin da absolut deiner Meinung! "Thermikgegurke" war vielleicht etwas zu abwertend. Hat natürlich auch seine Berechtigung. Und die von dir angesprochene "Vollgasfestigkeit" erwarte ich auch gar nicht von einem Scaler!

Man muss sich darüber nur im klaren sein und nicht rum nörgeln, dass die ASW/DG ja so wenig Leistung hat (beim Hangflug!!).

MfG,
Thorsten
 

Horbach

User
Hallo Horbach (tönt komisch Dich so anszusprechen...),

wie hast Du die Klappen anscharniert?

Gruß, Tom

Weisses Scharnierband oben, und gegen das 'nach-oben-verrutschen' musste man die Flächen und Ruder ganz oben leicht schräg einschlitzen (ich verwendete eine kleine Trennscheibe), um 3 Folienscharniere pro Ruder einzustecken. Diese sorgen dafür, dass das Ruder bündig zum Flügel wird und bleibt. Würde ich auch bei anderen Fliegern wieder so machen, wenn genug Holz für die Verkastung verwendet wurde.

Gruss, Marcel ('Horbach' war mal meine Adresse ;) )
 

tomez

User
Nörgel, nörgel...

Nörgel, nörgel...

Man muss sich darüber nur im klaren sein und nicht rum nörgeln, dass die ASW/DG ja so wenig Leistung hat (beim Hangflug!!).

Vielleicht sollte ich meine ernüchternden Erfahrungen mit dem CMPro Discus präzisieren?
Ganz einfach: Mit seinem mit 300g Gewindestange auf ein gutes Kilo aufballastierten Verpackungsmaterial (EasyGlider) fliegt mir ein Junior (12) am Hang nur so um die Ohren. Auch meine elektrifizierte 2,6m Cobra 17 ist in jeder Hinsicht (Gleitwinkel, Durchzug, Wendigkeit) überlegen und macht erheblich mehr Spass. Der Discus war zum Einstieg in die echte Segelfliegerei (ohne E-Thermik), den F-Schlepp und die GFK-Reperaturen gedacht. Zweck erfüllt, er wird abgegeben.

Jetzt soll's was ordentliches, handliches und nicht zuletzt budgetverträgliches werden.
Solche Flugleistungen kann ich natürlich bei einem Meter weniger Spannweite und halbem Gewicht nicht wirklich erwarten.
Das wird wohl eher die 3,5m B4 von TF, die noch auf den Aufbau wartet, können...

So long,

Tom
 
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